ISTANBUL: 10. Leyla Gencer-Gesangswettbewerb – Finale am 27. September 2024
Das war Leyla Gencer (1929 – 2008)
Sehr gute Nachwuchs-Qualität
Der 10. Leyla Gencer-Gesangswettbewerb, organisiert von der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst (İKSV), Borusan Sanat und der Accademia Teatro alla Scala, endete am Freitag, den 27. September 2024, mit der Abschlussgala und Preisverleihung in der Cemal Reşit Rey-Konzerthalle in Istanbul. HuanHong Li (Bass, China) gewann den 1. Preis, Nazlıcan Karakaş (Sopran, Türkei) wurde Zweite und Maria Knihnytska (Sopran, Ukraine) gewann den 3. Preis.
Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, Pietro Mianiti. Foto: Klaus Billand
Die Abschlussgala des 10. Leyla Gencer-Gesangswettbewerbs, präsentiert von Yetkin Dikinciler, stand unter der Leitung des italienischen Dirigenten Pietro Mianiti, der das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra dirigierte. Von den 42 Teilnehmern aus 17 verschiedenen Ländern, die an der Finalserie in Istanbul teilgenommen hatten, schafften es acht Teilnehmer ins Finale. Die Wettbewerbe zur Vorauswahl fanden in Istanbul, Tiflis, Mailand, London und Berlin von Mai bis Juni statt, auch durch das Internet.
Stephane Lissner bei der Preisverleihung. Foto: Klaus Billand
Stéphane Lissner verkündete als Vorsitzender der Jury am Ende des Abends die Gewinner. HuanHong Li (Bass, China) gewann den ersten Preis (7.500€), Nazlıcan Karakaş (Sopran, Türkei) wurde Zweite (4.000€) und Maria Knihnytska (Sopran, Ukraine) gewann den dritten Preis (2.500€).
Die Gewinner der ersten drei Preise- Foto: Klaus Billand
Fernanda Allande (Sopran, Mexiko) gewann den Sonderpreis des Jette Parker Young Artists Programme des Royal Opera House, der eine einwöchige Coaching-Sitzung im Covent Garden beinhaltet. HuanHong Li (Bass, China) gewann den Sonderpreis der Deutschen Oper Berlin, der die Teilnahme an einer der Produktionen der Oper ermöglicht, sowie den Sonderpreis des Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, der ein Auftreten mit dem Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra ermöglicht. Der Gewinner des Sonderpreises der Accademia Teatro alla Scala, Nazlıcan Karakaş, erhielt ein dreimonatiges Stipendium an der Accademia Teatro alla Scala. Karakaş wurde außerdem mit dem Leyla Gencer-Publikumspreis ausgezeichnet. Anna Imedashvili (Sopran, Georgien) gewann den Sonderpreis des Staatstheaters für Oper und Ballett in Tiflis, der der Gewinnerin die Teilnahme an einer der Opernproduktionen ermöglicht. Jennifer Mariel Velasco (Sopran, Mexiko) wurde der Sonderpreis (Überraschungspreis) des Teatro di San Carlo di Napoli verliehen.
Die Jury, mit Stéphane Lissner als Vorsitzendem, bestand aus İlker Arcayürek (Tenor), Viviana Barrios (Stellvertretende künstlerische Leiterin der Deutschen Oper Berlin), Alessandro Galoppini (Casting Manager des Teatro alla Scala), David Gowland (Künstlerischer Leiter des Jette Parker Young Artists Programme des Royal Opera House Covent Garden), Badri Maisuradze (Tenor, Künstlerischer Leiter des Staatstheaters für Oper und Ballett Tbilisi), und Carlo Tenan (Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra).
Der 10. Leyla Gencer Gesangswettbewerb wurde von der Istanbul Foundation for Culture and Arts (İKSV), Borusan Sanat und der Accademia Teatro alla Scala organisiert. Das Orchestra in Residence des Wettbewerbs ist das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra.
Die weiteren Finalteilnehmer. Foto: Klaus Billand
Insgesamt ist zu sagen, dass alle acht Finalteilnehmer sehr gute Leistungen darboten. Folgende Sänger gingen – leider – leer aus: Leander Carlier, (Bariton, Belgien) und Anna Erokhina, (Mezzo-Sopran, Ukraine). Die türkische Sängerin Nazlıcan Karakaş konnte mit einer äußerst engagierten Interpretation der Arie „Je veuy vivre“ aus „Roméo et Juliette“ von Charles Gounod natürlich das lebhaft teilnehmende türkische Publikum sofort für sich gewinnen, sodass der Publikumspreis – aber auch verdientermaßen – fast zur Selbstverständlichkeit wurde. Der Chinese HuanHong Li bestach mit seiner Arie „La calunia“ aus dem „Barbier von Sevilla“ von G. Rossini nicht nur durch einen in allen Lagen flexibel und warm ansprechenden Bass mit beeindruckender Höhe, sondern auch durch eine sehr natürlich-emotionale Mimik, die das Publikum mitriss. Ein hoffnungsvoller Abend für den Opern-Nachwuchs in der Cemal Resit Rey Concert Hall!
Die Türkin Nazlıcan Karakaş mit ihren zwei Preisen
Der Chinese HuanHong Li. Foto: Klaus Billand
Klaus Billand aus Istanbul