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GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2015

01.02.2015 | Allgemein, Geburtstage

GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2015

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

GEBURTSTAGE

 2.2. David ANGUS wird 60

 Informationen über den englischen Dirigenten auf seiner Web-Seite:
http://www.david-angus.com/

 2.2. Reiner SÜSS wird 85

Reiner_SUESS

 Als Kind kam er 1935 nach Leipzig. 1939-48 war er Mitglied des Thomanerchors, seit 1948 Ausbildung der Stimme an der Hochschule für Musik in Leipzig. Seine Lehrer waren vor allem E. Linden und Hans Lissmann. 1953-56 war er als Bassist bei Radio Leipzig tätig, und zwar als Mitglied des Rundfunkchores. 1956-57 war er als Solist in Bernburg a.d. Saale engagiert (Debüt als Njegus in Lehárs »Die lustige Witwe« und als Moruccio in »Tiefland« von d’Albert), 1957-59 am Theater der Stadt Halle (Saale), wo er als Ochs im »Rosenkavalier« Aufsehen erregte. Seit 1959 Mitglied der Staatsoper Berlin. Hier hatte er große Erfolge als Bass-Buffo, wobei man ihn als exzellenten Darsteller rühmte. Seine großen Partien waren neben dem Ochs der Leporello im »Don Giovanni«, der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Falstaff in den Opern von Verdi und Nicolai, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Warlaam im »Boris Godunow« und der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing. Am 4.10.1959 sang er an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Der arme Konrad« von K. Forest, am 15.10.1961 in »Leonce und Lena« von Kurt Schwaen, am 15.11.1966 in »Puntila« von Paul Dessau, am 19.12.1969 in der von Paul Dessaus »Lanzelot«, am 29.9.1970 in der Uraufführung von »Joe Hill« von Alan Bush, am 3.10.1976 in »Meister Röckle« von Joachim Werzlau. Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1967 als Ochs), an den Nationalopern von Budapest und Helsinki, in Lyon, Lausanne und Florenz. 1994-95 trat er als Gastsänger am Berliner Metropoltheater auf, auch an den Theatern von Frankfurt/Oder, Görlitz und Nordhausen. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine zweite, ebenso erfolgreiche Karriere als Konzert- und vor allem als Oratorienbassist. Im Fernsehen der DDR trat er auch als Moderator in Unterhaltungssendungen auf.

Schallplatten: DGG (»Tannhäuser« unter Konwitschny, »Tosca«, Pancratius im »Wildschütz« von Lortzing), HMV (kleine Partie in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Eterna (Querschnitt durch »Don Pasquale«, »Pimpinone« von Salieri, »Einstein« von P. Dessau), Telefunken (»La Serva Padrona« von Pergolesi), Philips (»Zaïde« von Mozart, »Die Kluge« von C. Orff), Berlin Classics (»Leonce und Lena« von P. Dessau).

