IN MEMORIAM-Geburtstage im April 2015
Berücksichtigt wurden runde un Halbrunde Geburtage. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
4.4. Eric MARION: 100. Geburtstag
Der Künstler, dessen eigentlicher Name Eric Metz-Marion war, kam durch die Kriegsereignisse erst verspätet zu seinem Debüt, das 1945 am Theater von Graz stattfand. In der Spielzeit 1947-48 gastierte er an der Wiener Staatsoper als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Alfredo in »La Traviata« und als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1951 nochmals als Fenton im »Falstaff« von Verdi. Er sang dann 1948-52 am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich, war 1952-56 Mitglied des Staatstheaters Kassel, schließlich 1956-63 des Staatstheaters Karlsruhe. Er setzte seine Auftritte auf der Bühne wie im Konzertsaal bis Ende der sechziger Jahre fort, wobei er, wie schon zuvor von Karlsruhe aus, oft in Frankreich zu Gast war. 1947 trat er bei den Festspielen von Bregenz als Belmonte, 1951 bei den Salzburger Festspielen als Solist in einem Konzert, das der Straßburger Domchor gab, auf. Sein Bühnenrepertoire enthielt vor allem lyrische Partien: den Ferrando in »Così fan tutte«, den Rodolfo in »La Bohème« und den Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, den Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing und den Bob in »Peter Grimes« von Benjamin Britten. Er wirkte später als Pädagoge in Straßburg; zu seinen Schülern gehörte u.a. Dominique Glesse. Er starb im Dezember 2001.
Schallplatten: DGG (»Pigmalion« von Rameau), Nonesuch.
5.4. Kieth ENGEN: 90. Geburtstag
Er studierte zuerst in seiner amerikanischen Heimat bei Frau McMurray in Berkeley (Kalifornien), dann an der Musikakademie von Wien bei Tino Pattiera, Pavel Ludikar und Elisabeth Rado. Anfänglich als Konzert-Bassist tätig. In seinem ersten Engagement in Graz sang er 1951-52 21 verschieden Partien, darunter den König Marke in »Tristan und Isolde«. 1952 übernahm er beim Maggio Musicale von Florenz eine kleine Rolle in »Genoveva« von Robert Schumann. Zuerst trat er 1954 in München in der Titelrolle von Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« auf, seit 1955 gehörte er für die folgenden vier Jahrzehnte zu den bekanntesten Mitgliedern der Münchner Staatsoper. Am 14.6.1958 sang er in der Eröffnungsvorstellung des Cuvilliés-Theaters in München den Grafen in »Figaros Hochzeit«. 1958 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth als König Heinrich im »Lohengrin« mit; erfolgreiche Gastspiele und Konzerte in den Zentren des deutschen und europäischen Musiklebens. So war er zu Gast in Straßburg, Amsterdam, Turin und beim Edinburgh Festival (1965 als Don Alfonso in »Lohengrin« mit dem Ensemble der Münchner Staatsoper). Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1962 in »La Betulia liberata« von Mozart, 1973-77 alljährlich das Bass-Solo in der C-Moll-Messe von Mozart. Er gastierte 1955-72 immer wieder an der Staatsoper von Wien (als Landgraf im »Tannhäuser«, als Teiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky, als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, als Graf in »Figaros Hochzeit«, als König in »Die Kluge« von C. Orff, als Don Giovanni und als Peneios in »Daphne« von R. Strauss). Den Doktor im »Wozzeck« trug er auch 1963 an der Pariser Grand Opéra vor. Weitere Gastspiele am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1963), am Teatro Colón Buenos Aires (1967 im Nibelungenring), an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin und bereits 1955 an der Covent Garden Oper London (als Sarastro in der »Zauberflöte«). Er trat an der Staatsoper München 1956 in der Uraufführung der Oper »Don Juan de Mañara« von Henri Tomasi auf. Am 11.8.1957 sang er in München in der Uraufführung von Hindemiths »Harmonie der Welt« (den Kaiser Rudolph); am 24.3.1968 an der Staatsoper Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Prometheus« von C. Orff (den Okeanos), am 1.8.1969 in München in der von »Das Spiel von Liebe und Tod« von Jan Cikker, am 25.1.1986, ebenfalls in München, in »Belshazar« von Volker David Kirchner. 1991 wirkte er an der Staatsoper von München in der Uraufführung der Oper »Ubu Rex« von K. Penderecki mit. Noch 1995 trat er an der Münchner Staatsoper in der zeitgenössischen Oper »Das Schloss« von A. Reimann auf. Auf der Bühne trat er in mehr als 60 großen Partien auf, darunter als Rocco im »Fidelio«, als Hunding in der »Walküre«, als Tommaso in »Tiefland« von E. d’Albert, als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss, als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, als Sultan in »Il Turco in Italia« von Rossini, als Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti, als Ramfis in »Aida«, als Warlaam im »Boris Godunow«, als Dosifej in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Mittenhofer in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze und als Wesener in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. Er starb 2004 in Murnau (Oberbayern). Er war verheiratet mit der Schauspielerin Erika Berghöfer (* 30.12.1928 in Wien). – Voluminöse, ausdrucksgewaltige Bass-Stimme, in Opernpartien, im Oratorium (Bach, Händel) wie im Lied gleich bedeutend.
Schallplatten auf DGG (»Fidelio«, »Oedipus der Tyrann« von C. Orff, Gurre-Lieder von Schönberg, Matthäuspassion und H-Moll Messe von J.S. Bach), Nixa, HMV (»Die lustigen Weiber von Windsor«, »Giovanna d’Arco« von Verdi), Telefunken (»Idomeneo« von Mozart), RCA (»Prometheus« von C. Orff), Eurodisc (»Der Messias« von Händel), MMS (Mozart-Requiem), Replica (»Lohengrin« aus Bayreuth, 1958), Orfeo (»Die Ausflüge des Herrn Broucek« von L. Janácek, »Das Liebesverbot« von R. Wagner, »Werther« von Massenet, Okeanos in »Prometheus« von Carl Orff, München 1975; »Gianni Schicchi«, München 1973), Amadeo (»Das Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss), Memories (»Undine« von Lortzing), Wergo (»Das Schloss« von A. Reimann), Calig-Verlag (»Die Meistersinger von Nürnberg« von 1967).
5.4. Hans DEPSER: 125. Geburtstag
Er absolvierte sein Musik- und Gesangstudium in seiner Vaterstadt München und wurde 1921 mit einem Anfängervertrag an die dortige Staatsoper übernommen, wo man ihm aber bald große Partien übertrug (Fenton im »Falstaff« von Verdi, Lenski im »Eugen Onegin«, Luzio in »Das Liebesverbot« von R. Wagner, Herodes in »Salome« von R. Strauss). 1924-26 war er am Stadttheater von Bremen engagiert, wo er am 22.4.1926 in der Uraufführung der Oper »Wozzeck« von Manfred Gurlitt mitwirkte. Er ging dann für die Jahre 1926-29 an das Stadttheater von Zürich. Danach wirkte er bis 1932 als Tenor am Rundfunksender Hamburg, nahm mit einem Engagement am Deutschen Theater von Brünn (Brno) 1932 seine Bühnentätigkeit wieder auf und wechselte von dort 1933 an das Stadttheater von Graz, dem er bis 1939 verbunden blieb. Gastspiele trugen ihm an der Wiener Staatsoper (1935 als Octavio in »Giuditta« von Franz Lehár, 1936 als Lenski in »Eugen Onegin«), am Stadttheater Basel (1928) und an der Wiener Volksoper (1932) Erfolge ein; bei den Salzburger Festspielen trat er 1938 als Konzertsänger auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Wien, wo er noch 1949-51 an der Staatsoper mehrfach als Herodes in »Salome« von R. Strauss gastierte, aber auch am Theater von Graz. 1949 wurde er zum Professor an der Wiener Musikakademie ernannt. Zu seinem vielgestaltigen Bühnenrepertoire gehörten Partien wie der Max im »Freischütz«, der Tannhäuser, der Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Siegfried im Nibelungenring, der Titelheld in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, der Menelas in »Die ägyptische Helena« vom gleichen Meister, der Achior in »Holofernes« von Reznicek, der Liebold in »Schwarzschwanenreich« von Siegfried Wagner, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Jirka in der »Teufelskäthe« von Dvorák, der Canio im »Bajazzo« und der Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß.
6.4. Dana KRUEGER: 75. Geburtstag
Die amerikanische Sängerin begann ihre Bühnenkarriere in den frühen siebziger Jahren in ihrer Heimat, wo sie bereits 1973-74 an der Washington Opera sang und schnell zu ihren Erfolgen kam. Sie trat, namentlich in Charakterpartien, an zahlreichen Bühnen in den USA auf; so gastierte sie seit 1977 häufig an der Oper von Houston/Texas, an der sie auch 1983 in der Uraufführung von L. Bernsteins »A Quiet Place« mitwirkte. Sie erschien an der Oper von Fort Worth (1978), an der Miami Opera (1979), an der City Opera New York (1979-80), an der Colorado Opera, in Cincinnati und St. Louis. 1982 sang sie an der Washington Opera in der Uraufführung von Menottis Oper »Close Encounters of the Third Kind«. Auf der Opernbühne übernahm sie Rollen wie die Bertha im »Barbier von Sevilla«, die Ragonde in »Le Comte Ory« von Rossini, die Marquise in Donizettis »Regimentstochter«, die Marthe im »Faust« von Gounod, die Amme im »Boris Godunow«, die Mercedes in »Carmen«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Amme in »La Loca« von Menotti, die Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und die Augusta in »The Ballad of Baby Doe« von D. Moore. Sie ist 2014 in Rockville (Maryland) verstorben.
