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Ingrid FUZJKO-HEMMING brennt für Liszt und Chopin

Keine Maschine, ein Mensch mit starken Empfindungen

17.04.2018 | Instrumentalsolisten

Zwei Tage vor ihrem Wiener Konzert (18.4.2018) Konzert war Ingrid Fuzjko-Hemming zu Gast beim Online-Merker. In Japan gilt sie als Superstar, vier ihrer CDs haben den „Classical Album of the Year-Preis bei den Japan Gold Disc Awards“ gewonnen. Im Gespräch mit Christian Buchmann erzählte sie – manchmal sehr emotional – aus ihrem bewegten Leben, das 1999 sogar das Japanische Fernsehen zu einer Dokumentation veranlasste, die sie in Japan noch berühmter machte, als sie ohnehin schon war.

Die Einspielung von La Campanella ist ein weltweiter Hit und geht immer noch über den Ladentisch.

VIDEO LA CAMPANELLA von Franz Liszt – bisher nahezu 2 Millionen Mal angeklickt – die CD wurde auch bisher 2 Millionen Mal verkauft!


Ingrid Fuzjko-Hemming malt auch. Katzen sind ein beliebtes Motiv und ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Beim Interview: Christian Buchmann und Ingrid Fuzjko-Hemming. Foto: Herta Haider

Wie so viele MusikerInnen malt Ingrid Fuzjko-Hemming auch. Derzeit läuft übrigens eine Ausstellung mit Litographien in Paris, wo sie auch einen Wohnsitz hat. Hauptwohnsitz ist derzeit Tokyo. Sie verbringt etwa die Hälfte des Jahres in Japan, die andere Hälfte ist sie bei Konzerten in Europa unterwegs.

 

 

Ingrid Fujiko Hemming. Foto: Herta Haider

Ingrid Fujiko Hemming wurde in Berlin als Tochter eines schwedischen Architekten russischer Abstammung und der japanischen Pianistin Toako Otsuki geboren. Die ersten Lebensjahre verbrachte sie in Deutschland.
Mit neun Jahren trat sie im japanischen Rundfunk auf und galt als Wunderkind.

Mit siebzehn Jahren gab sie ihr erstes Konzert. Chopin und Liszt sind jene Komponisten, zu denen sie den größten Zugang gefunden hat und die immer wieder in ihren Programmen auftauchen.

Als Studentin an der Tokyoter Musikhochschule (jetzt Universität für Bildende Kunst und Musik) beteiligte sie sich u.a. am Wettbewerb für den Mainichi-Musikpreis und errang zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Musikpreis für Kulturrundfunk.

Mit 29 (im Jahr 1961) Jahren ging sie wieder nach Deutschland und schloss ihr Studium an der Berliner Hochschule für Musik ab. Danach wirkte sie viele Jahre in Europa.

Durch eine fiebrige Erkrankung verlor sie tragischer Weise während eines Konzertes ihr Gehör. Sie fuhr nach Stockholm und ließ sich medizinisch behandeln, während sie gleichzeitig als Lehrerin wirkte und weiterhin Konzerte gab.
1995  kehrte sie nach Japan zurück. Dort ist sie ein großer Star! Sie hat auch in Wien studiert und mit dem Wiener Publikum, das sie nun viele Jahre vermisst hat, verbinden sie nur angenehme Erinnerungen. Wien ist die Welthauptstadt der Musik, das spürt man an allen Ecken und Enden.

Ein Markenzeichen von Ingrid Fuzjko-Hemming ist ihr extravagantes Outfit, auch ihre Frisur. Sie hat ein Faible für „Vintage-Mode“, einige Modelle, die sie bei ihren Konzerten trägt, sind 100 Jahre alt.

Ein ganz wichtiger Bestandteil im Leben der Ingrid Fuzjko-Hemming sind Katzen. Diese sehr freiheitsliebenden Tiere sind dem Charakter der Pianistin nicht unähnlich. In Tokyo hat sie 25 davon, die sie sie liebevoll betreut. Ihr Spiel ist weniger die mechanische Wiedergabe des Notentextes als vielmehr der Ausdruck dessen, was Sie empfindet. Keine Maschine, ein Mensch mit starken Empfindungen eben.

Auch Leonard Bernstein kreuzte ihren Weg und war von ihr beeindruckt. Die Bekanntschaft mit Bernstein war dem Erfolg ihrer CDs nicht abträglich.

Im Jahr 2008 wurde sie von Domo Records für ihr weltweites Engagement ausgezeichnet, 2009 wurde „Ingrid Fujiko Hemming – The Piano Works“ veröffentlicht.
Pläne hat sie noch viele: Wünschen wir ihr und uns, dass sie sich verwirklichen lassen.

Christian Buchmann am 17.4.2018/bearbeitet von Anton Cupak

 

 

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