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GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2015

02.03.2015 | Allgemein, Geburtstage

GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2015

 Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 1.3. Zdenka KARENINOVÁ wird 85

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium und an der Musikakademie von Prag. 1959 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Theater von Ceské Budejovice (Budweis) in der Partie der Gräfin in »Figaros Hochzeit«. 1969-71 wirkte sie am Opernhaus von Brno (Brünn), seit 1971 war sie dem Nationaltheater Prag verbunden. Gastspiele führten die Künstlerin an das Teatro Liceu Barcelona, an die Staatsoper Dresden, an die Opéra du Rhin Straßburg, nach Luxemburg wie an die führenden Bühnen in der Tschechoslowakei. Ihr Bühnenrepertoire umfaßte eine Vielfalt von Partien aus dem jugendlich-dramatischen Stimmfach, vor allem Rollen aus dem Bereich der tschechischen Oper, aber auch in Werken von Wagner, Verdi, Puccini und in Opern anderer Meister. Gleichzeitig hatte sie eine bedeutende Karriere im Konzertbereich.

Schallplattenaufnahmen auf der tschechischen Marke Supraphon, darunter die vollständige Oper »Osud« von Janácek.

 1.3. Der italienische Bariton Franco PIVA wird 90

 2.3. Oliver von DOHNÁNYI wird 60

 Er zählte bedeutende Musikerpersönlichkeiten zu seinen Lehrern: An der Prager Akademie für Musik studierte er bei dem legendären tschechischen Dirigenten Václav Neumann und an der Wiener Universität für Musik bei dem renommierten österreichischen Dirigenten Otmar Suitner; Meisterkurse besuchte er bei Igor Markevitch und Franco Ferrara. Internationale Aufmerksamkeit lenkte der 1955 in der damaligen Tschechoslowakei geborene Musiker als Finalist bei den Dirigentenwettbewerben von Budapest und des Prager Frühlings und mit der Auszeichnung durch den Premio Respighi Italia auf sich. Nach einem mehrjährigen Engagement als Dirigent des Radio-Symphonieorchesters Bratislava, mit dem auch zahlreiche CD-Aufnahmen für die Labels Naxos, Marco Polo, Supraphon und Opus entstanden, übernahm er 1986-91 die musikalische Leitung des Slowakischen Nationaltheaters Bratislava und der Slowakischen Philharmonie Bratislava. Mit beiden Ensembles unternahm Dohnányi auch mehrere erfolgreiche Gastspielreisen u. a. nach Russland, Spanien, Italien, Deutschland und Großbritannien. Er wirkte als Musikdirektor des Nationaltheaters Prag und trat als Gastdirigent an bedeutenden Häusern wie der English National Opera, der Bayerischen Staatsoper München, der Württembergischen Staatsoper Stuttgart, der Wiener Staatsoper, dem Teatro San Carlo Neapel und dem Teatro Colon in Buenos Aires sowie mit renommierten Klangkörpern wie den St. Petersburger Philhar­monikern, der Ungarischen National­philharmonie, dem English Chamber Orchestra, den London Mozart Players und der Tschechischen Philharmonie auf. Derzeit nimmt er zwei leitende Positionen ein: als Musikdirektor des Slowakischen Sinfonietta Kammerorchesters und des Mährisch-Schlesischen Nationaltheaters Ostrava. 2007 hat er erstmals das Niederösterreichische Tonkünstler-Orchester dirigiert.

 2.3. Robert LLOYD wird 75

Robert_LLOYD

 Er war in den Jahren 1963-66 bei der englischen Marine tätig und hatte die Absicht, dort Karriere zu machen; er erreichte den Dienstgrad eines Instructor Lieutnants. Er entschloss sich dann aber zur Ausbildung seiner Stimme, die in den Jahren 1963-66 stattfand, und die 1968-69 im Londoner Opera Centre und bei Otakar Kraus in London abgeschlossen wurde. Debüt 1969 bei der University Opera Society London als Minister in »Leonore« (der Urfassung der Oper »Fidelio«). 1969-72 war er dann Mitglied der Sadler’s Wells Opera London. Seit 1970 sang er zunächst kleinere Rollen an der Covent Garden Oper London und war dann dort in großen Partien, vor allem im Wagner-Fach, erfolgreich tätig. Hier hatte er 1988 als Gurnemanz im »Parsifal«, 1989 als Sarastro in der »Zauberflöte«, 1990 als Walter Fürst in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1998 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« seine Erfolge. An der Opera Scotland gastierte er 1972 als Zuniga in »Carmen« und als Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1974-75 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, 1974 und 1976 als Sarastro, 1975 und 2005 als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, 1978 als Fiesco in »Simon Boccanegra« und als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« sowie 1979 als Don Giovanni. Er kam bald zu bedeutenden Erfolgen an den großen englischen Theatern wie bei den Festspielen von Glyndebourne (1972-73 als Sarastro) und Aix-en-Provence. An der Oper von San Francisco trat er 1975 als Sarastro, 1986 als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1986, 1992 und 2003 als König Philipp in Verdis  »Don Carlos«, 1994 als Banquo in Verdis »Macbeth«, 1996 als Claudius in »Hamlet« von A. Thomas, 1997 als Walter Fürst und als Arkel, 1998 als Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1976 als Berardino in »Benvenuto Cellini« von Berlioz und als Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« (beides im Rahmen eines Gastspiels der Londoner Covent Garden Oper) sowie 1982 als Narbal in »Les Troyens«, 1988 als Daland, 1991 als Gurnemanz und 2009 als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1980 als Commendatore im »Don Giovanni« und 1985 als Procida in »Les Vêpres siciliennes« von Verdi. An der Grand Opéra Paris trat er u.a. 1981, 2000 und 2006 als Commendatore, 1982 als König Heinrich im »Lohengrin«, 1987 als König Philipp und 1999 als Mönch in Verdis  »Don Carlos«, 1995 als Sarastro, 1997 und 2000 als Arkel, 1997 als Timur in Puccinis »Turandot«, 2005 als Senenca, 2007 als Kardinal Brogni in »La Juive« von Halévy und 2010 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« auf. 1985 gastierte er im Theater des Herodes Atticus in Athen als Banquo. An der Niederländischen Oper Amsterdam hörte man ihn als Gurnemanz, an der Staatsoper von München als Ramfis in »Aida«, als Daland und als Fiesco. 1987 Gastspiel am Teatro Comunale Florenz als Boris Godunow. 1988 sang er bei den Festspielen von Schwetzingen den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den er im gleichen Jahr auch als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper übernahm, an der er dann bis 2008 in insgesamt 195 Vorstellungen sowohl als Gurnemanz wie als Titurel in »Parsifal«, als
Sparafucile in »Rigoletto«, als Fiesco, als Arkel, als Ramfis, sowohl als Sarastro als auch als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Alter Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, als Minister im »Fidelio«, als Timur, als Gremin in »Eugen Onegin«, als Oroveso in »Norma«, als Narbal, als Lodovico in Verdis »Otello« und als Papst Clemens in »Benvenuto Cellini« von Berlioz auftrat. 1989-93 hörte man ihn an der Wiener Staatsoper als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«, als König Heinrich, als Sarastro und, besonders eindrucksvoll, als Boris Godunow, eine seiner großen Kreationen. An der Oper von Leningrad sang er 1990 sehr erfolgreich den Boris Godunow, an der Chicago Opera 1991 wieder den Sarastro, 1993 beim Holland Festival den Arkel, 1996 am Teatro Colón Buenos Aires den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. Er gastierte auch an der Staatsoper Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Oper von Nizza und an der Oper von Boston. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1997 den Sarastro und den Arkel, 1998 den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1998 und 2013 den Mönch in Verdis »Don Carlos«, 1999-2000 und 2006 den Commendatore und 2000 den Narbal. Am 3.12.1999 trat er in der Eröffnungsvorstellung der neu umgebauten Covent Garden Oper London als Rocco in Szenen aus dem »Fidelio« auf. 2000 hörte man ihn in der Albert Hall in London als Gurnemanz in einer konzertanten »Parsifal«-Aufführung. 2001 übernahm er am Muziektheater Amsterdam die Partie des König Marke in »Tristan und Isolde«. Aus seinem sehr umfangreichen Bühnenrepertoire sind noch nachzutragen: der Fasolt im »Rheingold« und der Monterone im »Rigoletto«. Bedeutender Konzert-, Oratorien- und Liedersänger (»Winterreise« von Schubert). In der Film-Version des »Parsifal« durch den Regisseur Syberberg erschien er als Gurnemanz.

Lit: R. Milnes: Robert Lloyd (in »Opera«, 1983).

Von seinen zahlreichen Schallplattenaufnahmen seien auszugsweise genannt: Decca (»Un ballo in maschera« von Verdi), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«, »L’Assedio di Corinto« von Rossini, »Hugh the Drover« von Vaughan Williams, Fasolt im »Rheingold«, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, »The Little Sweep« von B. Britten, »Lucia di Lammermoor«, »The Dream of Gerontius« von Elgar, Messe KV 427 von Mozart), DGG (Ashby in Puccinis »La Fanciulla del West«, »L’Enfant et les sortilèges« von M. Ravel), Teldec (Lorenzo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Philips (Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, Bartolo in »Le nozze di Figaro«, »Rigoletto«, »Tosca«, »La Bohème«, »Il barbiere di Siviglia«, »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, »La clemenza di Tito« von Mozart, Großinquisitor in »Don Carlos« von Verdi, »Der Messias« von Händel), Orfeo (»La finta semplice« von Mozart, »Acis and Galatea« von Händel), Chandos (»The Apostles« von E. Elgar, Verdi-Requiem), Denon (»La damnation de Faust« und »Roméo et Juliette« von Berlioz, 9. Sinfonie von Beethoven), Telarc (Sarastro in der »Zauberflöte«), Collins (»Albert Herring« und »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), Erato (Gurnemanz im »Parsifal«, Alter Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns); Thorn-Video (König Philipp in Verdis »Don Carlos«), DGG-Video (»Simon Boccanegra« von Verdi, Metropolitan Oper New York 1993), Arthaus-Video (»Fidelio«, London 1991).

 3.3. Tadeusz KOPACKI wird 85

 Er begann sein Gesangstudium am Konservatorium von Lodz und vollendete es in der Opernschule der Mailänder Scala. Bühnendebüt 1960 am Opernhaus von Lodz als Jontek in »Halka« von Moniuszko. Seither Mitglied dieses Hauses, doch gastierte er auch immer wieder an der Nationaloper von Warschau. Gastspiele am Stanislawski Theater Moskau, in Tiflis (Tblissi) und Belgrad, an der Komischen Oper Berlin (1987 als Faust in »Mefistofele« von Boito), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Leipzig und Dortmund und in Amsterdam. Er sang in erster Linie die großen Partien für Heldentenor aus allen Bereichen der Opernliteratur und war auch als Konzertsänger angesehen. Verheiratet mit der Sängerin Delfina Ambroziak (* 1939), die ebenfalls an den Opern von Lodz und Warschau tätig war. Er wirkte als Pädagoge an der Staatlichen Musikschule in Lodz.

Schallplatten: Muza.

 4.3. François LOUP wird 75

Francois_Loup

 Er studierte am Konservatorium von Fribourg Klavier- und Orgelspiel sowie Komposition und ließ seine Stimme durch die Pädagogin Juliette Bise ausbilden. Während einiger Zeit war er Mitglied des Ensemble Vocal de Lausanne, das unter der Leitung von Michel Corboz stand. Es kam bald zur Ausbildung einer internationalen Bühnen- und Konzertkarriere. Er sang 1964-66 im Chor des Grand Théâtre Genf, wo er dann später auch als Solist auftrat, u.a. 1969 als Sciarrone in »Tosca«, 1970 als Silvano in Verdis »Un ballo in maschera« und als Moralès in »Carmen«, 1972 als Masetto im »Don Giovanni« und als Brander im »Faust« von Gounod, 1982 als Betto di Signa in »Gianni Schicchi«, 1983 als Antonio in »Le nozze di Figaro« und als Achillas in Händels »Giulio Cesare«. Er sang in Lausanne, Lille, Toulouse, Angers, Tours, Nantes, beim Berlioz-Festival in Lyon, an der Pariser Opéra-Comique, bei den Festspielen von Aix-en-Provence, am Teatro Massimo Palermo, am Nationaltheater Prag, an der Opéra du Rhin Straßburg, am Teatro Liceu Barcelona, an der Oper von Monte Carlo, bei den Internationalen Festwochen von Luzern und am Opernhaus von Köln. Große Erfolge hatte er auch an nordamerikanischen Theatern, so in Houston/Texas, Pittsburgh, Los Angeles, Dallas, Seattle (1986 als Mesner in »Tosca«) und Washington. 1975 sang er beim Spoleto Festival in Bizets »Docteur Miracle«, beim Glyndebourne Festival gastierte er 1989 als Bartolo in »Le nozze di Figaros«, eine Partie, die er auch in Houston (1988), an den Opern von Chicago (1991), Santa Fé (1991), San Diego (1992) und an der Grand Opéra Paris (1990-91, wo er bereits 1987 als Valens in Händels »Theodora« auftrat) sang. 1989 hörte man ihn an der Oper von Seattle wie am Opernhaus von Lyon als Don Pasquale von Donizetti, in Lyon auch als Balducci in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, in Seattle 1990 als Sulpice in »La Fille du Régiment« von Donizetti, in Vancouver 1992 als Don Pasquale. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1991 als Bartolo im »Le nozze di Figaro« und sang bis 1998 in insgesamt 85 Vorstellungen außerdem noch den Mesner, den Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, den Benoit und den Alcindoro in »La Bohème«, den Sulpice, den Bartolo auch im »Barbier von Sevilla«, den Frank in der »Fledermaus« und den Haushofmeister im »Capriccio« von R. Strauss. In der letztgenannten Partie trat er 1993 in Santa Fé auf, 1995 an der Oper von Tel Aviv als Don Pasquale, 1996 an der Oper von San Diego als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini. 1996 trat er an der Oper von Dallas als Mesner auf, 1997 am Tetro Colón Buenos Aires als Don Pasquale und als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1999 sang er am Teatro Municipal in Rio de Janeiro den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den er 2000 auch an der Oper von Miami und Fort Lauderdale in Florida übernahm. Von den vielen Partien, die Bestandteil seines Bühnenrepertoires waren, seien ergänzend genannt: der Melisso in »Alcina« von Händel, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Mustafà in »L’Italiana in Algeri«, der Bruschino padre in »Il Signor Bruschino«, der Blansac in »La scala di seta«, die Titelfigur in Donizettis »Viva la mamma«, der Oroveso in »Norma« von Bellini, der Conte Rodolfo in »La Sonnambula«, der Rocco im »Fidelio«, der Ramfis in »Aida«, der Pimen im »Boris Godunow«, der Titelheld in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Arkel in »Pelléas et Mélisande«, der Inigo in »L’Heure espagnole« von Ravel, Partien in Opern von Menotti, Strawinsky, Xavier Leroux, H. Rabaud, A. Goehr und Frank Martin. 1974 sang er in Tours in der Uraufführung der Oper »Chant du Cygne« von A. Clostre. Fast noch bedeutender war sein Wirken im Konzertsaal. Er galt als großer Bach-Interpret und kam in Oratorien und religiösen Musikwerken von Monteverdi, Händel, Mozart, César Franck, Berlioz, Strawinsky, Ibert, A. Honegger und F. Martin zu großen Erfolgen. 1971 sang er in Lausanne in der Uraufführung des Oratoriums »De Profundis« von J. Perrin. Er lebte, zusammen mit seiner Gattin, der italo-amerikanischen Sopranistin Mary Beth Parrotta, in Lignières (Departement Cher, Frankreich). Er bekleidete als Pädagoge eine Professur an der Maryland University bei Baltimore.

Viele Schallplatten der Marken Erato (»Pelléas et Mélisande«, 1981; »Le Roi Arthus« von Chausson, »L’Orfeo« von Monteverdi unter Michel Corboz; »L’Heure espagnole«, Madrigale von Monteverdi, »Les Béatitudes« von C. Franck), Accord (Werke von Palestrina, Bancieri und Vecchi); CBS (»Alceste« von Lully, 1974; »La Grand‘ Duchesse de Gerolstein« von Offenbach), Adès (»Canuts« von J. Kosma), Rodolphe Records (»Gemma di Vergy« von Donizetti).

 5.3. Helen KELLER wird 70

 Gesangstudium 1968-74 am Konservatorium von Zürich bei Sylvia Gähwiller, 1974-80 bei Agnes Giebel in Köln, 1978-81 bei Suzanne Spira in Zürich; Teilnahme an Meisterkursen bei Ernst Haefliger, Jennie Tourel und Viorica Ursuleac. Seit 1971 trat sie als Konzertsopranistin hervor. Sie wurde in erster Linie als Oratoriensolistin bekannt, in den großen Werken von J.S. Bach und Händel, in der »Schöpfung« und den »Jahreszeiten« von Haydn, in Messen von Mozart, Beethoven und Bruckner, im Stabat mater von Rossini, in »L’Enfance du Christ« von Berlioz, im »Elias« wie im »Paulus« von Mendelssohn, in Werken von Monteverdi, Pergolesi und Vivaldi, von Schubert, R. Schumann und Brahms, in Honeggers »Le Roi David« und in B. Brittens »Ceremony of Carols«. Sie hatte ihre Konzertauftritte in den Schweizer und westdeutschen Musikzentren, in Amsterdam, Antwerpen, Paris, Helsinki, Mailand, beim Bachfest in Ansbach und beim Händelfest in Karlsruhe. Zusammen mit ihrem Gatten, dem Tenor Peter Keller (* 1943), unternahm sie eine USA-Tournee, mit den Deutschen Bachsolisten bereiste sie Japan. Auch auf der Bühne ist sie in einigen ausgewählten Partien erschienen. So sang sie in Bern (Salome in »San Giovanni Battista« von A. Stradella), am Theater von St. Gallen und am Opernhaus von Zürich (»Viva la mamma« von Donizetti) und gastierte mit dem Ensemble des Opernhauses von Zürich in Helsinki. Sie wirkte in Zürich als geschätzte Gesanglehrerin.

Schallplatten: Philips (Sopransolo in Ausschnitten aus dem »Messias« von Händel), Jecklin Disco (Messe G-Dur von Schubert), Ex Libris (»San Giovanni Battista« von A. Stradella).

 5.3. Nora JUNGWIRTH wird 95

 Sie erhielt ihre Gesangsausbildung bei Otto Iro in Wien und debütierte 1941 an der Wiener Volksoper als Leonore im »Troubadour« von Verdi. Dort blieb sie bis 1943 im Engagement. Sie sang dann bis zur Schließung der deutschen Theater im Herbst 1944 an der Dresdner Staatsoper und nahm ihre Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg am Landestheater von Linz/Donau wieder auf, dem sie bis 1949 angehörte. In der Spielzeit 1950-51 trat sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich gastweise als Saffi im »Zigeunerbaron«, 1951-52 als Elvira in Verdis »Ernani«, 1952-53 als Leonore im »Troubadour«, als Parassja im »Jahrmarkt von Sorotschinzy« von Mussorgsky, als Lisa im »Land des Lächelns« von Fr. Lehár und als Carlotta in »Gasparone« von C. Millöcker, 1953-54 als Saffi und als Anna Elisa in »Paganini« von Fr. Lehár, in der Saison 1954-55 als Abigaille in Verdis »Nabucco« und als Rezia im »Oberon« von Weber auf. 1950-52 sang sie am Theater am Gärtnerplatz München; hier sang sie am 16.5.1952 die Titelrolle in der Uraufführung der Operette »Bozena« von Oscar Straus. Sie gastierte oftmals an der Volksoper Wien (u.a. 1950-54 als Saffi, als Rosalinde in der »Fledermaus« und als Hanna Glawari in »Die lustige Witwe«) und war dann in den Jahren 1956-59 Mitglied der Städtischen Oper Berlin, an der sie 1956 in der Uraufführung der Oper »König Hirsch« von Hans Werner Henze die Partie der Scolatella kreierte. Zugleich war sie 1956-60 am Opernhaus von Wuppertal verpflichtet. Auch nach 1960 gab sie noch Gastspiele und trat vor allem in Operettenpartien auf. Aus ihrem Repertoire für den Bereich der Oper seien die folgenden Partien aufgeführt: die Pamina in der »Zauberflöte«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Elsa im »Lohengrin«, die Arabella in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, der Komponist in dessen »Ariadne auf Naxos«, die Dorotka in »Schwanda, der Dudelsackpfeifer« von Weinberger, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, aus dem Bereich der Operette die Christel im »Vogelhändler« und die Titelfigur in »Giuditta« von F. Lehár.

Schallplatten: Operettenaufnahmen auf den Marken Decca und Polydor.

 5.3. Gregorio FIASCONARO wird 100

 Er studierte am Conservatorio Paganini in Genua und war in Rom Schüler des berühmten Baritons Mario Sammarco. Er debütierte 1937 in Genua in der Partie des Germont-père in »La Traviata«. Er diente während des Zweiten Weltkrieges als Pilot in der italienischen Luftwaffe, geriet aber in englische Kriegsgefangenschaft und wurde in Durban (Südafrika) interniert. Er blieb nach dem Kriegsende in Südafrika und begann 1949 eine Lehrtätigkeit an der Universität von Kapstadt. Er leitete als Direktor 1952-80 die dortige Opernschule. Er brachte zahlreiche Opernproduktionen an der Cape Town Opera heraus, in denen er auch oft selbst als Sänger auftrat. Er nahm auf das Musikleben in Südafrika großen Einfluss. Im Januar 1957 gastierte er mit der von ihm geleiteten University of Cape Town Opera in London und sang am Rudolf Steiner-Theater die Titelpartie in der englischen Erstaufführung von »Herzog Blaubarts Burg« (»Duke Bluebeard’s Castle«) von Béla Bartók. In den Musikzentren in Südafrika, namentlich in Johannesburg und Kapstadt, war er als Opernproduzent, als Sänger wie als Regisseur tätig. Eine seiner großen Partien war der Scarpia in »Tosca« neben vielen weiteren Aufgaben aus dem Bereich der italienischen wie der französischen Oper. Er veröffentlichte seine Memoiren unter dem Titel »I’d Do it Again« (Kapstadt, 1982). Sein Sohn Marcello Fiasconaro (* 1949) wurde Leichtathlet und erreichte im Jahr 1973 den Weltrekord im 800m Lauf.

 6.3. Ilona PAPENTHIN wird 85

 Sie verbrachte ihre Jugendzeit in Deutschland und absolvierte ihr Studium in Rostock bei G. Hartwig-Rossdetscher, dann in Berlin bei zur Mühlen und bei Rita Meinl-Weise. Nachdem sie 1950 in das Opernstudio der Berliner Staatsoper aufgenommen worden war, trat sie dort bis 1958 in kleineren Rollen auf (Debüt 1950 als Sophie in »Halka« von Moniuszko). 1958 wurde sie als dramatische Sopranistin an das Landestheater Gera (Thüringen) berufen; hier hatte sie als Santuzza in »Cavalleria rusticana« einen ersten bedeutenden Erfolg. 1959 wurde sie an die Berliner Staatsoper verpflichtet. Hier verlegte sie sich nach und nach auf die Gestaltung von Comprimario-Partien, in denen sie vortreffliche Leistungen bot und ein umfangreiches Repertoire vorzuweisen hatte. 1976 wirkte sie dort in der Uraufführung von Joachim Werzlaus Oper »Meister Röckle« mit. Mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper war sie u.a. zu Gast an den Nationalopern von Warschau, Sofia und Budapest wie auch in Lausanne. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine geschätzte Konzert- und Oratoriensängerin.

Schallplatten: Bellaphon (vollständige Oper »Rigoletto«).

