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INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 31. JÄNNER 2024

31.01.2024 | Aktuelles

INFOS DES TAGES (MITTWOCH, 31. JÄNNER 2024)

OPERA AWARDS Amsterdam

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Foto: Michel Schnater

Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung wurden am 29. Januar 2024 die Preisträgerinnen und Preisträger der OPER! AWARDS 2024 ausgezeichnet. Zu den Gewinnern in den Hauptkategorien gehören u.a. die albanische Sopranistin Ermonela Jaho (Beste Sängerin), der US-amerikanische Tenor Michael Spyres (Bester Sänger), die Französin Nathalie Stutzmann (Beste Dirigentin) sowie das Orchester der Mailänder Scala (Bestes Orchester). Der Lebens- und Ehrenpreis ging an die Sängerin Waltraud Meier.

 Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung wurden am 29. Januar 2024 die Preisträgerinnen und Preisträger der OPER! AWARDS 2024 ausgezeichnet. Zu den Gewinnern in den Hauptkategorien gehören u.a. die albanische Sopranistin Ermonela Jaho (Beste Sängerin), der US-amerikanische Tenor Michael Spyres (Bester Sänger), die Französin Nathalie Stutzmann (Beste Dirigentin) sowie das Orchester der Mailänder Scala (Bestes Orchester). Der Lebens- und Ehrenpreis ging an die Sängerin Waltraud Meier.

Bereits Mitte November letzten Jahres wurde bekanntgegeben, dass die Auszeichnung „Bestes Opernhaus“ an De Nationale Opera Amsterdam / Dutch National Opera unter ihrer Intendantin Sophie de Lint geht. Das Opernhaus war Gastgeber der OPER! AWARDS 2024. (Vollständige Preisträgerliste am Ende der Pressemitteilung).

Die OPER! AWARDS sind Deutschlands einziger internationaler, öffentlich verliehener Opernpreis. Er wird jährlich im Rahmen einer Preisverleihungsgala an die weltweit besten Künstler und Akteure auf und hinter der Bühne vergeben. Über die Awards in insgesamt 20 Kategorien entscheidet die Jury aus Fachjournalisten. Bewertungszeitraum ist spielzeitübergreifend das Jahr 2023. Erstmals fand die Award-Gala dieses Jahr außerhalb Deutschlands statt.
„Neben den Auszeichnungen für die großartigen Preisträgerinnen und Preisträger vergibt die Jury mit dem ‚Größten Ärgernis‘ jedes Jahr auch einen Anti-Preis, um damit auf einen besonderen Missstand in der Opernlandschaft hinzuweisen“, so Ulrich Ruhnke, Gründer und Jury-Vorsitzender der OPER! AWARDS. Das „Größte Ärgernis“ in diesem Jahr ist die programmatische Mutlosigkeit mancher Opernhäuser: „Musiktheater sind subventionierte Schutzräume, die auch mal über die Stränge schlagen dürfen. Die politisch unkorrekt sein können. Die Finger in Wunden legen. Die unbequeme Wahrheiten sagen sollen. Die nicht nur kommerziellen Leitlinien folgen müssen. Die überraschen. Warum also sind die Opernhäuser gegenwärtig vielerorts so bequem, so vorhersehbar, so brav, so mutlos? Ist es die immer noch schiefe Finanzsituation der Post-Corona-Krise? Ist uns die Streitkultur abhandengekommen, weil die Intoleranz steigt? Wo sind die Ukraine-Fahnen? Wo waren die für Israel? Unser Wunsch: Traut euch was! Traut euch mehr!“, lautet die Begründung der Jury.gez. Ulrich Ruhnke
Jury-Vorsitzender der OPER! AWARDS

BESTES OPERNHAUS: De Nationale Opera Amsterdam
BESTE SÄNGERIN: Ermonela Jaho
BESTER SÄNGER: Michael Spyres
BESTE DIRIGENTIN: Nathalie Stutzmann
BESTE REGISSEURIN: Lydia Steier
BESTES ORCHESTER: Orchestra del Teatro alla Scala
BESTER CHOR: The Monteverdi Choir
BESTE URAUFFÜHRUNG: Lili Elbe am Konzert und Theater St. Gallen
BESTE AUFFÜHRUNG: The Greek Passion bei den Salzburger Festspielen
BESTER BÜHNENBILDNER: Paul Zoller
BESTER KOSTÜMBILDNER: Klaus Bruns
BESTES SOLO-ALBUM: Cyrille Dubois – So Romantique!
BESTE OPERN-GESAMTAUFNAHME: La princesse de Trébizonde (Opera Rara)
BESTER NACHWUCHSKÜNSTLER: Huw Montague Rendall
BESTE WIEDERENTDECKUNG: Ivan IV. am Staatstheater Meiningen
BESTES ZUKUNFTSPROJEKT: Green Opera an La Monnaie / De Munt Brüssel
BESTES FESTIVAL: Bayreuth Baroque
LEBENS- UND EHRENPREIS: Waltraud Meier
BESTER FÖRDERER: Stiftung der Royal Opera of Versailles