 3.2. Mario LUPERI wird 60

Mario_LUPERI

 Er studierte zuerst in Cagliari, dann in Verona und schließlich an der Accademia Chigiana von Siena. 1979 debütierte er bei den Festspielen von Perugia in Spontinis Oper »Olimpia« und sang beim gleichen Festival eine von der Eurovision ausgestrahlte Aufführung des Requiems von Cherubini. 1981 hörte man ihn am Teatro Massimo Palermo als Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart und beim Maggio Musicale von Florenz als Thoas in »Iphigénie en Tauride« von Gluck. Er begann dann eine sehr erfolgreiche Karriere an der Mailänder Scala; hier sang er 1982 den Kaiser in Strawinskys »Le Rossignol« und in  »Addio Garibaldi« von Girolamo Arrigo, 1983 und 2008 den Simone in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1984 die Stimme Neptuns in Mozarts »Idomeneo«, 1985 den Plutone in »L‘Orfeo« von Monteverdi, 1986 den Oberpriester in Verdis »Nabucco«, 1988 de Loredano in Verdis »I due Foscari«, 1991 den Altamoras in » Lodoïska « von Cherubini und den Leone in Verdis »Attila«, 1992 den Giacomo in »Fra Diavolo« von Auber, 1995 den Jorg in Verdis »Stiffelio«, 2002 den Sparafucile im »Rigoletto« und 2014 den König Priamus in »Les Troyens« von Berlioz. Beim Festival von Macerata gastierte er 1984 als Colline in »La Bohème« und 1986 als Timur in »Turandot« von Puccini. 1986 war er an der Münchner Staatsoper als Colline und als Ramfis in »Aida« zu Gast. Die letztgenannte Rolle sang er auch 1987 bei den »Aida«-Aufführungen vor den Tempeln von Luxor. Er gastierte 1986-87 weiter bei den Festspielen von Avignon, in Toulouse, in Brüssel (als Pistola in Verdis »Falstaff«), in Aix-en-Provence und am Teatro San Carlo Neapel (als Oroe in »Semiramide« von Rossini und als Oroveso in Bellinis »Norma«). Bei den Festspielen in der Arena von Verona 1987 bewunderte man wiederum seinen Basso profondo in der Partie des Ramfis. 1988 erfolgte sein Nordamerika-Debüt an der Oper von Pittsburgh als Timur. 1990 trat er am Teatro Carlo Felice Genua in Puccinis »La Bohème« auf, am Teatro Fenice Venedig als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1995 gastierte er in Amsterdam als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo«. 1996 sang er bei den Aufführungen von Puccinis »La Bohème« auf der Piazza di Siena in Rom den Colline. 1987 Gastspiel an der Staatsoper Wien als Timur. 1996 trat er in Amsterdam als Sparafucile auf, 1998 als Angelotti in »Tosca«, ebenso 1998 am Teatro Goldoni in Florenz als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo«. Er gastierte 1999 in Amsterdam als Gott der Unterwelt/Orakel in »Alceste« von Gluck, 2000 an der Oper von Tel Aviv als Kardinal Brogni in »La Juive« von Halévy, an der Münchner Staatsoper als Mönch in Verdis »Don Carlos«, beim Festival in La Coruna in Spanien und an der Oper von Tel Aviv als Commendatore im »Don Giovanni«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Pistola.

Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit der Pianistin und Dirigentin Tiziana Carlini, die an der Musikakademie in Parma wirkte.

Schallplatten: Phillips (Colline in »La Bohème«), Decca (Commendatore im »Don Giovanni«), Bongiovanni (Mitschnitt eines Konzerts von 1981), Sony (»Lodoïska« von Cherubini), Cetra (»I Cavalieri di Ekebù« von Zandonai); Videoland Wien (»Attila« von Verdi).

