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Geheimnisse des menschlichen Singens : Die Keilbeinhöhlen und ihre möglichen Auswirkungen

02.01.2020 | Themen Kultur

Nasennebenhöhlen – Aufbau und Funktion

Tim Theo Tinn schreibt: Ich meine, dass die Aktivierung der Keilbeinhöhle/Nasennebenhöhle  das Geheimnis  einer Gesangskunst ist.  Das heißt dann, dass der Aufschwung ins hohe Register nicht horizontal  nur in die nasalen Resonanzräume erfolgt, sondern vertikal auch weitere Räume nutzen muss.

Das tun Wenige, n. m. E. wird das normalerweise meistens von Leuten genutzt, denen das in der Naturstimme schon gegeben ist, z B.  Netrebko, Wunderlich, Calleja und bei denen hört man das auch – nach oben geht es in aller Breite und klingt prall, individuell, vital und nicht nahezu synthetisch verengend. Villazon konnte das  ja auch mal- aber da war wohl zu viel Naturstimme und zu wenig Technik und so wurde die Stimmer verludert.

Üblicherweise wird ja nur die nasale Maske gelehrt , das hört man ja auch insbesondere bei stereotypen Tenören und Sopranen, kling dann oft schrill und ungefällig.

Selbst habe ich das jahrelang trainiert, mir ist es nicht von Natur gegeben und es funktioniert nur mit Konzentration- so habe ich auch wenige Menschen ein wenig unterrichtet (also nicht „think big“ sondern “ think broad“). Ich tu das wirklich, ich verinnerliche beim Singen „tink broad“. Dieses „tink big“ ist ja eigentlich tragisch, da wird sich regelmäßg verschrien, Duette werden zu Duellen usw. Lyrisches erfolgt dann mit „Nahkampfansage“, insgesamt singt man sich in wenigen Jahren kaputt.

Dazu sind übrigens Übungen nötig, die nicht dem stereotypen Einerlei zuzuordnen sind, zu denen sich auch Piotr Beczała kürzlich äußerte (Film: „Oper, das knallharte Geschäft“) 

Das ist kein massentaugliches Thema, aber vielleicht für Opernfreunde interessant, indem man versucht, klassischen Gesang deutlicher erfassbar zu machen.

TTT

Nun zu den Erklärungen der HNO-Ärzte

Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im knöchernen Schädel. Zu ihnen gehören je 2 Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen zwischen den Augenhöhlen (ca. 10 Kammern). Die Nasennebenhöhlen sind durch enge Öffnungen (Ostien) mit der Nasenhöhle verbunden.

Nasenhöhle und Nebenhöhlen sind mit einer speziellen Schleimhaut (Mukosa) ausgekleidet, die mit winzigen Flimmerhärchen (Zilien) besetzt ist. Diese Härchen befördern das schleimige Sekret, das zur Selbstreinigung von der Schleimhaut produziert wird, Richtung Rachen. Auf diese Weise werden z.B. Erreger und Schadstoffe, die in die Nase gelangt sind, bis zum Magen transportiert und dort von der Magensäure unschädlich gemacht.

Gemeinsam mit der Nasenhöhle, dem Innenraum der Nase, fungieren die Nasennebenhöhlen als „Klimaanlage“ unseres Körpers. Sie erwärmen die Atemluft, reinigen sie vor und feuchten sie an, um sie so für die unteren Atemwege vorzubereiten.

Inwieweit die Nasennebenhöhlen ursprünglich dazu angelegt sind, unseren schweren Schädelknochen leichter zu machen oder aber als Resonanzraum für die Stimme zu dienen, kann nur spekuliert werden.

https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-akute/nasennebenhoehlen-aufbau-und-funktion.html

Quelle: HNO-Ärzte im Netz

Herausgegeben vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

 

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