Lise Davidsen und Freddie de Tommaso Arienabend am Gstaad New Year Music Festival in der Kirche von Rougemont vom 3.12.2024.
Foto: Patricia Dietzi
Das 19te Gstaad New Year Music Festival ist ein sehr spannendes und renommiertes Festival. Es findet jedes Jahr in der malerischen Kulisse von Gstaad in der Schweiz statt und bietet ein vielfältiges Programm mit klassischer Musik, Opernaufführungen, Kammermusik und weiteren künstlerischen Darbietungen. Internationale Stars der klassischen Musikszene treten auf, darunter renommierte Solisten, Orchester und Ensembles. Die Veranstaltungen finden oft in intimen, charmanten Locations statt, die eine besondere Nähe zwischen Künstlern und Publikum ermöglichen. Das Festival markiert den Übergang ins neue Jahr und bietet ein elegantes, festliches Ambiente. Neben klassischen Konzerten gibt es oft thematische Abende, Crossover-Projekte und Nachwuchstalente zu entdecken.
In der Kirche von Rougemont das ein bemerkenswertes historisches Gebäude im malerischen Dorf Rougemont im Schweizer Kanton Waadt ist, fand der Arienabend mit Lise Davidsen und Freddie de Tommaso statt, sie wurden begleitet vom Pianisten James Baillieu. Die Kirche ist eines der ältesten Gebäude der Region und ein Beispiel romanischer Architektur mit einer langen Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht.
In diesem wundervollen Ambiente im kleinen Kreis durfte man die hervorragenden Künstler bewundern welche folgendes Programm zum Besten gegeben haben.
Beginnen durfte Lise Davidsen welche mit ihrer bemerkenswerten grossen und tragenden Stimme «Dich teure Halle» (Tannhäuser/Wagner) gleich zu Beginn triumphierte.
Sie ist eine aussergewöhnliche Sopranistin. Die norwegische Sängerin ist eine der besten dramatischen Sopranistinnen ihrer Generation. Sie hat eine beeindruckende Stimme, warme Klangfarbe und eine glänzende kraftvolle Höhe. Ihre Bühnenpräsenz und technische Perfektion haben sie zu einem Publikumsliebling an den renommiertesten Opernhäusern der Welt gemacht, wie der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House und der Metropolitan Opera.
Freddie de Tommaso durfte mit «Il lamento di Frederico» (Franceso Cilea/L’Arlesiana) beginnen. Er ist ein grossartiger Tenor und eine der aufregendsten Stimmen seiner Generation Der britisch-italienische Sänger hat sich durch seine kraftvolle, warme Stimme und seine charismatische Bühnenpräsenz schnell einen Namen gemacht. Er überzeugt durch viel Gefühl und Wärme und einer einfühlsamen Bühnenpräsenz.
Anschliessend sang er den Radames aus der Oper Aida von Giuseppe Verdi, ebenfalls äusserste beindruckend. Lise Davidson sang anschliessend die Arie der Aida «ritorna vincitore» mit inniger Stimme und viel Emotionen.
Danach kamen erwartungsgemäss drei Arien und Duette aus der Oper Tosca von Puccini. «Recondita armonia» des Cavaradossi, das Duet « Mario! Mario! Mario! ah, quelli occhi» und anschliessend die berührende Arie der Tosca «vissi d’Arte»
Zum Schluss wurde es spritzig fröhlich. Lise Davidsen gab «I could have danced all night» aus My Fair Lady von Frederick Loewe zum Besten. Anschliessend, zusammen mit ihrem Partner, schlossen sie den Abend mit Franz Lehars, die Lustige Witwe (Hanna und Danilo) Lippen Schweigen ab.
Die beiden glänzenden Solisten wurden am Klavier von James Baillieu begleitet. Er ist ein feinfühliger Pianist welches es verstand auf die beiden Solisten gefühlvoll einzugehen.
Er versteht es hervorragend, dank seiner musikalischen Sensibilität, technischer Meisterschaft und seiner aussergewöhnlichen Fähigkeit zu nuancieren, dass er die Musik und die Stimmen seiner Partner glänzend einfangen kann. Ebenfalls lobenswert ist seine Tiefe und Emotionalität seiner Interpretationen sowie seine technische Perfektion.
Ein traumhafter Arienabend der vom Publikum mit Begeisterung quittiert wurde und zu stehenden Ovationen führte.