7.4. Gianni SAVELLI (amerikanischer Tenor): 95. Geburtstag
8.4. John REARDON: 85. Geburtstag
Als Papageno
Ursprünglich wollte er einen kaufmännischen Beruf ergreifen, entschloss sich dann aber zum Gesangstudium. Er erhielt seine Ausbildung durch die Pädagogen Magaret Harshaw und Martial Singher in New York sowie am Ross College. Debüt 1954 an der New York City Opera als Dr. Falke in der »Fledermaus«. Zu Beginn seiner Bühnentätigkeit trat er neben seinem Wirken auf der Opernbühne auch am New Yorker Broadway in Musicals auf. Seine Karriere spielte sich fast ausschließlich in Nordamerika ab; er sang an den Opern von Boston, Baltimore, Cincinnati, Philadelphia, Houston (Texas), New Orleans, Toronto und Vancouver. 1965 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky), deren Mitglied er für elf Spielzeiten blieb. Er trat an der Metropolitan Oper bis 1977 in 16 verschiedenen Partien und insgesamt 180 Vorstellungen auf: als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Eisenstein in der »Fledermaus«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, als Escamillo in »Carmen«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Albert in Massenets »Werther«, als Don Giovanni, als Belcore in »L’Elisir d’amore«, als Taddeo in »L’Italiana in Algeri«, als Altgesell in Janáceks »Jenufa« und als Marcello in Puccinis »La Bohème«. Am 17.3.1967 sang er hier in der Uraufführung der Oper »Mourning Becomes Electra« von Marvin David Levy den Orin. In Europa gastierte er nur beim Festival von Spoleto und am Teatro Fenice Venedig. Er wirkte in mehreren Uraufführungen mit: »The Wings of the Dove« von Douglas Moore (12.0.1961 City Opera New York), »The Labyrinth« von G.C. Menotti (amerikanisches Fernsehen NBC, 1963), »Carry Nation« von Douglas Moore (28.4.1966 Lawrence, Kansas), »Summer and Smoke« von Holby (St. Paul, 1971), »The Seagull« von Pasatieri (Houston/Texas, 1974). Er wirkte an der Santa Fé Opera in den amerikanischen Erstaufführungen der Opern »Die Nase« (»The Nose«) von Schostakowitsch (1965), »Cardillac« von Hindemith (1967), »Die Bassariden« von H.W. Henze (1968), »Die Teufel von Loudon« von Penderecki (1969) und »Help, Help, the Globolinks!« von G.C. Menotti (1969) mit. 1966 sang er an der City Opera New York in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Dantons Tod« von G. von Einem, 1972 in Washington in der von »A Village Romeo and Juliet« von Delius, 1975 an der Oper von Boston in der von »Benvenuto Cellini« von Berlioz. 1969 wirkte er im amerikanischen Fernsehen in einer Aufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus« mit. Sein umfassendes Bühnenrepertoire enthielt sowohl lyrische als auch heldische Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur. Er trat als Sänger und Schauspieler in einer Reihe von Tonfilmen in Erscheinung. Auf pädagogischem Gebiet leitete er den Workshop am Wolf Trap Summer Theatre in Virginia. Er betätigte sich auch als Musik-Schriftsteller (»The Challenge of Modern Opera«). Er starb 1988 in Santa Fé.
Schallplatten: Columbia, Mercury, Vanguard, Seraphim, Turnabout, darunter auch vollständige Opern (»The old Maid and the Thief« von Menotti, »La Bohème«, »The Rake’s Progress« von I. Strawinsky unter der Leitung des Komponisten, »La Pietra del paragone« von Rossini). Auf DGG »Songfest« von Bernstein, auf CBS Solo in »Die Schöpfung« von J. Haydn.
8.4. Giuseppe DEL CAMPO: 125. Geburtstag
Biographie des italienischen Dirigenten auf Italienisch:
http://www.treccani.it/enciclopedia/giuseppe-del-campo_(Dizionario_Biografico)/
9.4. Poul WIEDEMANN: 125. Geburtstag
Er begann seine Ausbildung bei Valdemar Linke in Kopenhagen und war dann in Paris Schüler der berühmten Brüder Jean und Édouard de Reszke. Weitere Studien bei Rudolf von zur Mühlen in London und in der Opernschule Kopenhagen. 1914 fand sein Bühnendebüt an der Königlichen Oper Kopenhagen sogleich in der Partie des Tristan statt. Bis zu seinem Tod, also während 55 Jahren, ist er dort aufgetreten und wurde vom dänischen Opernpublikum sehr geschätzt. In erster Linie war er ein großer Wagnersänger und machte als solcher eine internationale Karriere. 1922 gab er Konzerte in Berlin, 1925 erschien er als Gast an der Oper (Théâtre de la Monnaie) von Brüssel, 1927 in Lübeck und Hamburg, 1928 an der Königlichen Oper Stockholm, 1933 am Teatro Colón Buenos Aires. Bei den Bayreuther Festspielen von 1928 sang er den Siegmund in der »Walküre«. 1931 erfolgte seine Ernennung zum Königlich Dänischen Kammersänger. Hatte der Künstler den Höhepunkt seiner Laufbahn als Wagner-Interpret erreicht, so wurde er später ein beliebter Charaktertenor und sang sogar gelegentlich eine Baritonpartie wie den Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«. 1948 übernahm er die Leitung der Opernschule von Helsinki, später in Kopenhagen pädagogisch tätig, doch ist er bis zu seinem Lebensende auf der Bühne erschienen. Dazu war er ein Konzertsänger von Rang. Er starb 1969 in Kopenhagen.
Einige Schallplattenaufnahmen von seiner Stimme sind auf der kleinen dänischen Marke Tono erhalten (Neu-Ausgabe auf HMV).
10.4. Vilém PŘIBYL: 90. Geburtstag
Als gelernter Elektrotechniker widmete er seine Freizeit dem Gesang. 1952 sang er in Hradec Králové (Königgrätz) in einer Amateur-Aufführung von Smetanas »Hubica« (»Der Kuss«) die Rolle des Lukás. Danach ließ er dort seine Stimme durch Marie Jakoubková ausbilden. Weitere Studien bei Frau Vardová-Tomasovová in Brno (Brünn). Sein professionelles Bühnendebüt fand 1958 am Zdenek-Nejedly-Theater von Ústí nad Labem (Aussig) wieder als Lukas statt. 1961 wurde der Künstler an das Staatstheater von Brünn (Brno) berufen, dessen gefeiertes Mitglied er für lange Jahre blieb. Gastspiele an der Nationaloper von Prag. 1964 sang er mit dem Ensemble der Nationaloper Prag beim Edinburgh Festival in »Dalibor« von Smetana. 1964 gastierte er in Amsterdam als Oreste in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, 1969 dort als Florestan im »Fidelio«. 1964 gastierte er auch in Ankara in der Türkei, 1965 beim Beethoven-Fest in Bonn als Florestan. An der Covent Garden Oper trug er 1966 aus seinem Wagner-Repertoire den Erik in »Der fliegende Holländer« vor, 1967 den Florestan. 1980 sang er mit dem Ensemble des Opernhauses von Brno am Teatro Politeama Genua in »Katja Kabanowa« von Janácek. Weitere Gastspiele des Künstlers in Schweden, Holland, Italien, Deutschland und in Kanada, dazu große Karriere als Konzertsolist. So sang er 1971 bei den Salzburger Festspielen das Tenorsolo in der Glagolitischen Messe von Janácek. Seit 1971 wirkte er als Professor an der Musikakademie von Brno. Kraftvolle heldische Tenorstimme, dazu als großer Darsteller bekannt geworden. Seine großen Glanzrollen waren der Titelheld in »Dalibor« von Smetana und der Laça in Janáceks »Jenufa«, dann der Radames in »Aida«, der Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Lohengrin, an erster Stelle natürlich die Partien aus der tschechischen Opernliteratur. Er übernahm auch tragende Partien in Opern wie »Griechische Passion« von B. Martinu, »Krieg und Frieden« und »Der feurige Engel« von Prokofieff, »Katerina Ismailowa« und »Die Nase« von Schostakowitsch. Er starb 1990 in Brno (Brünn).
Schallplatten: Supraphon (vollständige Aufnahme der Janácek-Oper »Jenufa«, auf Eurodisc übernommen, ebenso »Dalibor« von Smetana). Sang weiter auf Supraphon in den integralen Aufnahmen von »Der Jakobiner« von Dvorák, »Die Ausflüge des Herrn Broucèk« und »Osud« von Janácek und »Sarka« von Fibich, Arien- und Liedaufnahmen; auf Denon das Tenorsolist in Beethovens 9. Sinfonie.
