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HOMBRECHTIKON/Schweiz: DIE FLEDERMAUS von Johann Strauss Sohn

14.09.2024 | Operette/Musical

Johann Strauss Sohn: Die Fledermaus • Operettenbühne Hombrechtikon • Vorstellung: 13.09.2024

(3. Vorstellung • Premiere am 07.09.2024)

«Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist»

Wie jedes Jahr lohnt sich der Ausflug nach Hombrechtikon ins Zürcher Oberland. In diesem Herbst ist, aus doppeltem Jubiläum (30 Jahre Operettenbühne Hombrechtikon und 150 Jahre «Die Fledermaus») die «Mutter aller Operetten», Straussens Fledermaus, zu erleben.

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Foto © Operettenbühne Hombrechtikon

Stefan Wieland (Regie und Textfassung) hat den Text wohltuend entschlackt und «entwienert» (Wienerisch tönt ausserhalb Wiens immer irgendwie unpassend). Es gelingt ihm hervorragend den schmalen Grat zwischen zu traditionell und zu modern zu beschreiten. Diese Fledermaus prickelt wie Champagner, frisch, natürlich süffig. Die Protagonisten sind entsprechend ihres Charakters und der Stärken ihrer Interpreten überzeugend geführt. Dave Leuthold hat dazu ein zweiteiliges Bühnenbild geschaffen: im Erdgeschoss ist viel Platz für Bewegung und Spiel, die «intimeren» Szenen finden in der ersten Etage statt. Dorothea Nicolai (Kostüme) hat ausgiebig im Fundus gesucht und ein selten erlebte Kostüm-Pracht für Strauss Meistwerk geschaffen. Martin J. Brun setzt die szenische Pracht ins ideale Licht. Monika Buchmann choreographiert Chor und Ballett der Operettenbühne Hombrechtikon. So ist eine gleichermassen frische wie traditionelle Fledermaus zu erleben.

Caspar Dechmann (Musikalische Leitung) Chor und Orchester der Operettenbühne Hombrechtikon ganze Arbeit geleistet. Das Orchester klingt ausgesprochen schlank und gut fokussiert und bringt die einzigartigen Melodien wunderbar frisch zum Perlen. Die Spielfreude ist jedem einzelnen Musiker anzusehen. Auf absoluter Augenhöhe agiert der schlank besetzte Chor.

Sebastian Fuchsberger gibt mit kräftigem Charaktertenor einen überzeugenden Gabriel von Eisenstein. Tereza Kotlánová in der Rolle seiner Gattin Rosalinde zeigt sich aussergewöhnlich emanzipiert. Andrea Hofstetter überzeugt als Kammermädchen Adele, das schon bei den Eltern Eisenstein im Dienst war. So ergibt sich  ein interessanter Kontrast zur Figur Rosalinde. Erich Bieri gibt mit seinem prächtigen, farbenreichen Bassbariton einen souveränen Gefängnisdirektor Frank. Ruben Banzer gibt den Gesangslehrer Alfred mit schlankem, hellen Tenor. Manche Höhen wollen an diesem Abend nicht ganz rein gelingen. Wolf Latzel zieht als Notar Dr. Falke mit kernigem Bariton die Fäden. Die Entdeckung des Abends ist Felicitas Brunke als Prinz Orlofsky. Sie verleiht mit ihrem wunderbaren, farbenreichen Mezzosopran der Figur des Prinzen ganz neue Facetten. Eric Rohner als Gefängnisdiener Frosch, Anna Ilg als Adeles Nichte Ida und Andreas Schiller als Advokat Dr. Blind ergänzen das Ensemble

Ausgelassenes Vergnügen ist garantiert.

Weitere Aufführungen:

  1. September 2024 19.30, 21. September 2024 19.30, 22. September 2024 15:00,
  2. September 2024 19.30, 28. September 2024 19.30, 29. September 2024 15.00,
  3. Oktober 2024 19.30, 5. Oktober 2024 19.30, 6. Oktober 2024 15.00,
  4. Oktober 2024 19.30, 12. Oktober 2024 19.00.

16.09.2024, Jan Krobot/Zürich

 

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