 7.3. Michael CHANCE wird 60

Michael_CHANCE

 Er studierte in seiner englischen Heimat am King’s College Cambridge (1974-77), dann bei Rupert Bruce-Lockhart und begann frühzeitig eine Karriere als Konzertsänger. Er trat zusammen mit englischen Orchestern wie dem Chamber Orchestra, der Academy of Ancient Music, dem Orchestra of St. John und der Bornemouth Sinfoniette auf. In New York hatte er als Solist im »Messias« großen Erfolg und sang in Konzerten mit dem Monteverdi Choir in New York, bei den Händel-Festspielen in Göttingen und beim Festival von Aix-en-Provence. In London sang er in der Albert Hall, dann auch in Edinburgh und Cambridge in Händels »Messias«, in Stuttgart gastierte er in »Israel in Egypt« von Händel, in London wie in mehreren spanischen Städten in der Matthäuspassion von J.S. Bach. Bei den Londoner Promenade Concerts hörte man ihn in zahlreichen Bach-Kantaten, in Manchester in der H-Moll-Messe von Bach. Er wandte sich dann auch der Oper zu (Debüt 1984 beim Buxton Festival) und nahm vor allem Partien aus Barock-Opern in sein Bühnenrepertoire auf, darunter den Titelhelden in »Giasone« von Cavalli (Buxton Festival 1984), den Andronico in »Tamerlano« von Händel (Lyon 1985) und auch den Amyntas in »Phoebe« von Maurice Greene. Im Wiener Konzerthaus wirkte er bei mehreren konzertanten Opernaufführungen mit, so 1987 als Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Johann Joseph Fux, 1991 als Ottone in Händels »Agrippina«, 1993 als Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 1995 als Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice«; außerdem trat er hier oft in Konzerten auf. An der Scottish Opera gastierte er 1987 als Daniel in Händels »Belshazzar«, 1992 in der Titelrolle in Händels »Giulio Cesare« und als Bertarido in Händels »Rodelinda«, 1994 als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und 1996 als Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice«. In Glyndebourne gastierte er 1989 als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream«, an der Grand Opéra Paris 1987 als Didymus in Händels »Theodora« und 1988 als Tolomeo in der Händel-Oper »Giulio Cesare«. In England trat er bei der Kent Opera als Otho in der Händel-Oper »Agrippina«, als Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und 1987 in der Uraufführung der Oper »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir auf. 1989 hatte er bei den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck große Erfolge als Giasone in Cavallis Oper gleichen Namens, 1990 an der Niederländischen Oper Amsterdam als L‘umana fragilità und als Anfinomo in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. 1991 am Teatro San Carlos Lissabon als Goffredo in einer weiteren Händel-Oper »Rinaldo« zu Gast, an der Covent Garden Oper London und beim Festival von Glyndebourne 1992 als Apollo in B. Brittens »Death in Venice«, bei den Händel-Festspielen in Halle/Saale und Göttingen 1994 in »Giustino« von Händel, in Amsterdam 1994 als Ottone in »L’Incoronazione di Poppea«, bei den Festwochen der Alter Musik 1995 in Innsbruck als Titelheld in »Il Mitridate Eopatore« von A. Scarlatti, im gleichen Jahr an der English National Opera London als Dick in »The Fairy Queen« von Purcell, 1996 an der Covent Garden Oper wie auch bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Athamas in »Semele« von Händel, am Teatro Colón Buenos Aires wieder als Ottone in »L’Incoronazione di Poppea«. 1998 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream«. 1994 wirkte er bei der Glyndebourne Touring Opera in Glyndebourne in der Uraufführung der Oper »The Second Mrs. Kong« von H. Birtwistle mit. 1997 sang er an der English National Opera London den Orpheus von Gluck, an der San Francisco Opera die Stimme Apollos in »Death in Venice« von B. Britten, an der Welsh Opera Cardiff den Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. 1999 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Pisandro und wieder die L’umana fragilità in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. 2000 Gastspiel am Opernhaus von Leipzig als Orpheus von Gluck, an der English National Opera London als Ottone in »L’Incoronazione di Poppea«. Bei den Salzburger Festspielen, bei denen er bereits 1996 in einem Konzert aufgetreten ist, sang er 2005 die Titelrolle in dem Oratorium »Solomon« von Händel.

Lit: R Fairman: Michael Chance (in »Opera«, 1997).

Schallplatten: DGG (Osterkantaten von J.S. Bach; Kantaten von J.S. Bach auf das Fest Christi Himmelfahrt; Matthäus- und Johannespassion von J.S. Bach, Weihnachtsoratorium, »Der Messias«; »Odes« von Purcell, Marienvespern und Ottone in »L’Incoronazione die Poppea« von Monteverdi), Harmonia mundi (»Giasone« von Cavalli, Missa Dei Filii und Litaniae Lauretanae von J.D. Zelenka), HMV (Carmina Burana von C. Orff und Mozart-Requiem), Philips (»Agrippina« und »Der Messias« von Händel), Harmonia mundi (»Giustino« von Händel), Sony (Bach-Kantaten, »Orfeo ed Euridice« von Gluck), Collins (»The Fairy Queen« von Purcell, »Esther« von Händel), Naxos (»Ascanio in Alba« von Mozart), Teldec (»The Fairy Queen« von Purcell), Virgin (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Virgin/Veritas (»I Pellegrini al Sepolcro di Nostro Signore« von J.A. Hasse), Chandos (Messen von J.S. Bach, »Fall and Resurrection« von Taverner), Decca (»Israel in Egypt« von Händel), EMI (Magnificat von J.S. Bach), Erato/Warner (Kantaten von J.S. Bach), DHM/BMG (Concerti von A. Scarlatti und Durante, Kantate von J.S. Bach-Pergolesi), NMC (»A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir); Vanguard-Video (Matthäuspassion von J.S. Bach).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.michaelchancecountertenor.co.uk/

 8.3. Barbara BORNEMANN wird 60

Barbara_BORNEMANN_als_Mary_in_Bayreuth

 Sie spielte bereits als Kind mehrere Instrumente (Blockflöte, Gitarre, Akkordeon, später Klavier) und hatte ihren ersten Musikunterricht durch den Kantor Heinrich Baum in ihrem Heimatort. Sie erhielt ihre Sängerausbildung an der Franz Liszt-Musikhochschule Weimar (1971-74) und an der Hanns Eisler-Musikhochschule Berlin (1974-78), vor allem durch Hanne-Lore Kuhse. 1978 schloss sie ihre Ausbildung mit ihrem Staatsdiplom ab und debütierte im Oktober 1978 am Volkstheater von Halberstadt als Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Sie blieb an diesem Theater bis 1981 und sang dann 1981-86 am Staatstheater Schwerin. Seit 1984 gastierte sie regelmäßig an der Staatsoper Berlin (u.a. 1984 in der Uraufführung von R. Kunads »Amphitryon«) und wurde 1986 Mitglied dieses Hauses. Durch Gastverträge war sie der Staatsoper Dresden und dem Opernhaus Leipzig verbunden. Weitere Gastspiele und Konzertauftritte in Westdeutschland, in der CSSR, in Polen und in Japan kennzeichneten die Karriere der Künstlerin. In ihrem Bühnenrepertoire standen an erster Stelle Partien wie die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi, die Mrs. Quickly im »Falstaff« vom gleichen Komponisten, die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, die Fricka wie die Erda im Nibelungenring und das Fischweib in »Die Verurteilung des Lukullus« von Dessau. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1990 die Mary in »Der fliegende Holländer«. 1991 gastierte sie an der Oper von Rom als Gaea in »Daphne« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1992 an der Staatsoper von Hamburg als Erda im »Rheingold«. 1994 sang sie in Berlin die Fidalma in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, 1995 und 1999 bei den Festspielen von Salzburg die Mutter in »Lulu« von A. Berg. 1998 sang sie an der Berliner Staatsoper die Geneviève, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die alte Buryja in Janáceks »Jenufa« und die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, in Dresden die Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, an der Deutschen Oper Berlin 1998 die Mary in »Der fliegende Holländer«. 2000 trat sie an der Berliner Staatsoper als alte Buryja auf, am Opernhaus von Frankfurt als Nutrice in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Aus ihrem Konzertrepertoire seien Soli in der Matthäus- wie der Johannespassion von J.S. Bach, in dessen Weihnachtsoratorium und in seinen Kantaten, im Mozart- wie im Verdi-Requiem, im »Elias« und im »Paulus« von Mendelssohn, die Kindertotenlieder und Solopartien in Sinfonien von Gustav Mahler und die Wesendonck-Lieder von Wagner genannt. Auch als Liedersängerin brachte sie ein weit gespanntes Repertoire zum Vortrag.

Schallplatten: Berlin Classics (Magnificat von C.Ph.E. Bach).

 8.3. Sigune von OSTEN wird 65

 Sie studierte in Hamburg und Karlsruhe und war Schülerin von Elisabeth Grümmer und Eugen Rabine. 1972 gewann sie den Bundeswettbewerb Gesang in Berlin. 1973 debütierte sie mit großem Erfolg bei den Tagen der neuen Musik in Hannover in »Aria« von John Cage. Seitdem trat sie bei zahlreichen internationalen Festspielveranstaltungen hervor, wobei sie sich namentlich als Interpretin zeitgenössischer Vokalwerke auszeichnete. So sang sie bei den Festspielen von Salzburg (1987) und Dresden, beim internationalen Beethoven-Fest in Bonn, bei den Wiener Festwochen und den Maifestspielen von Wiesbaden, bei den Donaueschinger Musiktagen, in Venedig (1980), Madrid, Lissabon und Straßburg (1987) wie beim Panmusikfestival in Tokio. Konzertreisen, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen führten sie (von ihrem Wohnsitz Königswinter bei Bonn aus) in Europa, in den USA, in Südamerika wie in Japan zu großen Erfolgen. Bühnenauftritte an der Staatsoper von Stuttgart, am Staatstheater Wiesbaden (1989-90), in Paris, Venedig und Lissabon, an der Oper von Antwerpen und beim Festival d’Avignon begleiteten ihre Karriere im Konzertsaal. Dabei übernahm sie auch hier mit Vorliebe Partien in modernen Opernwerken wie die Marie im »Wozzeck«, die Titelfigur in »Lulu« von A. Berg oder die Solorolle in dem Monodrama »Erwartung« von A. Schönberg. 1980 wirkte sie an der Staatsoper Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Hermann Reutter mit. 1991 sang sie in Wiesbaden in der zeitgenössischen Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze die Partie der Witwe Fusaka, am Opernhaus von Wuppertal 1991 in »Cardillac« von P. Hindemith. In München sang sie 2000 in »De temporum fine comoedia« von Carl Orff. Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens bildeten jedoch zeitgenössische Kompositionen, von denen sie über 50 Ur- und Erstaufführungen gestaltete, darunter mehrere unmittelbar für sie geschriebene Werke von Komponisten wie Cristobal Halffter, Krzysztof Penderecki, Olivier Messiaen, Marek Kopelent, Edison Denisow und Giacinto Scelsi.

Schallplatten: Decca (Lukas-Passion von K. Penderecki), Christophorus-Verlag (»Noche pasiva« von C. Halffter), Supraphon (Werke von C. Halffter und Marek Kopelent), Eterna (»Engführung« von P.H. Dittrich), Colosseum, Cascavelle (Psaume von J. Markovitch), TM-Classics (»Harawi« von O. Messiaen).

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite:

http://www.artpoint-th.com/Sigune-von-Osten.72.0.html

 8.3. Thea van der PUTTEN wird 65

Thea_van_der_Putten_als_Tatjana_in_Eugen_Onegin
Als Tatjana in Eugen Onegin

 Sie erhielt ersten Gesangsunterricht durch den Pädagogen Ahmed Muthalib in Eindhoven. Sie war dann an der Musikhochschule im Haag Schülerin von Sophia van Sante. Sie wurde in das Amsterdamer Opernstudio aufgenommen und sang bereits während dieser Zeit einige Partien bei der Operastichting Nederland. Sie debütierte 1975 in Scheveningen als Feklusa in der Oper »Katja Kabanowa« von Janácek. Seit 1975 trat sie bei der Niederländischen Oper Amsterdam u.a. als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Frau Fluth in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, als Adele in der »Fledermaus«, als Gabriele in der Offenbach-Operette »La Vie Parisienne«, als Despina in »Così fan tutte«, als Sophie in »Werther« von Massenet, als Nedda im »Bajazzo« (1985-86) und als Max in »Where the Wild Things Are« von Knussen auf. Bei der Operngesellschaft Forum in Enschede gastierte sie als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Tatjana im »Eugen Onegin«. 1980 wirkte sie beim Holland Festival mit; sie gastierte auch in Gent und Antwerpen. Seit 1987 war sie der Komischen Oper Berlin durch einen Gastvertrag verbunden. Hier hatte sie als Mimi in »La Bohème«, als Nedda (eine ihrer Glanzrollen) wie als Donna Elvira im »Don Giovanni« (1988) ihre Erfolge. 1985 sang sie beim Holland Festival die Aphra in der Uraufführung der Oper »Naïma« von Loevendie, am 23.9.1986 bei der Eröffnung des neu erbauten Muziektheaters Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Ithaka« von O. Kesting. Sie blieb bis 1989 bei der Niederländischen Oper Amsterdam im Engagement. Hier sang sie auch 1982 die Papagena in der »Zauberflöte«, 1983 in den Opern-Einaktern von Paul Hindemith. Angesehene Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin. Seit 1995 Dozentin an der Königlichen Musikhochschule im Haag.

Schallplatten: RCA (»Die Zauberflöte«), Philips (»Der Rosenkavalier«, 8. Sinfonie von G. Mahler), BV Haast Records (Lieder von Mussorgsky, Prokofieff, Strawinsky, Dessau und Röntgen; Lieder von Sporck und M. Bruch).

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://wrvh.home.xs4all.nl/tputten/

 8.3. Bernadette ANTOINE wird 75

 Nachdem sie zuerst an der Universität von Nancy Literatur studiert hatte, wandte sie sich der Ausbildung ihrer Stimme zu, die am Conservatoire von Nancy und am Conservatoire National Paris erfolgte. Debüt 1967 am Théâtre Région Parisienne als Musetta in Puccinis »La Bohème«. Sie hatte an der Grand Opéra wie an der Opéra-Comique Paris, an der Opéra du Rhin Straßburg, in Lyon, Marseille, Toulouse und Rouen große Erfolge und gab Gastspiele an der Hamburger Staatsoper, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, am Teatro San Carlos Lissabon und Lüttich. An der Opéra du Rhin wirkte sie 1974 in der Uraufführung der Oper »Liaisons dangereuses« von Prey, 1972 im französischen Fernsehen ORTF in der von »Don Juan ou l’amour de la géométrie« von Semenoff mit. Sie trat an den beiden großen Opernhäusern von Paris während zwanzig Jahren immer wieder auf. An der Grand Opéra hörte man sie in den Jahren 1984-2004 als Babette in Henzes »Die englische Katze«, als 1. Magd wie als Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss, als Albine in »Thais« von Massenet, als Berta im »Barbier von Sevilla«, als Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, als Marthe im »Faust« von Gounod und als Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. 1991 sang sie am Opernhaus von Nancy die Marguerite in »La Dame blanche« von Boieldieu. In der Spielzeit 1985-86 Mitglied des Staatstheaters Saarbrücken. 1997 sang sie auch an der Opéra-Comique Paris die Marguerite in »La Dame blanche«. 2000 sang sie am Opernhaus von Lyon in Benjamin Brittens »Albert Herring«. Ihr lyrisches Repertoire reichte von Meistern der Barockepoche über Gluck und Mozart, die französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, Puccini, Debussy bis hin zu Opernkomponisten der Gegenwart (Poulenc, Milhaud, B. Britten, Prokofieff). Von ihrem Wohnsitz Paris aus ging sie einer intensiven Konzerttätigkeit nach.

Schallplatten: EMI (Mistress Bentson in »Lakmé« von Delibes), HMV (Ellen in »Lakmé« von Delibes), KARO-Hilversum (vollständige Aufnahme »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc), Rodolphe Records (»Francesca da Rimini« von Zandonai, »Elektra« von R. Strauss), MGB-Helikon (»Les aventures du Roi Pausole« von A. Honegger), Cascavelle (Taven in »Mireille« von Gounod).

 9.3. Carol WILCOX wird 70

Carol_WICOX

 Studium an der Universität von Kansas, dann an der Manhattan School of Music New York und bei Richard Fredericks. Sie debütierte 1970 an der Metropolitan Oper New York als einer der Knaben in der »Zauberflöte« und blieb für zwei Spielzeiten hier engagiert. Sie sang hier in insgesamt 45 Vorstellungen außerdem noch u.a. die Annina in »La Traviata«, die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, die Gräfin Ceprano im »Rigoletto«, die Giannetta in »L’Elisir d’amore«, die Frasquita in »Carmen« und die Despina in »Così fan tutte« von Mozart. Ihre Karriere nahm einen ganz amerikanischen Verlauf; sie trat außer an der Metropolitan Oper auch an den Bühnen von Houston (Texas), Kansas City, Minneapolis und Pittsburgh auf. Dazu hatte sie ihre Erfolge im Konzertsaal. Sie sang vor allem Partien aus dem Koloratur- und dem Soubretten-Fachgebiet, bedeutende Mozart-Interpretin. Sie ist verheiratet mit dem Tenor Robert Owen Jones.

Schallplatten: RCA.

 10.3. Lars MAGNUSSON wird 60

 Er war in seiner schwedischen Heimat zuerst als Knabe Mitglied des Kathedralchors von Göteborg. Dann erfolgte nach einem kurzen Universitätsstudium seit 1979 seine Ausbildung zum Sänger an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und anschließend seit 1982 ein Engagement an der Königlichen Oper Stockholm, das bis 1991 dauerte und wo er bis 2005 auch weiterhin als Gast auftrat. Bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm gastierte er 1985 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1986 als Idomeneo in der gleichnamigen Mozart-Oper. 1987 und 1989 sang er an der Covent Garden Oper London seine große Glanzrolle, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den er auch 1988 an der Opéra du Rhin Straßburg und an der Oper von Monte Carlo, 1988 an der Oper von Nizza und 1990 an der Oper von San Francisco vortrug. Als Pedrillo debütierte er 1990 an der Metropolitan Oper New York, wo er bis 1995 in insgesamt 18 Vorstellungen auch den David in »Die Meistersinger von Nürnberg« sang. Die letztgenannte Partie sang er auch 1989 am Théâtre Châtelet Paris und 1993 an der Oper von San Francisco. Am 11.4.1991 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Enrico« von Manfred Trojahn mit. Als Gast trat er dann auch in Marseille, Bonn, Triest (1992 als David) und an der Staatsoper Berlin (1994) auf. 1991 hörte man ihn an der Oper von Stockholm als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, 1994 als Rodolfo in »La Bohème«. Von seinen weiteren Bühnenpartien sind der Arbace in Mozarts »Idomeneo«, der Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Herzog im »Rigoletto« (Stockholm 1988), der Hauptmann in Alban Bergs »Wozzeck«, der Alfredo in »La Traviata« und der Sandy in der zeitgenössischen Oper »The Lighthouse« von P.M. Davies zu nennen.

Schallplatten: CPO (Mitschnitt der Uraufführung der Oper »Enrico« von Trojahn).

 10.3. Der spanische Bariton Enrique BAQUERIZO wird 65

 11.3. Bobby McFERRIN wird 65

 Er ist der Sohn von Robert und Sara McFerrin. Bobbys Vater (1921-2006) war in den 1950er Jahren der erste afroamerikanische Opernsänger (Bariton) an der Metropolitan Opera in New York. Sara McFerrin war Sopranistin und hatte eine Professur für Gesang inne. Sie gab ihre Karriere jedoch auf, um ihren Ehemann unterstützen zu können. Bobbys Lieblingsplatz als Kind war unter dem Klavier, wenn sein Vater Gesangsunterricht gab. Auch wenn sein Vater ihm nie Unterricht gab, lernte er von ihm durch reines Zuhören viel über Musik. Mit sechs Jahren erhielt Bobby McFerrin − zunächst an der Juilliard School of Music − Klavierunterricht und lernte in den nächsten Jahren auch, Klarinette und Flöte zu spielen.

Wie während der Highschool-Zeit studierte er auch während des Studiums an der California State University in Sacramento und am Cerritos College Klavier. Nach dem Studium wurde er als Instrumentalist Mitglied der Ice Follies, danach tourte er mit einigen Top-40-Bands. Erst im Alter von 27 Jahren, als er Mitglied der Band Astral Projection war, begann er auch als Sänger aufzutreten. Der Komiker Bill Cosby veranlasste, dass McFerrin 1980 als Sänger zum Playboy Jazz Festival eingeladen wurde. Sein Auftritt 1981 auf dem Kool Jazz Festival führte schließlich zum Schallplattenvertrag. Bereits mit seinem Debütalbum als Sänger, Bobby McFerrin (1982), wurde er aufgrund seiner artistischen Vokaltechnik (mit damals aberwitzig raschen Wechseln zwischen Brust- und Falsettstimme) in der Fachwelt bekannt. Zu dieser Zeit lud ihn Joachim-Ernst Berendt zum New Jazz Meeting Baden-Baden, wo er an einem Vocal Summit mit den avancierten Sängerinnen Jeanne Lee, Urszula Dudziak sowie Jay Clayton und Lauren Newton teilnahm. Für Another Night in Tunisia mit Jon Hendricks und Manhattan Transfer erhielt er 1985 zwei Grammys. Die nächsten Alben, auf denen er solo zu hören war, sind The Voice (1984) und Spontaneous Inventions (1985). Der Song Don’t Worry, Be Happy (1988), der auf einem Zitat von Meher Baba beruht, verschaffte ihm weltweite Anerkennung. Das Album Simple Pleasures (1988), auf dem sich der Hit befindet, wurde weltweit über zehn Millionen Mal verkauft und führte gleich zu vier Grammys. 1989 steuerte er die Musik zum Dokumentationsfilm Common Threads: Stories from the Quilt bei. In dieser Zeit gründete er auch Voicestra, zunächst mit Lyle Mays und Jack DeJohnette, aus dem sich eine zwölfköpfige A-Cappella-Gesangsgruppe entwickelte. Seit den 1990er Jahren arbeitete er erfolgreich mit anderen namhaften Musikern des Jazz, wie dem Pianisten Chick Corea (Play 1992), oder der Klassik, wie dem Cellisten Yo-Yo-Ma (Hush 1992). 1996 folgte ein Album mit den Yellojackets und ein weiteres mit Corea. 2003 wurde ein Fernsehfilm über ihn aufgenommen: Bobby McFerrin & Chick Corea – We play – eine musikalische Freundschaft, der über ein Konzert der beiden beim Verbier Musik-Festival in der Schweiz die Vorbereitung zeigt, wie sie zusammen mit einem Jugendorchester das Stück Spain von Chick Corea proben. Der Film wurde von verschiedenen Programmen des deutschen Fernsehens ausgestrahlt. Bemerkenswert ist seine Bearbeitung des Ave Maria von Bach/Gounod, in der er selbst das Präludium von Nach vokal interpretiert und parallel das Publikum die Melodie von Gounod mitsingen lässt. Darüber hinaus trat er als Gastsänger in Projekten von Dizzy Gillespie, Bob Dorough und Laurie Anderson auf. 2009 führte er seine Oper Bobble – Listen so we can really hear mit 20 professionellen Sängern aus Europa im römischen Theater von Kaiseraugst auf. McFerrin dirigiert seit dem Jahr 1990. Es heißt, zunächst sei er eher zum Spaß gefragt worden, ob er einmal dirigieren wolle. Anschließend habe er das Dirigieren dann mit zunehmender Ernsthaftigkeit betrieben. Nach eigenen Angaben hatte er eine Unterrichtsstunde bei den Dirigenten Leonard Bernstein und Seiji Ozawa. Bis heute hat er weltweit verschiedene Orchester dirigiert, davon liegen einige Audio- und Videoaufnahmen vor. Am 25. Mai 2004 dirigierte McFerrin anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union die Wiener Philharmoniker. Das Programm enthielt Stücke aus Werken der klassischen Musik von Komponisten aus acht europäischen Nationen. Am 5. Juni 2010 trat er beim Abschlusskonzert von !Sing – Day of Song in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen im Rahmen des Projekts RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas auf. McFerrin war an verschiedenen Hochschulen als Dozent tätig, so auch als Gastprofessor an der Hochschule der Künste in Berlin. Er ist mit seiner Frau Debbie seit 1975 verheiratet und hat drei Kinder. Der Sohn Taylor McFerrin ist als Musiker mittlerweile auch mit einem NeoSoul-Debütalbum hervorgetreten.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.bobbymcferrin.com/