10.4. Robert LANSING: 100. Geburtstag
Er begann seine Ausbildung in den Jahren 1932-33 an der University of Illinois in Chicago und setzte sie 1940-42 am Chicago Conservatory of Music fort. In den Jahren 1945-50 und 1955-60 gehörte er dem Chor der New Yorker Metropolitan Oper an. Gleichzeitig setzte er sein Gesangstudium 1946-49 in der Manhattan School of Music New York fort, wo er u.a. Schüler von Paul Althouse, Friedrich Schorr und Zerline Metzger war. Bei Hugh Ross studierte er Dirigieren. Bereits 1944 hatte er an der Oper von Boston den Escamillo in »Carmen« gesungen, doch hatte er seinen ersten großen Erfolg auf der Bühne, als er 1950 an der Oper von Denver den Dulcamara in »L‘Elisir d’amore« mit Bidu Sayão als Partnerin sang. Seit 1950 war er hauptsächlich als Dirigent und als Pädagoge tätig. 1950-64 dirigierte er bei der Capitol Opera Company zahlreiche Opern, darunter »Aida«, »Il Trovatore«, »Die Zauberflöte« und »Le nozze di Figaro«. Seit 1963 leitete er die Mountain Bell Singers. 1947-88 unternahm er sieben große internationale Konzerttourneen mit dem Chor »The Rocky Mountain Singers«. Er trat jedoch auch immer noch als Sänger in Erscheinung, vor allem als Solist in Oratorien und Chorwerken, so u.a. 1984 im »Messias« von Händel, 1985 im »Elias« von Mendelssohn und im Verdi-Requiem. Er war verheiratet mit der Mezzosopranistin Gladys Zeiher-Lansing (12.3.1923-19.6.2012). Er starb im Juli 1995.
11.4. Francesco D’AVALOS: 85. Geburtstag
Biographie des italienischen Dirigenten auf Italienisch;
http://it.wikipedia.org/wiki/Francesco_d’Avalos
11.4. Erna SPOORENBERG: 90. Geburtstag
Gesangstudium bei Aaltje Noordewier-Reddingius in Hilversum und bei Berthe Seroen in Amsterdam; sie studierte auch Violinspiel am Konservatorium von Amsterdam. 1947 debütierte sie in einem Rundfunk-Konzert bei Radio Hilversum mit der Motette »Exsultate jubilate« von Mozart. 1951 Bühnendebüt an der Wiener Staatsoper als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Danach sang sie an der Wiener Staatsoper noch die Pamina in der »Zauberflöte«, die 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«. Sie hatte dann bedeutende Erfolge sowohl auf der Bühne als auch besonders im Konzertsaal. Sie bereiste Deutschland, Österreich und die skandinavischen Länder. An der Niederländischen Oper Amsterdam hörte man sie 1958-62 in Lortzings Oper »Der Wildschütz«, als Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Konstanze, als Pamina, als Frau Fluth in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai und als Traviata. 1960 wirkte sie in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Martin Korda« von Henk Badings mit. 1962 feierte man sie an der Hamburger Staatsoper als Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, 1964 an der Oper von Bordeaux in »La Dame blanche« von Boieldieu. Am Grand Théâtre Genf sang sie am 23.4.1963 in der Uraufführung der Oper »Monsieur de Pourceaugnac« von Frank Martin die Julie sowie 1969 die Mélisande. Große Konzerttourneen führten sie u.a. nach Russland und nach Südafrika. 1967 trat sie in einem Konzert im Lincoln Centre New York auf. Bei ihren Liederabenden wurde sie oft durch den Pianisten Géza Frid am Klavier begleitet. Sie gab eine Selbstbiographie unter dem Titel »Daar lig je dan« (Den Haag, 1962) heraus. Sie starb 2004 in Vught. – Technisch vortrefflich durchgebildete, ausdrucksschöne Sopranstimme.
Schallplatten: Philips, Decca (»Pelléas et Mélisande«, »Die Schöpfung«), CBS, DGG (8. Sinfonie von G. Mahler), Telefunken (Bach-Kantaten, Messen von Haydn), ANNA-Records (»La Dame blanche« von Boieldieu, Bordeaux, 1964), Bella Voce (»Roméo et Juliette« von Gounod, Ausschnitte aus »Les pêcheurs de perles«).
11.4. Greta SPOEL: 125. Geburtstag
Sie war eine Tochter des bekannten holländischen Konzert- und Oratoriensängers Arnold Spoel (1850-1934). Sie erhielt ihre erste Ausbildung durch ihren Vater und führte diese am Konservatorium im Haag weiter. 1912 wurde sie als Volontärin an das Hoftheater von Mannheim verpflichtet. Nachdem sie ihre Ausbildung weiter vervollständigt hatte, wurde sie 1914 als Ensemblemitglied übernommen; sie blieb bis 1932 Mitglied des Mannheimer Hof- bzw. Nationaltheaters. Sie gehörte zu den führenden Kräften dieses Hauses und sang hier Partien wie die Titelrolle in »La Cenerentola« von Rossini, die Königin Marguerite de Valois in Meyerbeers »Hugenotten«, die vier weiblichen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, die Arsinoë in »Die toten Augen« von E. d Albert, die Dolly in »Sly« von E. Wolf-Ferrari und schließlich die Turandot in der gleichnamigen Oper von Puccini. Nach ihrem Abschied von der Bühne ging sie in die Schweiz, wo sie als Pädagogin arbeitete. Nach einer Heirat trat sie auch unter dem Namen Greta Kist-Spoel auf. Sie starb im August 1970.
Schallplatten: Im Gegensatz zu ihrem Vater, der 1904 in Amsterdam Aufnahmen für G & T machte, scheint Greta Spoel keine Schallplattenaufnahmen hinterlassen zu haben.
13.4. Bruno MARANGONI: 80. Geburtstag
Er war Schüler der Pädagogen Campogalliani, Brunelli, Ferraris, Bononi, Bagnola und Amendola; seine Ausbildung erfolgte großenteils in Venedig. Dort debütierte er auch 1960 als Anselmo in der Oper »La Molinara« von Piccinni. Er hatte seine großen Erfolge am Teatro Fenice Venedig wie am Teatro Margherita Genua, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Massimo Palermo, in Turin und Triest wie bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom. 1973, 1978 und 1983-84 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Weitere Gastspiele bei den Festspielen von Glyndebourne und Aix-en-Provence, am Teatro San Carlos Lissabon, am Teatro Liceu Barcelona und an der Oper von Chicago. Aus seinem reichhaltigen Bühnen- und Konzertrepertoire sind als Opernpartien der Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Marcel in den »Hugenotten« von Meyerbeer, der Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini wie von Paisiello, der Conte Asdrubal in Rossinis »La pietra del paragone«, der Uberto in »La serva padrone« von Pergolesi, der Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli und der Egisto in »Clitennestra« von Pizzetti zu nennen. Hinzu traten die großen Partien in den Opern von Verdi, die er fast ausnahmslos beherrschte, weiter der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg« und der Hunding in der »Walküre«. 1968 wirkte er am Teatro San Carlo Neapel in der Uraufführung der Oper »La Lampada di Aladino« von Rota mit. Er betätigte sich in Rom als Pädagoge. Er wirkte in zahlreichen Fernsehaufnahmen von Opern im italienischen Fernsehen RAI mit, von denen Mitschnitte existieren (»La pietra del paragone«, »Don Carlos«, »L’Elisir d’amore«, »Il Trovatore«, »Wilhelm Tell«, »Aida«).
12.4. Henry Hugo PIERSON: 150. Geburtstag
Er war der Sohn eines anglikanischen Geistlichen, der zum Zeitpunkt seiner Geburt am St John’s College (Oxford) tätig war und später Domdekan der Kathedrale von Salisbury wurde. 1836 immatrikulierte er sich am Trinity College (Cambridge). 1839 kam er zum Musikstudium nach Mitteleuropa und studierte vor allem bei Christian Heinrich Rinck, Václav Jan Krtitel Tomásek und Carl Gottlieb Reißinger. Von August bis Oktober 1842 unternahm er mit Mary Shelley und ihrem Sohn Percy Florence Shelley, den er vom Trinity College kannte, eine Reise von Dresden über Prag, Linz, Salzburg, Innsbruck, Verona, Venedig und Florenz. Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien wurde er 1844 zum Reid Professor of Music an der Universität Edinburgh berufen. Da es zu Streitigkeiten kam, trat er jedoch schon 1845 von diesem Amt zurück und ging im selben Jahr ganz nach Deutschland. Ab 1863 lebte er in Stuttgart. In seiner Wahlheimat hatte er vor allem Erfolg mit Opern und Liedern. Insbesondere seine Bühnenmusik zu Goethes Faust II, uraufgeführt am 25. März 1854 in Hamburg, wurde bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts immer wieder aufgeführt. Ab 1860 komponierte er eine ganze Reihe von Stücken für Männerchor. Er ist in Deutschland auch bekannt, weil eine Melodie, die er ursprünglich für Thomas Campbells Ye mariners of England komponiert hatte und dann 1860 für Ludwig Bauers Volkshymne Beharrlich! überarbeitet hatte, zur Melodie des im Ersten Weltkrieg sehr beliebten deutsch-nationalistischen Liedes O Deutschland hoch in Ehren wurde. Hubert Parry nahm Unterricht bei ihm im Jahre 1867. Pierson hatte Anfang der 1840 er Jahre eine Affäre mit der damals sehr bekannten Improvisatrice (Stegreifdichterin) Karoline, geb. Leonhardt (1811-99), die zu diesem Zeitpunkt noch mit Johann Peter Lyser verheiratet war. Er heiratete sie nach ihrer Scheidung von Lyser 1844. Das Paar hatte drei Söhne und eine Tochter; außerdem zwei Söhne und eine Tochter aus Karolines erster Ehe mit Lyser; einer der Söhne, Dr. Reginald Henry Holmer Pierson (1846-1906) betrieb ab 1880 in Coswig (Sachsen) das Sanatorium Lindenhof (heute Fachkrankenhaus Coswig). Die anderen beiden Söhne Edgar Mansfield Pierson (1848–1919) und Henry Pierson (1851–1902) gründeten nach ihrem Studium den zur damaligen Zeit bekannten Pierson’schen Verlag in Dresden, den Edgar später erfolgreich allein führte und in dem 1889 Bertha von Suttners Die Waffen nieder! erschien. Henry Hugo Pierson starb 1873 in Leipzig.
