PICKNICK FRUEHLINGSKONZERT IN JOHANNESBURG : LEICHTE MUSE FESCH PRAESENTIERT
Wie schon letztes Jahr haben wir einen eiskalten Juni und einige kalte Tage im August auf 1,900 Metern Seehoehe ueberstanden – die sogenannte Erderwaermung wollte einfach nicht zu uns kommen – und geniessen daher in Johannesburg die Anhaenger der klassischen Musik den Fruehlingsbeginn bei einem, schon traditionellen Picknickkonzert mit dem “Rand Symphonieorchester” auf dem Rasen der Domus Dei Kirche in Randburg . Froehliche Stimmung, auch Einige in eleganter Kleidung bei diesem sehr gut besuchten ( ca 250 Personen- viele Kinder, man kann nicht frueh genug anfangen Kinder in edle Musik einzutauchen) Edelpicknick , gute Kapweine und Kapchampagner ; hier genannt MCC Methode Cap Classique; und das Orchester, ein Verbund an Amateuren unter der Stabfuehrung von Carel Henn dem Winde trotzend in bester Form. Die Stimmung war grossartig, am Vortag hat im Rugby die suedafrikanische Nationalmannschaft , die “Springboks” den Erzfeind, die Mannschaft Neuseelands, die “All Blacks”, zum zweiten Male innert zweier Wochen ruhmreich geschlagen – wer Suedafrika kennt, weisz; das ist das Einzige was zaehlt – und das Publikum wollte unterhalten werden und das Orchester grossartig spielen.
Und das gelang auch. Mit einer Ausnahme.
Aber zuerst zum Programm. Ein Potpourri aus leichter Muse, sehr viel Wienerisches und Oesterreichisches. Ich glaube, wir Oesterreicher wissen gar nicht, wie sehr unsere Komponisten und unsere Melodien die allerbesten Botschafter sind ….. Leichte Muse ist leicht gesagt aber oft schwer gespielt. Es ist nicht so einfach. Das Programm war eine interessante Kombination aus Johann Strauss,Lehar, John Phillip Sousa und “Medleys’ aus Filmmusiken. Dazu kam ein Trompetenkonzert von Oskar Boehme mit dem Solotrompeter Braam van Tonder.
Oskar Boehme? Ein grossartiger Komponist aus Sachsen der spaeten Romantik, nach St Petersburg gehend, hochgeehrt unter der Zarenregierung und unter den Bolschewiki gequaelt, verfolgt und schliesslich ermordet. Waren nicht immer die boesen “eh schon wissen’ die gemordet haben! Böhme hat 1899 sein bedeutendstes Werk komponiert: das „Concert e-moll für Trompete in A (Cornet à pistons) mit Clavierbegleitung“ op. 18. Kein einziger bedeutender Komponist der romantischen Ära hatte bis zu dieser Zeit ein solistisches Werk für die Trompete komponiert. Mit dem e-Moll-Konzert gelang Böhme ein großer Wurf. Es wurde „das einzige authentische Trompetenkonzert der romantischen Ära“ also fast des gesamten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.Wie Sie, sehr geehrter Leser, erkennen koennen, ist Ihr Endesgefertigter mit Hilfe von “Google’und “Wikipedia’fast allwissend.
Dieses Trompetenkonzert wurde als zweites Stueck in diesem Konzert aufgefuehrt und wurde erstklassig gespielt. Braam van Tonder erwies sich als virtuos sowohl im Allegro als auch im Andante und das Orchester bildete einen schoenen Klangrahmen um die Trompete herum. Sehr gut!