 11.3. Esa RUUTTUNEN wird 65

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 Der aus Finnland stammende Sänger studierte in den Jahren 1974-80 Gesang und Musik an der Sibelius-Akademie Helsinki. Gleichzeitig absolvierte er ein Theologiestudium und war 1975-84 als Vikar an der Temppeliaukio-Kirche in Helsinki angestellt. Erst im August 1984 entschloss er sich, sich ganz der Tätigkeit als Sänger zu widmen; gleichzeitig nahm er einen Lehrauftrag an der Sibelius-Akademie an. Er ergänzte seine Ausbildung bei Rudolf Bautz und Ralph Gothóni. Nachdem er 1981 Preisträger beim Internationalen Gesangswettbewerb von Genf geworden war, begann er im gleichen Jahr eine Konzertkarriere auf internationalem Niveau. Auf diesem Gebiet wurde er vor allem durch die Liederabende, die er gab, bekannt, bei denen die Pianistin Marita Viitasalo-Pohjola ihn am Klavier begleitete. So gab er als Konzert- und Liedersänger Gastspiele in Schweden und Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, in den USA, in Korea und in Estland. Im Mittelpunkt seines Repertoires standen die Liederzyklen von Schubert und Johannes Brahms, finnische und skandinavische Lieder und auch zeitgenössische Liedkompositionen. Er galt dazu als großer Interpret der Werke von J.S. Bach, von Händel und Mendelssohn sowie von kirchenmusikalischen Werken. Auch auf der Opernbühne hatte er bedeutende Erfolge. Er sang an der Nationaloper von Helsinki und am Theater von Tampere (hier u.a. 1991 Klingsor im »Parsifal«), bei den Festspielen von Savonlinna und am Theater von Turku. Er gastierte mit dem Ensemble der Oper von Helsinki u.a. 1989 am Opernhaus von Essen in der finnischen Oper »Juha« von Merikanto, 1990 am Opernhaus von Tallinn (Reval) als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und 1992 in Los Angeles in der Uraufführung der Oper »Kullervo« von Aulis Sallinen. Er sang auch den Monterone im »Rigoletto«, den Escamillo in »Carmen«, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Scarpia in »Tosca«, den Don Pizarro im »Fidelio« (Savonlinna 1992-93), den Herrn Fluth in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, den Alberich im »Rheingold« (Helsinki 1996) und Partien in finnischen Opern (u.a. 1992 den Richter in »Pohjalaisia« von Leeri Madetoja). 1995 wirkte er in Helsinki in der Uraufführung der Oper »Das Buch Jonah« von O. Kortekangas in der Titelrolle mit. 1996 trat bei den Festspielen von Savonlinna als Fliegender Holländer auf. 1997-98 wirkte er bei den Festspielen von Savonlinna als Biterolf im »Tannhäuser« mit; im gleichen Jahr hörte man ihn an der Nationaloper Helsinki als Don Pizarro, an der Deutschen Oper Berlin als Fliegenden Holländer, 1998 an der Staatsoper München als King Fisher in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett, an der Deutschen Oper Berlin (und 1999 an der Staatsoper Stuttgart) als Alberich im Nibelungenring, den er 1999 an der Oper von Helsinki in der »Götterdämmerung« übernahm. 1999 hörte man ihn in den Aufführungen des Nibelungenrings an der Nationaloper Helsinki als Alberich, beim Gastspiel der Nationaloper Helsinki an der Deutschen Oper Berlin als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. 1999 sang er bei den Festspielen von Bregenz, 2000 an der Covent Garden Oper London den Grigoris in »Griechische Passion« von B. Martinu, an der Deutschen Oper Berlin die Titelrolle in »Oedipe« von Enescu. Am 17.7.2000 wirkte er bei den Festspielen von Savonlinna in den Uraufführungen der Opern »Marias Liebe« von Olli Kortekangas als General und »Das Buch der Geheimnisse« von Kalevi Aho als römischer Patrizier (beides Teile des Opernzyklus »Aika ja uni«/»The Age of Dreams«) mit. Am 12.12.2000 sang er in der Uraufführung der Oper »Luther« von Karl Tikka in der Taivallahden-Kirche die Titelrolle. An der Wiener Staatsoper gastierte er 2004-05 als Oedipe von Enescu.

Schallplatten: Ondine (»Kullervo« von Aulis Sallinen), Naxos (»Kullervo« von J. Sibelius), Koch Records (»Griechische Passion«).

 12.3. Marie-Jeanne DUFOUR wird 60

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium Bern. Sie studierte Flöte bei G. Rumpel und besuchte Dirigierkurse bei R. Benzi in Bordeaux und O. Suitner an der Salzburger Sommerakademie. Dort wurde sie mit dem Dirigierpreis des ORF ausgezeichnet. Den Opernbetrieb lernte sie in Zürich von Grund auf kennen: Sie war Assistentin von F. Leitner, R. Weikert und N. Santi. 1980 stand sie bei der Oper Don Pasquale als erste Frau in der Geschichte der Oper Zürich am Pult. Ein großer Erfolg wurden für sie die Schweizer Erstaufführung von Wolfgang Rihms Jakob Lenz und Udo Zimmermanns Die weiße Rose sowie Gay/Brittens Die Bettleroper. Es folgten viele Konzertverpflichtungen in der ganzen Schweiz u.a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Orchestre de la Suisse Romande.
1987 folgte sie einem Ruf an die Hamburgische Staatsoper. Seit 1988 gab sie zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich, Italien und Tschechien. Am Staatstheater Wiesbaden dirigierte sie als Eröffnungspremiere der Spielzeit 1989/90 Don Giovanni. Ab Januar 1990 verpflichtete sie der Wiesbadener Intendant O. Leininger als 1. Kapellmeisterin und stellvertretende GMD an sein Haus; 1991 übernahm sie kommissarisch die GMD-Position.
Mit der Spielzeit 1995/96 wurde sie vom Meininger Intendanten U. Burkhardt als GMD an das Südthüringische Staatstheater verpflichtet. Die Sinfoniekonzert-Reihe am Meininger Theater beinhaltete nicht nur ein außergewöhnliches Engagement für die zeitgenössische Musik sondern war ebenso geprägt durch die große Sinfonik. Die Einrichtung der Jugendkonzert-Reihe „Hören-Lernen“ zusammen mit dem Moderator Stephan Breith war ebenfalls ein großer Erfolg. Im Februar 1997 debütierte sie an der Deutschen Oper Berlin mit der Premiere von Carlisle Floyds Oper Susannah. Sie wurde vom Intendanten A. Pereira ans Opernhaus Zürich zurückgeholt um da die Künstlerische Leitung des Internationalen Opernstudios zu übernehmen. Sie begann ihre Arbeit mit der Spielzeit 2001/02.

 12.3. Margot RÖDIN wird 80

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Als Cherubin/ Nozze di Figaro

 Ausbildung 1956-61 an der Musikakademie Stockholm und in der Opernschule der Königlichen Oper durch Ingeborg Berling, Ragnar Hultén, später durch die Pädagogen Wilhelm Freund, Erik Werba und Gerald Moore. 1960 gab sie ein erstes Konzert in Stockholm. 1961 wurde sie direkt an die Königliche Oper Stockholm engagiert (Antrittsrolle: Mercedes in »Carmen«). Seit 1962 trat sie fast alljährlich bei den Festspielen von Drottningholm auf, vor allem als Orpheus von Gluck und als Clarice in Rossinis »La pietra del paragone«. Hoch geschätzte Händel- und Mozart-Interpretin (Bradamante in Händels »Alcina«, Apollo in »Il pastor fido«, Cherubino in »Le nozze di Figaro«, Dorabella in »Così fan tutte«), aber auch in Partien wie der Mrs. Herring in Brittens »Albert Herring«, dem Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« vom gleichen Komponisten, der Meg Page im »Falstaff« von Verdi, der Rosina im »Barbier von Sevilla«, der Olga in »Eugen Onegin«, dem Octavian im »Rosenkavalier« und der Titelheldin in »Drömmen om Thérèse« von Werle erfolgreich. Große Lied-Interpretin; als solche in den skandinavischen Metropolen und 1968 in London erfolgreich aufgetreten. Bei ihren Liederabenden wurde sie durch den Pianisten Jan Eyron am Klavier begleitet. Im Bereich des Oratoriums, namentlich im Bach-Gesang, von Bedeutung. 1958-66 war sie mit dem Pianisten Jan Eyron (1934-2012) verheiratet.

Schallplatten: HMV Swedish Society Discofil (»Barfotasången« von A. Petterson).

 12.3. John COX wird 80

 Biographie des englischen Opernregisseurs auf Englisch:
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Cox_(director)

 12.3. Betina FEIT-BRUCKER wird 100

 Sie war die Tochter des Philosophieprofessors Adolf Brucker. Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin an der Musikhochschule Karlsruhe. Als Betina Brucker debütierte sie in der Spielzeit 1940-41 am Landestheater von Jauer in Schlesien und trat dann 1941-42 am Theater von Gera, 1943-44 am Gärtnerplatztheater in München auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie 1946-48 am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1949-50 am Staatstheater Karlsruhe und 1950-51 am Nationaltheater Mannheim engagiert. Sie gastierte u.a. an der Staatsoper Stuttgart. Sie sang ein umfangreiches Bühnenrepertoire, das für den Bereich der Oper Partien wie die Tosca, die Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas, die Dorotka in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger, für den der Operette die Titelrollen in »Die schöne Helena« und »Die Großherzogin von Gerolstein« von Offenbach, die Gräfin Mariza in der gleichnamigen Operette von Kálmán und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« enthielt. Verheiratet mit dem Schauspieler und Schriftsteller Ronald Feit. Seit dieser Heirat setzte sie ihre Karriere unter dem Namen Betina Feit-Brucker fort.

Es ist anzunehmen, dass Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen vorhanden sind.

 13.3. Lionel FRIEND wird 70

 Er wurde in London geboren und studierte am Royal College of Music, wo er alle bedeutenden Dirigentenpreise gewonnen hat. Seine Lehrer waren Sir Adrian Boult, Hans Schmidt-Isserstedt und Sir Colin Davis. Nach weiteren Studien am London Opera Centre wurde er Mitglied des Ensembles der Welsh National Opera und der Glyndebourne Festival Opera. Bevor er Dirigent an der English National Opera wurde, arbeitete Lionel Friend drei Jahre als 2. Kapellmeister am Staatstheater Kassel. Mit ENO spielte er als Dirigent mehr als 30 Produktionen ein, darunter Mozart, Berlioz, Wagner, Verdi, Berg und Britten. Er dirigierte auch Oper- und Ballettproduktionen in Frankreich, Deutschland, Holland, Belgien und den USA und arbeitete 1991-92 zwei Jahre als Assistent von Daniel Barenboim bei den Bayreuther Festspielen. In Konzertsälen und in Aufnahmestudios hat Lionel Friend viele der bedeutenden europäischen Orchester und Ensembles geleitet, wie das Philharmonia, das BBC Symphony, das Orchestre National de France, das Radio Symphonieorchester Wien, das London Sinfonietta und das Nash Ensemble, mit dem er zahlreiche CD’s aufgenommen hat. Er war engagiert bei den Festivals von Edinburgh, Bath, Dresden, Flanders, Cheltenham und den BBC Proms. Kürzlich dirigierte er Opern in den USA und Australien (Wagners Ring), Konzerte in England, Ungarn, Frankreich und Deutschland. Außerdem hat er als Liedbegleiter gearbeitet, speziell mit Liedern des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In 2003 wurde Lionel Friend als Lehrer für das Fach Dirigieren an das Birmingham Conservatory berufen.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://lionelfriend.com/

 13.3. Maurizio ARENA wird 80

 Er wurde in Messina geboren und studierte bei Franco Ferrara. Grundlegende Erfahrungen und künstlerische Reife erwarb er sich durch seine jahrelange Zusammenarbeit mit Tullio Serafin, Antonino Votto und Gianandrea Gavazzeni. 1963 debütierte er dann mit La Bohème am Teatro Massimo di Palermo, dem er bis 1971 mit wichtigen Premièren wie Bergs Wozzeck, Muscos Gattopardo, Pizzettis Ifigenia, Orffs Carmina burana, Meyerowitz‘ Il Mulatto, Ghedinis Billy Budd sowie zahlreichen Konzert- und Balletturaufführungen verbunden blieb. Seit dieser Zeit ist Maurizio Arena bei allen wichtigen Orchestern und Opernhäusern Italiens, Europas, Nord- und Südamerikas sowie Japans zu Gast. Seit 1973 steht er immer wieder in der Arena di Verona am Pult, u.a. bei Mefistofele, I Lombardi und Nabucco. Bemerkenswerte Aufführungen waren zudem Pizzettis Fedra und Mulès Dafne in Palermo, Respighis La Fiamma in Triest, Alfanos Cyrano de Bergerac, Rubinsteins Dämon, Montemezzis L’Amore dei tre re und Leoncavallos Zazà für die RAI sowie Verdis Oberto, Mercadantes Il Giuramento und Rossinis Matilde di Shabran für Radio France. In jüngerer Zeit dirigierte Maurizio Arena unter anderem La Sonnambula und Andrea Chenier in Catania, Tosca in Marseille, Nabucco in Verona, Faust in Buenos Aires, Ernani in Palermo und L’Amico Fritz in Genua, Norma in Marseille und Sevilla sowie La Forza del Destino in Verona, Aida in Marseille, L’Elisir d’amore in Toulouse und Adriana Lecouvreur in Catania. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1985 vier Vorstellungen von L’Elisir d’amore und Tosca.

 13.3. Hans-Joachim FRICK wird 80

 Er studierte in Zürich, wo er in den Jahren 1953-56 durch Gustav Knuth und durch Pauline Treichler zum Schauspieler, durch Alice Langjahr und Vera Schlosser zum Sänger ausgebildet wurde. Seit Beginn seiner Bühnenkarriere war er gleichzeitig als Sänger und als Schauspieler tätig. 1956-57 war er am Schauspielhaus von Zürich, 1957-59 am Theater von Dortmund, 1959-60 am Theater an der Berliner Allee in Düsseldorf, 1962-66 am Stadttheater von Luzern, 1966-68 am Stadttheater von Hagen (Westfalen) engagiert und gehörte 1968-69 dem Stadttheater von Bern (Schweiz) an. Er trat dazu als Gast am Opernhaus von Zürich, an den Stadttheatern von Koblenz und Münster (Westfalen) und am Staatstheater Karlsruhe auf. Dabei übernahm er auf der Opern- wie auf der Operettenbühne hauptsächlich Aufgaben aus dem Buffo-Fach. Er wirkte auch in einigen Filmen mit und war seit 1976 Präsident des Schweizerischen Bühnenkünstlerverbandes.

 13.3. William MURRAY wird 80

 Nachdem er zuerst als Musiklehrer tätig gewesen war, studierte er das Gesangsfach bei der berühmten schwedischen Mezzosopranistin Karin Branzell in New York, dann mit Hilfe eines Fulbright-Stipendiums bei Luigi Ricci und S. Bertelli in Rom, schließlich noch bei Frau Herta Kalcher in Stuttgart. Er debütierte bereits 1957 in Spoleto als Graf Gil in »Il segreto di Susanna« (»Susannens Geheimnis«) von E. Wolf-Ferrari. Offizielles Debüt 1960 am Landestheater von Detmold als Scarpia in »Tosca«. Er war 1960-61 am Landestheater von Detmold, 1961-64 am Staatstheater von Braunschweig, 1964-66 am Nationaltheater Mannheim, 1966-78 an der Bayerischen Staatsoper München und seit 1969 an der Deutschen Oper Berlin verpflichtet, an der er eine über zwanzigjährige, erfolgreiche Karriere hatte. Viele Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein, in Dortmund, Hannover, Frankfurt a.M., Köln und Bonn zu hören. 1970 gastierte er an der Mailänder Scala in der italienischen Erstaufführung der Oper »Ulisse« von Luigi Dallapiccola (in der Titelrolle), 1972 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Rigoletto. 1969 hörte man ihn an der City Opera New York als Silvio im »Bajazzo« und als Germont sr. in »La Traviata«. Weitere Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1969 als Wolfram im »Tannhäuser« und 1976 als Don Giovanni), am Grand Théâtre Genf (1973 als Rigoletto) und am Teatro Liceu Barcelona kennzeichnen das internationale Niveau seiner Karriere. Er gastierte außerdem 1991 an der Oper von Marseille als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1992 an der Staatsoper Berlin als Scarpia, 1993 am Stadttheater von Lübeck als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. Auf der Bühne sang er ein Repertoire, das von Gluck, Mozart und Cimarosa über Donizetti, Rossini, Verdi, Puccini, Gounod, die Meister der französischen wie der russischen Oper bis hin zu zeitgenössischen Werken reichte. So sang er 1972 an der Münchner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Sim Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun, 1973 mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin am Théâtre de la Monnaie in Brüssel in der Uraufführung von »Love’s Labour’s Lost« von Nicolai Nabokov. 1976 trat er in Berlin in der deutschen Erstaufführung von H.W. Henzes »We come to the River« in der Rolle des Generals auf. Am 4.10.1987 wirkte er an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung von Wolfgang Rihms »Oedipus« mit. Von den vielen Partien die er auf der Bühne übernahm, sind noch die Titelrolle in »Il Re Teodoro in Venezia« von Paisiello, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Macbeth von Verdi, der Graf Luna im »Troubadour«, der Carlos in »La forza del destino«, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Ford in dessen »Falstaff«, der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, der Dr. Falke in der »Fledermaus«, die Titelrolle in »Prometheus« und der Creon in »Antigonae« von Carl Orff zu nennen. Auch als Konzertsolist genoss er hohes Ansehen.

Schallplatten: Koch Records (»Die Hochzeit des Camacho« von Mendelssohn, »Die Bassariden« von H.W. Henze).

 14.3. Adolf DALLAPOZZA wird 75

Adolf_DALLAPOZZA

 In Bozen geboren, kam er bereits als Kind nach Wien. Er erlernte zuerst einen kaufmännischen Beruf und arbeitete in einer Buch- und Musikalienhandlung. Er wurde dann durch Frau Weißgerber, später durch Elisabeth Rado ausgebildet. Während der Studienzeit gehörte er vier Jahre lang dem Chor der Wiener Volksoper an. 1962 wurde er als Solist in das Ensemble übernommen und debütierte in der Partie des Ernesto in »Don Pasquale« von Donizetti. An der Wiener Volksoper wirkte er in 47 Premieren mit, u.a. 1964 in Rossinis »Der Graf Ory« (als Gefährte des Grafen) und in »Feuersnot« von R. Strauss (als Ruger Aspeck), 1965 in »Lucia von Lammermoor« (als Arturo), in »Pique Dame« von Tschaikowsky (als Czekalinsky), in »Der Zigeunerbaron« (als Ottokar) und in Joseph Haydns »Das brennende Haus« (als Leander), 1966 in Strawinskys »Die Nachtigall« (als Fischer), 1967 in d’Alberts »Tiefland« (als Nando), 1967 und 1986 in »Gianni Schicchi« (als Rinuccio), 1968 in Bernsteins »West Side Story« (als Tony), 1970 in Massenets »Werther« (in der Titelpartie) und in Cimarosas »Die heimliche Ehe« (als Paolino), 1971 in Gounods »Der Arzt wider Willen« (als Léandre),  1972 in Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane« (als Filipeto) und in Donizettis »Die Regimentstochter« (als Tonio),  1973 in Lehárs »Die lustige Witwe« (als Rossillon), 1974 in Zellers »Der Vogelhändler« (als Adam), 1975 in »Eine Nacht in Venedig« (als Caramello) und in »Die Entführung aus dem Serail« (als Pedrillo),  1976 in B. Brittens »Albert Herring« (in der Titelpartie), 1977 in »Mignon« von A. Thomas (als Wilhelm Meister) und in Lehárs »Der Graf von Luxemburg« (als René), 1977 und 1983 in Lortzings »Der Wildschütz« (als Baron), 1978 in »Die drei Pintos« von C.M. von Weber/G. Mahler (als Don Gaston) und in Lehárs »Der Zarewitsch« (in der Titelpartie), 1979 in Rossinis »Der Barbier von Sevilla« (als Graf Almaviva), 1980 in Carl Orffs »Die Kluge« (als der Mann mit dem Esel) und in Offenbachs »Pariser Leben« (als Raoul), 1981 in F. von Suppés »Die schöne Galathée« (als Pygmalion), 1983 in Kienzls »Der Kuhreigen« (als Primus Thaller; konzertant), in Donizettis »Viva la Mamma« (als Guglielmo) und in Millöckers »Der Bettelstudent« (als Symon) und in der Uraufführung der Revue »Gilbert & Sullivan« (als 1. Halber König), 1984 in Dvoráks »Der Jakobiner« (als Jirí; konzertant), in Puccinis »La Bohème« (als Rodolfo) und in Smetanas »Die verkaufte Braut« (als Hans), 1985 in Bittners »Der Musikant« (als Schönbichler; konzertant) und Heubergers »Der Opernball« (als Georges Duménil), 1986 in Händels »Giustino« (als Anastasio), 1987 in »Hoffmanns Erzählungen« (in der Titelpartie), 1990 in »Eugen Onegin« (als Lenski), 2000 in Verdis »Falstaff« (als Dr. Cajus). An der Wiener Volksoper hatte er einen seiner größten Erfolge als Chapelou im »Postillion de Lonjumeau« von Adam, hier verkörperte er auch den Nemorino im »Liebestrank«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Danilo in »Die lustige Witwe«, den Zedlau in »Wiener Blut«, den Herzog in »Eine Nacht in Venedig«, den Gabriel von Eisenstein in der »Fledermaus« und die Hexe in »Hänsel und Gretel«. An der Staatsoper von Wien gastierte er 1967-83 in insgesamt 139 Vorstellungen als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Ferrando in »Così fan tutte«, als Matteo in »Arabella«, als Vitek in Smetanas »Dalibor«, als Jaquino im »Fidelio«, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als Sänger sowohl im »Rosenkavalier« als auch im »Capriccio« von R. Strauss, als Idamante im »Idomeneo«, als Cassio in Verdis »Otello«, als Beppo im »Bajazzo«, als Narraboth in »Salome« und als Pong in Puccinis »Turandot« sang. Gastspiele an der Mailänder Scala (1974 und 1978 als Jaquino im »Fidelio«), an den Opernhäusern von Brüssel, Basel und Köln, in München, Hamburg, Mexico City und Buenos Aires. Bei den Festspielen von Bregenz wirkte er 1971 in einem Konzert mit Schuberts Es-Dur-Messe mit, 1972 als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und 1984 als Adam in Zellers »Der Vogelhändler«. 1987 Gastspiel an der City Opera New York als Alfred in der »Fledermaus«, den er auch in der Spielzeit 1986-87 am Opernhaus von Zürich sang. 1990 hörte man ihn am Teatro Comunale Bologna in der italienischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Intermezzo«. 1999 sang er im Wiener Jugendstiltheater den Gluthammer in der zeitgenössischen Oper »Der Zerrissene« von G. von Einem. Seit seinem Erstengagement im Chor der Volksoper im September 1958 ist er der Volksoper verbunden und hat das Haus maßgeblich geprägt. Trotz zahlreicher Auftritte auf den wichtigsten internationalen Opernbühnen blieb das Haus am Währinger Gürtel immer Mittelpunkt seines künstlerischen Wirkens. 47 Premieren und 1.893 Vorstellungen in 74 unterschiedlichen Partien hat er an der Volksoper mit seinem Tenor geadelt. 1976 wurde er mit dem Titel Kammersänger ausgezeichnet. Seit 1984 ist er Ehrenmitglied der Volksoper Wien. 1985 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und am 1998 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Am 6. November 2008 beging er in einer seiner Paraderollen, als Eisenstein in einer Festvorstellung der »Fledermaus«, sein 50jähriges Bühnenjubiläum.

