GRAZ/Opernhaus: DIE FLEDERMAUS. Premiere am 19.10.2019
DIE FLEDERMAUS
K(r)ampf im Boxring und Scheißhaus!
Foto: Werner Kmetitsch/ Oper Graz
Fledermaus rächt sich in der Bedürfnisanstalt – so titelte unmittelbar nach der Premiere die lokale Kleine-Zeitung in ihrer Nachtkritik. Ich hingegen halte mich bei meinem Titel an den aufgeführten Text und schreibe Scheißhaus – wie es eben in der Neuen Dialogfassung von David Gieselmann in einer Bearbeitung von Maximilian von Mayenburg heißt. Gefängnisdirektor Frank nennt sich selbst ausdrücklich Direktor dieses Scheißhauses. Der letzte Akt spielt also nicht in einem Gefängnis – es gibt nur Klozellen, in denen sich die Akteure übergeben und in denen Sexualpraktiken geübt werden. Frosch ist kein Gefängniswärter, sondern eine Reinigungskraft, die sich schon in der Pause im Foyer unter das Publikum gemischt hatte und sich selbst als Facility Manager des Opernhauses bezeichnet. Der renommierte Schauspieler und Kabarettist Adi Hirschal – in und an Wien verloren gegangen, wie er sich selbst bezeichnet – war mit dieser blass gezeichneten und unspektakulären Bühnenfigur arm dran. Kein Wunder, dass er diesen Auftritt auf seiner Website verschweigt
Foto: Werner Kmetitsch/ Oper Graz
https://www.deropernfreund.de/graz-12.html
Hermann Becke/ www.deroperfreund.de
14 weitere Vorstellungen bis Februar 2020 (mit wechselnden Besetzungen)
– Kurzvideo als Vorschau (0:54)