Eine neue Operetten ganz nach altbackener Art:
„DIE ROSENKÖNIGIN“ – zu finden auf einer Landpartie im Weinviertel (5. Mai 2016)
Cassandra Wyss, Merle Saskia Krammer, Marina Bee, Astrik Khanamiryan, Anja Hrauda; Copyright: Romantik-Theater
Das Romantik Theater bittet zur ‚altösterreichischen Landpartie‘ in das private und von Bäumen, Wiesen und Weinbergen umrundete Anwesen des Komponisten Roland Baumgartner. In Hadres im nördlichen Weinviertel liegt es, nahe der tschechischen Grenze. Pferde, Rehlein, ein Pfau und so manch anderes zahmes Getier sind hier zu finden, und das ganze Areal mit den ebenerdigen alten Häuschen (und auch mit einem hohen, hohen Rauchfang – ein kleines Ziegelwerk ist dies hier einmal gewesen) lässt eher an einen idealen Platz denken, an welchem Kinder mit kultivierter Musik, heiterem Gesang und lehrreichen Spielen die Natur genießen und erobern können.
Doch Roland Baumgartner, als Operetten-Musical-TV-Komponist international bewährt („Sissi & Romy“ für die Mörbischer Seefestspiele, Linzer Klangwolke, US-Medienspektakel) wendet sich an ein älteres Publikum, lockt mit nostalgischem Lächeln zu intimem leichten Operettenspiel mit Weinviertler Heurigenjause und Sommernachtsfesten in entspannter Atmosphäre. Mit der Uraufführung von „Die Rosenkönigin“ startete er heuer die dritte Saison seines originellen Romantik Theaters. Dieses präsentiert er gleichsam im Alleingang: Als Komponist, Textdichter, Dirigent des kleinen Ensembles und dazu auch noch als Inszenator bedient er das Publikum auf so traditionelle Art, wie es in früheren Jahrzehnten im Lande geschehen ist. Old fashioned altösterreichisch und operettig, so wie es wohl anderswo kaum mehr zu erleben sein dürfte. Theater ohne Subventionen, von seiner großen Familie auf der Bühne, in Küche und Park bestens unterstützt. In seiner unbeschwerten „Rosenkönigin“ gibt es zwar Zores für einen reuigen Bankrotteur und den liebeshungrigen Klientinnen eines findigen Heiratsvermittlers. Aber, völlig klar, keine Überraschung, vier Paare kommen doch noch zusammen! Attraktiv und auch mit internationalem Flair: Etwa Astrik Khanamiryan aus Armenien als feurige Sizilianerin oder Cassandra Wyss aus Liechtenstein als die steinreiche Olga aus St. Petersburg. Also, wen Sehnsüchte nach Natur und eingängigem Operettengesang dazu locken: www.romantiktheater.jimdo.com
Meinhard Rüdenauer