 3.2. Simone ALAIMO wird 65

Simone_ALAIMO

Als“Don Pasquale“

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger zuerst in Palermo und wurde dann in die Opernschule der Mailänder Scala aufgenommen. Er zeichnete sich bei mehreren Gesangwettbewerben aus (Voce Verdiane Busseto, Concorso Benjamino Gigli 1978, Concours Maria Callas 1980). Durch den berühmten Pädagogen Rodolfo Celetti wurde er in das Belcanto-Repertoire, vor allem in das Werk Rossinis, eingeführt. Nachdem er sich an der Mailänder Scala bereits 1977 und 1978 in Konzerten vorgestellt hatte und bei einem Gastspiel der Scala in Busseto den Leporello im »Don Giovanni« gesungen hatte, wirkte er in Mailand als Tancredi in Monteverdis »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda« und als Uberto in Pergolesis »La Serva Padrona« mit. 1980 sang er an der Piccolo Scala in Mailand den Tollo in der Oper »La Testa di bronzo« von C.E. Soliva. An der Mailänder Scala sang er dann 1982 den Alidoro in Rossinis »La Cenerentola«, 2001 und 2005 sang er dann in der gleichen Oper den Don Magnifico sowie 2002 den Basilio im »Barbier von Sevilla«. Seine Karriere entwickelte sich nunmehr sehr schnell. 1980 sang er in Las Palmas und in Genua (wo er seither oft auftrat), 1981 und dann immer wieder am Teatro San Carlo Neapel, seit 1982 auch an der Oper von Rom. 1982 gastierte er am Teatro Liceu Barcelona und beim Rossini Festival in Pesaro, 1982, 1984 und 1986 übernahm er bei den Festspielen von Martina Franca den Assur in Rossinis »Semiramide«. Hatte er bis 1984 Bass-Partien gesungen, so wandte er sich seitdem auch dem Bariton-Fach zu, so dass sein Rollenrepertoire einen besonders großen Umfang annahm. 1985 gastierte er am Teatro Gigliolo Savona in der Titelrolle der Donizetti-Oper »Torquato Tasso«, 1985 war er zu Gast am Théâtre Châtelet Paris, 1987 am Teatro San Carlos Lissabon. 1987 kam es zu seinem Nordamerika-Debüt an der Oper von Chicago als Mustafà in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. Am Theater von Savona sang er 1986 den Murena in Donizettis »L’Esule di Roma«, 1989 den Issachar in der vergessenen Oper »L’Ebreo« von Giuseppe Apolloni. An der Oper von San Francisco gastierte er 1988 in der amerikanischen Premiere von Rossinis »Maometto II.« in der Titelpartie, 1991 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1992 als Dulcamara in »L’elisir d‘amore« und als Mustafà sowie 1995 als Don Magnifico. 1988 gastierte er mit großen Erfolgen an der Covent Garden Oper London (wieder in »L‘Italiana in Algeri«). Als Mustafà gastierte er 1990-2001 in insgesamt zwölf Vorstellungen auh an der Wiener Staatsoper. An der Oper von Monte Carlo sang er 1990 den Mustafà, in Paris den Assur in »Semiramide« (in einer konzertanten Aufführung). 1993 hörte man ihn an der Covent Garden Oper als Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1994 als Don Magnifico, 1993 an der Oper von Dallas als Assur. 1993 debütierte er als Assur an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2009 in insgesamt 72 Vorstellungen auch als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Don Magnifico, als Don Pasquale und als Dulcamara aufgetreten ist. 1997 trat er am Teatro Bellini in Catania als Dulcamara auf, am Teatro Massimo Palermo als Falstaff von Verdi, 1998 an der Covent Garden Oper London und am Teatro Carlo Felice Genua als Basilio im »Barbier von Sevilla«, an der Grand Opéra Paris (Palais Garnier) als Mustafà. 1998 sang er am Opernhaus von Sevilla und 1999 am Teatro Massimo Palermo die Titelrolle in der lange vergessenen Oper »Alahor in Granata« von Donizetti. 2000 sang er an der Londoner Covent Garden Oper und am Opernhaus von los Angeles den Don Magnifico. 2000 Gastspiel an der New Israeli Opera Tel Aviv als Mustafà. Von den vielen Bühnenpartien, die sein Repertoire bildeten, sind noch zu nennen: der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Paisiello, der Bartolo in »Le nozze di Figaro«, der Graf Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Selim in Rossinis »Il Turco in Italia«, der Faraone in »Mosè in Egitto« (Covent Garden Oper 1994), der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der König Heinrich VIII. in »Anna Bolena«, der Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, der Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«, der Albano in »I Lituani« von Ponchielli und der Argante in »Rinaldo« von G.F. Händel.

Schallplatten: Philips (»La Cenerentola«, »Maria Stuarda« von Donizetti, Leporello im »Don Giovanni«, Petite Messe solennelle und Messa di Milano von Rossini), Decca (»L‘Elisir d’amore«, »I Masnadieri« von Verdi), Fonit Cetra (»Viva la mamma« und »L’Esule di Roma« von Donizetti), Bongiovanni (»Il Turco in Italia«, »Torquato Tasso«, »I Orazi e i Curiazi« von Cimarosa, »Crispino e la comare« von Ricci, »L’Ebreo« von Apolloni, »L’Esule di Roma« von Donizetti), Arkadia (Recital), Nuova Era (»Zaira« von Bellini), Erato (»Ermione« von Rossini), CBS (»Der Barbier von Sevilla« von Rossini), Ricordi (Severio in »Poliuto« von Donizetti), Naxos (Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«), Agorà (Sizilianische Lieder, Cantate buffe von Simone Mayr, Severo in »Poliuto« von Donizetti).