13.4. Heinrich REINHARDT: 150. Geburtstag
Er studierte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Zu seinen Lehrern gehörte Anton Bruckner. Als hervorragender Pianist und Organist wandte er sich der Komposition zu. Er komponierte Lieder und Salonmusik, denen bald zwei Opern folgten. Mit der Uraufführung der Operette Das Süße Mädel am 25. Oktober 1901 am Wiener Carltheater leitete er den Übergang von der „goldenen“ zur „silbernen Ära“ der Operette ein. Er arbeitete auch als Musikschriftsteller und -Kritiker. 1914-22 war er Präsident des Österreichischen Komponistenbundes. Er starb 1922 in Wien.
17.4. Pamela BOWDEN: 90. Geburtstag
Ihre Ausbildung fand 1941-44 und 1947-48 am Royal Manchester College of Music statt. Zu ihren Lehrern gehörten Norman Allin, Leslie Langford und Roy Henderson. Nach Abschluss ihrer Studien begann sie 1950 eine Konzert- und Bühnenkarriere, die ihr in England und in den europäischen Ländern wie bei Tourneen in Westindien, im Mittleren Osten und in den skandinavischen Ländern große Erfolge eintrug. Dabei trat sie in Konzerten und Oratorien mit führenden Orchestern in aller Welt auf und kam als Liedersängerin zu einer großen internationalen Karriere. Bei den Londoner Proms hörte man sie in der Alt-Rhapsodie von J. Brahms und in den Altenberg-Liedern von Alban Berg, in Genf bei einer Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie am United Nations Day. Sie galt als hervorragende Bach- und Händel-Interpretin und übernahm häufig die Partie des Engels in »The Dream of Gerontius« von E. Elgar wie auch das Solo in der Alt-Rhapsodie von J. Brahms. Als Opernsängerin erschien sie während mehrerer Jahre innerhalb des Ensembles der English Opera Group; bei den Festspielen von Glyndebourne und an der Covent Garden Oper London gastierte sie als Larina im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. 1978 gab sie ihre Karriere auf. Sie betätigte sich später im pädagogischen Bereich am London College of Music (seit 1984 Leiterin der dortigen Gesangkurse) und an der Scottish Academy of Music. Sie wurde nicht zuletzt durch ihre Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen bekannt, die bei Decca (»A Child of our Time« von M. Tippett, Werke von Berkeley und B. Britten), Unicorn (»Wuthering Heights« von B. Herrmann) und EMI (»Eugen Onegin«) erschienen. Sie starb im April 2003.
18.4. Richard ALEXANDER: 95. Geburtstag
Er war der Sohn eines Verlagsdirektors. Seine Musik- und Gesangsausbildung erfolgte an den Konservatorien von Wiesbaden und Mainz und an der Frankfurter Musikhochschule bei dem bekannten Tenors Martin Kremer. Er begann seine Bühnenkarriere 1940-41 am Stadttheater von Pforzheim, lebte aber in den Jahren 1941-45 aus politischen Gründen in der Schweiz. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er 1946 eine Karriere als Operettentenor am Staatstheater von Wiesbaden und wechselte dann für die Jahre 1948-50 an das Theater von St. Gallen (Schweiz). Am 2.3.1949 sang er hier den Teufel in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister. Seit 1950 gehörte er dem Ensemble des Stadttheaters von Basel an. Er gastierte u.a. in Bremen, Göttingen und am Theater am Gärtnerplatz in München. Seine großen Partien im Bereich der Operette waren der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, der René in »Der Graf von Luxemburg« vom gleichen Komponisten, der Simon in Millöckers »Der Bettelstudent«, der Edwin in der »Csardasfürstin« von E. Kálmán, der Tassilo in dessen »Gräfin Mariza« und der Graf Zedlau in »Wiener Blut« von J. Strauß. 1958 beendete er seine Tätigkeit als Sänger in Basel, wo er auch als Regisseur gearbeitet hatte, und war dann 1958-59 als Schauspieler am Stadttheater von Bremen, 1959-61 am Stadttheater von Zürich tätig. Seit 1963 produzierte er in den USA zahlreiche Dokumentationen in Zusammenarbeit mit den Sendern NBC und ABC. Später war er als Werbefachmann und als Journalist tätig. Er starb 1985 in Basel.
19.4. Kurt REHM: 100. Geburtstag
Er sang als Knabensopran in einem Kirchenchor in Hannover und war später Schüler von W. Rabot in Hannover sowie der bekannten Sänger Josef Correck und Fritz Soot. Abschluss der Ausbildung bei Stradiocali in Mailand. Er trat zuerst 1937 am Mellini-Theater in Hannover auf, dann 1938-39 am Stadttheater von Heidelberg, an dem er als Ottokar im »Freischütz« debütierte. Er wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Soldat eingezogen und konnte sein Engagement am Opernhaus von Düsseldorf nicht antreten. Nachdem er dreimal schwer verwundet worden war, nahm er seine Karriere wieder auf, betrieb aber noch ergänzende Studien bei Franziska Martienssen-Lohmann in Weimar. Er sang 1941 am Thüringischen Landestheater Gera, 1942-44 in Meiningen, 1944 in Altenburg in Thüringen. 1945 trat er nochmals am Opernhaus von Hannover auf, ging aber 1946 an die Staatsoper Berlin (Antrittsrolle: Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing), an der er eine erfolgreiche langjährige Karriere entwickeln konnte. Seit 1947 war er auch an der Komischen Oper Berlin tätig. Er sang 1956 bei den Bayreuther Festspielen den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Gastspiele und Konzerte in den Zentren des deutschen Musiklebens, wobei er namentlich auf der Bühne in einem umfangreichen Repertoire zu hören war. Im Ausland zu Gast an der Wiener Staatsoper (1950-51 als Tonio im »Bajazzo«, als Kothner, als Conte Erminio in »Gasparone« von Millöcker, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Don Giovanni, als Eugen Onegin, als Leander in »Die Liebe zu den drei Orangen« von Prokofieff und als Renato im »Maskenball« von Verdi), in Warschau, Paris und Barcelona. 1950 wurde er als erster deutscher Sänger eingeladen, in der Sowjetunion zu singen, u.a. am Bolschoi Theater Moskau den Eugen Onegin. 1967 gastierte er am Teatro Nuovo Turin als Heerrufer in »Lohengrin«. Weitere Bühnenpartien: Polinesso in »Ariodante« von Händel, Wolfram im »Tannhäuser«, Amfortas im »Parsifal«, Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, Faninal im »Rosenkavalier« und Geisterbote in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, Kühleborn in »Undine« von Lortzing, Petrucchio in »Der Widerspenstigen Zähmung« von Hermann Goetz, Rigoletto, Belcore in »L’Elisir d’amore«, Graf Luna im »Troubadour«, Carlos in »La forza del destino«, Janusz in »Halka« von Moniuszko, Carlos in Prokofieffs »Verlobung im Kloster«. Hervorragend auch in der Gestaltung moderner Opernpartien (Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg, Peer Gynt in der gleichnamigen Oper von Egk, Matti in »Puntila« von Paul Dessau). Am 12.11.1946 sang er an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Postmeister Wyrin« von Florizel von Reuter, am 4.10.1959 in der Uraufführung von »Der arme Konrad« von K. Forest, am 15.11.1966 in »Puntila« von Paul Dessau, am 16.2.1974 in der Uraufführung der Oper »Einstein« von Paul Dessau, am 21.4.1974 in »Sabellicus« von R. Kunad, am 3.10.1976 in der Uraufführung von Joachim Werzlaus »Meister Röckle«. 1977 musste er krankheitshalber seine Bühnenkarriere beenden, wirkte aber noch bis 1992 als gesangspädagogischer Berater an der Berliner Staatsoper. Er starb im Jahr 2011.
Schallplatten: einige Aufnahmen auf Eterna (u.a. vollständige Oper »Einstein« von Paul Dessau). Auf DGG-Heliodor singt er eine Solo-Partie in C. Orffs »Carmina Burana«, auf DGG auch in der vollständigen Oper »Puntila« von P. Dessau.