GRÖSSTES ÄRGERNIS: Programmatische Mutlosigkeit mancher Opernhäuser
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Fotos aus der ersten Vorstellung der Serie „CARMEN“ an der Wiener Staatsoper

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

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Michael Fabiano (José). Eve-Maud Hubeaux (Carmen). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Im Bild:
Eve-Maud Hubeaux (Carmen)
Michael Fabiano (Don José)
Roberto Tagliavini (Escamillo)
Slávka Zámečníková (Micaëla)

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Slávka Zámečníková (Micaëla). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

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Roberto Tagliavini (Escamillo). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
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Milano Simon Boccanegra Premiere Neuinszenierung 1. Februar 2024

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ZU FACEBOOK

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Noch heute und am 04. Februar singt Benjamin Bernheim Massenets Werther am Opernhaus Zürich.

Aus der Kritik von oper aktuell: „Benjamin Bernheim in der Titelpartie ist schlicht und einfach unübertrefflich und mir kommt kein Tenor der Gegenwart in den Sinn, der ihm hier das Wasser reichen könnte. […] Höhepunkt ist natürlich die Szene, wo er mit Charlotte im dritten Akt seine Übersetzungen der Balladen Ossians durchgeht und dabei zu seiner „Arie „Pourquoi me réveiller“ inspiriert wird. Wie Bernheim diesen tenoralen Hit aufbaut, rührt zu Tränen. Das ist Gesangskunst auf allerhöchstem Niveau, dynamisch so wunderbar organisch und differenziert sich steigernd, dabei immer mit perfekter Sauberkeit auf der Gesangslinie bleibend.“

Die komplette Kritik: https://www.oper-aktuell.info/kritiken/details/zuerich-opernhaus-werther-23012024.html

Eine ähnlich enthusiastische Kritik in englischer Sprache gibt es bei Bachtrack: https://bachtrack.com/de_DE/review-werther-gurbaca-bernheim-chaieb-slekyte-oper-zurich-january-2024

Lukas Link

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Paul Armin Edelmann am Freitag beim Faschingskonzert in Baden

Der Bariton Paul Armin Edelmann präsentiert sich am Freitag, 2. Februar um 19.30 h, begleitet vom Orchester der Bühnen Baden und unter der musikalischen Leitung von Michael Zehetner an der Bühne Baden mit einem unterhaltsamen Programm von Mozart über Lortzing, Lehar  und Leopoldi bis zu Frank Sinatra´s „New York, New York“ und „My Way“!!

https://www.buehnebaden.at/de/kalender/faschingskonzert/859

 

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Bukarest: Gespräch mit Elena Moşuc anlässlich von «La Traviata» vom 18.01.2024

100 von 100 Punkten

Am 18.01.2024 trat Elena Moşuc an ihrem 60. Geburtstag, wie auch an ihrem Ehrentag zehn Jahre zuvor, in der Opera Națională București als Violetta Valery in Verdis «La Traviata» auf (https://onlinemerker.com/bukarest-opera-nationala-bucuresti-giuseppe-verdi-la-traviata/). Anlässlich dieses Abends stellte die sympathische Sängerin ihr neues Buch und ihre neue CD vor. Jan Krobot hat die Sängerin in Bukarest getroffen.

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Runde Geburtstage sind immer Gelegenheit ein Fazit zu ziehen. Was sind die wichtigsten Punkte ihrer Karriere, die Höhepunkte, an die sie sich besonders gerne erinnert?