 3.2. Hans-Jürgen WACHSMUTH wird 75

 Er war in Leipzig Schüler von Margarete Bäumer und von Rolf Apreck, seit 1974 auch von C. Weigand in Halle (Saale). 1965 debütierte er am Theater von Halle in der Barockoper »Scipio« von G.F. Händel. Seitdem wirkte er an diesem Haus und wandte sich in besonderer Weise der Interpretation von Partien in Werken von Händel und anderer Meister der Barock-Epoche zu. Dazu galt er als vortrefflicher Mozartsänger. Fast alljährlich wirkte er bei den in Halle veranstalteten Händel-Festspielen mit, in denen das Opernschaffen des großen Meisters in besonderer Weise vorgestellt wurde. Bei Gastspielen wie vor allem auch in Konzertveranstaltungen kam er in Deutschland, in Polen, in der CSSR und in Holland zu viel beachteten Erfolgen.

Schallplatten: Eterna (»Belsazar« von Händel).

 4.2. Zachos TERZAKIS wird 65

Zachos_Terzakis_als_Titus_mit_Andreas Agrelli_als_Publio
Terzakis als Titus (mit Andreas Agrelli als Poblio

 Seine Familie stammte von der Insel Kreta; er studierte zunächst an der Universität von Athen Geologie, ließ aber nebenbei seine Stimme ausbilden. Nachdem er 1976 beim Maria Callas-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen hatte, nahm er für die Jahre 1976-79 ein Engagement an der Oper von Athen wahr, wo er als erste Solopartien den Alfredo in »La Traviata«, den Dimitrij im »Boris Godunow« und den Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill sang. Der deutsche Dirigent Hans Pintgen, der ihn in Athen hörte, vermittelte dem jungen Sänger ein Engagement am Landestheater von Kiel. 1979-82 wirkte er am Stadttheater von Bielefeld und kam nun in Partien wie dem Titelhelden im »Faust« von Gounod, dem Herzog im »Rigoletto«, dem Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, dem Guidon im »Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow, dem Prinzen in »Rusalka« von Dvorák, dem Vasco in Meyerbeers »Afrikanerin«, dem Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und dem Titelhelden in »Benvenuto Cellini« von Berlioz (1996) zu wichtigen Erfolgen. 1982-87 Mitglied des Opernhauses von Nürnberg; 1987-88 wirkte er bei den Festspielen von Bregenz als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« mit. 1990-91 gastierte er auch an der Berliner Staatsoper als Hoffmann, 1991 an der Staatsoper Wien als Titelheld in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1992 in Linz/Donau als Don José in »Carmen«. Gastspiele am Opernhaus Zürich (u.a. 1989 als Fra Diavolo von Auber), an der Staatsoper Berlin (u.a. als Alfredo), an den Opernhäusern von Stuttgart und Hannover, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Essen und Wiesbaden, an der Staatsoper Hamburg, am Gärtnerplatztheater in München, an der Wiener Volksoper (als Hoffmann, als Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und als Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe«), an den Opernhäusern von Kopenhagen, Helsinki und Bern (u.a. 1988 als Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet), am Staatstheater Kassel (als Rodolfo) und an der Nationaloper Athen. Auch als Konzert- und Liedersänger erfolgreich aufgetreten. 1997 trat er am Staatstheater Kassel als Froh im »Rheingold« auf und wirkte als Solist beim Festival von Szczecin (Stettin) im Polnischen Requiem von Penderecki unter der Leitung des Komponisten mit. – Seine Tochter Irina Terzakis (* 1983 Bielefeld) studierte ebenfalls Gesang und trat bereits 1998 am Opernhaus von Bonn als Barbarina in »Figaros Hochzeit« auf.