19.4. Renzo CAMPOLONGHI: 125. Geburtstag
Biographie des italienischen Tenors auf dieser Web-Seite (in Italienisch):
http://www.parmaelasuastoria.it/ita/Cabassa-Canuti.aspx?idMostra=38&idNode=235
20.4. Rudolf FRANCL: 95. Geburtstag
Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Ljubljana bei Julius Betetto. Er debütierte 1944 am Nationaltheater von Ljubljana als Wilhelm Meister in »Mignon« von A. Thomas; in den Jahren 1945-52 war er Mitglied dieses Hauses. 1952 wurde er an die Nationaloper von Belgrad berufen, wo er große Erfolge im lyrischen Stimmfach hatte. 1956-64 war er Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Hier hatte er einen besonderen Erfolg, als er den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« zusammen mit Anny Schlemm in der Partie der Marie sang. 1961 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper in München als Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1962 in Amsterdam als Tamino in der »Zauberflöte«. Später war er wieder hauptsächlich in seiner jugoslawischen Heimat anzutreffen. Rollen aus seinem Repertoire: Florestan im »Fidelio«, Lyonel in Flotows »Martha«, Matteo in »Arabella« von Richard Strauss, Don José in »Carmen«, Alfredo in »La Traviata«, des Grieux in »Manon« von Massenet, Titelrolle in »Andrea Chénier« von Giordano. Er starb 2009 in Ljubljana. – Sein Bruder Ivan Francl (1907-87) wurde ebenfalls ein bekannter Opernsänger, der an der Oper von Zagreb eine erfolgreiche Karriere hatte.
Schallplatten: Rudolf Francl singt den italienischen Sänger in einer »Rosenkavalier«-Aufnahme auf DGG.
21.4. Dieter BEHLENDORF: 85. Geburtstag
Ausbildung an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold bei Fred Husler. Er begann seine Opernkarriere 1954 am Landestheater Detmold als Bartolo in »Figaros Hochzeit« von Mozart. Über die Theater von Kaiserslautern, Bonn, Kassel und Bremen kam er 1966 an das Opernhaus von Dortmund, dessen Mitglied er für mehr als 25 Jahre blieb. Er gastierte u.a. an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Essen, Kassel, Wuppertal, Nürnberg, Bonn, Bielefeld und war vertraglich der Staatsoper Stuttgart verbunden. Zu seinen großen Rollen zählten der Abul Hassan im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der van Bett in »Zar und Zimmermann«, der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Fra Melitone in »La forza del destino«, der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Titelheld wie der Doktor in Alban Bergs »Wozzeck«, der Escamillo in »Carmen«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der Kaspar im »Freischütz«. Erfolgreiche Karriere auch im Konzertsaal. Am Ende der Spielzeit 1991-92 verabschiedete er sich vom Dortmunder Opernpublikum. Er starb im Oktober 1998. Verheiratet mit der Pianistin Margarete Behlendorf.
Mitschnitte von Rundfunk- und Fernsehsendungen (Titelheld in »Figaros Hochzeit« im deutschen Fernsehen).
21.4. Harold BLACKBURN: 90. Geburtstag
Er wurde zuerst Wagenbauer, dann Gesangstudium in der Opernschule der Carl Rosa Opera und der English Opera Group. Er begann als Chorsänger bei dieser Gesellschaft, wurde aber bald als Solist übernommen (Debüt 1948 als Ferrando im »Troubadour«). Seit 1948 war er bei der Sadler’s Wells Oper London, später bei der English National Opera London engagiert, sang aber auch bei der Scottish Opera Glasgow (1957-76 Betto di Signa in »Gianni Schicchi« von Puccini, Colline in »La Bohème«, Mesner in »Tosca«, Antonio und Bartolo in »Le nozze di Figaro«, Ferrando im »Troubadour«, Dr. Grenvil in »La Traviata«, Sparafucile in »Rigoletto«, Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Lodovico in Verdis »Otello«, Leporello im »Don Giovanni«, Superintendent Budd in B. Brittens »Albert Herring«, Swallow in »Peter Grimes«, Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri« und Hunding in der »Walküre«) und an der Welsh Opera Cardiff. An der Sadler’s Wells Opera wirkte er am 24.2.1965 in der Uraufführung von »The Mines of Sulphur« von R.R. Bennett als Sherrin mit (und wiederholte diese Partie im gleichen Jahr beim Edinburgh Festival), 1967 in der von »A Penny for a Song«, ebenfalls von Bennett. Am Londoner Coliseum Theatre nahm er 1973 an der englischen Erstaufführung der Oper »Die Teufel von Loudun« von K. Penderecki als Pater Barré teil. Seine weiteren Opernpartien waren der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Fasolt im »Rheingold« und der Peachum in »The Beggar’s Opera«. Bei den Festspielen von Aldeburgh widmete er sich dem kompositorischen Schaffen von Benjamin Britten und dem weiterer zeitgenössischer Komponisten. Begabter Konzertbassist. Er starb 1981 in London. – Er war verheiratet mit der Sopranistin Joyce Gartside.
Schallplatten: HMV, Decca (»Curlew River« von B. Britten).
21.4. Bruno MADERNA: 95. Geburtstag
Er erhielt als unehelicher Sohn des Unterhaltungsmusikers Umberto Grossato und Carolina Maderna früh musikalischen Unterricht im Violinspiel und war in jungen Jahren als eine Art Wunderkind auf diesem Instrument die Attraktion im Ensemble seines Vaters. Im Alter von sieben Jahren dirigierte er bereits verschiedene Opernorchester in Norditalien. Er studierte Komposition zunächst in Mailand bei Arrigo Pedrollo und dann an der Accademia di Santa Cecilia in Rom bei Alessandro Bustini. Er schloss sein dortiges Studium 1940 mit einem Diplom ab. 1941 wurde er Schüler im Fach Dirigieren bei Antonio Guarnieri an der Accademia Musicale Chigiana in Siena, 1942 und 1943 folgten weiterführende Studien in Komposition bei Gian Francesco Malipiero an der Accademia Benedetto Marcello in Venedig, danach wurde er zum Kriegsdienst in die italienische Armee eingezogen und kämpfte als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Gegen Kriegsende schloss er sich antifaschistischen Partisanen an und geriet kurz in deutsche Gefangenschaft. 1947 folgte er einem Ruf Malipieros als Dozent an der Accademia Benedetto Marcello, wo er 1948 gemeinsam mit seinem Freund und Schüler Luigi Nono an einem Dirigierkurs bei Hermann Scherchen teilnahm, der ihn auch mit der musikalischen Analyse und Zwölftonmusik der Zweiten Wiener Schule bekannt machte. Nach Scherchens Anregung besuchte er 1949 zum ersten Mal die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik. Seine internationale Dirigentenkarriere beginnt 1950 mit Auftritten in Paris und, auf Einladung von Karl Amadeus Hartmann, in München. Im Jahr 1955 (1954 nach andere Quellen) gründete er zusammen mit Luciano Berio für die RAI in Mailand das Studio di Fonologia Musicale für elektronische Musik. Dort organisierte er mit den Icontri musicali zwischen 1956 und 1960 eine Reihe von Veranstaltungen, die sich um die Verbreitung der Kenntnis zeitgenössischer Musik bemühten, und hielt 1957 und 1958 am Mailänder Konservatorium Kurse über die Technik des seriellen Komponierens ab. Nach 1956 nahm er regelmäßig als Dozent und Dirigent an den Darmstädter Ferienkursen teil, gründete dort 1961 sein Internationales Kammerensemble und leitete es bis zu dessen Auflösung 1967 zusammen mit Pierre Boulez. 1963 nahm er seinen Wohnsitz in Darmstadt. 1971 wurde er für kurze Zeit zum Chefdirigenten des RAI-Sinfonieorchesters Mailand berufen. In seinem letzten Lebensjahrzehnt übertraf der Ruf des international erfolgreichen Dirigenten Maderna in der öffentlichen Wahrnehmung den des Komponisten; er leitete bedeutende Orchester in Europa, gab Gastspiele in Tokio (1961) und Buenos Aires (1964). Mit Beginn der 1970er Jahre dirigierte er verstärkt auch in den USA. Er lehrte 1960-62 an der Dartington Summer School in England, ab 1967 am Rotterdamer Konservatorium. Er hielt Dirigierkurse am Mozarteum Salzburg zwischen 1967 und 1969 und in Darmstadt im Jahr 1969. 1971/72 war er Direktor des Berkshire Music Cener in Tanglewood. 1972 wurde ihm für seine Radiokomposition Ages der Prix Italia verliehen.
Maderna verstarb am 13. November 1973 an Lungenkrebs. Er ist bestattet auf dem Alten Friedhof in Darmstadt.