Moşuc erwähnt als Erstes in Sachen Karriere, vom Glück bevorteilt gewesen zu sein und alle Rollen, von denen sie geträumt hatte, singen zu können. Einer dieser Höhepunkte war ihr Debüt am 20.01.1990 als Königin der Nacht auf der Bühne der Opera Națională Română din Iași und in der gleichen Rolle am 30.11.1990 im Gärtnerplatztheater München. Diese Rolle, die sie nach dem Gewinn des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD weltweit bekannt gemacht hat, hat sie über 20 Jahre hinweg über 250mal gesungen. Diese Rolle habe ihr die Stimme frisch gehalten und sie zur Technik gezwungen. [So waren in der Traviata-Vorstellung vom 18.01.2024 nach 34 Jahren Karriere problemlos 2 hohe Es und ein interpoliertes hohes D möglich.] Parallel dazu lernte sie andere Partien aus dem Bereich des Belcanto, wozu ihr auch die legendäre Edita Gruberova geraten hatte. So erarbeitete sich Moşuc im Laufe der Jahre die Gilda, Lucia, Traviata, die Tudor-Königinnen, Rollen, mit denen sie sich sehr identifiziert und die sie jederzeit bereit hat, wie auch Rollen von Mozart, Puccini, Strauss und weitere Partien ihres Fachs wie zum Beispiel die Lakmé. Der Belcanto im Allgemeinen, Donizettis Lucia und Bellinis Norma, sei ihre Heimstatt, aber letztlich sei jede Rolle ein Höhepunkt gewesen. Der Höhepunkt geographischer Natur sei Opernhaus Zürich, da sich ihr von hier aus die Welt der Oper erschlossen habe. Als weitere Orte erwähnt Moşuc hier unter den italienischen Opernhäusern die Arena di Verona und die Scala di Milano, dann das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Berlin, München, Paris, Tokyo und die MET. Gerne singt Moşuc natürlich auch an den Opernhäusern ihrer Heimat (Bukarest, Iaşi).

Geburtstage sind auch Gelegenheit für Wünsche. Was wünscht sich Elena Moşuc?

Ihr grosser Wunsch ist, was sie beim Belcanto gelernt habe, nun in Verdi-Rollen perfektionieren zu können. Nach drei wichtigen Debüts im Jahr 2023, als Elisabetta in «Roberto Devereux», Adiana Lecouvreur und der Imogene in Bellinis «Il Pirata», fasst Moşuc nun drei Debüts in Verdi-Rollen ins Auge: Als Elisabetta («Don Carlo»), Amelia («Un ballo in maschera») und Abigaille («Nabucco»). Verdis Rollen bräuchten mehr Persönlichkeit als die Partien des Belcanto, seien sanguiner und böten mehr Gelegenheit zu den Nuancen in den träumerischen Bögen. Moşuc sieht bei sich jetzt den Moment für Verdi gekommen: hier könne sie weiter wachsen. Ein ganz grosser Traum wäre die Lady Macbeth (wenn es sich so ergeben sollte, gerne in der ersten Fassung).

Wie ist Elena Moşuc ganz grundsätzlich zur Musik gekommen?

Rumänien sei ein Land, in dem alle sängen und so sei sie im Rahmen von Familienfesten und dann in Schule und Kirche mit dem Gesang in Kontakt gekommen. Bald habe sie gemerkt, dass sie sich mit Gesang besser als mit Worten ausdrücken könne. Der professionelle Kontakt sei dann gekommen, als sie mit 16 die ersten Stunden bei Mioara Cortez (Schwester von Viorica Cortez) genommen habe. 1989, nach sieben Jahren Tätigkeit als Grundschullehrerin (dem Wunsch der Grossmutter nach einer «sicheren» Ausbildung folgend), habe sie beschlossen, sich professionell der Musik zu widmen. Für die Qualität von Moşucs Ausbildung, den Stunden bei Cortez und Solisten der Oper Iaşi und vor allem ihre Selbstdisziplin beim autodidaktischen Studium (ihren Weg habe sie weitgehend allein gefunden), steht der Gewinn des ARD-Wettbewerbs 1990. Weitere prägende Lehrer waren die leider kürzlich verstorbene Mildela D‘ Amico und ihr bei Zürich lebender Landsmann Ion Buzea, mit dem sie immer wieder ihre Stimme kontrolliert. Und nicht zu vergessen: die Ideen und die konstruktive Kritik ihres Ehemanns Christoph Hebeisen.

Geburtstage sind auch Gelegenheit in die Zukunft zu schauen.

Seit Herbst 2023 ist Moşuc Professorin für Gesang an der Nationalen Musikuniversität Bukarest. Die Bewerbungsprüfung habe sie mit 100 von 100 möglichen Punkten bestanden. Nun sei sie Professorin jener Institution, von der sie einst geträumt habe, dort zu studieren. Sie unterrichte mit Freude, da sie immer mehr merke, dass sie, speziell in Sachen «italienischer Technik», etwas zu sagen habe und es sogar Studenten gäbe, die explizit bei ihr studieren wollten.