Schallplatten: Concert Athens (»Der Mutter Ring« von Kalomiris), DGG (Polnisches Requiem von K. Penderecki).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.terzakis.com/

 4.2. William WORKMAN wird 75

William_WORKMAN

 Ausbildung durch Donald Plott am Davidson College, dann am Curtis Institute of Music in Philadelphia und an der Music Academy of the West in Santa Barbara (Kalifornien), jeweils durch Martial Singher. Nach weiteren Studien bei Hedwig Schilling in Hamburg erfolgte 1965 sein Debüt an der Staatsoper von Hamburg als zweiter Gefangener in »Fidelio«. Er blieb mehrere Jahre hindurch an der Hamburger Oper; hier wirkte er in den Uraufführungen der Opern »Help! Help! The Globolinks« von Gian Carlo Menotti (1968) und »Die Teufel von Loudun« von Penderecki (20.6.1969) mit. Seit 1972 Mitglied der Oper von Frankfurt a.M., war aber auch der Hamburger Oper weiter verbunden. Er sang weiter an den Opernhäusern von Stuttgart, Amsterdam (in »Der Kreidekreis« von Zemlinsky), Marseille, Straßburg, an der Wiener Staatsoper (1974 als Silvio im »Bajazzo«) und an der Wiener Volksoper, am Grand Théâtre Genf (1971 als Melchior in »Amahl and the Night Visitors« und als Claude in »Help! Help! The Globolinks«, beides von G.C. Menotti) und an der Oper von Dallas. 1977 gastierte er an der Grand Opéra Paris in »La Cenerentola« von Rossini, 1987 an der Oper von Santa Fé in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. 1987 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Pittsburgh als Ping in Puccinis »Turandot« mit. 1988 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker. In Frankfurt nahm er an der Uraufführung der Oper »Stephen Climax« von Hans Zender teil (16.6.1986). In einer Fernsehsendung der »Zauberflöte« des deutschen Fernsehens gestaltete er den Papageno. Auf der Bühne namentlich im lyrischen Stimmfach hervorgetreten; erfolgreich auch als Konzertsänger.

Schallplatten: Turnabout (»Zoroastre« von Rameau). Electrola (moderne Opern aus der Hamburger Staatsoper), Musicaphon (»Strophen« von H. Vogt).

 5.2. Adriana DÍAZ DE LEÓN wird 60
Biographie der mexikanischen Mezzosopranistin auf Spanisch:
http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/index.php/cantantes/542-solistas-mezzosopranos

 5.2. Phyllis BRYN-JULSON wird 70

 Sie entstammte einer ursprünglich norwegischen Familie. Sie erhielt ihre Ausbildung im Berkshire Music Centre in Tanglewood und hatte 1966 ein aufsehenerregendes Debüt, als sie zusammen mit dem Bostoner Sinfonie-Orchester in der »Lulu«-Sinfonie von Alban Berg das Sopransolo sang. 1973 kam sie in New York zu großen Erfolgen als Solistin mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Pierre Boulez. 1975 debütierte sie in England, indem sie in London die Solopartie in »Pli selon pli« von Boulez zum Vortrag brachte. 1976 sang sie in der amerikanischen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper »Montezuma« von Roger Sessions (nach deren Uraufführung 1964 in Berlin) die Partie der Malinche. In der Saison 1986-87 trat sie an der Covent Garden Oper London in »Le Rossignol« von Strawinsky und in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel auf. 1990 hörte man sie in Berlin in »La Damoiselle élue« von Debussy, 1991 in der Royal Festival Hall London in dem dramatischen Monolog »Erwartung« von Schönberg. Sie unternahm Tourneen durch Australien, Neuseeland und Russland, wo sie 1987 am Moskauer Konservatorium in Meisterkursen Unterricht erteilte. In den USA sang sie zusammen mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, in England mit dem Orchester der BBC London. Sie galt als hervorragende Interpretin der modernen Musik und wurde als Solistin in Werken wie Schönbergs »Pierrot lunaire« weithin bekannt. Auch in ihren Liederabenden spezialisierte sie sich auf das Liedschaffen zeitgenössischer Komponisten.

Schallplattenaufnahmen auf RCA, darunter Lieder von Benjamin Britten, auf Etcetera in »Punch and Judy« von Birtwistle, auf Wergo im »Requiem für einen jungen Dichter« von B.A. Zimmermann, auf Erato in Werken von Boulez und Elliot Carter, auf Intercord in Schönbergs »Erwartung« und in der Missa Solemnis von Beethoven, auf RCA-Ariola in Schönbergs »Pierrot lunaire«, auf Sony in »Il Prigioniero« von Luigi Dallapiccola, auf Collins in Orchesterliedern von B. Britten, auf Music and Arts in Liedern von Charles Wuorinen, Gunther Schuller, Elliott Carter, Dallapiccola und O. Messiaën. Weitere Schallplatten auf Musica rediviva (Lieder von E. Krenek), Arabesque (Lieder von R. Schumann), Music Arts Programs of America (Lieder von Charles Wuorinen, L. Dallapiccola und Olivier Messiaen).