21.4. Elisabeth DELIUS: 125. Geburtstag
Die Künstlerin, deren eigentlicher Name Elisabeth Dümmler war, studierte 1912-14 am Konservatorium von Straßburg Klavierspiel und Gesang, dazu Komposition unter Hans Pfitzner. 1916-19 war sie in München Schülerin der Gesangpädagogen Ernst Preuse und Anna Schön-René. 1919-22 war sie am Stadttheater von Augsburg engagiert, sang 1922-25 am Stadttheater von Chemnitz, 1925-26 am Deutschen Theater Prag und 1926-28 wieder in Augsburg. Nach einem zusätzlichen Studium in Italien 1926-27 ging sie ins hochdramatische Fach über und war dann 1928-35 am Opernhaus (Stadttheater) von Zürich tätig. Sie trat als Gast an der Staatsoper von Dresden wie an den Theatern von Basel und Bern auf. In Zürich sang sie 1931 in den Erstaufführungen der Opern »Wozzeck« (die Marie) von A. Berg und »Vom Fischer un syner Fru« von Othmar Schoeck. In der Spielzeit 1932-33 trat sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Amme in der Schweizer Erstaufführung der Richard-Strauss-Oper »Die Frau ohne Schatten« (unter der Leitung des Komponisten) auf. Von ihren weiteren Bühnenpartien seien die Leonore im »Fidelio«, die Elettra in Mozarts »Idomeneo«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Aida, die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, die Leonore im »Troubadour« wie in »La forza del destino«, die Königin der Erdgeister in »Hans Heiling« von Marschner, die Milada in Smetanas »Dalibor«, die Elektra in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper, die Marschallin im »Rosenkavalier«, vor allem aber ihre Wagner-Heldinnen (Senta, Venus, Ortrud, Isolde, Brünnhilde, Fricka, Kundry), genannt.
23.4. Bulat MINZHILKIEV: 75. Geburtstag
Er begann seine Laufbahn als Chorsänger an der Kirgisischen Oper in Frunse (ehemals Pishpek). Am Konservatorium von Taschkent wurde er zum Solisten ausgebildet. 1966 fand sein Solistendebüt an der Kirgisischen Oper in Frunse statt. Seitdem konnte er hier wie am Opernhaus von Taschkent eine sehr erfolgreiche Karriere entwickeln. Er sang eine Vielzahl von Partien aus dem speziellen Bereich der kirgisischen Oper in Opernwerken von Abdilas Maldybajew, Wladimir Wlassow, Wladimir Fere und anderer kirgisischer Komponisten. Diese Opern, die zum großen Teil folkloristisch-historische Stoffe behandeln, wurden von dem Künstler in »authentischer« eindrucksvoller Weise vorgetragen. Er trat am Opernhaus von Taschkent als Gremin im »Eugen Onegin« und als Pimen im »Boris Godunow« auf und setzte seine Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala fort. 1971 und 1973 gewann er Gesangwettbewerbe in Toulouse und in Sofia. Er wurde dann als Interpret der klassischen Basspartien des russischen wie des italienischen und französischen Repertoires bekannt: als Titelheld im »Boris Godunow«, als Pimen in der gleichen Oper, als Müller in »Rusalka« von Dargomyshski, als Kontschak in »Fürst Igor« von Borodin, als Iwan Chowansky in Mussorgskys »Chowanschtschina«, als Inquisitor in »Der feurige Engel« von Prokofieff, als Ramfis in »Aida«, als König Philipp wie als Großinquisitor im »Don Carlos« von Verdi, als Nilakantha in »Lakmé « von Delibes, als Don Basilio im »Barbier von Sevilla« und als Mephisto im »Faust« von Gounod. Er setzte seine Karriere an der Oper von Taschkent fort. Gastspiele trugen ihm an den führenden russischen Bühnen bedeutende Erfolge ein; so sang er am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von Leningrad, Eriwan und Baku. Seit 1989 war er Mitglied des Opernhauses (Marienskij Theater) von St. Petersburg, wo er vor allem als Kontschak, als Iwan Chowansky und als Inquisitor in »Der feurige Engel« große Erfolge hatte. Es kam dann zu einer großen internationalen Karriere des Künstlers mit Gastspielen am Nationaltheater Prag, in Helsinki, an der Oper von Rom (1993 in »Chowanschtschina«), an der Metropolitan Oper New York und an der Washington Opera, zum Teil mit dem Petersburger Ensemble. Er sang beim Edinburgh Festival 1991 den Iwan Chowansky und den Mathô in Mussorgskys »Salammbô«, 1995 den Biediai in Rimsky-Korssakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und den Waräger Kaufmann in »Sadko«, ebenfalls von Rimsky-Korssakow. 1994 sang er in Palermo den Ruslan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka und am Théâtre des Champs Élysées Paris in Aufführungen der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« (1994), am Teatro San Carlos Lissabon 1995 den Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1966 beim Festival von Savonlinna in Finnland den Kotschubej in Tschaikowskys Oper »Mazeppa«. 1996 trat er am Marienskij Theater von St. Petersburg als Augustin in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofieff auf, 1997 an der Oper von Tel Aviv als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk«. Er wurde zum Volkskünstler der UdSSR ernannt. Er starb 1997 in St. Petersburg. Hoch geschätzter Konzertsänger, vor allem auf dem Gebiet der kirgisischen Folklore-Musik. aber auch des Oratoriums.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen Plattenproduktion der Sowjetunion (Melodiya); auf Philips in den vollständigen Opern »Chowanschtschina«, »Fürst Igor«, »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und »Sadko« zu hören.
23.4. Friedrich HASSEL: 200. Geburtstag
Er sang in seiner Geburtsstadt Kassel in einem Knabenchor und betrat dort auch schon frühzeitig die Bühne. Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger und Schauspieler in der Hoftheaterschule in Kassel und trat 1830 in Heiligenstadt erstmals auf. Er begann seine eigentliche Bühnenkarriere 1836 am Stadttheater von Rostock, dem er bis 1846 angehörte. Später wirkte er, stets zugleich als Sänger und als Schauspieler, zuerst gastierend (u.a. 1847 an der Dresdner Hofoper als Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing), dann bis 1857 als Sänger und Regisseur am Stadttheater von Königsberg (Ostpreußen). Er war 1857-58 als Oberspielleiter, Sänger und Regisseur am Stadttheater von Bremen engagiert. Seit 1857 war er in Prag tätig. Dort schätzte man ihn vor allem in Väterrollen. Bis 1882 blieb er in Prag, wo man ihn als »Prager La Roche« (nach dem berühmten damaligen Schauspieler Karl La Roche) bezeichnete. Seine großen Partien im Bereich der Oper waren der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, die Titelrollen in »Fra Diavolo« von Auber und im »Otello« von Rossini, der Peter in »Die beiden Schützen« von Lortzing und der Coquerell in Adams »Zum treuen Schäfer«. Er starb 1884 in Prag. Seine Tochter Käthi Hassel (1837-1905) wirkte ebenfalls als Sängerin in Prag und war mit dem Schauspieler Conrad Hallenstein (1834-92) verheiratet.
24.4. Michael NEILL: 60. Geburtstag
Er studierte Harfenspiel und Gesang an der Royal Academy of Music London und begann zuerst eine Karriere als Harfenist, bevor er sich zur Sängerlaufbahn entschloss. Er trat dann vor allem an der Opera Northern Ireland in Belfast auf, an der er Partien wie den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Colline in Puccinis »La Bohème«, den Angelotti in »Tosca« und den Wagner im »Faust« von Gounod sang. Weitere Bühnenauftritte bei der English National Opera London, bei der Kent Opera, bei der Welsh Opera Cardiff und bei der Opera Factory London (1992 als Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«). Beim Festival von Aldeburgh sang er 1990 im »Triptychon« von Alexander Goehr, beim Buxton Festival in »Le Huron« von Grétry (1990), an der Oper von Dublin den Collatinus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten (1990). Er gastierte auch im Ausland, u.a. mit dem Ensemble Early Opera Project in Florenz und Rom, mit dem English Bach Festival in Vichy. Er starb 1993 im Alter von nur 37 Jahren in London.
24.4. Rinaldo PELIZZONI: 95. Geburtstag
Er erhielt seine Ausbildung in Parma und in Mailand. 1946 debütierte er als Bariton und übernahm in den folgenden zwei Jahren an italienischen Opernhäusern Partien wie den Germont sr. in »La Traviata«, den Rigoletto, den Silvio im »Bajazzo« und den Sharpless in »Madame Butterfly«. Er wechselte dann ins Tenorfach. Er trat als solcher bald an den führenden italienischen Theatern auf und sang auch in der Zeit von 1958 bis 1973 mehrfach an der Mailänder Scala (u.a. den Hahn in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, den Spoletta in »Tosca«, den Tinca in Puccinis »Il Tabarro«, den Gefangenen in Zandonais »Francesca da Rimini«, den Drona in »La figlia del re« von Lualdi, einen der Gralsritter im »Parsifal«, den Felice in Donizettis »Poliuto«, den Yamadori in »Madame Butterfly«, den Boten der Philister in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Herold in Verdis »La Battaglia di Legnano«, der Postillon in »La fanciulla del West«, der Prinz von Persien in Puccinis »Turandot«, den betrunkenen Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, den Vinaigre in Giordanos »Madame Sans-Gene« und den Leibbojar in »Boris Godunow«). Er wirkte dort auch am 1.3.1958 in der Uraufführung der Oper »Assassinio nella cattedrale« von I. Pizzetti und am 21.3.1966 in der der Oper »L’Albergo dei poveri« von Flavio Testi mit. Sein Repertoire für Tenor enthielt u.a. den Canio im »Bajazzo«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Wassilij Golitzyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und den Don José in »Carmen«. Er starb 1998 in Sissa.