Es bleibt mit der sympathischen Sängerin zu hoffen, dass sich ihr Wunsch nach neue Rollen sich verwirklicht.

Januar 2024, Jan Krobot/Zürich
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THEATER AUGSBURG: Uraufführung »C:\>title Labyrinth« am 22. März 2024

Kammeroper von Hauke Berheide

 Augsburg, 29.01.24 Neuer Mix aus realem Spiel und Virtual Reality-Welt: Am Freitag, dem 22. März feiert die Hybrid-Oper »C:\>title Labyrinth« am Staatstheater Augsburg ihre Uraufführung. In diesem von Hauke Berheide komponierten Auftragswerk taucht das Publikum zwischen den realen Szenen mehrfach — per VR-Headset — in eine virtuelle 360º-Welt ein. Regie führt Amy Stebbins, die auch das Libretto geschrieben hat.

»C:\>title Labyrinth« ist (nach Glucks »Orfeo ed Euridice«) die zweite Hybrid-Oper des Staatstheater Augsburg, in der sich reales Spiel und Virtual Reality-Welt mischen. Diesmal nimmt das Publikum im Kühlergebäude des Gaswerks Platz, das durch eine Installation, mit Klang, Licht und Dekoration zum Innenraum eines alten Computers geworden ist. Musikalisch ist das Erlebnis von einem raffinierten, durch ein Kammerensemble der Augsburger Philharmoniker erzeugten Raumklang geprägt, der vielfach lautmalerische Züge hat.  

In dieser Kammeroper ist das Element des »Wassers« die treibende Kraft, die, als Bedrohung der Welt, den gesamten Handlungsverlauf prägt. Auf der Suche nach einem ein Fehler im System begibt sich das »Ich« (Priya Pariyachart) in ein Labyrinth, in dem es auf Vertreter der Menschheitsgeschichte (beziehungsweise auf deren Knochen) trifft: einen Polarforscher (Roman Poboinyi), einen Bergmann (Isaac Tolley) und einen Maya-Priester Ah’men (Franziska Weber). Die festen Wände der Umgebung geraten langsam, ebenso wie das Selbstbild der Protagonistin, ins Wanken, die Flut steigt bis das System zusammenbricht.

Ein weiteres prägendes Sujet sind, neben dem Wasser, die physikalischen Größen »Raum und Zeit«, die hier erst langsam in Erscheinung treten, indem die klangliche und visuelle Welt erst nach und nach mit Wahrnehmbarem gefüllt wird.

Hauke Berheide hat für diese Oper mehrere knochenartige Instrumente selbst angefertigt, die an die Ära der Steinzeit erinnern und von den Sängerinnen und Sängern gespielt werden. Für Libretto und Inszenierung zeichnet Amy Stebbins verantwortlich, die bereits Berheides Kinderkonzert »Einar hat nen Vogel« für das Staatstheater Augsburg inszenierte.

Die Sopranistin Priya Pariyachart ist Preisträgerin des NEUE STIMMEN-Wettbewerbs 2022 des Liz Mohn Centers (Talent Development Prize) und nimmt auch an der Masterclass des Wettbewerbs teil, für die das Staatstheater Augsburg derzeit ein Training zur Künstlerischen Arbeit im Virtuellen Raum anbietet. 

Der Bassbariton Isaac Tolley studierte an der August Everding Akademie, machte zuvor seinen Abschluss mit Auszeichnung an der Royal Academy of Music in London und ist als vielseitiger Akteur regelmäßig in Oper und Konzert zu erleben.

Der Tenor Roman Poboyini ist seit der Spielzeit 2017/18 Mitglied des Opernensembles am Staatstheater Augsburg und ist in der aktuellen Spielzeit auch in »Lucia di Lammermoor«, »Eugen Onegin«, »Fidelio« und »La Traviata« zu erleben.

Die Mezzosopranistin Franziska Weber ist Absolventin der August Everding Akademie und des Mozarteum Salzburg, wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet und ist vor allem als Lied- und Konzertsängerin in Deutschland und Österreich tätig.

Uraufführung »C:\>title Labyrinth« | Kammeroper von Hauke Berheide | Fr 22.03.24 19.30 Uhr | Kühlergebäude im Gaswerk

 In deutscher Sprache

Besetzung und Aufführungstermine:

zur Website des Staatstheater Augsburg
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