 6.2. Der österreichische Tenor Wolfgang WITTE wird 70

 6.2. Helga THIEDE wird 75

 Sie war Absolventin der Musikhochschule Berlin, und dort in erster Linie Schülerin von Hermann Hähnel. 1967 debütierte sie am Staatstheater Schwerin als Marina in »Die vier Grobiane« (»I quattro rusteghi«) von E. Wolf-Ferrari. Bis 1971 blieb sie in Schwerin und war dann 1972-84 am Theater von Dessau engagiert. 1984 wurde sie Mitglied der Staatsoper Dresden. Hier wie bei Gastspielen – zumeist innerhalb des Dresdner Ensembles – sang sie dramatische Sopranpartien aus allen Bereichen der Opernliteratur. In Dresden erregte sie 1989 als Leonore im »Fidelio« Aufsehen. 1990 gastierte sie an der Berliner Staatsoper, 1993 am Staatstheater von Kiel als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die sie auch 1995-96 in Dresden und 2001 am Opernhaus von Bordeaux gesungen hat. 1996 erlebte man sie an der Dresdner Staatsoper und 1997 am Opernhaus von Montpellier als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa«. 1997 gastierte sie am Stadttheater von Basel als Mutter Stolzius in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; 1999 sang sie an der Dresdner Staatsoper die Marschallin im »Rosenkavalier«. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch die Titelfigur in »Ariadne auf Naxos«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Eglantine in »Euryanthe« von Weber und die Mutter in »Der Gefangene« (»Il Prigioniero«) von Dallapiccola zu erwähnen. Die Künstlerin wurde auch als Konzertsolistin bekannt.

 6.2. Ernst DUNSHIRN wird 80

 Er war Sängerknabe im Stift Melk und studierte nach der Matura Kirchenmusik an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Musikuniversität). Anschließend absolvierte er bei Hans Swarowsky eine Kapellmeisterausbildung und bei Dr. Hans Gillesberger eine Chorleiterausbildung. Als Assistent von Dr. Gillesberger machte er zahlreiche Einstudierungen für Konzerte und Schallplattenaufnahmen. In dieser Zeit unternahm er auch Tourneen mit dem Wiener Kammerchor und war Preisträger beim Concours International des Jeunes chefs d’Orchestre in Besancon mit anschließendem Studium in Frankreich. Neben seinen Studien war er Repetitor und Kapellmeister am Stadttheater Baden. Nach Abschluss seiner Studien war er Kapellmeister und Chordirektor an den Städtischen Bühnen Ulm. In dieser Zeit war er zusätzlich Leiter des Orchesters Studio Ulmer Musikfreunde. Außerdem gründete er einen Kinderchor und betreute ihn während dieser Zeit. 1970 folgte ein Engagement als Chordirektor und Kapellmeister an das Landestheater Salzburg. Neben dieser Tätigkeit leitete er zahlreiche Konzerte des Mozarteum Orchesters. Von Salzburg wurde er ans Landestheater Linz berufen. Dort veranlasste er die Neuorganisation und den Aufbau des Konzertchores des Landestheaters, der sich erfolgreich in vielen Konzerten im In- und Ausland bewährte. Neben seiner Tätigkeit am Theater konzertierte er auch mit dem Bruckner Orchester. Darüber hinaus war er viele Jahre lang Leiter des David Chores Eferding, mit dem er in vielen Konzerten das Repertoire von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Musik pflegte. 1994 erhielt er die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich für kulturelle Verdienste. 1996 wurde er mit dem Ehrenzeichen der Stadt Eferding ausgezeichnet. Er war viele Jahre hindurch bei verschiedenen Festspielen tätig: so zum Beispiel in Bayreuth, Bregenz, Salzburg und Verona. 1997 erfolgte die Berufung an die Wiener Staatsoper als erster Chordirektor. Er dirigierte an der Wiener Hofmusikkapelle und 1998-2001 an der Wiener Staatsoper (»Rienzi«). An der Universität für Musik und darstellende Kunst ist er Lehrbeauftragter für den Lehrgang „Chor Professional“. Nach einer erfolgreichen Japantournee wurde er zum Konzertdirektor der Wiener Vokalisten ernannt. Seit Herbst 2001 war er in maßgebender Position an der Opernschule für Kinder an der Wiener Staatsoper beschäftigt. Auch als Juror ist er immer wieder zu internationalen Wettbewerben eingeladen (Chor-Olympiade Linz 2000, Internationaler Chorwettbewerb Budapest 2001). Im Jänner 2002 war er eingeladen, das Neujahrskonzert in Hamilton, Kanada, zu dirigieren. Am 17. Dezember 2003 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen.