Schallplatten: Philips, HMV-Electrola (»Die Fledermaus«, »Der Vogelhändler«, »Das Dreimäderlhaus« von Berté, »Idomeneo« von Mozart, »Intermezzo« und »Arabella« von R. Strauss, »Friederike« von F. Lehár, »Pariser Leben« von Offenbach als Partner von Anneliese Rothenberger, »Königskinder« von Humperdinck, »Die Großherzogin von Gerolstein«, »Die beiden Pädagogen« von Mendelssohn, »Bastien und Bastienne«), DGG (»Fidelio«, »Die lustige Witwe«), Myto (»Dalibor« von Smetana), Decca (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Denon (»Wiener Blut«), Ex Libris (Romeo in »Romeo und Julia« von Sutermeister). Noch vor seinem offiziellen Debüt sang er auf MMS die kleine Partie des Ruiz in Verdis »Troubadour«.

 15.3. Patrick DONNELLY wird 60

 Seine Ausbildung fand zuerst am Konservatorium von Sydney, dann an der Guildhall School of Music London (1982-83) statt, nachdem er zunächst in den Jahren 1978-80 den Beruf eines Lehrers ausgeübt hatte. Er debütierte in Sydney in einer konzertanten Aufführung von »Belshazzar’s Feast« von Walton und trat dort als Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky und in Vespern von Monteverdi auf. 1983 sang er im Chor der Glyndebourne Touring Opera. Bei dieser Operntruppe wie auch bei den Festspielen von Glyndebourne sang er als erste Solopartie den Theseus in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten (1985), dann den Nettuno in Mozarts »Idomeneo«, den Masetto im »Don Giovanni«, den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, Partien in »La Traviata« und in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. Bei der Gesellschaft Opera 80 trat er als Figaro in »Le nozze di Figaro«, beim Wexford Festival in »Cendrillon« von Massenet und in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók auf. Im Rahmen einer Frankreich-Tournee sang er den Polyphem in Händels »Acis and Galatea«, in Oxford in »Orlando Paladino« von J. Haydn. 1990 wirkte er in Berlin in der Uraufführung der Oper »63 Dream Palace« von Jürgen von Bose mit und übernahm im gleichen Jahr an der Australian Oper Sydney die Partie des Heerrufers im »Lohengrin«. Hinzu kamen Erfolge im Konzertsaal, u.a. in der Elizabeth Hall in London in Strawinskys »Renard«.

Schallplatten: Meridian (»Renard« von Strawinsky, »La serva padrona« von Pergolesi), ASV (»Les Malheurs d’Orphée« von D. Milhaud), Auvidis/Astrée (»Le nozze di Figaro«), Auvidis/Helikon (Commendatore und Masetto im »Don Giovanni«).

 15.3. Mikael MELBYE wird 60

Mikael_MELBYE

 Ausbildung durch die Kopenhagener Gesangpädagogin Kirstin Hermansen. Er debütierte 1976 am Königlichen Opernhaus von Kopenhagen als Guglielmo in »Così fan tutte« und kam 1981 an die Hamburger Staatsoper, nachdem er dort als Gast den Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla« gesungen hatte. Große Erfolge in den folgenden Jahren in Hamburg vor allem in der Partie des Papageno in der »Zauberflöte«, seiner besonderen Glanzrolle, aber auch als Guglielmo, als Belcore in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, als Posa in »Don Carlos« von Verdi, als Ping in Puccinis »Turandot« und als Choroebus in der Hamburger Erstaufführung des Opernwerks »Les Troyens« von Berlioz (1982). Seine Karriere nahm bald weltweite Dimensionen an; so gastierte er bei den Festspielen von Edinburgh (1983 als Papageno im Rahmen eines Gastspiels der Hamburger Staatsoper), am Grand Théâtre von Genf (1983 Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1984 als Figaro im »Barbier von Sevilla«), an der Grand Opéra Paris (1985 Hercule in »Alceste« von Gluck), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1986 in der »Fledermaus«) an der Oper von Marseille, an der Wiener Staatsoper (1988-89 Papageno in insgesamt 15 Vorstellungen), an führenden Opernhäusern in Deutschland wie in Skandinavien. 1983 erreichte er die Mailänder Scala, wo er sehr erfolgreich den Guglielmo sang, den er auch bei seinem USA-Debüt 1984 an der Oper von Dallas vortrug. 1985 großer Erfolg an der Covent Garden Oper als Figaro im »Barbier von Sevilla« von Rossini. Er sang an diesem Haus 1986-87 den Papageno und wirkte in der englischen Erstaufführung der Oper »The King Goes Forth to France« von A. Sallinen (wie auch in der amerikanischen Erstaufführung dieser Oper 1986 in Santa Fé) als Prinz mit. 1988 hörte man ihn an der Oper von Kopenhagen als Don Giovanni, am Teatro Fenice Venedig (und 1992 an der Oper von Rom) als Danilo, 1993 in Santa Fé als Papageno, den er auch 1991-95 in insgesamt elf Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York sang. 1995 gastierte er mit dem Kopenhagener Ensemble an der Covent Garden Oper London als Pantalone in »L’Amour des trois oranges« von Prokofieff. Er übernahm dann auch Aufgaben auf dem Gebiet der Opernregie und inszenierte u.a. 1995 an der Oper von Kopenhagen Puccinis »Turandot«. Sein Bühnenrepertoire enthielt mehr als 30 große Partien, hauptsächlich in Opern von Mozart, Rossini und Donizetti.

Schallplatten: Philips (Papageno in vollständiger »Zauberflöte«), DGG (»Carmen«).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.mikael-melbye.com/en/

 15.3. José RAZADOR wird 80

José_RAZADOR

 Er entstammte einer italienischen Familie und erlernte den Beruf eines Werkzeugmechanikers, ließ dann seine Stimme am Konservatorium von Namur, danach 1962-64 am Konservatorium von Mons (Belgien) durch José Lens und Jean Lescanne ausbilden. Debüt 1971 an der Opéra de Wallonie Lüttich als Rudolf in Puccinis »La Bohème«. Seither große Karriere an diesem Theater. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie von Brüssel, an den Opernhäusern von Nizza, Rouen, Marseille, Nantes und Toulouse. Er ist auch in Polen, Rumänien und Kanada aufgetreten und wirkte bei den Festspielen von Aix-en-Provence mit. Schwerpunkte in seinem reichhaltigen Rollenrepertoire bildeten lyrische Partien wie der Faust von Gounod, der Titelheld im »Werther« von Massenet, der Herzog im »Rigoletto«, der Fenton in Verdis »Falstaff«, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Don José in »Carmen« und der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1987 gastierte er am Teatr Wielki von Warschau als Kalaf in Puccinis »Turandot«. Er war auch ein beliebter Operettensänger. Neben seinem Wirken auf der Bühne und im Konzertsaal als Pädagoge an der Musikakademie in Auvelais (Belgien) tätig.

Schallplatten: Alpha (u.a. vollständige Oper »Lucille« von Grétry).

 16.3. Brenda ROBERTS wird 70

Brenda_ROBERTS_als_Brünnhilde_in_Bayreuth

 Sie studierte an der Northwestern University in Evanstown bei Hermanus Baer, war auch Schülerin von Lotte Lehmann und Gerald Moore und später in Deutschland von Josef Metternich. Debüt 1968 am Staatstheater Saarbrücken als Sieglinde in der »Walküre«. Ihre Engagements in Deutschland waren: 1968-70 Staatstheater Saarbrücken, 1970-72 Stadttheater Bielefeld, 1972-73 Opernhaus Essen, 1973-76 Opernhaus Nürnberg, seit 1976 Staatsoper Hamburg. Sie sang weiter an den großen deutschen Operntheatern, u a. an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Frankfurt a.M., Nürnberg, Wiesbaden und Wuppertal. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1974 die Helmwige in der »Walküre« und hatte im gleichen Jahr einen aufsehenerregenden Erfolg als Brünnhilde im »Siegfried«. 1975 gastierte sie an den Opern von Chicago (Elektra von R. Strauss) und San Francisco (Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«), 1980 an der Oper von Stockholm als Brünnhilde in der »Walküre«. 1981 sang sie einmal an der Metropolitan Oper New York die Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1981 an der Mailänder Scala, ebenfalls einmal, die Ortrud im »Lohengrin«. Als Ortrud hörte man sie auch 1982 an der Grand Opéra Paris, beim Maggio Musicale von Florenz 1983 als Venus im »Tannhäuser«. Am Staatstheater von Kassel hörte man sie 1983 als Isolde in »Tristan und Isolde«. 1984 nahm sie an der Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1984 sang sie an der Wiener Staatsoper die Salome von R. Strauss, 1989 die Claire Zachanassian im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem. 1985 wirkte sie im Wiener Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Bakchantinnen« von Egon Wellesz mit. An der Oper von Baltimore sang sie 1984 die Sieglinde, am Teatr Wieli Warschau 1986 die Leonore im »Fidelio«, 1987 die Titelrolle in »Turandot« von Puccini. 1990 sang sie am Landestheater von Kiel die Elektra von R. Strauss (die sie bereits 1986 in Bremen gesungen hat) und die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Medea« von Friedhelm Dohl. 2000 gastierte sie am Teatro Massimo Palermo in dem dramatischen Monolog »Erwartung« von A. Schönberg. Ihr Repertoire setzte sich im Übrigen aus den großen Partien für dramatischen Sopran zusammen: der Senta in »Der fliegende Holländer«, der Elsa im »Lohengrin«, der Aida, der Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, der Lady Macbeth in dessen »Macbeth«, der Leonore im »Troubadour«, der Violetta in »La Traviata«, der Donna Elvira im »Don Giovanni«, der Gräfin in »Le nozze di Figaro«, der Santuzza in »Cavalleria rusticana«, der Tosca, den drei Frauengestalten in »Hoffmanns Erzählungen« und der Titelfigur in »Lulu« von A. Berg.

Schallplatten: Marco Polo (»Sternengebot« von Siegfried Wagner als Hiltrud/Julia); Mitschnitte von Aufführungen auf Privatmarken.

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://brendaroberts.net/

 16.3. Douglas AHLSTEDT wird 70

Douglas_AHLSTEDT

 Seine Ausbildung erfolgte an der State University New York und an der Eastman School of Music, dann auch bei Josephine Antoine in Rochester. 1971 debütierte er am Western Opera Theatre San Francisco als Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«. Nachdem er bei verschiedenen kleineren Operngesellschaften aufgetreten war, gewann er 1973 den Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York und debütierte an diesem Haus im September 1973 als Borsa in »Rigoletto«. Er blieb dort für drei Spielzeiten engagiert und sang vorwiegend kleinere Partien (u.a. Ruiz im »Troubadour«, Gastone in »La Traviata«, Edmondo in Puccinis »Manon Lescaut«, Danieli in Verdis »I Vespri Siciliani«, Haushofmeister der Marschallin im »Rosenkavalier«, Nathanael in »Hoffmanns Erzählungen«, Benvolio in »Roméo et Juliette« von Gounod und Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), aber auch den italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, den Lindoro in »L’Italiana in Algeri«, den Froh im »Rheingold«, den Fenton in Verdis »Falstaff«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«. Er ging dann aber nach Europa und war 1975-84 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1985-90 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Tamino in der »Zauberflöte«, als Graf Almaviva und als Lindoro in insgesamt acht Vorstellungen. Durch Gastverträge war er mit dem Opernhaus Zürich (1980-81), dem Staatstheater Karlsruhe (1984-87) und der Hamburger Staatsoper (1982-84) verbunden. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1985 und 1987 den Anfinomo in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« sowie 1991 in einem Konzert (»Little Gidding« von Arthur Vincent Lourié). 1983-88 hatte er dann auch wieder an der New Yorker Metropolitan Oper große Erfolge in Partien wie dem Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, dem Grafen Almaviva, dem Fenton, dem Lindoro, dem Pelléas in »Pelléas et Mélisande« und dem Ferrando in »Così fan tutte«; er trat an der Metropolitan Opera in insgesamt 190 Vorstellungen auf. Er gastierte außerdem an den Opern von Philadelphia (1979) und Dallas (1987), beim Holland Festival (1977 als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini), an den Opern von Antwerpen (1985) und Genf (1978 als Jaquino im »Fidelio«), in Amsterdam (1979) und Bordeaux (1981), in Santiago de Chile (1985, 1987 als Don Ottavio im »Don Giovanni« und als Fenton), in Rio de Janeiro (1989), Avignon (1983) und Milwaukee (1976), am Nationaltheater Prag (1987), am Teatro San Carlo Neapel (1988 als Oreste in »Ermione« von Rossini), in Genua, an der Oper von Rom (1982 als Idreno in »Semiramide« von Rossini) und 1989 auch wieder an der Deutschen Oper am Rhein. 1990 trat er in München als Sifare in Mozarts »Mitridate«, am Landestheater Salzburg als Alessandro in »Il Re pastore«, ebenfalls von Mozart, an der Stuttgarter Staatsoper 1991 als Dorvil in »La Scala di seta« von Rossini auf. Von den vielen Partien für lyrischen Tenor, die er gesungen hat, sind noch der Narcisio in Rossinis »Il Turco in Italia«, der Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und der Peter Quint in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten zu nennen. Auch als Konzertsänger kam er zu einer großen, internationalen Karriere; so gab er 1979 erfolgreiche Konzerte in London.

Schallplatten: HMV, Supraphon (»Il Bellerofonte« von J. Myslivecek), Bella Voce (Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini).

 17.3. Carlos CHAUSSON wird 65

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 Er begann das Gesangstudium an der Musikakademie von Madrid und war Schüler der spanischen Sängerin und Pädagogin Lola Rodriguez de Aragón. Er setzte seine Ausbildung an der University of Michigan fort und debütierte auch in den USA 1977 an der Oper von San Diego als Masetto im »Don Giovanni«. Er kam zu seinen ersten Erfolgen an amerikanischen Bühnen, u.a. an den Opern von Boston und Miami, am Opernhaus von Pittsburgh (1982), namentlich aber an der New York City Opera, an der er 1980 und 1982-83 mit großem Erfolg auftrat, ebenso in Mexico City (hier als Partner von Beverly Sills in der Partie des Bartolo im »Barbier von Sevilla«). Ähnliche Erfolge stellten sich dann auch an europäischen Theatern ein. 1982 und 1983 gastierte er in Madrid, 1985 am Teatro Liceu Barcelona, 1986 am Opernhaus von Nancy. 1986-2008 trat er an der Wiener Staatsoper als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, als Leporello und als Masetto im »Don Giovanni«, als Bartolo im »Barbier von Sevilla« (den er auch an der Hamburger Staatsoper sang), als Don Alvaro in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, als Figaro in »Le nozze di Figaro« und als Schaunard in »La Bohème« in insgesamt 54 Vorstellungen auf. Im Wiener Konzerthaus sang er 1986 in einer konzertanten Aufführung von Salieris »Les Danaïdes« den Danaus als Partner von Montserrat Caballé. 1987 hörte man ihn am Teatro Regio Parma in der Titelpartie der Oper »Falstaff« von A. Salieri, 1988-89 am Teatro Comunale Bologna (als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Pantaleone in »Le Maschere« von Mascagni und als Sharpless in »Madame Butterfly«), 1988 auch am Teatro Fenice Venedig und bei den Festspielen von Ravenna. Seit der Spielzeit 1988-89 war er am Opernhaus von Zürich engagiert. Hier trat er als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Taddeo in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, als Michonnet, als de Siriex in »Fedora« von Giordano, als Calchas in »La belle Hélène« von Offenbach, als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Vitellius in Massenets »Hérodiade«, als Titurel im »Parsifal« (1996) und als Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto« auf. Am Teatro Liceu Barcelona wirkte er am 24.9.1989 in der Uraufführung von Leonardo Baladas Oper »Cristobal Colón« in der Partie des Pinzon mit. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1990 als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, 1993 als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini und 1997 als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«. 1991 gastierte er in Amsterdam und in Ludwigshafen als Michonnet. An der Grand Opéra (Palais Garnier) Paris gastierte er 1996 und 2011 als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, 2002 als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und 2012 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«. Am Zürcher Opernhaus trat er 1998 als Giorgio in »Nina« von Paisiello und als John Plake in »Sly« von E. Wolf-Ferrari auf, an der Oper von Lausanne als Don Alfonso. 1999 sang er beim Festival von La Coruna den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 2000 beim gleichen Festival den Leporello, am Opernhaus von Zürich den Don Alfonso, am Teatro Real Madrid den Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«. Am letztgenannten Haus trat er 2001 in Rossinis »La Cenerentola« auf. In der Spielzeit 2004-05 trat er an der Metropolitan Oper New York in insgesamt sechs Vorstellungen als Bartolo im »Barbier von Sevilla« auf. 2013 debütierte er als Bartolo in »Le nozze di Figaro« an der Londoner Covent Garden Oper. Neben den bereits erwähnten Partien sang er auch den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Zuniga wie den Escamillo in »Carmen«.

Schallplatten: DGG (Fiorello im »Barbier von Sevilla«, Szenen aus Zarzuelas von Manuel Penella), Fonit Cetra-Ricordi (»Le Maschere« von Mascagni), Erato (Benoît in »La Bohème«), Teldec (Haly in »L‘ Italiana in Algeri«), EMI (Betto di Signa in »Gianni Schicchi« von Puccini), Decca (Erzbischof von Canterbury in »Merlin« von Albéniz); Arthaus-Video (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Zürich 2000).

 18.3. James CONLON wird 65

 Er ist seit 2006 Musikdirektor der Los Angeles Opera und leitet das Ravinia Festival (Sommersitz des Chicago Symphony Orchestra) und Cincinnati May Festival, das älteste Chorfestival der USA. Er war musikalischer Leiter der Opéra National de Paris (1995-2004), Generalmusikdirektor in Köln (1989-2002) sowie des Rotterdam Philharmonic Orchestra (1983-91). Er dirigierte seit seinem Debüt 1976 (Die Zauberflöte) bisher insgesamt 274 Vorstellungen an der Metropolitan Opera in New York und ist Gast renommierter Opernhäuser wie z.B. dem Teatro alla Scala in Mailand (u.a. 1993 Oberon, 2000 Wozzeck, 2004 Eine florentinische Tragödie/Gianni Schicchi, 2010 Rigoletto und 2012 das Ballett Romeo und Julia), dem Royal Opera House Covent Garden, dem Maggio Musicale Fiorentino und der Oper Rom. Seine Diskographie ist mehrfach prämiert (u.a. zwei Grammys); er ist Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres und erhielt Frankreichs höchsten Orden, Légion d’honneur. 1999 gewann er den Zemlinsky-Preis, u.a. für sein Engagement, Komponisten, die während des Nationalsozialismus verfemt wurden, aufzuführen. 2014 debütierte er im Theater an der Wien mit Verdis I due Foscari.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.jamesconlon.com/

 18.3. Jan-Hendrik ROOTERING wird 65

Jan-Hendrik_ROOTERING

 Sohn des holländischen Tenors Hendrikus Rootering (1921-97), der in den fünfziger Jahren eine bedeutende Karriere, vor allem am Münchner Theater am Gärtnerplatz hatte; die Mutter stammte aus Dänemark. Nach anfänglicher Tätigkeit als Exportkaufmann Ausbildung an der Musikhochschule von Hamburg, wo er gelegentlich bereits kleine Partien an der dortigen Staatsoper übernahm. Eigentliches Bühnendebüt 1979 bei den Festspielen von Eutin als Eremit im »Freischütz«. 1980 kam es zu seiner ersten Verpflichtung an das Theater im Revier in Gelsenkirchen (Debüt in Puccinis »La Bohème«). Seine Karriere nahm eine sehr schnelle Entwicklung. Bereits 1982 wurde er als Mitglied an die Münchner Staatsoper wie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg berufen. In München sang er als Antrittspartie den Geisterboten in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Gastspiele führten ihn an die Hamburger Staatsoper, an das Opernhaus von Dortmund (König Heinrich im »Lohengrin«, 1983), an die Oper von Frankfurt a.M. (1983 König Marke in »Tristan und Isolde«) und an viele weitere Theater von internationalem Rang. 1987 gastierte er an der Grand Opéra Paris als Orest in »Elektra« von R. Strauss, an der Covent Garden Oper London als Sarastro in der »Zauberflöte«, an der Deutschen Oper Berlin als Marcel in Meyerbeers »Hugenotten«. 1987 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, an der er als erste Partie den Landgrafen im »Tannhäuser« sang. Man hörte ihn an diesem Haus bis 2000 in insgesamt 146 Vorstellungen sowohl als Großinquisitor wie als König Philipp in Verdis »Don Carlos«, als einen der Nazarener in »Salome« von R. Strauss, als Sparafucile im »Rigoletto«, als Fasolt im »Rheingold«, als Claggart in »Billy Budd« von B. Britten, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Graf Walter in Verdis »Luisa Miller«, als Komtur im »Don Giovanni«, als Sarastro, als Titurel im »Parsifal«, als Orest in »Elektra«, als Colline in Puccinis »La Bohème«, als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Ochs im »Rosenkavalier«, als Rocco im »Fidelio«, als Daland in »Der fliegende Holländer«, als Alaska Wolf Joe in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« und als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. 1987 Gastspiel in Amsterdam als König Marke, 1990 als Gurnemanz im »Parsifal«, 1991 als Hunding in der »Walküre«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1984-2004 als König Heinrich, als Sarastro, als Ochs, als Wotan in der »Walküre« und als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« sowie in Gustav Mahlers 8. Sinfonie in insgesamt 15 Vorstellungen. 1989 trat er an der Staatsoper von München als Riedinger in »Mathis der Maler« von Hindemith und als Ochs, an der Oper von Chicago 1988 als Landgraf auf. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1986 den Sprecher in der »Zauberflöte« und 1995 den Ochs. An der Mailänder Scala gastierte er 1990 als Pogner, 1991 als Colline und 2001 im Brahms-Requiem, an der Oper von Rom 1991 als Pogner. In der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Nagoya in Japan sang er 1992 den Geisterboten, in Tokio den Daland, an der San Francisco Opera 1993 den Pogner und 1996 den König Heinrich. Seine großen Partien waren im seriösen Fach zu finden: der Gremin im »Eugen Onegin«, der Banquo in Verdis »Macbeth«, der Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra« (München 1995), der Colonna in Wagners »Rienzi«. Als großer Buffo-Sänger erwies er sich in Rollen wie dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail« und dem Titelhelden in Verdis »Falstaff«. 1995 sang er am Muziektheater Amsterdam den Hans Sachs. 1997 sang er an der Staatsoper München den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut« (dort auch 1999 den Fasolt), am Theater von Montpellier den Herzog in »Guntram« von R. Strauss, 1998 an der Münchner Staatsoper den Eremiten im »Freischütz« und sehr erfolgreich den Hans Sachs, den er auch 1998 an der Chicago Opera übernahm. 1999 trat er an der Staatsoper München als Eremit im »Freischütz« und als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« auf. 2000 gastierte er an der Australian Opera Sydney als La Roche. Neben seiner Bühnenkarriere entfaltete sich eine gleich bedeutende Karriere auf dem Konzertsektor, vor allem als Solist in Oratorien, aber auch als Lieder- und Balladensänger.

Schallplatten: Sony (Daland in »Der fliegende Holländer«), Ariola-Eurodisc (Stabat mater und Requiem von Dvorák, Sparafucile in »Rigoletto«, Komtur im »Don Giovanni«), Orfeo (»Alzira« von Verdi, »Kleider machen Leute« von J. Suder, »Die Feen« von R. Wagner, Requiem von Donizetti), DGG (9. Sinfonie von Beethoven, 8. Sinfonie von Gustav Mahler), EMI (»Don Giovanni«; Konstabel in »Friedenstag« von R. Strauss; Fasolt in vollständigem Nibelungenring, München 1989), RCA (Ashlesy in »La Fanciulla del West« von Puccini, Mozart-Requiem, Timur in Puccinis »Turandot«), Sony (»Luisa Miller« von Verdi), HMV (MV-Electrola) (»Zar und Zimmermann«, »Les pèlerins de la Mecque« von Gluck, Messen von C.M. von Weber), Ariola/BGM (König Heinrich im »Lohengrin«), Calig-Verlag (Lieder von Richard Strauss und Hugo Wolf, Balladen von C. Loewe), Decca (Fasolt im »Rheingold«, 8. Sinfonie von Gustav Mahler); Castle-Video (»Tannhäuser«), Arthaus-Naxos-Video (Landgraf in »Tannhäuser«, München 1994).