Nun zur Ausnahme. Ihr Endesgefertigter weisz, wie schwer es fuer Nichtwiener ist, wienerische Melodien zu spielen. Dasz musz man im Blut haben, man musz es mit der Muttermilch aufgesogen haben. Tatsaechlich ist es dem Orchester gelungen , Lehar’s “ Gold und Silber’ Walzer sehr schoen zu spielen; da hoerte man Wiener Schwung und Eleganz. Auch bei der “ Donner und Blitz” Polka (die die Zugabe war ) war das Orchester sehr gut und locker, fast wienerisch schlampig .Aber die “ Tritsch-Tratsch’ Polka war nicht gut praesentiert. Bitte, liebes Orchester und Dirigent ; Ihr seid gut, wagt es “ schlampig” zu sein, das kam so exakt daher wie die preussischen Zugpferde eines Bierwagens. .Wie sagt es uns die Marschallin: “ Leicht musz man sein, mit leichtem Herz und leichten Haenden halten und nehmen, halten und lassen …” Leicht und verschlampt … schade, bei Lehar und dann bei der Zugabe hat es ja geklappt! Mein Ratschlag: Das Orchester aufwaermen lassen und erst ab dem dritten Stueck mit Johann Strauss beginnen. Dann gelingt’s!
Sousa’s “Stars and Stripes”Marsch wurde ganz richtig forsch gespielt ; das ist eine “Tschinderassabumm’Nummer und als solche einfach toll. Ihr Endesgefertigtefr ertappte sich dabei, wie er lauthals mitpfiff. Das ist zwar nicht comme il faut aber zeigt, das gut musiziert wurde. Das Blech haette ich mir noch ein bisschen “knalliger’gewuescht. Nur Mut!
Wir Oesterreicher wissen gar nicht, wie populaer “Sound of Music’ international ist; ja , ich weisz; Kitsch aber ein edler, hochedler Kitsch und das Orchester hat die Melodien wunderbar zum Erklingen gebracht , “Edelweisz’ war geradezu zu Traenen ruehrend. Gehoert zum Edelkitsch dazu! Why not ?
Wie schoen Filmmusik sein kann – tausche alle 12-Toenerwerke gegen eine gute Melodie aus Filmen, z b Enrico Moriconi -, zeigte uns das Orchester dann mit einer Themen- und Melodienzusammenstellung aus James Bond Filmen und “Piraten der Karibik” . Hier zeigte das Orchester bestes Zusammenspiel der verschiedenen Instrumentalgruppen und einen sehr schoenen Gesamtklang. Bei Beginn der James Bond-Filmmusik liesz ich die Champagnerkorken in netter Damengesellschaft knallen – passt ja – und es gab MCC Viellera brut mit Erdbeeren.
Alles in allem: Wunderbar mit Carel Henn souveraen und sicher dirigierend und auch in sympathischer, humorvoller Weise die einzelnen Musikstuecke vorstellend . Nur der Name “Franz Lehar’wollte ihm nicht einfallen. Macht nix 🙂
Man soll nie so tief sinken, sich selbst zu zitieren. Dennoch, nochmals : Das “Rand Symphonie Orchester” ist ein Amateurorchester; respektabel, sehr ueberzeugend und alles in allem ein sehr guter Klangkoerper. Ein musikalisch wie kulinarisch wohl verbrachter Sonntag Nachmittag! Nennen sie den Endesgefertigten hedonistisch aber eine Flasche Champagner war in eleganter Damengesellschaft – wie geht es Euch in Oesterreich und Deutschland zwischen mulitkulturellen Messerstechereien,bereichenden Terroranschlaegen und herbeigeredeter Corona-Herbstwelle ? – wohl konsumiert in herrlich warmen Wetter und unter stahlblauem Himmel.
Extra Azaniam not est vita, si est ita, non est vita!
Harald Sitta
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SPRINGTIME PICKNICK CONCERT IN JOHANNESBURG -ENTERTAINMMENT MUSIC PRESENTED FINE
As in the last year we survived an ice cold June and some cold days in August on 1,900 meters above sea level – the so called global warming did not want to visit us – and therefore the followers of classical music in Johannesburg enjoyed on the lawn of the Domus Dei Church in Randburg the start of spring with one, now already traditional picnic concert done by the “Rand Symphony Orchestra “ . A joyful atmosphere, also some in elegant dress at that very well attended ( about 250 persons – lot of children; you just cannot start early enough to bath children in noble music ) noble picnic , good wines from the Cape and Cape Champagne; right here called MCC- Methode Cap Classique and the Orchestra, an association of amateurs, under the guidance of Carel Henn despite the wind in best form. The atmosphere was great; on the day before the “Springboks”defeated the “All Blacks’ within two weeks for a second time in a glorious way. Everyone who knows South Africa knows, this is the only one which counts and the audience wanted to be well entertained and the orchestra wanted to play great.
