GRAZ/ Oper: OBERON – So soll „Opernmuseum“ sein! Am 19.5.2019
Wenn man wenige Tage nach der erfolgreichen Wiederaufnahme des veristischen Opernhits Tosca wiederum die Grazer Oper betritt, um diesmal eine konzertante Opernaufführung zu erleben, dann denkt man unwillkürlich an jenen Brief, den der greise Richard Strauss im April 1945 an seinen Vertrauten Karl Böhm geschrieben hatte. Darin findet sich nämlich der „Spielplan eines Opernmuseums“, auf das „die gebildete Welt denselben Anspruch hat, wie an die Pinakothek oder den Prado und Louvre“. Und in diesem von Richard Strauss geforderten Spielplan scheint Carl Maria von Weber nicht nur mit seinem Freischütz, sondern auch mit Euryanthe und Oberon auf, Giacomo Puccini hingegen mit keinem einzigen Werk. Nun, mit diesem Vorschlag ist Richard Strauss nicht durchgedrungen, wie die eben von der Wiener Staatsoper aus Anlass ihres Jubiläums herausgegebene Werkstatistik belegt: in der Wiener Staatsoper wurde Tosca in 150 Jahren bisher 1064-mal und Oberon nur 52-mal gespielt.
Copyright: Oper Graz/ Oliver Wolf
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