25.4. Italo TAJO: 100. Geburtstag
Er studierte Violinspiel und Gesang am Konservatorium von Turin bei Nilde Stinchi-Bertozzi. Er debütierte 1935 am Teatro Vittorio Emanuele von Turin als Fafner im »Rheingold« unter Fritz Busch. Dieser verpflichtete ihn für die Festspiele von Glyndebourne des gleichen Jahres, bei denen er im Chor sang und auch bereits einmal als Bartolo in »Figaros Hochzeit« auftrat. Er musste dann aber seinen Militärdienst ableisten. 1939 erschien er wieder auf der Bühne und hatte an den großen italienischen Theatern bedeutende Erfolge. Man hörte ihn seit 1940 an der Scala in Mailand, wo er bis 1956 ständig auftrat (u.a. 1946 als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, 1952 als Pistola in Verdis »Falstaff«, als Doktor in A. Bergs »Wozzeck«, als Banquo in Verdis »Macbeth«, als Colline in Puccinis »La Bohème« und als Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, 1954 als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, am 2.1.1955 als Samuel in der Uraufführung von Darius Milhauds Oper »David«, 1955 als Ulrich Schmuller in »Il giudizio universale« von V. Tosatti, 1956 als Calchas in der italienischen Erstaufführung der Oper »Troilus and Cressida« von W. Walton, als Leporello im »Don Giovanni« und als Don Chisciotte in M. de Fallas »El Retablo de Maese Pedro«) und an der Oper von Rom (1939-48); hier wirkte er 1942 in der italienischen Premiere von Alban Bergs »Wozzeck« mit. Später trat er bei den Festspielen von Verona (1952-54) und beim Maggio Musicale von Florenz (erstes Auftreten 1942 als Leporello) auf, wo man ihn bis 1954 antreffen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er eine große internationale Karriere mit Gastspielen in London, an der Grand Opéra Paris, am Teatro Colón von Buenos Aires und an den führenden deutschen Bühnen. In der Saison 1947-48 hörte man ihn am Cambridge Theatre London als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Leoporello und als Don Pasquale von Donizetti. 1947 sang er beim Edinburgh Festival wie in Glyndebourne (Figaro und Banquo). 1946-50 gastierte er an der Oper von Chicago (US-Debüt als Ramfis in »Aida«), 1948 debütierte er an der San Francisco Opera als Basilio im »Barbier von Sevilla«; danach sang er hier bis 1956 auch den Colline, den Leporello wie den Don Giovanni, den Dulcamara, den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Ramfis, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Gianni Schicchi in der Oper gleichen Namens von Puccini und den Timur in Puccinis »Turandot«; in den Jahren 1979-88 kehrte er hierher zurück, diesmal als Mesner in »Tosca« sowie als Benoit wie als Alcindoro in »La Bohème«. 1950 gastierte er mit dem Ensemble der Mailänder Scala an der Covent Garden Oper London als Dulcamara. 1951 sang er am Teatro San Carlo Neapel und anschließend an der Grand Opéra Paris den Talbot in »Giovanna d’Arco« von Verdi. 1953 gastierte er in Florenz in Prokofieffs »Krieg und Frieden«, 1962 trug er in Lissabon den Titelhelden in »Don Quichotte« von Massenet vor, wie der Boris Godunow von Mussorgsky, eine seiner Glanzrollen. 1952-53 war er beim Holland Festival zu Gast. Seit 1948 war er, zunächst bis 1950, Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Basilio im »Barbier von Sevilla«). Er trat an diesem Haus in dieser Zeit als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Dulcamara, als Gianni Schicchi, als Colline und als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1976-91 dann wieder in Buffo- und Charakterrollen, u.a. als Benoit und als Alcindoro, als Talpa in Puccinis »Il Tabarro« und als Simone im »Gianni Schicchi«, als Mesner in »Tosca«, als Bailli in Massenets »Werther«, als Don Pasquale, als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini und als Pistola. Seine Karriere dauerte sehr lange; noch 1989 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Mesner in »Tosca«, 1991 stand er in der gleichen Partie letztmalig auf der Bühne der Metropolitan Oper New York. Konzertreisen brachten dem Künstler in Europa wie in Nord- und Südamerika große Erfolge. Von den Ur- und Erstaufführungen, in denen er mitwirkte, seien nur genannt: »Ecuba« von Gian Francesco Malipiero 1941 an der Oper von Rom, »La Locandiera« von Mario Persico 1941 ebenfalls an der Oper von Rom, »L’Oro« von Pizzetti 1947 an der Mailänder Scala, »Intolleranza« von Luigi Nono beim Festival von Venedig 1951 und »Il Contrabasso« am Teatro della Pergola Florenz 1954. 1957 ersetzte er am New Yorker Broadway Ezio Pinza in dem Musical »South Pacific«, wirkte dort auch in »Kiss me Kate« sowie in drei Tonfilmen mit. Er war dazu als Opernregisseur tätig und inszenierte 1954 am Teatro San Carlo in Neapel »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow. 1966 Direktor des Cincinnati Conservatory. Er starb 1993 in Cincinnati. Seit 1951 mit der Sopranistin Florence Quartararo (1922-94) verheiratet. Er war ein geschätzter Pädagoge; zu seinen Schülern gehörten u.a. Kathleen Battle, Deborah Polaski und Tatjana Troyanos.
Groß dimensionierte, technisch vortrefflich gebildete Bassstimme, allein auf der Bühne in 80 Partien zu hören; besonders als Mozart-Interpret bekannt.
Lit: R. Hastings: Italo Tajo in »Opera Annual« (London 1960); C. Faria: Tajo and Barbieri (in »Opera News«, 1976-77); Cesare Clerico: Italo Tajo: la Parte del Basso.
Schallplatten auf Cetra (»Le nozze di Figaro«, »Macbeth« mit Maria Callas), Telefunken (1942), Decca (»Manon Lescaut« von Puccini, 1988!), RCA (»Rigoletto«) und HMV (»La Bohème«, 1980). Singt auf Morgan Records den Mephisto im »Faust« von Gounod (Metropolitan Oper, 1949), auf Hardy Classics den Montezuma in »Fernando Cortez« von Spontini (Teatro San Carlo Neapel, 1951), auf Melodram im Tannhäuser (Maggio Musicale Fiorentino 1951), auf Fonit-Cetra in »La Gazzetta« von Rossini zu hören. Bei den Glyndebourner Aufnahmen auf HMV sang er bereits 1935 die Arie des Bartolo in »Le nozze di Figaro«, während der Rest der Partie durch Norman Allin gesungen wurde; Pioneer-Video (»La Bohème« als Alcindor und Benoît), HCM-Video (»Don Pasquale«).
26.4. Conrad SUSA: 80. Geburtstag
Er studierte am Carnegie Institute of Technology und an der Juilliard School. 1988 trat er der Fakultät des San Francisco Musik Konservatoriums bei, wo er den Bereich Komposition leitete. Zu seinen Arbeiten zählen die Opern Transformation (1973), Black River (1975), The Love of Don Perlimplin (1984), The Wise Women (1994) und The Dangerous Liaisons (1994). Er starb 2013 in San Francisco.
26.4. Amalie KRAFT: 175. Geburtstag
Sie war die Tochter des Schauspielers Andreas Kraft (1811-81) und betrat bereits im Alter von 16 Jahren in Hamburg die Bühne. Sie sang zuerst kleine Partien in Opern, war dann 1858-60 am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater Berlin im Engagement, wo sie sich auf das Stimmfach der Operetten-Soubrette konzentrierte. Bald gehörte sie zu den bekanntesten Vertreterinnen dieses Fachs und wurde zum Liebling des Berliner Publikums. 1860-61 versuchte sie jedoch am Hoftheater Kassel nochmals, in Opernpartien aufzutreten, entschloss sich dann aber endgültig zur Fortsetzung einer Soubrettenkarriere in Operetten, musikalischen Possen und Komödien. 1862-64 trat sie am Hamburger Thalia-Theater auf; seit 1864 fand ihre Karriere am Carl-Theater in Wien ihren Höhepunkt. Man bewunderte sie vor allem in den Operetten von Offenbach (»Die schönen Weiber von Georgien«) und Franz von Suppé. In der Uraufführung von dessen Operette »Die schöne Galathee« am 9.9.1865 am Wiener Carl-Theater sang sie die Titelrolle. Sie starb jedoch bereits im folgenden Jahr, erst 26 Jahre alt, in Pötzleinsdorf bei Wien. Dazu heißt es in einem zeitgenössischen Bericht: »… Ein leichtsinniges Leben untergrub ihre Gesundheit und bereitete ihr ein frühes Grab«.
