Lucia di Lammermoor an der Oper Kapstadt im Juni 2024
Die sind ja alle komplett verrueckt !
Zur Feier des 25-jaehrigen Bestehens der Oper Kapstadt nahm diese eine fruehere Inszenierung der “Lucia di Lammermoor ”in neuem Gewande, gestaltet von Altmeister Angelo Gobatto wieder auf. Als ihr Endesgefertigter vernahm, dasz die Regie die Handlung in die Gegenwart verlegte, war er etwas skeptisch. Die romantisch-gruselige Romanvorlage von Sir Walter Scott bedient uns mit mitteralterlichen Familienfehden, hoffnungsloser Liebe, Hasz, Rache, Wut, Wahnsinn, Mord und Selbstmord, die den aufgeklaerten Buerger fragen laesst, ob das denn wirklich aus dem Leben genommen ist oder einfach nur eine schaurig-schoene, weit hergeholte Geschichte ist. “Sowas” gaebe es doch hoechstens in Restbestaenden in Korsika oder Sizilien oder in den “Ganglands” des Kaps … . Aber durch die grosszartige Bereicherung unserer Gesellschaften durch orientalisch-mohammedanische Migrationshintergruendler – ich will hoeflich bleiben – sind Themen wie Fehden zwischen Familienclans, Blutrache, Vendetta, Messerstechereien, Zwangsehen, willkuerliche Verfuegung ueber Toechter und Schwestern, Mord und Totschlag in der Mitte unserer Gesellschaften angekommen und wer das schlecht findet, steht unter Rassismusverdacht. Ergo ist die Handlung der “Lucia” durchaus realistisch.
In unserer Regie entwickelt sich die Handlung aus der Fehde zweier Familienclans; welchen Erwerbszwecken sie nachgehen, bleibt offen; wahrscheinlich nicht die honettesten. Lucia hat schon zu Beginn der Handlung einen Huscher; ist also ein hoeheres Toechterl mit Nervenproblemen die Normanno – nicht mehr Hauptmann der Ashtontruppe sondern Nervenarzt oder Psychotherapeut – auf seine eigene, verschlagene, von Sexualgier nicht freie Art loesen will und dabei – wissentlich ? – alles noch verschlimmert. Raimondo ist ein zum Clan der Ashtons gehoerender Pfaffe und Arturo Bucklaw einTattergreis, dem man ansieht, dasz er die Hochzeitsnacht nicht ueberleben wird; entweder wird er an einem Herzinfarkt, ausgeloest durch sexuelle Ueberforderung sterben oder von der angewiderten Braut im Ehebett “ohkragelt’werden. Edgardo ist der letzte Spross eines auf dem Abstellgleis befindlichen Clans und Lucia wird von dunkler sexueller Begierde, Hang zu gefaehrlichen Situationen und Todestrieb samt Erloesungswusch – klingt Wagnerianisch, nicht wahr ? – angetrieben oder besser, taumelt als Objekt diverser Begierden herum, da niemand auf sie Ruecksicht nimmt und ihr die Reife und Willenskraft fehlt, ihrem Missbrauch engegenzutreten. Dazu glaubt sie noch alles , was ihr vorgeschwaetzt wird und hat esoterisch begruendete Anfaelle von Aberglauben. Auf die Einzige, die es gut mit ihr meint, ihrer Zofe Alisa hoert sie ‘selbstredend’ nicht. Ein saftiges Kompott oder Komplott dasz die Regie serviert und ich musz gestehen, dasz mich diese Interpretation voll und ganz ueberzeugt hat. So geht es zu in diversen “Parallelgesellschaften” wie es so schon behuebschend formuliert wird.
Vorhang auf !
In einem kleinem Vorspiel waehrend dessen die Ouvertuere erklingt, wird klar warum es dem Nervenarzt oder Therapeuten Normanno geht: um Sex mit der hysterischen Nockn. “ Student der Liebe, was will er, was moecht er; die niederen Triebe der hoeheren Toechter”. Alles klar.