And they succeeded in that; with one exception.
But first about the program. One pot-pourrie of entertainment music, a lot Viennese and Austrian. I believe, we Austrians do not even know how great ambassadors our composers and our melodies are ….. Entertainment music is easily said but often difficult to play. It is not that easy. The program was an intereseting combination of Johann Strauss, Lehar, John Phillip Sousa and medleys from film music. Added was a trumpet concert by Oskar Boehme with the soloist Braam van Tonder.
Oskar Boehme? A great composer from Saxony, late Romantic who did go to St Petersburg, highly esteemed under the Czarist rule and under the Bolsheviks tortured, persecuted and finally murdered. Have not always been the bad “you know whom I mean “ who murdered! Böhme did compose his most eminent opus in 1899: the „Concert e-minor for trumpet in A (Cornet à pistons) with piano accompaniment, op. 18. No single relevant composer of the Romantic area had until then composed a solo piece for the trumpet. With this e-minor Böhme achieved a masterpiece. It became “the only authentic trumpet concert of the whole Romantic area “( that means of nearly the whole 19th and beginning of the 20th century) As you can see, dear reader, Yours truly is with the help of “Google’ and “Wikipedia’ nearly knowing it all.
That trumpet concert was the second piece in this performance and was played first class. Braam van Tonder proofed himself virtuous both in Allegro and andante and the orcheswtra formed a fine body of sound around the trumpet. Well done !
Now about the exception. Yours truly knows how difficult it is for Non-Viennese to play Viennese melodies. That one has to have in the blood, that must be suckled up with the mother milk. Indeed the orchestra succeeded in playing Lehars “Gold and Silver”waltz very fine, you heard Viennese swing and elegance. Also with the “Thunder and lightning”Polka (being the encore) the orchestra was very fine and relaxed , indeed nearly sloppy in the Viennese way. But the “Chit-chat’ Polka was not well presented. Please, dear orchestra and conductor ; you are doing fine, dare to be “sloppy”; that piece went on as exact as the Prussian drawing horses of a beer-wagon. As the Marschallin tells us:“ Easy you have to be, with an easy heart and easy hands …. keep and take, keep and let loose.” Easy and sloppy … A pity, with Lehar and with the encore it worked out well. My advice: Let the orchestra warm up and only start with Johann Strauss as third piece. Then you will succeed!
Sousa’s “Stars and Stripes” march was rightfully played bombastic, that is one “Tschinderassabumm’ piece and as such simply great. Yours truly caught himself loudly whistling with the piece. That is not comme il faut but shows that they played well. The brass I even would have liked to be more bombastic; courage !
We Austrians barely know who popular “Sound of Music’is internationally , I know: Kitsch but a noble, wonderful Kitsch and the orchestra played the melodies wonderfully. “Edelweisz; nearly moved me to tears .That belongs to noble Kitsch ! Why not ?
The orchestra showed us then how fine film music can be – I exchange all atonal pieces for one good melody from films, f e by Enrico Moriconi – with medleys from James Bond films and “Pirates of the Carib”. The orchestra showed us here a first class combination in play of the various instrumental groups and a very fine total sound. At the beginning of the James Bond medley I popped up the Champagne in fine ladies company – that is absolutely fitting – and we enjoyed MCC Villiera with strawberries
All in all: Wonderful with Carel Henn conducting in a souverain and secure way. He also introduced the pieces in a sympathetic and humourous way; only the name of Franz Lehar he could not memorize. No problem 🙂
One should never sink so low to quote yourself. Despite that, once again: The “Rand Symphonie Orchestra” is an orchestra of amateurs, respectable, very convincing and all in all a fine body of sounds. Both musically and culinary a well spent Sunday afternoon! Call Yours truly a hedonist but a bottle of Champagne was within good Ladies company consumed, enjoying a wonderful warm weather under a steel-blue sky.How do you live in Austria and Germany in between multicultural knife attacks, enriching terrorism and unsubstantiated propaganda around a Corona autumn wave ?
Extra Azaniam not est vita, si est ita, non est vita!
Harald Sitta