27.4. Franzjosef MAIER: 90. Geburtstag
Er lernte schon früh Klavier, Violine und Bratsche. Ab 1938 besuchte er das Augsburger Konservatorium, anschließend die Münchner Akademie und schließlich 1940-44 war er am musischen Gymnasium in Frankfurt bei Wilhelm Isselmann (1902–87) und Kurt Thomas. Gleich nach Kriegsende und Gefangenschaft studierte er 1946-48 an der Kölner Musikhochschule, unter anderem Komposition bei Philipp Jarnach. 1948 war er Mitbegründer des Collegium Musicum für Alte Musik des NWDR. Gleichzeitig spielte er in verschiedenen Kammerensembles, so als 2. Geiger im Schäffer-Quartett, mit dem er alle Mozart- und Beethoven-Quartette einspielte. 1949-59 unterrichtete er am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf, anschließend an der Musikhochschule Köln. Häufig konzertierte er als Solist. 1959 erhielt Maier eine Professur für Violine, 1964 wurde er, selber Autodidakt auf der Violine in alter Mensur, Dozent für Barockvioline und Alte Musik an der Kölner Musikhochschule. Maier hatte seit Beginn der 1950er Jahre einen erheblichen Anteil an der Entwicklung der Kölner „Alte Musik-Szene“. Zu seinen Schülern gehörten namhafte Barockgeiger, wie Reinhard Goebel (Musica Antiqua Köln), Werner Ehrhardt (Concerto Köln, L’arte del mondo), Manfredo Kraemer (Le concert des Nations und The Rare Fruits Council), Gustavo Zarba (Orchestra of the Eighteenth Century). 1964 übernahm er als Konzertmeister die Leitung des durch die Plattenfirma Deutsche Harmonia Mundi gegründeten Ensembles Collegium Aureum, welches für die damalige Zeit wegweisende Einspielungen im Sinne der historischen Aufführungspraxis machte. So optierte Maier für die Verwendung barocker Originalinstrumente und einen der jeweiligen Epoche entsprechenden Interpretationsstil. Er starb 2014 in Bergisch-Gladbach.
27.4. Guido CANTELLI: 95. Geburtstag
Sein Leben nahm ein tragisches Ende, als er am 24.11.1956 im Alter von 36 Jahren bei einem missglückten Start einer italienischen Maschine auf dem Pariser Flughafen Orly ums Leben kam. In seiner kurzen Karriere hatte er nicht nur viele der großen Orchester in Europa, sondern auch in Südafrika und Amerika (unter anderem das NBC Symphony Orchestra, das New York Symphony Orchestra und das Boston Symphony Orchestra) dirigiert. Verantwortlich für Cantellis Erfolg war nicht unwesentlich Arturo Toscanini. Er vermittelte Cantelli die Engagements und wollte ihn zu seinem Nachfolger machen. So schrieb er 1950 an Cantellis Frau Iris, nachdem dieser vier Konzerte des NBC Symphony Orchestra als Gast-Dirigent geleitet hatte: „I am happy and moved to inform you of Guido’s great success and that I introduced him to my orchestra, which loves him as I do. This is the first time in my long career that I have met a young man so gifted. He will go far, very far.” Toscanini, der am 16. Januar 1957 in New York starb, erfuhr nie vom Tode Cantellis.
28.4. Sabin MARKOV: 80. Geburtstag
Biographie des bulgarischen Baritons auf Englisch:
http://www.ucis.pitt.edu/opera/OFB/stars/mar01.htm
28.4. Nan MERRIMAN: 95. Geburtstag
Sie verbrachte ihre Jugend in Los Angeles, wo sie auch bei Alexia Bassian und bei der berühmten Lotte Lehmann studierte und 1940 als Konzertsängerin debütierte. Sie wurde durch ihre Konzerte in Nordamerika bekannt und hatte seit 1943 große Erfolge in Opernaufführungen im amerikanischen Rundfunk unter A. Toscanini (Titelpartie in »Orpheus und Eurydike«, Maddalena im »Rigoletto«, Emilia im »Otello«, Meg Page im »Falstaff«). Bühnendebüt an der Oper von Cincinnati 1942 als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sie eine ausgedehnte Gastspiel- und Konzerttätigkeit, vor allem in Europa. Ihr Europa-Debüt fand 1950 in Paris in einem sehr erfolgreichen Konzert statt. Beim Maggio Musicale von Florenz sang sie 1952 als Solistin in Beethovens 9. Sinfonie. 1953 hörte man sie beim Glyndebourne Festival als Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1956 als Dorabella in »Così fan tutte«. Man erlebte sie bei den Festspielen von Edinburgh (»The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1953), von Aix-en-Provence (1953, 1955 und 1959 als Dorabella) und beim Holland Festival. Sie gastierte an der Piccolo Scala in Mailand 1956 als Dorabella und 1958 als Laura in der Oper »Der steinerne Gast« von Dargomyshsky. Sie war zu Gast in Brüssel und Amsterdam, in Chicago und San Francisco (1957 als Dorabella). Neben einem umfangreichen Bühnen-Repertoire (Glanzrolle: Dorabella, die sie u.a. auch 1956 beim Glyndebourne Festival sang) schätzte man sie vor allem als Konzert-Altistin. Sie trat in Wien in Konzerten auf. Sie lebte zeitweilig in Holland, seit 1973 wieder in ihrer amerikanischen Heimat. Sie starb 2012 in Los Angeles.
Schallplatten: RCA (»Falstaff« und »Otello« unter Toscanini), Columbia (»Così fan tutte«), HMV (»Falstaff«, »Rigoletto«), Philips, EMI/Testament (Spanische und französische Lieder), Gala (Arien-Konzert, Amsterdam 1962).
28.4. Rose ADER: 125. Geburtstag
Sie debütierte 1915 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, dessen Mitglied sie bis 1918 blieb. 1918-19 war sie an der Wiener Staatsoper engagiert (wo sie als Micaela in »Carmen« debütierte und danach in der Titelrolle in Flotows »Martha«, als Gilda im »Rigoletto«, als Philine in »Mignon« von A. Thomas, als Marguerite im »Faust« von Gounod, als Page Urbain in Meyerbeers »Hugenotten«, als Astaroth in Goldmarks »Die Königin von Saba«, als Page Oscar in Verdis »Maskenball«, als Violetta in Bittners »Der Musikant«, als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als einer der Engel in Pfitzners »Palestrina«, als eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, als Zerlina im »Don Giovanni« und als Lieschen im »Ring des Polykrates« von Korngold zu sehen war), sang aber wieder 1920-21 an der Hamburger Oper und blieb diesem Opernhaus bis 1931 als ständiger Gast verbunden, zu dessen bekanntesten Sängerinnen sie gehörte. 1921 sang sie hier die Titelrolle in der deutschen Erstaufführung von Puccinis »Suor Angelica«. Sie gastierte 1922 am Teatro Costanzi Rom als Mimi in Puccinis »La Bohème«, 1930 am Théâtre Pigalle in Paris und 1931 an der Covent Garden Oper London als Rosalinde in der »Fledermaus«. 1928 und 1930 war sie gastweise in Amsterdam zu hören, 1928-29 an der Mailänder Scala, 1927 an der Staatsoper von Dresden, 1930 an der Opéra-Comique Paris (als Mimi). Auch in Berlin und München trat sie als Gast auf. 1930 gastierte sie in Kopenhagen in Konzerten. 1933 musste die Sängerin als Jüdin Deutschland verlassen und gab nun in den folgenden Jahren Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Manon von Massenet und als Mimi). Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachte sie in Italien, nach dem Krieg wanderte sie nach Argentinien aus. Seit 1949 wirkte sie als Pädagogin in Buenos Aires. Ihr Repertoire umfasste sowohl Partien aus dem Koloraturfach wie aus dem lyrischen Bereich: die Marzelline im »Fidelio«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. Sie hatte auch als Konzertsängerin eine erfolgreiche Karriere. Nach einer Heirat sang sie unter dem Namen Rose Ader-de Trigona (eigentlich Trigona di Calvaruso). Sie starb 1955 in Buenos Aires.
Die schöne Stimme der Künstlerin ist durch eine einzige Parlophon-Platte mit Arien aus Puccinis »La Bohème« von 1928 dokumentiert.
30.4. Nancy BURNS (amerikanische Sopranistin): 75. Geburtstag
30.4. Paulette CHALANDA: 90. Geburtstag
Sie studierte am Pariser Conservatoire und debütierte 1952 an der Grand Opéra Paris als Amor in der denkwürdigen Premiere der Barockoper »Les Indes galantes« von Rameau. Wenige Tage später sang sie an der Opéra-Comique in der französischen Hauptstadt die Mimi in Puccinis »La Bohème«. In den folgenden Jahren übernahm sie bis 1966 an diesen beiden großen Opernhäusern in Paris eine bunte Vielzahl von Partien, darunter die Titelheldinnen in »Roméo et Juliette« von Gounod und »Thaïs« von Massenet, die Violetta in »La Traviata« von Verdi, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Mireille wie die Manon in den gleichnamigen Opern von Gounod und Massenet und die Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss. 1962 wirkte sie an der Opéra-Comique an der Uraufführung der Oper »Princesse Pauline« von Henri Tomasi mit. Sie gab Gastspiele an den großen Opernhäusern in der französischen Provinz, so in Marseille, Toulouse und Bordeaux und 1954 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel. Sie war gleichzeitig als angesehene Konzertsopranistin tätig und widmete sich später der Gesangpädagogik. Sie starb im Mai 1985.
30.4. Stanislav SUDA: 150. Geburtstag
Biographie des tschechischen Komponisten: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S_42/Suda_Stanislav_1865_1931.xml