Normanno fuehrt Enrico auf Edgardos Spuren und heizt den Hass auf. Vendetta pur kuendigt sich an. Hier gleich zum Buehnenbild. Sparsam aber genial im Aufbau wird eine urbane Betonbaulichkeit von ueblicher Scheusslichkeit angedeutet und mit wenigen Einrichtungsgegenstaenden gearbeitet. Exzellent wird mit Projektionen und , den gesamten Buehnenraum unfassende Farbtonaenderungen gearbeitet sodasz die Atmosphaere immer stimmig, meistens duester ist.
Unsere nervlich schon sehr zeruettete Lucia – kein Wunder, bei diesem Nervenarzt – ergeht sich mit Alisa in den Wald , labert etwas von einem Gespenst, dasz dann auch prompt erscheint . Eine Nervenheilanstalt waere Lucia’s Platz und nicht der durch Licht und Bildprojektionen schaurig-schoen aber auch lieblich gestaltete Wald. Dasz das Gespenst ein Kleid anhat, dasz an das spaetere Brautkleid anklingt, wie der genaue Betrachter dann im 2.Akt feststellen wird koennen, ist eine besonders feine Pointe der Regie und der Kostuembildung. Edgardo erscheint und Lucia will gleich in die Horizontale, Edgardo aber noch einige hochdramatische Liebesschwuere abliefern aber schlussendlich wird die beschworene,kuenftige Ehe gleich in horizontalis vollzogen, was aber nur kurz und dezent ( Dankeschoen!) angedeutet wird. Der Vorhang faellt und dasz Lucia auf Grund des Abschieds-Quickies gleich schwanger wird, ist sehr wahrscheinlich. Also haben die Ravenwoods – je nach Szene werden die pompoesen Wappen der drei Familien huebsch eingeblendet – den Ashtons einen Bastard eingepflanzt.Wenn die Geschichte anders verlaufen wuerde, waere dasz dann natuerlich ein Kind des Arturo Bucklaw und jeder wuerde sich wundern, wie der das doch geschafft hat.Aber das nur nebenbei …
Im 2. Akt zeigt Enrico seine ganze Brutalitaet gegenueber seiner Schwester; ohne wenn und aber habe sie dem Familienerfolg ( politischer Einfluss und Geld) – also sind combinatione und piccolo compromesso angesagt -zu dienen und das heisst eben, dasz sie den auf einem Stock daherhumpelnden Arturo zu heiraten habe. Normanno faelscht skrupellos Nachrichten auf “social media”- TikTok, Instagram, oder was weisz ich – und Lucia soll und offenbar in ihrer nervlichen Instabilitaet will das glauben. Das hellste Maedel ist sie wirklich nicht ….
Hochzeit also Hoch-zeit; ein Hoch der Intrige, dem Familienvorteil und dem Lug und Trug. Schlussendlich unterzeichnet Lucia den Ehevertrag – optisch durch Projektion der Unterschrift fein dargestellt – und ploetzlich ist Edgardo da. Wieso eigentlich, da er in fernen Landen weilt, ist nicht ganz erklaerlich aber er ist da und nimmt auch alles fuer bare Muenze. Geschwungene Messer; wechselseitige Verfluchungen und Verdammungen.
Schaurig schoen der Beginn des 3.Aktes; in der Ruine des einstigen Familiengluecks haust kurzfristig Edgardo , ein Gewitter tobt – wunderbar optisch dargestellt. Ein Dachbalken kracht melodramatisch herunter – nein, wird langsam, offenbar aus Sicherheitsgruenden auf Seilen sehr langsam heruntergelassen. Bitte so nicht; wenn schon denn schon oder man laesst es. Enrico kostet seine Rache aus; ein Duell steht an.
Ein Duell zwischen frischgebackenen wenn auch tatrigem Ehemann und dem Dolch der Braut steht auch in der Folge an und der entsetzte Familienpfaffe – immer schoen heuchlerisch – Raimondo berichtet der Hochzeitsgesellschaft dasz der Dolch der Lucia den Arturo huebsch tranchiert habe.Offenbar hat sie auch sich selbst bei diesem Werken verwundet denn blutueberstroemt taumelt sie in den Festsaal. Wahnsinnsarie & more … . Ihr Bruder Enrico will sie selbst in dieser Situation noch demuetigen; das Pflegeteam und Normanno erscheinen und wollen Lucia verarzten.Wirklich ? Normanno will sie verarzten? Nein, er gibt ihr den Rest. Rache an beiden Familien aber wer kann schon die Gedanken von Psychotherapeuten lesen …. ; alles Psychos oder was ?