 18.3. John LUBBOCK wird 70
Biographie des englischen Dirigenten auf Englisch:
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Lubbock_(conductor)

 18.3. Rolf TOMASZEWSKI wird 75

 Er studierte zunächst Pädagogik und wollte Lehrer werden, entschloss sich dann jedoch zur Ausbildung seiner Stimme. Er begann seine Sängerlaufbahn 1959 am Elbe-Elster-Theater in Wittenberg, wo er als Baculus im »Wildschütz« von Lortzing debütierte. Er unterbrach jedoch die begonnene Karriere, ging wieder in seinen Beruf als Lehrer zurück und war als solcher 1962-63 in Borna tätig. Nach weiterer Ausbildung durch Johannes Kemter in Dresden wurde er 1963 als Chorist an das Theater von Neustrelitz engagiert und war danach 1966-69 als solcher am Landestheater von Altenburg in Thüringen tätig. 1970-71 Solistenengagement am Elbe-Elster-Theater in Wittenberg, 1971-75 bei der Sächsischen Landesbühne in Dresden-Radebeul. 1975 folgte er einem Ruf an die Dresdner Staatsoper, an der er jetzt zu einer großen Karriere kam. Man schätzte ihn als Mozart-Interpreten in Partien wie dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Komtur im »Don Giovanni« und dem Don Alfonso in »Così fan tutte«, aber auch in Rollen wie dem Kaspar im »Freischütz«, dem Leander in Prokofieffs »Liebe zu den drei Orangen« (1990), dem Maurer in »Melusine« von A. Reimann (1994), dem Landgrafen im »Tannhäuser« und dem König Heinrich im »Lohengrin«. In Buffo-Partien zeigte er ein ungewöhnliches darstellerisches Talent. 1976 nahm er an der Dresdner Uraufführung der Oper »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von Udo Zimmermann teil. 1999 trat er an der Dresdner Staatsoper als König von Frankreich in der Oper »Lear« von A. Reimann auf. Er wirkte an der Staatsoper von Dresden in der Uraufführung der Oper »Celan« von Peter Ruzicka mit (25.3.2001). Gastspiele und Konzertauftritte rundeten die Karriere des beliebten Sängers ab.

Schallplatten: Eterna (Ausschnitte aus »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von U. Zimmermann).

 18.3. Ottokar SCHÖFER wird 85

 Nachdem er zunächst Medizin studiert hatte, entschloss er sich zur Ausbildung seiner Stimme, die durch den berühmten Wagner-Tenor Max Lorenz und durch die Wiener Pädagogin Elfriede Sindel unternommen wurde. Er debütierte 1955 an der Wiener Volksoper als Zuniga in »Carmen«. An der Volksoper ist er dann in einer jahrzehntelangen Karriere aufgetreten und wurde beim Publikum dieses Wiener Opernhauses sehr beliebt. Von den vielen Partien, die er hier sang seien nur der Nonancourt in Rotas »Der Florentiner Strohhut«, der Jörg Pöschel in »Feuersnot« von R. Strauss, der Baum in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, der Bauer in Werner Egks »Die Zaubergeige«, der Narumoff in Tschaikowskys »Pique Dame«, der Bonze in Strawinskys »Die Nachtigall«, der Maulwurf in Puccinis »Der Mantel«, der Simon in »Gianni Schicchi« und der Kerkermeister in Carl Orffs »Die Kluge« genannt. Er sang auch gastweise an der Wiener Staatsoper (1957-58 u.a. den Onkel Bonze in »Madame Butterfly« und den Mönch in Verdis »Don Carlos«), an den Opern von Rom und Palermo, am Teatro San Carlo Neapel, am Grand Théâtre Genf (1957 Reinmar in »Tannhäuser«) und an der Oper von Chicago. Von den vielen Partien, die er gestaltet hat, seien der Rocco im »Fidelio«, der Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Plumkett in »Martha«, der Falstaff in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, der Fafner, der Hunding und der Hagen im Ring-Zyklus hervorgehoben. Betätigung auch im pädagogischen Bereich.

Schallplatten: Mitschnitte von Opernsendungen des österreichischen Rundfunks und des Fernsehens.

 18.3. Maurice PERESS wird 85

 Er studierte Dirigieren an der New York University. 1961 wurde er Assistent von Leonard Bernstein als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra. In den folgenden zwanzig Jahren leitete er drei amerikanische Orchester: 1962-74 das Sinfonieorchester von Corpus Christi, daneben 1970-72 das Sinfonieorchester von Austin und 1974-80 das Kansas City Philharmonic Orchestra. Er arbeitete in dieser Zeit mit Musikern wie Yo-Yo-Ma und Itzhak Perlman, André Watts und Garrick Ohlsson, Alan Titus und Jessye Norman, dem Modern Jazz Quartet und Jon Faddis’ Carnegie Hall Jazz Band. 1971 dirigierte Peress die Uraufführung von Bernsteins Mass anlässlich der Eröffnung des John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, 1981 auch die europäische Erstaufführung an der Wiener Staatsoper. Seit 1984 rekonstruierte Peress mehrere historische Konzerte der amerikanischen Musikgeschichte: als erstes das Aeolian Hall Concert von 1924, bei dem Gershwin die Uraufführung seiner Rhapsody in Blue spielte. 1989 führte er in der Carnegie Hall drei historische Konzerte auf: das Clef Club Concert von 1912, das das erste nur von farbigen Musikern bestrittene Konzert in diesem Hause war, George Antheils Ballet Mecanique von 1927 und Duke Ellingtons Black, Brown, and Beige Concert von 1943. 1996 wurde Peress Erster Gastdirigent des Rundfunksinfonieorchesters von Shanghei. 1997 führte er mit den Brünner Sinfonikern Smetanas Mein Vaterland auf; 1999 nahm er mit dem Prager Rundfunkorchester die Musik zum Dokumentarfilm Dvorak in Amerika auf. Im gleichen Jahr gab er mit Jessye Norman und dem Barbican Center Orchestra in London ein Konzert mit Werken Ellingtons. 2000 leitete er für RAI Uno ein Galakonzert zu Ehren Gershwins. Daneben arbeitete Peress mit mehreren bedeutenden Orchestern des Fernen Ostens: er dirigierte das Philharmonieorchester von Hongkong (1980), das Chunjo Orchester und das Changjo Orchester in Korea (1996) und unternahm mehrere Konzerttourneen durch China (2003-05), bei denen er das Opernorchester von Shanghei, die Chinesische Nationalsinfonie und das Shenzen Sinfonie Orchester dirigierte. Seit 1984 unterrichtet Peress Dirigieren an der Aaron Copland School of Music. Sein autobiographisches Buch Dvorák to Duke Ellington A Conductor Explores America’s Music and Its African American Roots erschien 2004 bei der Oxford University Press.

 18.3. Jean-Christophe BENOIT wird 90

 Er entstammte einer sehr musikalischen Familie. Sein Vater war Mitglied des berühmten Calvet-Streichquartetts, seine Mutter war als Komponistin tätig. Er erhielt seine Ausbildung am Pariser Conservatoire National und trat zunächst als Konzert- und Liedersänger auf. Seit Anfang der fünfziger Jahre begann er dann eine Bühnenkarriere, zuerst an Theatern in der französischen Provinz. 1959 folgte er einem Ruf an die Grand Opéra Paris und an die Pariser Opéra-Comique. An letzterer ist er bis Anfang der achtziger Jahre aufgetreten, u.a. 1962 in der Uraufführung der Oper »Princesse Pauline« von Henri Tomasi. 1970 erhielt er als Nachfolger von Roger Bourdin eine Professur am Conservatoire von Paris. Noch bis 1988 trat er gelegentlich als Sänger auf, war aber auch als Regisseur tätig. Am Grand Théâtre Genf wirkte er in zwei wichtigen Uraufführungen von Opern mit: am 23.4.1963 als Sbrignani in »Monsieur de Pourceaugnac« von Frank Martin und am 13.6.1966 als Figaro in »La Mère coupable« von Darius Milhaud; weiters gastierte er an diesem Haus 1963 als Seraphin in »Le Corsaire Noir« von Maurice Yvain, 1971 als Mr. Roque in Menottis »Help! Help! The Globolinks«, 1976 als Ping in Puccinis »Turandot« sowie 1977 als Dancairo in »Carmen« und als Ménèlas in Offenbachs »La belle Hélène«. In den Jahren 1954-77 war er fast alljährlich bei den Festspielen von Aix-en-Provence zu hören, u.a. 1961 in der Uraufführung der Oper »Lavinia« von Henri Barraud. 1956 wirkte er in einem Konzert bei den Festspielen von Salzburg mit. An der Mailänder Scala gastierte er als Torquemada in »L’Heure espagnole« (1958) sowie in mehreren Rollen in »L’Enfant et les sortilèges« (1958 und 1975) von Ravel, 1963 und 1968 wirkte er beim Holland Festival mit; 1966, 1967 und 1979 war er an der Oper von Monte Carlo zu Gast, 1965 und 1967 am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1967 in London. 1983 trat er in Brüssel in der Uraufführung der Oper »La Passion de Gilles« von Philippe Boesmans auf. Hinzu kamen zahlreiche weitere Gastspielauftritte an Bühnen in der französischen Provinz. Sein sehr vielseitiges Bühnenrepertoire enthielt an erster Stelle Partien aus dem Buffo- und dem Charakterfach. So sang er den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Antonio in »Figaros Hochzeit«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Grafen Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, den Raimbaud in Rossinis »Le Comte Ory«, den Somarone in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, den Jean in »Les Noces de Jeannette« von Massé, den Boniface in »Le jongleur de Notre-Dame« von Massenet und den König in »Le Roi d’Yvetot« von Ibert. Seine Schwester Denise Benoit hatte als Sopranistin eine erfolgreiche Karriere, die sie jedoch relativ früh aufgab. Von ihrer Stimme existieren Schallplattenaufnahmen auf Decca und Pathé.

Jean-Christophe Benoit hat Aufnahmen auf sehr vielen Schallplattenmarken gemacht. Dabei handelt es sich meistens um kleinere Partien in kompletten Opernaufnahmen; so singt er allein in vier »Carmen«-Aufnahmen den Dancairo. Seine Schallplatten erschienen bei Pathé (»Platée« von Rameau, »Les cloches de Corneville« von Planquette), HMV (vollständige Opern »Lakmé« und »Hoffmanns Erzählungen«, Bartolo im »Barbier von Sevilla«), RCA, Vox, CBS (»Les Indes galantes« von Rameau), Decca, Eurodisc, Nonesuch, Columbia (»La Périchole« von Offenbach), Barclay Records (»Le Maître de chapelle« von Paër), EMI (»Une Education manquée« und Lieder von Chabrier).

 19.3. Paul ELLIOTT wird 65

 Er war 1959-62 als Chorsänger im Chor der St. Pauls-Kathedrale London beschäftigt und besuchte 1964-69 The King’s School in Cambridge. 1969-72 war er Choral Scholar am Magdalen College in Oxford. Zu seinen Lehrern gehörten u.a. David Johnston und Peter Pears. 1972-75 wirkte er als Vicar Choral an der Londoner St. Pauls-Kathedrale und gehörte großen Chören der englischen Hauptstadt an, darunter dem John Alldis Choir und dem Monteverdi Choir. Er war an der Gründung mehrerer Ensemble-Gruppen beteiligt, die sich in erster Linie die Pflege alter Musik zur Aufgabe machten; so war er 1974-84 im Hilliard Ensemble, 1976-79 in der London Early Music Group, 1972-74 im Consort of Musicke, 1974-82 bei den Baccholian Singers of London an führender Stelle tätig. 1973-82 gehörte er dem Deller Consort an, seit 1984 auch dem Newbury Consort Chicago. Mit diesen Gruppen gemeinsam, aber auch als Solist, unternahm er große Konzertreisen in Europa wie in Nordamerika. Gelegentlich trat er auch in geeigneten Partien auf der Bühne in Erscheinung. So sang er 1984 am Stadttheater von St. Gallen in szenischen Aufführungen von Händels »Acis and Galatea«, 1988 den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« an der Indiana University Bloomington und, ebenfalls 1988, an der Oper von Chicago den Arbace in Mozarts »Idomeneo«. 1986 gastierte er in San Antonio in einer Bühnenfassung des Oratoriums »Saul« von Händel in der Partie des Jonathan. Auch im pädagogischen Bereich entfaltete er eine intensive Tätigkeit; so lehrte er 1985-87 an der Indiana University in Bloomington, seit 1987 leitete er an dieser Universität ein Institut für Alte Musik.

Auf Schallplatten sind sehr viele Aufnahmen, vor allem solche, in denen die genannten Ensemble-Gruppen auftreten, vorhanden. Auf Harmonia mundi sang er in »King Arthur« von H. Purcell, auf Decca das Tenorsolo im »Messias«, auf RCA in der »Cäcilienode« von Purcell, auf HM in »The Indian Queen« von Purcell, auf TIS in »Music for England« von J. Haydn. Warner-Video (»Der Messias«).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://php.indiana.edu/~elliottp/

 19.3. Peter KEUSCHNIG wird 75

 Studien am Konservatorium der Stadt Wien, der Hochschule für Musik, sowie der Universität Wien (Doktor der Musikwissenschaft), Dirigierstudien bei Ferenc Fricsay und Bruno Maderna. 1965 gründet er mit Mitgliedern der führenden Orchester Wiens das Ensemble Kontrapunkte, dessen Repertoire von der Klassik bis zur extremsten Avantgarde reicht. Seit 1970 ist er ständiger Gastdirigent bei den Orchestern des Niederländischen Rundfunks, den Pomeriggi Musicali di Milano, an der Wiener Staats- und Volksoper. Er ist dreifacher Alban-Berg-Preisträger sowie Präsident der IGNM Österreich. 1984-94 war er musikalischer Leiter des Theater des Westens in Berlin. Er leitete u.a. die Wiener Symphoniker, die Philharmonischen Orchester von Oslo, Dresden, Basel, Moskau und Budapest, das Tonhalle-Orchester Zürich, die London Sinfonietta, das Mozarteum-Orchester Salzburg, die Philharmonia Hungarica, sämtliche Radio-Symphonie-Orchester der BRD sowie das Rundfunkorchester Leipzig; in Amerika arbeitete er mit führenden Orchestern, u.a. die von Pittsburgh, Chicago, San Francisco und Toronto, er dirigierte u.a. am Teatro La Fenice in Venedig, an der Deutschen Oper Berlin sowie bei verschiedenen Festivals wie den Wiener Festwochen, den Salzburger und Bregenzer Festspielen, dem Wiener Klangbogen, dem Carinthischen Sommer. 1990 an der Wiener Staatsoper mit der Uraufführung der Oper Kehraus um St.Stephan von Ernst Kenek und 1991 mit der Volksopernpremiere La cage aux folles hatte der Künstler einen nachhaltigen Publikums- und Presseerfolg. Im Herbst 1991 gestaltete er sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin mit Wolfgang Rihms Ödipus zu einem grandiosen Erfolg. Das Yomturi Nippon Smphony Orchestra lud den Künstler ein, 1992 eine Reihe von Konzerten in Tokio, Osaka und anderen Großstädten Japans zu dirigieren. Seit 1994 leitete er als freier Gastdirigent u.a. Lulu und Der junge Lord in Klagenfurt, wo er auch im Frühjahr 2007 Alban Bergs Wozzeck erarbeitete. Seit 1997 ist er Professor am Wiener Konservatorium. Er verfügt über ein breites Repertoire aus allen Epochen der Musik. Der besondere Einsatz für zeitgenössische Werke, die enge Zusammenarbeit mit der aus Musikern der Mailänder Scala sowie der RAI gebildeten Gruppe Carne, die Tätigkeit als Leiter der Kontrapunkte mit einem ständigen Zyklus im Rahmen der Gesellschaftskonzerte des Wiener Musikvereins sowie die langjährige Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Neuen Reihe der Berliner Philharmoniker brachten ihm den Ruf Moderne-Spezialist zu sein, ohne aber dabei die klassisch-romantische Literatur zu vernachlässigen.

 20.3. Mario ALCH wird 95

 Eigentlicher Name Marion Roe Alch; seine Ausbildung erfolgte an der Washington State University und an der Juilliard School New York. Nach ersten Auftritten in den USA ging er nach Europa und war in der Spielzeit 1952-53 am Theater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern engagiert. 1953-58 wirkte er am Stadttheater von Aachen und wurde nach einem erfolgreichen Gastspiel an das Staatstheater von Kassel verpflichtet, dem er bis 1962 angehörte. 1962-68 sang er an der Oper von Graz und nahm hier an den österreichischen Erstaufführungen der Opern »Der feurige Engel« von Prokofieff (1963) und »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze (als Hohenzollern, 1967) teil. 1968-70 war er am Landestheater von Innsbruck engagiert, wo er sich auch als Regisseur betätigte. Gastverträge verbanden ihn mit dem Staatstheater Braunschweig und während mehrerer Jahre mit der Volksoper Wien. Er gastierte an vielen weiteren Bühnen, so an den Staatsopern von Hamburg, München und Stuttgart, an den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M. und Düsseldorf, am Staatstheater Hannover und 1962 an der Oper von Boston (Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«). 1960 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. Sein Repertoire für die Bühne war sehr umfangreich und enthielt als Höhepunkte aus dem italienischen Fach den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Alfredo in »La Traviata«, den Radames in »Aida«, den Canio im »Bajazzo«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Rodolfo in »La Bohème« und den Cavaradossi in »Tosca«, aus dem Bereich der deutschen Oper den Florestan im »Fidelio«, den Max im »Freischütz«, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Loge im »Rheingold« und den Alwa in »Lulu« von A. Berg. Gelegentlich erschien er auch in Operetten (Barinkay im »Zigeunerbaron«, Rossillon in »Die lustige Witwe«). Er kehrte später in seine amerikanische Heimat zurück und arbeitete als Pädagoge an der Ohio State University. Seine Gattin, die Sopranistin Sylvia Carlisle (* 22.8.1925), war mit ihm zusammen am Stadttheater Aachen (1953-59) und an der Oper von Graz (1962-67) engagiert. Sie sang dort Partien wie die Vitellia in Mozarts »La clemenza di Tito«, die Gilda im »Rigoletto«, die Leonore im »Troubadour« und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«.

 21.3. Helena JUNGWIRTH wird 70

 Sie erhielt ihre Ausbildung 1969-72 an der Staatlichen Musikdramatischen Schule in Stockholm. 1969 heiratete sie den bekannten schwedischen Tenor Claes-Håkan Ahnsjö (* 1942). 1972 Debüt bei den Opernfestspielen auf Schloss Drottningholm als Dorabella in »Così fan tutte«. 1972-73 Mitglied der Königlichen Oper Stockholm. Hier sang sie 1973 in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle die Titelpartie. 1973 folgte sie zusammen mit ihrem Gatten einem Ruf an die Bayerische Staatsoper von München, an der sie seither große Erfolge in einem umfangreichen Repertoire hatte. 1974 wirkte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Cherubino in »Le nozze di Figaro« mit. 1987 gastierte sie an der Staatsoper Berlin in der Koloraturpartie der Angelina in Rossinis »La Cenerentola«. Sie sang auch Partien wie die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Siebel im »Faust« von Gounod, die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Tisbe in »La Cenerentola«, die Alisa in »Lucia di Lammermoor«, die Novaková/Kedruta in »Die Abenteuer des Herrn Broucek« von Janácek und die Eurydike in »Antigonae« von Carl Orff.

Schallplatten: Überspielung von Rundfunkaufnahmen auf HMV, die in ein Jubiläumsalbum der Stockholmer Oper Aufnahme fanden, auf DGG kleine Partie in »La Traviata«, auf CAL Solo im Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns, auf Ariola-Eurodisc Giovanna im »Rigoletto«, auf Orfeo Käthchen in »Werther« von Massenet.

 21.3. Nigel ROGERS wird 80

 Er begann das Musikstudium am King’s College in Cambridge bei Boris Ord und erlangte den akademischen Grad eines Bachelor of Arts. Weitere Ausbildung in London durch Peter Pears und Roy Henderson und an der Musikhochschule von München durch Gerhard Hüsch. 1960-64 unternahm er ausgedehnte Konzertreisen mit einem Quartett innerhalb des Studios für frühe Musik, das durch die Sopranistin Andrea von Ramm in München gegründet und geleitet wurde. Der Künstler erlangte internationalen Ruf als Konzertsänger, und zwar vor allem als Interpret von Werken aus den Epochen der Renaissance und des Barock; seine Konzert-Tourneen führten ihn in die europäischen und amerikanischen Musikzentren und sogar nach Asien. Auch als Lied-Interpret genoss er hohes Ansehen. Seit 1965 hatte er seinen Wohnsitz in England. Er trat dann auch in Opernpartien auf; sein eigentliches Bühnendebüt erfolgte 1969 in Amsterdam. Auch auf der Bühne sang er mit Vorliebe in Werken aus der Barockzeit, u.a. an der Sadler’s Wells Opera London (hier aber auch im »Zigeunerbaron« von J. Strauß und 1974 in der Uraufführung der Oper »Enoch Arden Must Die« von Alexander Goehr). 1971 und 1976 sang er in Wien wie in Amsterdam unter N. Harnoncourt in »L’Orfeo« und in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, 1972 in Amsterdam auch in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1973 in Mailand in »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda«, 1977 in Warschau die Titelrolle in »Teseo« von Händel. Seit 1985 betätigte er sich auch als Dirigent. Er folgte einem Ruf als Professor an das Konservatorium von Basel und wurde Mitglied der dortigen Schola Basiliensis. 1980 wurde er zum Ehrenmitglied des Royal College of Music in London ernannt.

Schallplatten: Sehr viele Aufnahmen bei Telefunken (Barockmusik, Werke von J.S. Bach, darunter die Matthäuspassion; geistliche Musik von Purcell; »L’Orfeo«, »Il ritorno d’Ulisse in patria« und »Il combattimento di Tancredi e Clorinda« von Monteverdi) und RCA (kleine Partie in Puccinis »Il Tabarro«). Sang auf EMI-HMV in »La rappresentatione di anima e di corpo« von Cavalieri, dazu Werke von Monteverdi, darunter auch dessen »L‘Orfeo«, Renaissance- und Barockmusik, auf DGG abermals den Titelhelden in »L’Orfeo« von Monteverdi, in »La Dafne« von Marco da Gagliano und in »Dido and Aeneas« von Purcell, in der Edition Schwann den Macheath in »The Beggar’s Opera« und den Liederzyklus »Die schöne Müllerin« von Schubert, auf Virgin Lieder von Dowland mit Lautenbegleitung, auf Chandos/Koch in den Symphoniae Sacrae von Heinrich Schütz.

 21.3. Maruša PATIK wird 95

 Sie war Schülerin von P. Louse in Ljubljana und debütierte 1944 am Opernhaus dieser Stadt als Zerline im »Don Giovanni«. Ihre Karriere am Opernhaus von Ljubljana dauerte bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1972. In diesen langen Jahren erwarb sie bei ihrem Publikum große Beliebtheit; sie gastierte auf der Bühne wie im Konzertsaal in Belgien, Österreich und Italien. Sie beherrschte weite Teile des Koloratur-Repertoires und hatte in Partien wie der Gilda im »Rigoletto«, der Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Sophie im »Rosenkavalier« und der Rosina im »Barbier von Sevilla« ihre Erfolge.

Wahrscheinlich sind Aufnahmen auf Jugoton vorhanden.

