GELSENKIRCHEN/Musiktheater im Revier: SCHWANDA, DER DUDELSCKPFEIFFER. Premiere am 15.6.2019
Foto: Karl und Monika Forster
Jaromír Weinberger zählt zu den verbannten Komponisten des Dritten Reiches, die leider bis heute nicht gebührend rehabilitiert wurden, daher gebührt dem Gelsenkirchener Intendanten Michael Schulz großer Respekt und Dank für diese wunderbare Ausgrabung einer herrlichen Oper, die eigentlich in jedes Repertoire gehört und sogar als Kinder/Jugendoper erheblich besser geeignet wäre, als die omnipotente unvermeidliche jährliche kitschige Weihnachtsbäckerei von Hänsel und Gretel.
Weinberger hat eine tschechische Volksoper im tonalen Stil geschrieben, die musikalische Sprache erinnert an Dvorak, Smetana, Humperdinck – aber auch Janacek, Debussy, Brahms, Mahler und Reger – sogar Puccini, Strauß und Schreker kann man heraushören. Dennoch ist es kein reines Konglomerat oder Sammelsurium an Stilen, sondern Weinberger hat eine eigene unverwechselbare effektvoll höchst unterhaltsame Musiksprache entwickelt, die sogar gelegentlich jazzige Rhythmen aufbietet.
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Peter Bilsing/ www.deropernfreund.de