Die Szene auf einem grandios schaurig gestalteten Friedhof der Ravenswoods, wo die Vorfahren all dieser entarteten Figuren herumliegen, beschliesst die Oper. Edgardo wartet auf das Duell, Boten teilen ihm mit, das Lucia bis zuletzt an ihn gedacht und offenbar ihn geliebt habe, ein kurzes Aufflackern der Hoffnung and dann teilt Raimondo die bittere Wahrheit mit. Lucia ist tot , eine Prozession geleitet ihren aufgebahrten Leichnam; die Szene wird zur Kathedral – optisch fantastisch dargestellt – und Edgardo greift zur Pistole. Wird er wenigstens den brutalen Enrico und die sonstigen Ungusteln des Ashtonclans erschiessen ? Weit gefehlt , er trifft nur sich. Jetzt wartet man eigentlich nur darauf, dasz endlich eine zivilisierte Polizei erscheint und die ganze restliche Bande verhaftet. Fehlanzeige. Vorhang !l
Grossartig, vom Konzept bis zur optischen Umsetzung. Bevor ich die musikalischen Leistungen bewerte darf ich nur zwei kleine Einwaende presentieren :
Das Hochzeitsbueffet in der zweiten Szene des 3. Aktes schaute nach veganem gruen-alternativem Bobofest aus. Nix da; in den dargestellten Kreisen wird deftigeres serviert, vor allem Hochprozentiges.
Lucia erscheint blutueberstroemt und wird nach der Wahnsinnsarie verarztet. Das zweifelsfrei frische Blut, ihres und des Arturo’s faerbt aber nicht auf den Krankenhauskittel ab, der ihr aufgezwungen wird. Hm, wie geht das ?
Kleinigkeiten. Es bleibt der Eindruck einer grossartigen, der Handlung gerecht werdenden Inszensierung. Angelo Gobatto , der mit seiner Familie 1950 nach Suedafrika einwanderte und dort seine musikalische Karriere entfaltete, sei bedankt! Er war zuerst Saenger, dann Regisseur vieler Inszenierungen und war in den turbulenten 80er Jahren Chef der Opernabteilung der Universitaet Kapstadt; massgeblich daran beteiligt, dasz das grosse Reservoir an ( in damaliger, vergangener Sprache; ‘ Nichtweissen ’) Operntalenten erkannt wurde und wurde schliesslich 1999 Gruender und erster Chef der Oper Kapstadt.Viele Opern hat er inszeniert; viele Kuenstler inspiriert, die heutige Opernwelt in Suedafrika ist ohne ihn kaum vorstellbar; viele heute prominente Stimmen und Talente hat er entdeckt .Ein Meister, ein Grosser, ein Wunderbarer! Mille Grazie !
Schritt fuer Schritt will ich nun beurteilen und loben. Alle, die an einer so grossartigen und umfangreichen Produktion Anteil haben – wie Kostuemschneiderei, Handwerker fuer das Buehnenbild, Probenpianisten, Stylisten und Make-up sowie die Geistererscheinung der Lucia kann man nicht nennen; aber auch die Nichtgenannten sollen sich als positiv erwaehnt betrachen . Zum Beispiel das freundliche Personal an Bueffet und Empfang. Das gehoert auch zum Erfolg eines Abends …
Michael Mitchell war fuer die Buehnen- und Kostuemgestaltung verantwortlch. Exzellent gemacht. Oliver Hauser war der Gestalter der Beleuchtung, ebenfalls grossartig.Kirsten Cumming war fuer die Videogestaltung und Kirsten Isenberg fuer die Bewegungsablaufe zustaendig. Ebenfall sehr gut; vor allem die Bewegungsablaeufe des Chors.
Lobenswert die graphische Gestaltung des Programmheftes. Aesthetisch gelungen und voll nuetzlicher, aber praezise und kurz dargestellter Informationen. Nachahmenswert.