 22.3. Mary Jane JOHNSON wird 65

Mary_Jane_JOHNSON

 Sie begann an der West Texas University zunächst ein Technikstudium, wechselte dann aber in das Gesangfach und war zuerst als Gesanglehrerin tätig. Sie entschloss sich zur Solistenkarriere, setzte ihre Ausbildung weiter fort und gewann 1981 einen ersten Preis beim Concours Pavarotti in Philadelphia. Sie begann ihre Sängerkarriere 1981 an der New York Lyric Opera als Agathe im »Freischütz« und kam über Stationen wie die Philadelphia Opera (1982 Musetta in »La Bohème«) und die Santa Fé Opera (1982 Rosalinde in der »Fledermaus«, 1985 Gräfin in »Le nozze di Figaro«), an der sie auch später oft zu Gast war, an die Oper von San Francisco, an der sie 1983 als Antrittsrolle die Freia im »Rheingold« übernahm. Hier trat sie bis 1989 mit glänzenden Erfolgen auf; 1983 als Musetta und als als Jenifer in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Midsummer Marriage« von M. Tippett, 1984 als Elvira im »Ernani« von Verdi, 1986 als Marguerite im »Faust« von Gounod, 1987 als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und 1989 als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Seit 1984 trat sie erfolgreich in Washington (u.a. 1984 als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«), seit 1986 an der Oper von Boston wie auch in Cincinnati (1986 als Leonore im »Troubadour«) auf. 1986 begann sie dann auch eine große Bühnenkarriere in Europa; dort sang sie zuerst bei der Opera North Leeds und bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago, dann auch in Amsterdam, am Teatro Comunale Bologna (1988), am Grand Théâtre von Genf (1988 die Elena in »Mefistofele« von A. Boito) und bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom, wo man sie als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, eine ihrer größten Kreationen, hörte, eine Partie, die sie bereits 1985 bei der Opera North und 1991in Santa Fé gesungen hatte. 1990 gastierte sie an der Oper von Santiago de Chile als Salome von Richard Strauss, 1992 dort und am Teatro Colón Buenos Aires als Senta in »Der fliegende Holländer«. An der Mailänder Scala debütierte sie 1991 als Minnie und sang dort auch 1992 die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1995 wieder die Minnieund die Salome. Am Teatro Massimo Palermo hörte man sie 1991 als Egle in der Oper »Dafni« von G. Mulè, 1992 und 1994 an der Opéra Bastille Paris wie 1994 an der Oper von Toulouse in der Titelrolle von Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«, an der Santa Fé Opera als Tosca. An der Metropolitan Oper New York sang sie 1992 die Minnie und 1995 die Emilia Marty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. 1995 gastierte sie in Santa Fé als Salome, 1996 in Vancouver als Emilia Marty. 1998 sang sie in Vancouver die Salome, am Opernhaus von Bonn die Brünnhilde in der »Walküre«. Sie gastierte 2000 an der Oper von Santa Fé als Elektra von R. Strauss, die sie im gleichen Jahr auch beim Festival von Caesarea in Israel sang. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch die Leonore im »Fidelio«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Herzogin von Parma in »Doktor Faust« von Busoni und die Mrs. Jessel in »The Turn of the Screw« zu nennen. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://www.maryjanejohnson.com/

 22.3. Alan OPIE wird 70

Alan_OPIE
Im Bild rechts

 Gesangstudium an der Guildhall School of Music in London, bei Arthur Reckless in London und im Londoner Opera Centre bei Vera Rozsa. 1969 begann er seine Bühnenlaufbahn als Papageno in der »Zauberflöte« an der Sadler’s Wells Opera London. An diesem Haus wie später vor allem an der English National Opera London aufgetreten. 1981 wirkte er an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »Anna Karenina« von Iain Hamilton mit; 1996 sang er dort den Taddeo in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1997 sehr erfolgreich die Titelpartie im »Falstaff« von Verdi, 1999 den Marquis de la Force in Fr. Poulencs »Dialogues des Carmélites«. Er sang auch an der Welsh Opera Cardiff und beim Festival von Aldeburgh. 1970 war er an der Oper von Santa Fé als Percy in »Anna Bolena« von Donizetti, 1971 an der Phoenix Opera zu Gast. Beim Wexford Festival trat er 1970 als Sid in »Albert Herring« von B. Britten auf. Er debütierte 1971 an der Covent Garden Oper London als Offizier im »Barbier von Sevilla« und sang dort den Pang in Puccinis »Turandot« sowie 1992 den Traveller in »Death in Venice« von B. Britten. 1981 hörte man ihn am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Grafen in »Figaros Hochzeit« und als Figaro im »Barbier von Sevilla«, an der Chicago Opera als Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano. 1982 sang er beim Buxton Festival in »Háry János« von Z. Kodály; er gastierte an der Wiener Volksoper als Malatesta im »Don Pasquale«, an der Grand Opéra Paris 1984 als Faninal im »Rosenkavalier« und 2001 als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. Bei den Festspielen von Bayreuth (und zuvor 1984 an der English National Opera) trat er 1987-88 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf, an der Covent Garden Oper London 1985 als Hector in »King Priam« von M. Tippett, 1988 als Mangus in »The Knot Garden« vom gleichen Komponisten und als Falke in der »Fledermaus«. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1985 den Baron Gondremark in der Offenbach-Operette »La Vie Parisienne«, 1986 den Robert Storch in der autobiographischen Oper »Intermezzo« von Richard Strauss, 1991 den Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und 2008 den Dreeinigkeitsmoses in Kurt Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«. 1990 hörte man ihn beim Glyndebourne Festival als Sid, 1991 an der English National Opera als Förster in »Das schlaue Füchslein« und als Sharpless in »Madame Butterfly«, bereits 1990 in »Doktor Faust« von Busoni. 1992 und 1994 sang er in Glyndebourne den Balstrode und den Traveller, an der English National Opera den Papageno und den Fra Melitone in »La forza del destino«, 1995 am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Varo in »Ezio« von Händel. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1994 als Balstrode und sang bis 2014 dort in bisher 38 Vorstellungen außerdem noch den Sharpless, den Faninal, den Fieramosca in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz und die Titelrolle in »The Death of Klinghoffer« von John Adams. Am 5.10.1996 sang er an der Mailänder Scala die Titelrolle in der Uraufführung von Luciano Berios »Outis«. Er wiederholte diese Rolle dort 1996 und sang außerdem an der Scala 2003 den Förster in »Das schlaue Füchslein« und 2009 den Dr. Kolenaty in Janáceks »Sie Sache Makropoulos«. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1998 und 2000 als Don Alfonso in »Così fan tutte« auf, beim Spoleto Festival als Förster in »Das schlaue Füchslein«. 1999 wirkte er beim Festival von Spoleto als Napoleon in »Krieg und Frieden« von Prokofieff mit, in der Londoner Festival Hall (konzertant) in einer Aufführung von »Es war einmal« von Zemlinsky. Am Théâtre Châtelet Paris gastierte er 1999 in der Oper »Outis« von L. Berio. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1999-2008 als Beckmesser, als Balstrode und als Faninal in insgesamt 13 Vorstellungen. 2000 sang er an der English National Opera den Don Carlo in Verdis »Ernani«. 2000 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London als Redburn in Benjamin Brittens »Billy Budd«, 2001 als Germont sr. in »La Traviata«. Von seinen Bühnenpartien seien noch der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Lescaut in »Manon« von Massenet, der Robert in »Le Comte Ory« von Rossini, der Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und der Charles Blouth in »Gloriana« genannt. Auch im Konzertsaal hervorgetreten.

Schallplatten: HMV (»Maria Stuarda« von Donizetti), Decca (»Die Hugenotten« von Meyerbeer, »Gloriana« von B. Britten, Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«), CBS (»Die sieben Todsünden« von K. Weill), Chandos (»The Rape of Lucretia«, »Peter Grimes«, »Troilus and Cressida« von Walton, Figaro im »Barbier von Sevilla« in englischer Sprache, Marcello in »La Bohème«, Tonio im »Bajazzo«, Marullo im »Rigoletto«, Graf Luna im »Troubadour« in englischer Sprache, Redburn in »Billy Budd« von Britten, Napoleon in »Krieg und Frieden« von Prokofieff), Koch/Chandos (»Martin’s Lie« von Menotti), NMC (»The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle); Virgin-Video (Cecil in »Gloriana« von B. Britten), Decca-Video (»Peter Grimes«), Arthaus-Video (»Death in Venice« von B. Britten).

 22.3. Günter von KANNEN wird 75

Günter von Kannen als Klingsor in Bayreuth
Als Klingsor in Bayreuth

 Zunächst Studium der Germanistik, Geschichte und Pädagogik in Bonn und Tübingen. Er betätigte sich darauf als Lehrer in Baden-Württemberg, ließ aber seine Stimme gleichzeitig durch Paul Lohmann in Frankfurt a.M. ausbilden. Auch Ausbildung durch die Pädagogin Hildegard Becker. 1965 war er Preisträger beim Gesangwettbewerb der ARD in München. Er begann seine Bühnenkarriere am Pfalztheater von Kaiserslautern (1966-67) und war dann an den Theatern von Bielefeld (1967-69), Würzburg (1969-70), Bonn (1970-72) und Gelsenkirchen (1972-77), seit 1977 am Staatstheater Karlsruhe und seit 1979 zugleich am Opernhaus von Zürich engagiert. Durch Gastverträge war er der Staatsoper München und dem Opernhaus von Köln verbunden. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1974 als Elviro in Händels »Xerxes«, 1981 als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«, 2001 als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und 2004 als Klingsor im »Parsifal«. 1983 sang er an der Wiener Volksoper die Mamma Agata in Donizettis »Viva la Mamma«. Er gastierte an der Grand Opéra Paris (1983 als Frank in der »Fledermaus« und als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1984 als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, 1998-99 als Tierbändiger und als Athlet in »Lulu« von A. Berg) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel (u.a. 1983 in »Le Comte Ory« von Rossini). 1985-89 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und in »Le nozze di Figaro«, als Osmin, als Ochs im »Rosenkavalier«, als Rocco im »Fidelio« und als Warlaam im »Boris Godunow« in insgesamt 19 Vorstellungen. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 1986 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und in einem Kirchenkonzert. 1987 Gastspiel an der Staatsoper München als Alberich im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1988-92 sowie 2000-01 den Alberich im Nibelungenring, sowie 1990, 1996-97 und 1999 den Klingsor. Weitere Gastspiele bei den Festspielen von Drottningholm (1985 als Osmin und als Claudio in »Agrippina« von Händel) und Schwetzingen (1987 als Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«), beim Festival von Aix-en-Provence (1987 als Osmin) und an der Deutschen Oper Berlin (1988 als Ochs), in den USA (1983 in Santa Fé als Don Pasquale von Donizetti) und in Kanada. Mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin gastierte er 1989 in Washington als Alberich in Aufführungen des Ring-Zyklus. 1991 trat er in Karlsruhe als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1992 am Théâtre Châtelet Paris als Doktor im »Wozzeck« von Alban Berg auf. 1995 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Waralaam. 1996 sang er an der Berliner Staatsoper wiederum den Alberich im Nibelungenring. 1997 trat er am Opernhaus von Köln als Falstaff von Verdi auf, am Théâtre Châtelet Paris als Klingsor. 1998 sang er in Dresden den Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, 1999 an der Berliner Staatsoper den La Roche im »Capriccio« vom gleichen Komponisten, den Doktor im »Wozzeck« von A. Berg und den Manasse in »Die Brautwahl« von Busoni, 2000 den Ochs. 2000 gastierte er auch an der Mailänder Scala als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, in Dresden als Falstaff von Verdi. 2001 sang er den Alberich bei Aufführungen des Ring-Zyklus an der Staatsoper Berlin. Aus seinem sehr umfangreichen Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: der Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, der Falstaff in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai (Opéra-Comique Paris 1995), der Don Alfonso in »Così fan tutte« und der Cardillac in der gleichnamigen Oper von Hindemith (Karlsruhe 1995). Auch auf den Gebieten des Konzert-, Oratorien- und Liedgesangs kam er zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: Editon Schwann (Lieder von Othmar Schoeck), Atlantis, DGG (»Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), Orfeo (»Don Giovanni« von Gazzaniga), Decca (Osmin in der »Entführung aus dem Serail«), Teldec (»Parsifal«, »Das Rheingold«, Manasse in »Die Brautwahl« von Busoni, Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, auch als Video), RCA-BMG (Don Pizarro im »Fidelio«), Chandos (»Oedipus Rex« von Strawinsky), Forlane/Note 1 (La Roche in »Capriccio« von R. Strauss); RCA-BGM-Video (»L’Italiana in Algeri«); Teldec-Video (»Das Rheingold«, »Siegfried«, »Götterdämmerung« und »Parsifal«), Arthaus-Video (»L’Italiana in Algeri« von Rossini, Schwetzingen 1987).

 22.3. Stephen SONDHEIM wird 85

 Er wuchs nach der Scheidung seiner Eltern auf einer Farm in Pennsylvania auf. Ab dem 7. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Im Alter von zehn Jahren freundete er sich mit Jimmy Hammerstein an, dem Sohn von Oscar Hammerstein. Nachdem Sondheim eine Show für eine Schulaufführung geschrieben hatte, kam er mit dieser zu Oscar Hammerstein. Obwohl Hammersteins Reaktion darauf negativ war, sah er Sondheims Potenzial und lehrte ihn die Grundbegriffe des Musicals. Zum Training empfahl er ihm, vier verschiedene Stücke zu schreiben, nämlich: ein Musical, das auf einem guten Stück basiert (wie zum Beispiel All That Glitters), ein Musical, das auf einem schlechten Stück basiert (wie zum Beispiel High Tor), ein Musical, das auf einem Roman oder einer Kurzgeschichte basiert, die bisher noch nicht dramatisiert wurden (wie zum Beispiel Mary Poppins) und ein Musical mit einer Originalstory (wie zum Beispiel Climb High). Keines dieser „Auftragsmusicals“ wurde professionell produziert. High Tor und Mary Poppins wurden vor allem deshalb nicht produziert, weil die Rechteinhaber der Originalwerke die Erlaubnis verweigerten. Aber Sondheim lernte durch die Diskussion mit dem Musicalveteranen mehr über das Schreiben von Musicals, als er durch das Studium der ganzen Musicalliteratur hätte lernen können.

Sondheim studierte beim Komponisten Milton Babbitt. 1950 schloss er seine Ausbildung am Williams College in Williamstown (Massachusetts) mit magna cum laude ab, wo er Mitglied der akademischen Gemeinschaften Beta Theta Pi und Phi Beta Kappa wurde. 1954 schrieb er Musik und Text für Saturday Night, das aber nie an den Broadway kam und erst 1997 im Bridewell Theatre in London aufgeführt wurde. Mit 25 schrieb Sondheim die Texte zu Leonard Bernsteins West Side Story und 1959 diejenigen zu Gypsy von Jule Styne. In beiden Fällen stammte das Buch von Arthur Laurents. 1962 wurde A Funny Thing Happened on the Way tot he Forum am Broadway aufgeführt, das erste Musical, für das er Text und Musik verfasste (dieses Musical läuft zur Zeit an der Wiener Volksoper unter dem Titel Die spinnen, die Römer!). Das nächste Musical, Anyone Can Whistle, war ein finanzieller Misserfolg. Später entwickelte sich aber ein Kult um dieses Werk. Anschließend betätigte er sich zum letzten Mal als Textdichter für einen anderen Komponisten, und zwar für Do I Hear a Waltz? mit der Musik von Richard Rodgers. Danach widmete er sich dem Komponieren und Schreiben einer ganzen Reihe von der Kritik sehr geschätzter Musicals. Mit 40 Jahren hatte Sondheim sein Coming Out. Sein Lebensgefährte war zeitweilig der Dramatiker Peter Jones.

Sondheim gehört zu den musikalisch anspruchsvollsten Musicalkomponisten überhaupt. Die meisten seiner Musicals verzichten auf eingängige, leicht fassliche Melodien, so dass nur wenige Songs aus seinem Bühnenwerk einem breiten Publikum bekannt sind. Ein typisches Merkmal seines Stils ist, komplexe musikalische Strukturen so geschickt zu arrangieren, dass sie einem unerfahrenen Hörer gar nicht auffallen. Er hat eine Vorliebe für komplizierte Harmonien und Melodien, die nicht selten sogar polyphone Formen annehmen (wie zum Beispiel beim Chor von fünf Nebenrollen in Das Lächeln einer Sommernacht, der als eine Art „Griechischer Chor“ fungiert). Als Vorbild dafür benennt er Bach. (Er behauptete einmal, nichts anderes gehört zu haben.) Sein wohl bedeutendstes Werk ist Sunday in the Park with George. Er imitiert den pointilistischen Malstil von Georges Seurat durch chromatische Staccato-Motive. Zugleich ist Sunday in the Park with George auch ein biographisches Werk, bei dem Sondheim seine literarischen und musikalischen Ansichten thematisiert. In letzter Zeit erlebte sein Musical Sweeney Todd aus dem Jahr 1980 eine große Anzahl von Wiederaufführungen, so zur Zeit auch an der Wiener Volksoper.

 22.3. Helmut WINSCHERMANN wird 95

 Er studierte in Essen und in Paris und wurde 1939 Oboist im Städtischen Orchester Oberhausen. Bald nach Kriegsende 1945 übernahm er die Planstelle des 1. Solo-Oboisten im Sinfonieorchester von Radio Frankfurt, dem späteren Hessischen Rundfunk (HR). Bis 1951 übte er diese Tätigkeit aus, wurde aber schon im Jahre 1948 als Dozent an die Nordwestdeutsche Musikakademie Detmold berufen. 1951 gründete er dort eine Meisterklasse für Oboe und Kammermusik und übernahm 1956 die neu geschaffene Professur für Oboe. Eine Reihe hoch angesehener Oboisten sind aus seiner „Oboenfabrik“, wie es Winschermann später einmal genannt hat, hervorgegangen, wie zum Beispiel Hansjörg Schellenberger, Günther Passin, Fumiaki Miyamoto, Ingo Goritzki und Gernot Schmalfuß, Winschermanns späterer Nachfolger in der Professur in Detmold. Gemeinsam mit dem Fötisten Kurt Redel und der Cembalisten Irmgard Lechner gründete Winschermann die Kammermusikvereinigung Collegium Pro Arte, die er 1954 nach Umwandlung in das Collegium Instrumentale Detmold auch selbst leitete. Helmut Winschermann unternahm viele Konzertreisen als Solist und Kammermusiker und war ständiger Mitwirkender bei der Cappella Coloniensis, im Saarländischen Kammerorchester unter Karl Ristenpart und im Stuttgarter Kammerorchester. Im Jahre 1960 gründete Winschermann, selbst auch Spezialist auf der Barock-Oboe, für die Frankfurter Bach-Konzerte eine Musiziergemeinschaft, die sich vor allem der Musik der Barockzeit annehmen sollte – die Deutschen Bachsolisten. In den ersten Jahren leitete Winschermann sein Orchester von der Oboe aus, vertauschte später aber sein Instrument mit dem Taktstock. Seither musiziert das Ensemble in aller Welt. 1995 wurde es auf seiner 14. Japan-Tournee für seine Aufführungen sämtlicher sechs Brandeburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach begeistert gefeiert. Aus Anlass des Jubiläums „50 Jahre Deutsche Bachsolisten“ konzertierte der inzwischen 90-jährige Winschermann mit seinem Kammerorchester am 17. Oktober 2010 im Bonner Beethoven-Haus. Das Programm enthielt die Goldberg-Variationen von J.S. Bach in der Instrumentierung von Helmut Winschermann.

Etwa 100 Schallplatten und CDs zeugen vom Wirken Helmut Winschermanns und seiner Bachsolisten.

 23.3. Richard Paul FINK wird 60

Richard_Paul_FINK
Als Alberich an der Met

 Er studierte in seiner amerikanischen Heimat und trat dort bereits frühzeitig an der Oper von Houston/Texas in Verdis »Falstaff«, im »Boris Godunow«, im »Faust« von Gounod, in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss, in der »Zauberflöte« und als Biterolf im »Tannhäuser« auf. Er kam dann nach Europa und war 1988-90 am Stadttheater von Bremen engagiert (Debüt als Scarpia in »Tosca«). 1988 wurde er Preisträger beim Internationalen Belvedere-Gesangwettbewerb in Wien. 1989 gastierte er an der Welsh Oper Cardiff als Kaspar im »Freischütz«, als Escamillo in »Carmen«, als Rigoletto und als Kurwenal in »Tristan und Isolde«. Er kam dann auch in den USA zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere. So sang er an der Oper von Boston den Papageno in der »Zauberflöte« und den Sharpless in »Madame Butterfly«, an der Oper von San Diego den Eugen Onegin und in Lehárs »Die lustige Witwe«, an der Houston Opera den Telramund im »Lohengrin« und den Klingsor im »Parsifal«. 1989-90 hörte man ihn bei den Festspielen von Eutin als Don Carlos in »La forza del destino« von Verdi, bei den Bregenzer Festspielen 1995 als Don Pizarro im »Fidelio«, an der Australian Opera Sydney 1996 als Fliegenden Holländer, an der Oper von Seattle als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. An der Oper von San Francisco sang er 1996 den Escamillo, am 1.10.2005 den Edward Teller in der Uraufführung der Oper »Doctor Atomic«  von John Adams und 2008 del Alberich im »Rheingold«. 1997 gastierte er an der Oper von Houston/Texas als Jochanaan in »Salome« von Richard Strauss, an der Oper von Washington als Orest in dessen »Elektra«, 1998 an der Oper von Philadelphia den Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. 1998 debütierte er als Telramund an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2013 in insgesamt 115 Vorstellungen auch den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Kurwenal, den George Wilson in der Uraufführung der Oper »The Great Gatsby« von John Harbison (20.12.1999), den Alberich im Nibelungenring, den Klingsor, den Tierbändiger wie den Athleten in »Lulu« von A. Berg, den Monterone im »Rigoletto«, den Don Pizarro, den Edward Teller, den Hery Kissinger in »Nixon in China« von John Adams und den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten«  von R. Strauss sang. 1999 gastierte er an der Miami Opera sehr erfolgreich als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli. 2000 trat er an der Oper von Seattle als Alberich im »Rheingold« auf. 2002 wirkte er bei den Salzburger Festspielen in einem Wagner-Konzert mit. Weitere Rollen in seinem Repertoire waren der Ford in Verdis »Falstaff«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor« und der Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Er trat auch als Konzertsolist, u.a. in Wien, Bozen (Bolzano) und Budapest, auf.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.richardpaulfink.com/

 23.3. Der mexikanische Tenor Rodolfo ACOSTA wird 65

 24.3. Charlotte MARGIONO wird 60
Charlotte_MARGIONO

 Eigentlicher Name Charlotte Heidemann. Sie war Schülerin von Aafje Heynis in Amsterdam und 1982-83 Mitglied des Studio-Ensembles der Niederländischen Oper Amsterdam. Mit diesem sang sie die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«; zugleich erschien sie in kleinen Partien auf der Bühne des großen Hauses der Niederländischen Oper (so als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«). 1983 wirkte sie in Amsterdam in der Premiere der Oper »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von U. Zimmermann mit. Seit 1985 reguläres Mitglied der Niederländischen Oper Amsterdam, an der sie u.a. die Fiordiligi in »Così fan tutte« (1990), die Pamina in der »Zauberflöte«, die Arminda in »La finta giardiniera« von Mozart, die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« und die Liu in »Turandot« von Puccini sang. Durch Gastspiele wurde ihr Name bald auf internationaler Ebene bekannt. 1985 gastierte sie an der Komischen Oper Berlin als Marie in »Die verkaufte Braut«, 1988 in der gleichen Rolle am Opernhaus von Zürich, 1988 am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1988 als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1990 als erste Dame in der »Zauberflöte«, 1991 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, an der Hamburger Staatsoper 1990 wiederum als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1990 bei den Festspielen von Göttingen wie beim Holland Festival erneut als Vitellia. 1986 sang sie in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Ithaka« von O. Kesting anläßlich der Eröffnung des neu erbauten Muziektheaters; 1990 gab sie ein sehr erfolgreiches Konzert in Paris. 1991 gastierte sie bei den Festspielen von Salzburg als Vitellia und in einem Mozart-Konzert. An der Staatsoper Wien gastierte sie 1991 als Fiordiligi und 1994 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1992 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Opernhauses von Bordeaux die Pamina, 1993 in Halle/Saale in Haydns »L’Infedeltà delusa«, ebenfalls 1993 in Amsterdam und in Bordeaux, 1995 an der Staatsoper von Dresden, 1996 an der Hamburger Staatsoper die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1994 bei den Festspielen von Ludwigsburg und beim Holland Festival die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Beim Maggio Musicale von Florenz gastierte sie 1995 als Agathe im »Freischütz«. 1999 sang sie in Amsterdam die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz, an der Hamburger Staatsoper die Agathe, 2001 beim Glyndebourne Festival die Leonore im »Fidelio«. Im Konzertsaal trat sie als Solistin u.a. zusammen mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Orchestre de la Suisse Romande, den Berliner Philharmonikern und dem Minnesota Symphony Orchestra auf; sie gab Liederabende und Kammerkonzerte, bei denen sie gelegentlich auch auf der Gambe spielte. 1995 trug sie bei den Londoner Promenade Concerts die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss vor.

