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HANNOVER/ Staatsoper: HÄNSEL UND GRETEL – Jubiläumsvorstellung zum 500. Mal die Tigeller-Inszenierung

02.12.2017 | Oper

HANNOVER: Jubiläumsvorstellung HÄNSEL UND GRETEL am 2. Dezember 2017

Sie gehört mindestens genauso zur Adventszeit in Hannover wie die Weihnachtsmärkte und die von vielen Lichtern geschmückte Innenstadt  – Steffen Tiggelers Inszenierung von Hänsel und Gretel ist seit der Premiere im Oktober 1964 im Repertoire der Staatsoper und seit jeher ein Garant für ein volles Haus. Bühnenbild und Kostüme sind im Lauf der Jahrzehnte einmal erneuert worden, aber am Konzept der Aufführung hat sich nichts verändert. Sie atmet den Geist ihrer Zeit, ist aber in vielem auch absolut zeitlos, was ihren ungebrochenen Erfolg ausmacht.

Die 500. Vorstellung ist ein besonderes Ereignis, das es wert macht, einen festlichen Opernabend daraus zu machen. Den festlichen Glanz verlieh der Aufführung nicht etwa ein mit internationalen Stars angereichertes Ensemble auf der Bühne. Der besondere Gast trat ans Pult des Staatsorchesters. Marc Albrecht leitete die Jubiläumsvorstellung und machte sie zu einer mehr als gelungenen und mit viel Applaus gefeierten Wiederaufnahme für diese Adventszeit. Albrecht ist selbst mit dieser Inszenierung aufgewachsen, war sein Vater George Alexander ja über mehr als 30 Jahre der Staatsoper Hannover als Dirigent verbunden. Als Dirigent hat Marc Albrecht bereits einige Erfahrung mit Hänsel und Gretel, die der Aufführung anzumerken war. Mit dichten Spannungsbögen führte er durch Humperdincks herrliche Musik, stellte den volksliednahen Ton ebenso heraus wie die Nähe zu Richard Wagner. Das Staatsorchester ließ sich zu nicht nur präzisem, sondern sehr klangschönem Musizieren inspirieren.

Und auch das hauseigene Ensemble auf der Bühne war von diesem musikalischen Spiritus hörbar animiert. Athanasia Zöhrer als leuchtend klare Gretel und Hanna Larissa Naujoks als trotziger Hänsel genauso wie Kelly God und Stefan Adam als vitales und stimmstarkes Elternpaar und schließlich Robert Künzli als verschlagene Hexe.

Dass am Ende vor allem Marc Albrecht und das Staatsorchester kräftigen Beifall bekamen, gab der Idee, den international renommierten Dirigenten für diesen Abend zu verpflichten, ganz und gar recht. Es bleibt nur zu wünschen, dass die folgenden Aufführungen von dem Geist, den Albrecht der Kult-Aufführung eingehaucht hat, noch zehren werden.

Christian Schütte

 

 

 

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