Das Philharmonische Orchester Kapstadt spielte ausgezeichnet. Die sehr melodioese aber eben auch effektvolle, manchmal fast knallige Musik Donizetti’s und die Abstimmung zwischen manchen Instrumenten und einzelnen Soloszenen ist nicht einfach aber ward sehr gut gelungen.
Der Chor unter dem Chormeister Marvin Kenelle war hervorragend disponiert; vor allem in Stimme aund auch im Spiel. Wohlklingend und maechtig; manchmal haette man sich den Chor etwas leiser zugunsten der Soloisten gewuenscht .Kein Vorwurf an den Chor der seine Auftritte erstklassig erarbeitet und gesungen hat. Ein bischen ritardando an manchen Stellen und es ist perfekt.
Khamal Khan war als Dirigent grossartig ; vor 27 Jahren dirigierte er eine Produktion der Lucia hier in Kapstadt und nun glaenzend wieder. Souveraen fuehrte er Orchester und Saenger ,brachte er insbesondere das Blech zum Strahlen und in die richtige akustische Position.Eine Auffuehrung der “Lucia”koennte zu “knallig ‘werden aber es blieb immer lyrisch und dramatisch im jeweils richtigem Ausmasz. Dankeschoen!
Asisipho Petu als Alisa zeigte was man aus einer kleinen Rolle machen kann. Sie ist ein dramatischer Mezzosopran mit Wagnerpotentail ( fuer die kuenftige SITTOPERA Produktion der Walkuere als Fricka bereits vorgemerkt) und sollte man sich Namen und Stimme merken. Eine grosse Hoffnung fuer die Zukunft!
Van Wyk Wenter als Normanno ist ein Widerling ( nicht er natuerlich , der N !! 🙂 ) der diese Rolle in Stimme und Spiel bestens gestaltete. Nichts schwierigeres als eine “schmierige” Tenorrolle zu gestalten; aber das war sehr gut gemacht. Merkenswert!
Sakhunzi Martins als Arturo hat es in dieser Inszenierung schwer. “Eh’ schon kein Sympathietraeger und dann noch ein alter Tatterer aber mit seiner schoenen, wohlklingenden lyrischen Stimme hat er das Beste daraus gemacht. Man beweist sich als Saenger eben ‘merkenswert”auch in “unedlen’Rollen.
Lonwabo Mose als Raimondo, ein heuchlerischer Familienpfaffe, ist ein ein maechtiger, wohlklingender Bass und hat in Stimme und Spiel diese Rolle erstklassig gestaltet und sich fuer die Zukunft empfohlen .
Conroy Scott war in Spiel und Stimme ein skrupelloser Enrico, der glaubhaft ueber Leichen geht und Koerper, vor allem den der Schwester skrupellos einsetzt. Ein Schuft und als solcher grossartig gesungen und gespielt und ebenfalls “merkenswert”!
Lukhanyo Moyako als Edgardo war wunderbar. Ein kraeftiger, dennoch immer balancierter lyrischer Tenor mit metallischer Stimme, in allen Tonlagen und Emotionen absolut ueberzeugend hat er diese Auffuehrung wesentlich mitgetragen. “Besonders merkenswert’! Ein wuerdiger Partner von
Brittany Smith als Lucia. Brittany, seit Jahren ein “Star “der Oper Kapstadt, ist ein wunderbarer, edler lyrischer Sopran – auch schon fuer SITTOPERA 2019 aufgetreten – und entwickelt sich seit Jahren glaenzend. Ich habe sie schon als Giuletta , Gretel und Susanna gehoert und genossen. Offen gesagt, bei der Frage: ”Wer koennte die Lucia singen ?” haette ich nicht unbedingt an sie gedacht. Etwas verhalten beginnnend, hat sie sich schnell stimmlich hineingesteigert. Immer wohltoenend, sowohl in den lyrischen wie auch den dramatischen Teilen der Partie, vermied sie es, den Wahnsinn durch ueberdeutlichen Krafteinsatz der Stimme darzustellen. Gut so; sie blieb in Spiel und Stimme immer elegant, glaubhaft und reiht sich mit dieser Meisterleistung wuerdig in die Reihen der grossen Lucia-Saengerinnen ein.