Schallplatten: Erato (1. Dame in der »Zauberflöte«), Eterna (Szenen aus »Die verkaufte Braut«), DGG (Missa solemnis und Messe C-Dur von Beethoven, Donna Elvira im »Don Giovanni«), Philips (Ein deutsches Requiem von. J. Brahms), Teldec/Telarc (Mozart-Arien, Leonore im »Fidelio«, »Così fan tutte« und »La finta giardiniera«, »Alfonso und Estrella« von F. Schubert sowie geistliche Vokalwerke von Mozart, 9. Sinfonie von Beethoven), RCA-Ariola (Sinfonien von Gustav Mahler), Nightingale/Koch (Lieder von Richard Strauss), Globe (Lieder von Alma Mahler-Werfel, »Waldgespräch« von A. Zemlinsky).

 24.3. Steven PAGE wird 60

StevenPage

 Er studierte zuerst Rechtswissenschaften und spezialisierte sich auf den Beruf eines Patentanwalts. Man entdeckte jedoch seine schöne Stimme, die durch Margaret Hyde und im National Opera Studio London ausgebildet wurde. Er trat zuerst 1984 mit dem Ensemble Opera 80 als Don Alfonso in »Così fan tutte« und als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky auf. Er kam dann zu einer erfolgreichen Karriere bei der English National Opera London. Hier hörte man ihn als Morales in »Carmen« (1986), als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von B. Britten, als Don Giovanni (1987), als Albert in Massenets »Werther« (1987), als Paolo in »Simon Boccanegra« von Verdi und als Grafen in »Le nozze di Figaro«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1988 als Marcello in »La Bohème« von Puccini und als Guglielmo in »Così fan tutte«, 1990 als Choroebus in »Les Troyens« von Berlioz, 1991 als Ford in Verdis »Falstaff«, 1992 als Don Giovanni (1992) und als Graf in »Le nozze di Figaro«, 2005 als Mikado von Japan in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan, 2012 als Nick Shadow und als Sir Roderic Murgatroyd in der Gilbert & Sullivan-Operette »Ruddigore« und 2013 als Piratenkönig in »Pirates of Penzance«, ebenfalls von Gilbert & Sullivan. Bei der Chelsea Opera Group gastierte er 1987 als Dunois in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Auch als Gast bei der Kent Opera aufgetreten. Große Erfolge erzielte er beim Buxton Festival, wo er 1986 als Martino in Rossinis »L’Occasione fa il ladro«, 1988 als Don Gherardo in »Torquato Tasso« von Donizetti und 1989 als Milord Arespingh in Cimarosas »L’Italiana in Londra« auftrat. 1992 sang er bei der Glyndebourne Touring Opera, 1994 beim Glyndebourne Festival den Nick Shadow, 1995 den Leporello, 1996 bei der Opera North Leeds den Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1996 in Dublin den Papageno in der »Zauberflöte«, beim Garsington Festival den Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1994 (in Glyndebourne) in der Uraufführung der Oper »The Second Mrs Kong« von H. Birtwistle auf, beim Garsington Festival 1998 als Asdrubale in Rossinis »La pietra del paragone«. 1998 wirkte er in Glyndebourne in der Uraufführung der Oper »Flight« von Jonathan Dove mit. 2000 sang er beim Glyndebourne Festival den Balstrode in  Benjamin Brittens »Peter Grimes«, 2001 an der Academy of Music New York den Prus in Janáceks »Die Sache Makropoulos«.

Neben seinem Wirken auf der Opernbühne kam er auch zu einer bedeutenden Konzertkarriere.

Schallplatten: IMP (Ausschnitte aus Operetten von Gilbert & Sullivan); Warner-Video (»Don Giovanni« als Leporello, Glyndebourne 1995).

 24.3. Cristóbal HALFFTER wird 85

 1930 wurde Halffter, der auch deutsche Vorfahren hatte, in Madrid geboren (seine Onkel Ernesto und Rodolfo Halffter waren ebenfalls geachtete Komponisten). Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Deutschland (1936-39 in Velbert, wo der Vater Fabrikdirektor war) und lernte in Madrid 1939-51 Klavier, Musiklehre, Harmonielehre und Kompositionslehre, unter anderem als Privatschüler von Conrado del Campo. Im Spanien Francos war Halffter Vertreter der sogenannten „Generation von 1951“, benannt nach dem Jahr des Studienabschlusses. Diese wurde noch im alten Stil ausgebildet und musste sich die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts selbst aneignen, da in dieser Zeit in Spanien das Klischee vom immerzu Flamenco tanzenden feurigen Andalusiers propagiert wurde – für zeitgenössische Querdenker war kein Platz. Halffters erste Komposition in Zwölftonmusik, Fünf Mikroformen für Orchester, geriet 1960 in Madrid zum Skandal. 1961 wurde er zum Lehrer für Komposition und Formenlehre an das Real Conservatorio Superior de Música de Madrid berufen und war 1964-66 Direktor dieses Instituts. Da er mit den antiquierten Methoden der Musikpädagogik an diesem Institut nicht übereinstimmte, ließ er sich von seiner Lehrtätigkeit freistellen, er erhielt Stipendien für Amerika (Ford Foundation) und Berlin (DAAD). Die Entscheidung war aber auch begründet durch eine Hinwendung Halffters hin zu schöpferischer Arbeit im Dirigieren und Komponieren. In seinem breiten kreativen Schaffen ist Halffter ganz ein Gegenwartsmensch, der sich aktuellen Fragen und Problemen seiner Zeit stellt und diese auch in seinen Werken aller Genres und Besetzungen verarbeitet, so etwa in der Kantate Yes, speak out, Yes, die er zum 20. Jahrestag der Verkündigung der Menschenrechte (1968) im Auftrag der Vereinten Nationen schrieb oder auch im Memento a Dresden, geschrieben 1995 für die Dresdner Philharmonie im Gedenken der Opfer der Bombardierung Dresdens 1945. Halffter setzte sich auch für zeitgenössische Komponisten in Spanien ein und behandelte Themen wie Unterdrückung, Gewalt, Tod, aber auch Macht und Masse in seinen Werken. Noch vor zwei Jahren wendete er sich in einer Ansprache anlässlich eines ihm verliehenen Preises gegen eine „Diktatur der Mittelmäßigkeit, der schlimmsten aller Diktaturen, die die Kunst besiegen könnte“. Ab 1970 begann er nun als Dozent an der Universität von Navarra zu unterrichten und startete gleichzeitig eine Dirigentenkarriere, bis heute hat er alle großen Orchester in Europa und Amerika dirigiert. 1976 war er Dozent der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt, nachdem er in den sechziger Jahren mehrfach mit Komponisten wie Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio gearbeitet hat, und wurde 1979 Leiter des Studios für elektronische Musik der Heinrich-Strobel-Stiftung in Freiburg im Breisgau. Zweimal, 1976 und 1980 erhielt er den Preis der RAI (Prix Italia) und wurde ab 1980 in mehrere Ehrenpositionen berufen, unter anderem wird ihm die Goldene Verdienstmedaille der Schönen Künste von König Juan Carlos von Spanien verliehen. Seit 1989 ist er Principal Guest Conductor des Nationalorchesters Madrid. Mit dem Montaigne-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. in Hamburg wurde Halffter für „die Erneuerung einer musikalischen Ausdrucksform und den humanistischen Gehalt seines Werkes geehrt“. Am 23. Februar 2000 wurde in Madrid im wiedereröffneten Teatro Real seine Oper Don Quijote unter Leitung seines Sohnes, des Dirigenten Pedro Halffter Caro (* 1971), uraufgeführt. Im August 2003 dirigierte Semyon Bychkov bei den Salzburger Festspielen sein Adagio en forma de Rondo für Orchester. Im Frühjahr 2006 fand im Theater Kiel die deutsche Erstaufführung von Halffters opus magnum Don Quijote statt, inszeniert von Alexander Schulin unter der musikalischen Leitung von Johannes Willig. Am 4. Mai 2008 fand am Theater Kiel die umjubelte Uraufführung seiner zweiten Oper Lazarus statt, wieder in einer Inszenierung von Alexander Schulin, die musikalische Leitung hatte Georg Fritzsch. Halffter erhielt den mit 400.000 Euro dotierte Preis Grenzen des Wissens der spanischen Fundacio-BBVA in der Sparte Musik der Gegenwart für das Jahr 2009. Cristóbal Halffter ist unter anderem Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Paris und trägt Ehrendoktortitel der Universitäten von León und Madrid. Er lebt mit seiner Gattin, der Pianistin Maria Manuela Caro, in Villafranca del Bierzo und in Madrid.

Das Bühnenwerk Don Quijote, an dem Halffter nahezu zehn Jahre lang arbeitete, ist sicherlich ein Schlüsselwerk in seinem Schaffen, ist es doch ein Stück über einen Text, „den man nicht zu erzählen braucht“, so Halffter. Dies reizte Halffter, dessen Musik auch vor dem Don Quijote tief in der spanischen Musik- und Kulturgeschichte verwurzelt ist. In vielen seiner Werke ist Tradition (durch Auseinandersetzung mit musikalischen Formen wie Batalla, Tiento, Ricercata oder Inspiration durch mittelalterliche Texte) und oftmals beklemmende Aktualität in einem musikalischen Guss vereinigt, der auf höchstem musikalischen Niveau neue Perspektiven auf das „Alte“ zeigt und im lustvoll-künstlerischen Spiel den Zuhörer zu Offenheit und Aufmerksamkeit geradezu zwingt. Denn Halffters Werke sind immer beides: Tradition und Gegenwart, Mythos und Realität, Gedanke und Umsetzung gleichzeitig.

 25.3. Jack BEHRENS wird 80

 Biographie des kanadischen Komponisten auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Jack_Behrens

 26.3. Victor von HALEM wird 75

Victor_von_halem

 Gesangstudium an der Musikhochschule von München, hauptsächlich bei der Pädagogin Else Domberger. Sein Bühnendebüt erfolgte 1966 an der Deutschen Oper Berlin, deren Mitglied er für mehr als 25 Jahre geblieben ist. 1979 wirkte er an diesem Haus in der Uraufführung der Oper »Der Untergang der Titanic« von Wilhelm Dieter Siebert mit. Erfolge hatte er bei den Oster- wie den Sommerfestspielen von Salzburg (1968-69 als Offizier im »Barbier von Sevilla«, 1969 in einer konzertanten Aufführung von Strawinskys »Oedipus Rex«, 1969-70 als Komtur im »Don Giovanni«, 1970 als 2. Geharnischter in der »Zauberflöte« und als Herold in Verdis »Otello« und 1983 als Polizeikommissär im »Rosenkavalier«). 1978 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und am Grand Théâtre Genf als Doktor in A. Bergs »Wozzeck«. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg, München und Stuttgart, am Opernhaus von Köln und am Münchner Theater am Gärtnerplatz. Gastspiele führten auch ins Ausland, u.a. an die Oper von Rom, an das Teatro Margherita Genua, an die Oper von Montreal und zu den Festspielen von Athen. 1983 sang er mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin in Rom in Lortzings »Undine«. Er trat als Gast an der Opéra du Rhin Straßburg (1987 Mephisto im »Faust« von Gounod), am Opernhaus von Nizza (1990 als König Heinrich im »Lohengrin«) und an der Oper von Marseille (u.a. 1991 als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«) auf. Beim Festival von Spoleto hörte man ihn als Gurnemanz im »Parsifal« (1987; 1990 dann auch in Charleston) und in der Oper »Antigone« von Tommaso Traetta (1988). An der Deutschen Oper Berlin sang er 1987 den St. Bris in Meyerbeers »Hugenotten«, 1993 in Montreal den Daland in »Der fliegende Holländer«, 1996 bei den Festspielen in der Arena von Verona den Ramfis in »Aida«. 1994 debütierte er an der Mailänder Scala als Hunding in der »Walküre«. An der Oper von San Francisco gastierte er 1994 als Landgraf im »Tannhäuser«, 1995 als Hunding und als Komtur, 1998 als Großinquisitor im »Don Carlos« und 1998 als König Marke in »Tristan und Isolde«. 1995 sang er im Wiener Konzerthaus den Holsteiner in einer konzertanten Aufführung der Oper »Friedenstag« von R. Strauss. 1996 an der Oper von Tel Aviv als Kaspar im »Freischütz« zu Gast, 1997 in Detroit als Fliegender Holländer, 1998 bei den Festspielen von Glyndebourne als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1997 als Arkel in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, 2005-06 als Köchin in Prokofieffs »L’Amour des trois oranges«, 2008 als Titurel im »Parsifal«, 2009 als Kammerherr in »Yvonne, Princesse de Bourgogne« von Philippe Boesmans, 2010 als Großinquisitor im »Don Carlos« und 2011 als Theaterdirektor sowie als Bankier in »Lulu« von A. Berg. 2010 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München als Papst Pius in »Palestrina« von H. Pfitzner. 2015 sang er den Kuno im »Freischütz« an der Berliner Staatsoper. Sein weit gespanntes Repertoire für die Bühne enthielt auf der einen Seite Wagner-Partien, anderseits Rollen wie den Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi, den Rocco im »Fidelio«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Colline in »La Bohème«. Erfolgreiche Tätigkeit auf den Gebieten des Konzert- und des Oratoriengesangs, wobei er auch hier ein umfangreiches Repertoire beherrschte.

Schallplatten: DGG (vollständige Opernaufnahmen »Tosca«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Der Rosenkavalier«, Titurel im »Parsifal«, Brander in »La Damnation de Faust« von Berlioz), Edition Schwann (»Der Corregidor« von Hugo Wolf; Religiöse Musik), Capriccio (»Der ferne Klang« und »Der Traumgörge« von Franz Schreker), Harmonia mundi (»Christus am Ölberge« von Beethoven), Wergo (»Mathis der Maler« von Hindemith, Requiem von V.D. Kirchner), Voce (»Der Vampyr« von H. Marschner), Decca (»Capriccio« von R. Strauss), MDG/Naxos (Rocco in 2.Fassung des »Fidelio«); Arthaus-Video (»Die Meistersinger von Nürnberg«, Berlin 1995).

 26.3. Pierre BOULEZ wird 90

 Pierre Boulez, der eigentlich erst Mathematik und technische Wissenschaften studieren wollte, wurde 1943 Kompositionsschüler von Olivier Messiaen am Pariser Konservatorium und studierte dann 1945/46 bei Andrée Vaurabourg, der Gattin von Arthur Honegger, und René Leibowitz. Er war 1946–56 musikalischer Leiter des Ensembles Madeleine Renaud/Jean-Louis Barrault im Théâtre Marigny. 1951 beschäftigte er sich in der Groupe de Recherches Musicales von Pierre Schaeffer mit der Musique concrète und besuchte 1952 erstmals die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Dort wirkte er 1955–67 als Dozent und als Dirigent des Darmstädter Kammerensembles. 1954 gründete er in Paris die Konzertreihe Domaine Musical, die er bis 1967 leitete, und wurde Gastdirigent des Südwestfunk-Orchesters in Baden-Baden. Außerdem lehrte er 1960–63 an der Musikakademie in Basel und 1963 an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). 1966 debütierte er als Wagner-Dirigent mit dem Parsifal (Reprisen 1967-70) bei den Bayreuther Festspielen, wo er 1976-80 den Ring des Nibelungen in der zunächst umstrittenen Inszenierung von Patrice Chéreau dirigierte. 1967–72 wurde er Gastdirigent des Cleveland Orchestra, 1971–75 leitete er das BBC Symphony Orchestra und 1971–77 als Nachfolger von Leonard Bernstein das New York Philharmonic Orchestra. Er gründete in Paris am Centre Beaubourg das Institute de Recherche et de Coordination Acoustique-Musique (IRCAM), dessen Direktor er 1976–92 war. Ebenfalls in Paris war er Gründer und 1976–79 Leiter des Ensemble InterContemporain (EIC). 1984 arbeitete er mit Frank Zappa zusammen und dirigierte sieben Kompositionen Zappas, die auf dem Album Boulez Conducts Zappa: The Perfect Stranger erschienen sind. Die LP wurde in Paris aufgenommen. Die Musiker stellte Boulez mit seinem 16-köpfigen Ensemble InterContemporain. Ab den 1990er Jahren arbeitete Boulez als Dirigent in Konzerten und CD-Einspielungen überwiegend mit führenden Traditionsorchestern zusammen, unter anderem den Berliner Philharmonikern und den Wiener Philharmonikern. 2004-05 kehrte er als Dirigent des Parsifal (Inszenierung: Christoph Schlingensief) nach Bayreuth zurück. Unter der Leitung von Boulez wurden am 17. Oktober 2008 auf den Donaueschinger Musiktagen beim Eröffnungskonzert Stücke von Fabián Panisello, Isabel Mundry und Enno Poppe mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg uraufgeführt und sein eigenes Werk Figures – Doubles – Prismes (1963/1968). Pierre Boulez lebt in Baden-Baden. Seine Treue zu Baden-Baden dankte ihm die Stadt 2004 mit der Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille und 2015 mit der Ehrenbürgerschaft.

Neben Karlheinz Stockhausen und Luigi Nono gehört Pierre Boulez seit Mitte der 50er Jahre zu den herausragenden Vertretern der musikalischen Avantgarde, speziell der seriellen Musik. In seinen Kompositionen verbindet Boulez Rationalität und Logik mit den poetischen Traditionen der französischen Musik, insbesondere des Impressionismus. Seine erste Schaffensphase ist von einer äußerst kritischen Einstellung zum eigenen Werk wie zu den Kompositionen anderer geprägt. So störte er mehrfach mit Gleichgesinnten Aufführungen konservativerer Kollegen und zog zahlreiche Frühwerke wieder zurück. Aber auch später hat er seine älteren Werke immer wieder überarbeitet, so dass sie kaum endgültige Form erreichen, sondern immer nur Stufen eines kompositorischen Entwicklungsprozesses darstellen.

 27.3. Der mexikanische Tenor José Guadalupe REYES wird 60

 27.3. Maria EWING wird 65

Maria_EWING

 Ausbildung in Cleveland durch Jennie Tourel und durch Eleanor Steber. Sie debütierte 1973 beim Ravinia Festival und sang an der Oper von San Francisco 1973 die Mercedes in »Carmen«, 1974 die Sicle in »L‘Ormindo« von Cavalli, 1976 die Titelrolle in der Offenbach-Operette »La Périchole«; 1977 den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, 1978 die Charlotte in Massenets »Werther«, 1979 die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy und 1993 die Salome. Bereits 1976 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Cherubino in »Le nozze di Figaro«). Sie trat an diesem Haus bis 1997 in insgesamt 98 Vorstellungen auch als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Dorabella in »Così fan tutte«,  als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Zerlina im »Don Giovanni«, als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Carmen, als Didon in »Les Troyens« von Berlioz, als Titelheldin in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und als Marie im »Wozzeck« von A. Berg auf. Ihre Karriere nahm eine schnelle Entwicklung. 1977 debütierte sie als Mélisande an der Mailänder Scala, wo sie dann auch 1983 (konzertant) die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz sang und 1985 mit einem Liederabend auftrat. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1976 und 1979-80 den Cherubino und trat dort als Konzertsolistin 1990 in »Les nuits d’été« von Berlioz sowie 1992 in »La Damoiselle élue« von Debussy und in einem Konzert mit den »Sieben frühen Liedern« von A. Berg und dem Liederzyklus »Trois Ballades de Francois Villon« von Debussy auf. Seit 1978 hatte sie große Erfolge in England, und hier vor allem bei den Festspielen von Glyndebourne. Dort sang sie die Dorabella, 1981 die Rosina. 1980 gastierte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Am Grand Théatre Genf gastierte sie 1980 als Zerlina im »Don Giovanni«, 1981 als Angelina in Rossinis »La Cenerentola«, 1983 als Susanna in »Le nozze di Figaro« und in der Titelrolle der Offenbach-Operette »La Périchole«; 1985 gab sie dort sehr erfolgreich einen Liederabend. An der Grand Opéra Paris bewunderte sie das Publikum 1981 als Zerlina im »Don Giovanni«, 1983 als Blanche und 1994 in der Titelrolle von Glucks »Alceste«. 1982 heiratete sie den bekannten englischen Regisseur Sir Peter Hall (* 1930), der ihr große Aufgaben in den von ihm inszenierten Opern übertrug, von dem sie sich aber 1990 wieder trennte. 1984 wirkte sie beim Festival von Glyndebourne als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« mit, 1985 und 1987 feierte sie dort in der Partie der Carmen wahre Triumphe. In Los Angeles erregte sie 1986 als Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss Aufsehen. Die gleiche Partie trug sie 1988 an der Covent Garden Oper London vor, wobei sie den »Tanz der sieben Schleier« völlig nackt ausführte (wie zuvor 1984 in Glyndebourne die Badeszene der Poppea). 1987 Gastspiel an der Chicago Opera als Cherubino. An der Wiener Staatsoper sang sie 1991 die Mélisande und 1994 die Butterfly; 1991 hörte man sie an der Covent Garden Oper London als Carmen und als Tosca, am Opernhaus von Oslo als Carmen, in Los Angeles als Butterfly, 1991 in Chicago, 1996 in Detroit als Salome, 1995 an der Covent Garden Oper als Tosca. 1997 hörte man sie in Los Angeles in der Titelrolle von Giordanos »Fedora« (mit Placido Domingo als Partner).

Schallplatten: RCA (Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano, Ninetta in Verdis »I Vespri Siciliani«), HMV (»Don Giovanni«), DGG (»Pelléas et Mélisande« und »La Damoiselle élue« von Debussy, Mozart-Requiem), Denon (»La damnation de Faust« von Berlioz), DGG (»Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), Chandos (»Dido and Aeneas« von Purcell als Dido); Castle-Video (»L’Incoronazione di Poppea«, »Carmen«), Virgin-Video (»Carmen«), Pioneer-Video (Titelrolle in »Salome«).

 27.3. James DIETSCH wird 65

 Er studierte Musik und Gesang an der Missouri University in Kansas City, an der Juilliard School of Music, im American Opera Center New York und in den Jahren 1979-82 an der Wiener Musikhochschule. 1975 kam es zu seinem ersten Bühnenauftritt bei der Fargo-Moorhead Civic Opera. 1981 gab er ein sehr erfolgreiches Konzert in der New Yorker Town Hall, dem 1982 eins in der dortigen Carnegie Hall folgte. 1981 war er Gewinner des National Arts Club-Preises. Es schlossen sich Bühnen- und Konzertauftritte in Nordamerika wie in Europa an. Er sang an der City Opera New York, an der Opera North Leeds (1983 den Graf Luna im »Troubadour«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Saarbrücken, am Opernhaus von Essen und war 1985-89 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe (Debüt als Germont-père. In den USA war er als Gast auch an der Oper von Santa Fé, bei der Michigan Opera, der Milwaukee Opera, der Minnesota Opera und der Hawaii Opera anzutreffen. 1991 sang er bei den Festspielen von Costa Mesa den Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, in New Orleans den Carlos in »La forza del destino« von Verdi, bei der Pacific Opera den Scarpia in »Tosca«, 1993 in Montreal den Nabucco von Verdi. 1997 trat er in Kansas City als Doktor in »Vanessa« von S. Barber auf. Als Konzertsolist trat er u a. zusammen mit dem New York Philharmonic Orchestra, dem Mexico City Philharmonic Orchestra und anderen bekannten Orchestern auf. Auf der Bühne sang er vor allem die Baritonpartien in Opern von Verdi, doch hatte sein Repertoire hier wie auch im Konzertbereich einen großen Umfang.