Und das war es. Ein grosser Opernabend. Das, ueberwiegend sehr elegant und festlich gekleidete Publikum spendete reichlich verdienten Applaus; viele Bravorufe und ‘standing ovations’. Anlaesslich des 25-jaehrigen Bestehens der Oper Kapstadt folgte ein Empfang mit exzellentem Bueffet und grossartigen suedafrikanischen Weinen. Alles in allem; ein Ohren-, Augen- und Gaumenschmaus. Ein Dankeschoen auch an Alex Gabriel als Vorstandsdirektor der Oper Kapstadt und an Magdalene Minnaar als deren kuenstlerische Leiterin. Ein exzellentes Tandem von dem wir schon einiges geboten erhielten und von dem wir noch viel erwarten .
Die Produktion wird in Johannesburg im Nelson Mandela Theater vom 25. bis 28.Juli wiederholt. KeineAusreden, Ticket buchen und einfliegen!
Harald Sitta
Lucia di Lammermoor at the Cape Town Opera in June 2024
They all are gone completely mad !
Celebrating 25 years of Cape Town Opera this house took up again a former production of “Lucia di Lammermoor ”in new design, directed by maestro Angelo Gobatto . As Yours truly was informed that the direction will take the plot in contemporary times he was a littler bit sceptical. The romantic and creepy, really “gothic’ novel by Sir Walter Scott serves us well with medieval family feuds, hopeless love, hate, revenge, rage, madness, murder and suicide; all of this may the enlightened citizen ask himself if this is really taken from real live or simply a creepy story, fascinating in a certain way but far away. “something like that”may in some remnants exist in Corsica or Sicily or in the “gangland “ of the Cape flats… . But due to the marvellous enrichment of our societies done by oriental-Muslim people with “migration background’ – I like to remain polite – themes like feuds between family clans, blood revenge, vendetta, knives attacks, enforced marriages, arbitrary rule over daughters and sisters, murder and killings have arrived in the middle of our societies and whoever thinks that this is not so good could be called a racist. Therefore the plot of “ Lucia”is fully realistic.
In our production the plot develops out of the rivalry of two family clans. Which enterprises they follow remains open but probably not the most honest ones. Lucia is already in the beginning of the story quite gaga; an upper class girlie with a nervous string which Normanno – not longer the captain of the Ashton troopers but a neurologist or psychotherapeut – likes to resolve in his own, devious ways, not free from sexual greed but in reality – knowingly ? – makes everything worse. Raimondo is one parson belonging to the Ashton clan and Arturo Bucklaw one grumpy old fart you can see clearly that he will not survive the wedding night; either he will die from a heart attack caused by sexual over-stress or be cut down in the wedding bed by the nauseated bride. Edgardo is the last one of a clan in decay and Lucia is motivated by dark sexual desires, a likening of dangerous situations, death wish including a want to be redeemed – sounds Wagnerian, isn’t it ? – or , even better said, she tumbles around as an object of various desires as nobody really considers or respects her and she also lacks the will power and the maturity to oppose all these abuses. In addition she believes everything what is told to her and has esoterically based attacks of superstition. The only one who means well, her maid Alisa she of course does not listen to. A juicy cocktail or cabal served by the production and I must confess, that this interpretation did fully convince me. That exactly happens in certain “parallel societies’ as the calming down formulation and term goes. Up the curtain !
As the ouverture is played it becomes in a small prelude evident what the neurologist or therapist Normanno really wants; Sex with that gaga girlie. “Student of love, what does he want ? The low desires of the upper class girls”. All is clear.
Normanno leads Enrico to the Edgardos track and heats up the hate. Pure vendetta announces itself. Immediately some remarks about the stage settings. Economical but most excellent in its building up some urban concrete building structures of usual ugliness are indicated and only a few pieces of furniture are used. In an excellent way the direction works with projections and with the whole stage encompassing changes in colors.The atmosphere is always hit to the nail, mostly dark and creepy.