Schallplatten: HRI (»Il Corsaro« von Verdi).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite:
http://www.dietschartists.com/#!james-dietsch-baritone/c22ak

 27.3. Angelo LO FORESE wird 95

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 Er war lange Zeit als Angestellter bei einer Mailänder Firma tätig, ehe er seine Stimme durch Aureliano Pertile, Emilio Ghirardini, Vladimiro Badiali und Alessandro Ziliani in Mailand ausbilden ließ. 1952 erfolgte sein Bühnendebüt als Manrico im »Troubadour«. Seine Karriere nahm nun eine schnelle Entwicklung. Man hörte ihn an den großen italienischen Bühnen und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla. Er debütierte an der Mailänder Scala 1959 als Luigi in »Il Tabarro« von Puccini und sang dort 1959 auch den Don José in »Carmen«, 1964 den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1972 die Titelrolle in Schostakowitschs »Die Nase«. Es kam zur Ausbildung einer internationalen Karriere mit Gastspielen an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, in Helsinki, Budapest, Rio de Janeiro, Toulouse, Lyon, Bordeaux und bei den Festspielen von Aix-en-Provence, Johannesburg, Barcelona, Philadelphia, Zagreb und Belgrad. Er gastierte an der Oper von Rom (1955 in »Il Tabarro« und in »La figlia di Jorio« von Pizzetti, 1958 wieder in »Il Tabarro«), am Teatro Comunale Florenz (1957 als Aligi in »La figlia di Jorio«), am Teatro Comunale Bologna (1953 als Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1968 als Oedipus Rex von Strawinsky, 1973 als Ottokar im »Freischütz«), am Teatro Colón Buenos Aires (1955), an der Oper von Monte Carlo (1960 als des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, 1961 als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«), beim Maggio Musicale von Florenz (1956 als Verdis Don Carlos, 1966 als Admète in »Alceste« von Gluck), am Teatro San Carlos Lissabon (1955), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1965), an den Opernhäusern von Gent (1970) und Antwerpen (1971), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1966 als Manrico), am Opernhaus von Zürich (als Manrico 1958), am Teatro Verdi Triest, an den Opernhäusern von Marseille, Athen, Bilbao (1963 als Ismaele im »Nabucco« von Verdi) und beim Wexford Festival (1969 als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller«). Höhepunkte in seinem vielgestaltigen Bühnenrepertoire waren die heldischen Partien der italienischen Opernliteratur bis hin zum Otello von Verdi. Beim Maggio Musicale von Florenz wirkte er 1957 in der Uraufführung der Oper »Il Figliuol Prodigo« von Gian Francesco Malipiero mit.

Schallplatten: Fonit-Cetra (»Don Carlos« von Verdi), Myto-TIS (Giasone in »Medea« von Cherubini), Fratelli Fabbri (vollständige Opern »Pagliacci«, »Giulietta e Romeo« von Zandonai).

 28.3. Tiziano SEVERINI wird 60

 Biographie des italienischen Dirigenten, der 1989 mit Tosca an der Wiener Staatsoper debütierte, auf Italienisch:
http://www.ouverture.net/tizianoseverini.html

 28.3. Der Dirigent Manfred RAMIN wird 75

 28.3. Elizabeth BAINBRIDGE wird 85

ElizabethBainbridge

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Guildhall School of Music London und bei Norman Walker. Sie begann ihre Karriere 1958 im Festspielchor in Glyndebourne. Als Solistin sang sie zuerst 1963 beim Glyndebourne Festival die Pallas Athene in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und die 3. Dame in der »Zauberflöte«, 1964 bei der Welsh Opera Cardiff die Azucena im »Troubadour«. Sie wirkte seit 1965 für mehr als 25 Jahre an der Londoner Covent Garden Oper. Von den vielen Partien, die sie dort gesungen hat, seien wenigstens einige genannt: die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, die Erda im Nibelungenring, die Amneris in »Aida«, die Emilia in Verdis »Otello«, die Filipjewna im »Eugen Onegin« und die alte Buryja in Janáceks »Jenufa«. 1976 nahm sie an diesem Haus auch an der Uraufführung von H.W. Henzes »We come to the River« teil. 1963 sang sie am St.Pankras Theatre London in der Premiere von Rossinis »La Pietra del paragone«. Weitere Auftritte bei der Welsh Opera Cardiff, der Scottish Opera Glasgow (1965 als Schenkenwirtin in »Boris Godunow«, 1966 und 1976-77 die Mrs. Quickly, 1968 und 1973 die Auntie in »Peter Grimes« von B. Britten und 1973 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, bei den Festspielen von Aldeburgh und Glyndebourne. Sie gastierte mit dem Ensemble der Covent Garden Oper 1976 an der Mailänder Scala (als Auntie in »Peter Grimes«), 1979 bei einer Fernost-Tournee. 1977 erfolgte ihr USA-Debüt an der Chicago Opera in »Peter Grimes« von B. Britten, 1979 gastierte sie in Buenos Aires, 1985-86 an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1985 auch im Theater des Herodes Atticus in Athen als Nurse in »King Priam« von M. Tippett. 1990 zu Gast am Opernhaus von Dublin und beim Wexford Festival in Irland (hier in »The Rising of the Moon« von N. Maw). Sie nahm auch an Gastspieltourneen der English National Opera und anderer englischer Operngesellschaften teil. 1989 feierte man an der Covent Garden Oper ihre 25jährige Zugehörigkeit zu diesem Haus. 2001 gastierte sie am Grand Théâtre Genf als alte Buryja.

Schallplatten: Sie sang viele kleinere Partien in integralen Opernaufnahmen auf EMI (»Das schlaue Füchslein« von Janácek, »Eugen Onegin«), HMV (Vokalmusik von Vaughan Williams, »Troilus and Cressida« von W. Walton), Decca, CBC (Dorothée in »Cendrillon« von Massenet), RCA (»Norma«, »Salome« von R. Strauss, »Il Trovatore«), Philips (»Dido and Aenea« von Purcell, geistliche Musik von Mozart), Telefunken/Schwann (Religiöse Werke von Mozart), Unicorn (»Wuthering Heights« von B. Herrmann), Chandos (Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«).

 28.3. Dmitrij GNATJUK wird 90

 Seine Eltern waren Landarbeiter. Er sang bereits mit sieben Jahren in einem Kinderchor. 1941 erregte er bei einem Amateur-Wettbewerb Aufsehen und sollte in Tschernowzy mit dem Gesangstudium beginnen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte diese Pläne, und so musste er 1944-46 schließlich einen Arbeitseinsatz im Ural leisten. Erst 1946 konnte er in die Ukraine zurückkehren und war zunächst als Chorist bei einer Wanderoper tätig. 1946-51 kam es dann endlich zur Ausbildung seiner Stimme am Konservatorium von Kiew bei Iwan Sergejewitsch Patorschinsky. Bereits als Student übernahm er einige kleinere Partien am Opernhaus von Kiew (Schewtschenko-Theater), dessen reguläres Mitglied er seit 1951 war. Er gehörte für viele Jahre während seiner gesamten Karriere zu den führenden Kräften dieses Hauses und trat dort u.a. als Papageno in der »Zauberflöte«, als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Rigoletto (seine besondere Glanzrolle), als Germont sr. in »La Traviata«, als Renato in »Un Ballo in maschera« und als Jago im »Otello« von Verdi, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Escamillo in »Carmen«, als Titelheld im »Dämon« von Rubinstein, als Telramund im »Lohengrin«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Tonio im »Bajazzo«, als Fürst Igor von Borodin, als Eugen Onegin von Tschaikowsky, als Jeletzky in dessen »Pique Dame«, als Rangoni im »Boris Godunow«, als Mazeppa von Tschaikowsky, als Aleko in der gleichnamigen Oper von Rachmaninoff, als Petrucchio in »Der Widerspenstigen Zähmung« von Schebalin, als Murman in »Abessalom und Eteri« von Paliaschwili und in ukrainischen Opern wie »Taras Bulba« und »Natalka Poltawa« von Lyssenko, »Die Saporosher Kosaken jenseits der Donau« von Gulak-Artemowskij auf. Er gastierte in den russischen Musikzentren und auch im Ausland (Island, Dänemark, Australien, Indien, China, USA), hier vor allem als Konzert- und Liedersänger. 1960 erfolgte seine Ernennung zum Volkskünstler der UdSSR, 1967 erhielt er den Preis der Kommunistischen Jugend Russlands, 1973 den Staatspreis der Ukrainischen Sowjetrepublik, 1977 den Staatspreis der UdSSR, 1974 den Staatspreis der Sowjetrepublik Georgien. Seit 1975 unterrichtete er am Staatlichen Institut für Theaterkunst in Kiew; er inszenierte Opern am dortigen Opernhaus (»Der Barbier von Sevilla«, »Faust«, »Tosca«, »Fürst Igor«, »Der stille Don« von Dsershinski) und am Kindertheater in Kiew. Er übte dazu am Konservatorium von Kiew eine Lehrtätigkeit aus.

Lit: M. Stefanovych: »Dmytro Gnatjuk« (Kiew, 1961).

Schallplattenaufnahmen auf Melodiya.

 29.3. Pamela COBURN wird 60

Pamela_COBURN

 Sie wuchs in Cincinnati auf. Ihre Mutter war Klavier- und Gesanglehrerin und leitete einen Chor; sie studierte an der Indiana University, an der Eastman School Rochester und an der New Yorker Juilliard Music School, vor allem bei dem Pädagogen Ed White. Bereits 1979 kam es zu ihrem Konzertdebüt. 1980 kam sie nach Westdeutschland und gewann noch im gleichen Jahr einen internationalen Gesangwettbewerb der ARD in München. 1982 wurde sie Preisträgerin beim Concours Auditions of the Air der Metropolitan Oper New York. In Deutschland wurde sie in ihrer Karriere durch die berühmte Sopranistin Elisabeth Schwarzkopf gefördert und kam seit 1982 an der Staatsoper von München zu großen Erfolgen. Sie konnte hier vor allem als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Rosalinde in der »Fledermaus« von J. Strauß, als Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, als Ellen Orford in B. Brittens Oper »Peter Grimes« und in einer Anzahl weiterer Rollen beeindrucken. 1984-96 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt elf Vorstellungen als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Fiordiligi und Ellen Orford. 1988 sang sie beim Maggio Musicale von Florenz die Ellen Orford, 1991 in Los Angeles die Ilia in »Idomeneo«, 1991 an der Miami Opera die Alice Ford. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1990 die Eurydike in einer konzertanten Aufführung der Oper »L’Anima del filosofo« von Joseph Haydn und 1991 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1991 debütierte sie als als Rosalinde an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 1999 in insgesamt 18 Vorstellungen auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang. 1994 hörte man sie in Düsseldorf als Arabella von R. Strauss, beim Europäischen Musikfest in Stuttgart in »Le Martyre de Saint Sébastien« von Debussy, im Wiener Konzerthaus als Saffi im »Zigeunerbaron« (in einer konzertanten Aufführung), 1996 an der Oper von Washington als Fiordiligi. 1997 sang sie am Staatstheater Hannover, am Nationaltheater Mannheim wie an der Münchner Staatsoper die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel und die Freia im »Rheingold«, in Madrid die Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1998 in München die Elettra in Mozarts »Idomeneo«. 2000 trat sie an der Deutschen Oper Berlin als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« auf. Dazu hatte sie eine Karriere im Konzertsaal, die der auf der Bühne nicht nachstand; vor allem wurde sie als Solistin in Oratorien geschätzt.

Schallplatten: Christophorus-Verlag (»Le Roi David« von A. Honegger), Philips (Siebel im »Faust« von Gounod, »L’Oca del Cairo« von Mozart, Marzelline im »Fidelio«, C-Moll-Messe von Mozart), Orfeo (»Kleider machen Leute« von Joseph Suder, »Don Giovanni« von Gazzaniga, »Das Liebesverbot« von R. Wagner), Capriccio (Lieder von J. Brahms, »Der Traumgörge« von Zemlinsky, »Le Postillon de Lonjumeau« von A. Adam, Szenen aus Opern von Richard Strauss), Capriccio/EMI (Titelrolle in Lehárs »Die lustige Witwe«), EMI (Much loved Music), Decca (1. Dame in der »Zauberflöte«), Teldec (»Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn, »Der Zigeunerbaron« als Saffi), DEL (Deutsche Volkslieder mit Hermann Prey), Hänssler-Verlag (Missa solemnis von Beethoven), Hänssler/Naxos (Te Deum von A. Brucknaer), MDG/Naxos (Leonore im »Fidelio«), Obligat (Verdi-Requiem), Sony (8. Sinfonie von G. Mahler, Verdi-Requiem).

 30.3. John EATON wird 80

 Er studierte 1953-59 an der Princeton University Komposition bei Milton Babbitt, Edward Conc, Eral Kim und Roger Sessions, Musikwissenschaft bei Arthur Mendel und Oliver Strunk und Klavier bei Erich Itor Kahn, Frank Sheridan, Eduard Steuermann und Louise Stransky.

1959-71 gab Eaton in Nord- und Südamerika Konzerte und Vorlesungen im Auftrag der United States Inforemation Agency (USIA). Daneben arbeitete er 1953-71 auch als Jazzpianist und Interpret neuer Musik und spielte in den 1970er Jahren Synthesizer. In dieser Eigenschaft wirkte er an Uraufführungen von Werken von Larry Austin, Leslie Bassett, Niccolò Castiglioni, Joel Chadabe, Donald Martino, Robert Moevs und William O. Smith mit. 1976 veröffentlichte er das Buch Involvement with Music: New Music since 1950. 1971-91 war Eaton Professor für Musik an der Indiana University und künstlerischer Leiter des Center for Electronic and Computer Music. Danach war er bis zu seiner Emeritierung 2001 Professor an der University of Chicago. Eaton gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten der USA in der Gegenwart. Daneben befasste er sich intensiv mit elektroakustischer und mikrotonaler Musik. Für seine Kompositionen wurde er vielfach ausgezeichnet. So erhielt er zehnmal Preise der American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP), 32 BMI-Awards, dreimal den Prix de Rome und zwei Guggenheim-Stipendien. 1990 war er MacArthur Fellow.

 30.3. Bruna RIZZOLI wird 90

Bruna_RIZZOLI

 Sie absolvierte ihr Studium bei Maria Teresa Pediconi in Rom. 1949 gewann sie den Gesangwettbewerb von Spoleto. Daraufhin debütierte sie 1949 in Spoleto als Amina in »La Sonnambula« von Bellini. 1950 wurde sie Siegerin im Wettbewerb der Philharmonia Romana; 1951 zweiter Preis beim Concours von Genf, 1952 erster Preis in Lausanne. Inzwischen konnte sie an den großen italienischen Opernbühnen wichtige Erfolge verzeichnen. Sie sang an der Oper von Rom 1952 die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, 1953 die Ellena in »Il Pozzo e il Pendolo« von Bruno Bettinelli, bei den Festspielen in den Caracalla-Thermen 1954 die Gilda im »Rigoletto«. 1951 trug sie die Gilda am Theater von Reggio Emilia vor, 1958 am Teatro Comunale Bologna die Pamina in der »Zauberflöte«, 1970 die Sinaide in »Mosè in Egitto« von Rossini. 1959 trat sie beim Holland Festival und beim Festival von Aix-en-Provence als Flaminia in J. Haydns »Il mondo della luna« auf. An der Mailänder Scala, an der sie 1960 in einem Mozart-Konzert debütierte, sang sie 1961 die Dirce in Cherubinis »Medea« und 1962 sang sie dort an der Piccolo Scala die Licori in »La fida ninfa« von A. Vivaldi. Weitere Auftritte am Teatro Comunale Florenz (1963 in der Missa solemnis von Beethoven, 1966 im Te Deum von Bruckner), am Teatro Massimo Palermo (1965 als Flaminia, 1969 als Donna Lorenza in »Il Cordovano« von Goffredo Petrassi, 1970 als Marzelline im »Fidelio«), in Cagliari, am Teatro Fenice Venedig (1968 als Sinaide) und an der Oper von Kairo (1968 als Susanna in »Le nozze di Figaro«). 1962 großer Erfolg in Turin als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Sie galt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des lyrischen Koloraturfachs innerhalb ihrer Generation in Italien. Neben ihrer Tätigkeit auf der Bühne hatte sie eine zweite, nicht weniger erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin. Auf der Bühne wie im Konzertsaal spezialisierte sie sich nicht zuletzt auf das barocke Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts.

Ihre Aufnahmen erschienen bei Philips (Musetta in »La Bohème«, »Don Pasquale«, »Gianni Schicchi« von Puccini, »Mosè in Egitto« von Rossini) und bei Saga (Querschnitt durch »Madame Butterfly«), auch bei Cetra und Angelicum. Auf Melodram veröffentlichte man eine Aufnahme der oben erwähnten »Meistersinger«-Aufführung in italienischer Sprache aus Turin.

 31.3. Robert GAMBILL wird 60

Robert_GAMBILL
Als Oedipus Rex

 1973 begann er das Studium der Mathematik und der Betriebswissenschaft, studierte dann aber Germanistik und kam als Austauschstudent nach Hamburg. 1977-81 studierte er an der dortigen Musikhochschule Gesang bei Hans Kagel. Schon während dieser Zeit sang er kleinere Opernpartien, so an der Oper von Frankfurt a.M., u.a. bei einer Aufführung von »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker. Am Grand Théâtre Genf sang er bereits 1977 den Grafen Lerma in Verdis »Don Carlos«, 1978 den Abdallo im »Nabucco«, 1981 den Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«, 1984 den Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1986 den Fenton im »Falstaff« von Verdi und dann 2004 den Parsifal. Sein erstes Engagement fand er 1981 am Staatstheater von Wiesbaden. Nunmehr entwickelte seine Karriere sich ungewöhnlich schnell. In Wiesbaden erzielte er seine ersten großen Erfolge als Ernesto im »Don Pasquale« und als Don Ottavio im »Don Giovanni«, später als Tamino in der »Zauberflöte« und als Fenton in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai. Er war der Staatsoper von Stuttgart durch einen Gastvertrag verbunden. 1981 zu Gast bei den Festspielen von Drottningholm als Don Ottavio, 1982 beim Glyndebourne Festival als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«. Er debütierte am 15.3.1981 an der Mailänder Scala in der Uraufführung von Karlheinz Stockhausens »Donnerstag aus Licht« als Michael und trat dort danach in mehreren Partien auf: 1988 als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1989 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1990 als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1993 die Titelrolle in C.M. von Webers »Oberon«, 2005 als Tannhäuser und 2009 als Tristan. Weitere Gastspiele bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1984 als Graf Almaviva), an der Hamburger Staatsoper, am Teatro Fenice Venedig (1983 als Ferrando), am Teatro Comunale Bologna und an der Oper von Santa Fé. Er sang 1984 in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Opernhauses von Zürich den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1984-85 in Glyndebourne den Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«, 1988 in Paris und 1989 in Lüttich den Giannetto in Rossinis »La gazza ladra«, 1987 bei den Festspielen von Schwetzingen den Grafen Almaviva, im gleichen Jahr am Teatro Colón Buenos Aires den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. 1988 wirkte er am Theater an der Wien in Wien in Aufführungen der vergessenen Oper »Fierrabras« von Schubert als Eginhard mit. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1988-91 als Graf Almaviva, als Eginhard, als Fenton im »Falstaff« von Verdi, als Tamino und als Belmonte in insgesamt 28 Vorstellungen. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1989 als Steuermann in »Der fliegende Holländer« und sang hier in insgesamt zehn Vorstellungen 2003 auch die Titelpartie in Strawinskys »Oedipus Rex«. Er sang an der Londoner Covent Garden Oper 1990 den David, an der Oper von Nizza 1991 den Belmonte, am Teatro Liceu Barcelona 1992 den Ferrando, bei den Schwetzinger Festspielen des gleichen Jahres in Rossinis »L‘Occasione fa il ladro«, 1994 an der Staatsoper München den Ramiro, 1996 in Stuttgart die Titelrolle in der Offenbach-Operette »Ritter Blaubart«. Bei den Salzbuger Festspielen wirkte er 1995 und 1999 als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg, 1996 als Oberon in der gleichnamigen Oper von Weber, 2010 als Idomeneo in einer konzertanten Aufführung der gleichnamigen Mozart-Oper (in der Bearbeitung von R. Strauss) und 2010 als Aegist in »Elektra« von R. Strauss mit. 1997 hörte man ihn an der Londoner Covent Garden Oper als Narraboth in »Salome« von R. Strauss, an der Staatsoper Berlin als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg, am Stadttheater von Münster/Westfalen als Parsifal, am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Max im »Freischütz«, 1998 an der Staatsoper Stuttgart als Florestan im »Fidelio«, 1999 an der Staatsoper Berlin als Tannhäuser. An der Stuttgarter Staatsoper trat er 1999 als Siegmund in der »Walküre«, 2000 als Eisenstein in der »Fledermaus« auf, am Opernhaus von Toulouse und an der Münchner Staatsoper 2000, an der Staatsoper Dresden 2001 als Tannhäuser. Er sang auf der Bühne zunächst sowohl das lyrische wie das Buffo-Repertoire für Tenor, später nahm er auch dramatische und Wagner-Partien in sein Repertoire auf; er konnte aber seinen ausdrucksreichen Tenor auch in einem ausgedehnten Konzertrepertoire erfolgreich einsetzen.

Schallplatten: HMV (Stabat mater von Rossini), Orfeo (Evander in »Alceste« von Gluck, »Les pèlerins de la Mecque« von Gluck, »Acis and Galatea« von Händel), DGG (Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, »Fierrabras« von F. Schubert, »Hoffmanns Erzählungen«, »Donnerstag aus Licht« von Stockhausen), Erato (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Sony (»Die Entführung aus dem Serail«), Harmonia mundi (»Cleopatra e Cesare« von C.H. Graun), HMV-Electrola (Tenor-Solo im »Messias«); RCA-BGM-Video (»L’Italiana in Algeri«), Teldec- Video (»L’Occasione fà il ladro« von Rossini).

 31.3. John STEWART wird 75

 Er studierte Musik und Gesang an der Yale University in New Haven und an der Brown University in Providence (Rhode Island) und war Schüler der Pädagogen Cornelius Reid und Frederick Jagel. Nachdem er zuerst als Musiklehrer und Chordirigent tätig gewesen war, kam es 1968 an der Santa Fé Opera zu seinem Bühnendebüt in der Partie des Pinkerton in »Madame Butterfly«. In seiner amerikanischen Heimat ist er sehr erfolgreich an den Opernhäusern von Cincinnati, Milwaukee, Philadelphia, Pittsburgh, San Diego, San Antonio, in Fort Worth, Houston/Texas, Washington und an der New York City Opera aufgetreten und erreichte 1973 die New Yorker Metropolitan Oper (Debüt als Don Ottavio im »Don Giovanni«). Er sang hier außerdem noch den Alfred in der »Fledermaus« in insgesamt sechs Vorstellungen. Länger als zehn Jahre war er Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. Er gastierte in Amsterdam, in Ottawa, am Grand Théâtre Genf (1969 als Cavaradossi in »Tosca«, 1971 als Tamino in der »Zauberflöte« und 1980 als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito«) und war ein geschätzter Konzert- und Oratoriensänger. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires standen Partien für lyrischen Tenor: der Ferrando in »Così fan tutte«, der Alfredo in »La Traviata«, der Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, der Rodolfo in »La Bohème«, der Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti und der Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod.

 

 

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