Our already quite unstable, hysterical Lucia – no wonder, with that kind of therapist or neurologist – walks around in the woods together with Alisa, babbles something about a ghost which promptly appears. A closed institution would be the right place for her and not this wood, designed masterly by various projections and light fascinating creepy but also amiable and welcoming. That the ghost is dressed in a way resembling Lucia’s later wedding dress is a very fine quip by the direction and from the costumes designers. Edgardo appears and Lucia wants immediately to become “horizontale’ but Edgardo first wants to deliver some highly dramatic oaths of love but finally the promised future marriage is executed moro horizontalibus. But that is only indicated shortly and in a decent way; thank you! The curtain comes down and that Lucia becomes pregnant due to the good-by-quickie seems to be quite probable. Therefore the Ravenwoods – in line with the scene the pompous coat of arms of the three families are depicted – have planted a bastard within the Ashtons.if the story would develop in a different way it would then be a child of Arturo Bucklaw and all would wonder how he did it. But that is just a side remark….
In the 2nd act Enrico shows all his brutality towards his sister; without if and when she has to serve the success of the family ( political influence and money) – therefore combinatione and piccolo compromesso are on the cards – and that means that she has to marry this old Arturo, limping on his walking stick. Without any scrupels Normanno forgers messages on “social media”- tiktok, Instagram what do I know – and Lucia shall and obviously due to her nervous instability wants to believe that. The most clever girl she not really is …
Marriage that means high-time for intrigues, the advantage for the family, lies and deceit. Finally Lucia signs the marriage contract – optically displayed in an elegant way by projection of her signature on the wall – and suddenly Edgardo comes. Why, as he resides in far away countries, is not really explained in this plot but he is present and swallows everything on face value. Knives are swung, mutual condemnations and curses.
Wonderful creepy starts the 3rd act. In the ruins of the former luck of the Ravenwoods lodges Edgardo for a short time. A thunderstorm raves and roars – optically wonderfully done – a roof beam goes down melodramatically – no, comes down slowly hold by ropes obviously due to security concerns. Please, don’t do that this way. If you do it , when do it con caracho. Or leave it. Enrico enjoys his revenge. A duel shall happen.
A duel between the fresh, even if grumpy old husband and the dagger of the bride is also on the cards. The horrified family parson – always quite sanctimonious – Raimondo reports to the wedding party that Lucia’s dagger has carved up nicely Arturo. Obviously she has within this working also wounded herself as she stumbles through the festive room bathed in blood. Madness aria and more … her brother even in this situation wants to abuse her; the medical team and Normanno appear and want to medicate Lucia; really – Normanno wants to medically treat her ? No, he finishes her off. Revenge towards two families and who can really read the mind of psychotherapists … all are psychos or what ?
A scene on the graveyard of the Ravenwoods , where the ancestors of all these degenerated figures lie around is closing the opera. Edgardo waits for the duel, messengers inform him, that Lucia has up to the bitter end thought of him and obviously was in love with him; a short flicker of hope but then Raimondo tells the bitter truth. Lucia is dead, a procession accompanies her biered body; the scene becomes a cathedral – optically f presented in a fantastic way -and Edgardo takes his pistol in the hand. Will he at least shoot the brutal Enrico and the other assorted crooks of the Ashton clan? Far away he only hits himself. Now someone only waits that a civilized police appears and will arrest the whole remaining gang. Not really. Curtain!
Great, from the concept up to the optical realization. Before I may evaluate the musical performances I may make two small objections:
The wedding buffet in the 2nd scene of the 3rd act looks like one served at a vegan green-alternative bobo party. Certainly not; within the circles presented much more down to earth together with lot of spirits is served.
Lucia appears bathed in blood and is after the madness arai medically treated. The dounbtless fresh blood, her’s and Arturo’s does not colour the hospital frock which is enforced on her. Really, how does that go ?
Peanuts. I am impressed with a great direction which does justice to the plot . Angelo Gobatto , who immigrated with his family 1950 to South Africa and developed there his musical carrier shall be thanked ! He started first as a singer, then director of many productions and had been in the turbulent 80s head of the opera department of the University of Cape Town ; essential in that the great potential of ( in past, bygone lingo “non-whites”) opera talents was recognized and finally 1999 founder and first head of the Cape Town Opera .Many operas he directed, many artist inspired ; the present day world of opera in South Africa is without him not really imaginable; many voices and talents , prominent today he has discovered .A master, a Great one, a Wonderful one! Mille Grazie !
Step by step I may now evaluate and praise. Not all, who are part of such a great and big production – like custom tailoring, handymen for the stage, pianists for the rehearsals, stylists and make up and the ghost appearing to Lucia – can be named but also the unnamed shall consider themselves positively seen. For example the friendly staff at the buffet and at the reception. Also that belongs to the success of an event …
Michael Mitchell was responsible for the stage settings and design of costumes Excellently done. Oliver Hauser designed the lights, also great. Kirsten Cumming was on charge of the videos and Kirsten Isenberg in charge of the movements .Both very well done; especially the movements of the choirs.
Laudable the graphic design of the programme. Aesthetically well done and filled up with useful information presented precisely and shortly. You may copy that.
The Philharmonic Orchestra Cape Town performed excellently. Not easy to perform this very melodic music by Donizetti which is also full of effects and sometimes even clacking. Also not easy to combine the various instruments with some solo scenes but that worked very well.
The choir under the direction of Chormeister Marvin Kenelle was excellently in shape , especially in voice but also in play. The choir sounded fine and powerful; sometimes you would have wished to be a little bit more moderate in favour of the soloists. No blaming of the choir which did its appearance in a well studied and rehearsed way. A little bit of ritardando in some parts and it is perfect.
Khamal Khan is an exceptional conductor; 27 years ago he conducted a performance of “Lucia’ right here in Cape Town and now again in a brilliant way. In a sovereign way he guided orchestra and singers; especially the brass shined and was put into the right acoustic position. A performance of “Lucia’ could become to cracking in sound but here it was always lyric and dramatic moments had been always measured rightly. Thank you!
Asisipho Petu as Alisa showed us what you can make out of a small role. She is a dramatic Mezzo-soprano with Wagnerian potential ( in a future production Walkuere already noted as Fricka) Voice and name should be remembered. A great hope for the future!
Van Wyk Wenter as Normanno is an awful guy ( not he personally of course, N is 🙂 )who performed this role in a very good way both in singing and playing. Nothing more difficult than playing a ‘slimy’ tenor but that was done very well. Memorable !
For Sakhunzi Martins as Arturo this is not an easy role in this production. Not really Mr “nice guy”and then in addition being an old grumpy guy is quite a thing but with his well sounding lyric voice he made the best out of it. You prove yourself as singer in a memorable way also with in-noble roles.
Lonwabo Mose as Raimondo, a sanctimonious family parson is one powerful, well sounding basso and performed this role excellently in singing and playing. He recommended himself for the future.
Conroy Scott had been both in playing and singing a unscrupulous Enrico who very believable walks over dead bodies and abuses any body, especially the one of his sister. A scoundrel and as such great in playing and singing. Also memorable !
Lukhanyo Moyako as Edgardo was wonderful. A powerful but nevertheless always balanced lyric tenor with a metallic voice; in modulation and emotions fully convincing he carried this performance in an essential way and is very memorable. A worthy partner of
Brittany Smith as Lucia. Brittany, since years a star of Cape Town Opera – also appeared for SITTOPERA in the year 2019 – and develops herself in a brilliant way. I have already enjoyed her in the roles of Giuletta , Gretel and Susanna. Openly said, confronted with the question :”Who could sing Lucia’ I would not have thought of her cogently. Beginning a little bit moderately she quickly escalated with her voice. Always well sounding, both in the lyric and the dramatic parts of her role she avoided to present her madness by an overstated use of her voice power. Very well done; she remained in play and singing always elegantly, believable and joins with this masterful interpretation the ranks of the great Lucia singers.
And that it was. A great Opera evening. The in its majority elegantly dressed up audience conveyed a lot of well deserved applause, many shouts of “Bravo’ and standing ovations. In celebrating 25 years of its existence a reception followed with an excellent buffet and great South African wines. All in all; a feast for the ears, the eyes and the tongue. Also a special thank you to Alex Gabriel as CEO of Cape Town opera and to Magdalene Minnaar as their artistic director. An excellent duo from whom we received already quite a lot and from whom we may expect a lot in the future.
The production will be repeated in Johannesburg at the Nelson Mandela Theater from the 25th until the bis 28th of July. No excuses. Book your ticket and fly in !
Harald Sitta