 8.2. Anthony Raymond BECERRIL wird 70

 Schüler von Robert Lawrence und Felix Popper in New York, dann von Maestro Nicolosi in Rom. Bühnendebüt 1967 bei der Salmaggi Opera Company in New York als Silvio im »Bajazzo«. In seiner amerikanischen Heimat sang er an verschiedenen großen Operntheatern, vor allem an der New York City Opera und am Opernhaus von Philadelphia. Auch in Europa gastweise aufgetreten. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind zu erwähnen: der Escamillo in »Carmen«, der Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, der Germont-père in »La Traviata«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Masetto im »Don Giovanni«, der Belcore in »L’Elisir d’amore« von Donizetti, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Valentin im »Faust« von Gounod und der Wolfram im »Tannhäuser«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger bekannt geworden; er wirkte als Gesangspädagoge in New York.

 8.2. Barbara MARTIG-TÜLLER wird 75

 Sie war die Tochter des Tenors Erwin Tüller (1904-71) und die Schwester des Bass-Baritons Nikolaus Tüller (* 1942). Sie war am Konservatorium von Bern 1959-68 Schülerin von Helene Fahrni und von Felix Loeffel, wurde auch durch Franziska Martienssen-Lohmann und Paul Lohmann, durch Ernst Haefliger und Sylvia Gähwiller (1969-71) in Zürich und schließlich in Bern durch Dennis Hall unterrichtet. Sie ging von ihrem Wohnort Bern aus ihrer Karriere nach. Dabei war sie in erster Linie als Konzertsolistin tätig. Seit 1966 trat sie als Oratorien- und Liedersängerin in einem weitreichenden Repertoire vor ihr Publikum. Sie sang Solo-Partien in den Passionen von J.S. Bach, in dessen H-Moll-Messe und in zahlreichen seiner Kantaten, in Werken von G.F. Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Verdi, Rossini, von A. Honegger, A. Berg, W. Burkhard, O. Schoeck, Debussy, Ravel, Satie, von Jan Dismas Zelenka, von Schubert und Richard Strauss. Sie gab Konzerte beim Bachfest in Mainz, bei den Händelfesten in Halle/Saale und Leipzig, in Turin, Rotterdam, Bristol, Autun, in Hilversum, Paris und Straßburg, vor allem aber in den Musikmetropolen in der Schweiz und in Deutschland. 1980 sang sie in Zürich das Sopransolo in »Nocturnes« von G. Holzer in der Uraufführung des Werks. Auch auf der Bühne ist sie aufgetreten. Sie gastierte an den Theatern von Basel, Bern, Luzern und Metz in Partien wie der Titelheldin in Flotows »Martha«, der Donna Elvira im »Don Giovanni«, der Elettra in Mozarts »Idomeneo«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, der Agathe im »Freischütz«, der Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« und der Mutter in »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister. Am Stadttheater von Luzern übernahm sie in der Schweizer Erstaufführung von B. Brittens »Owen Wingrave« die Partie des Mrs. Julian (Spielzeit 1986-87). Seit 1986 wirkte sie in Bern im pädagogischen Bereich.

Schallplatten: Accord (»Apollo e Dafne« von Händel, Vokalwerke von J. Haydn), Carus-Verlag (Missa Dei Patris von J.D. Zelenka), Calig-Verlag (Harmonie-Messe von J. Haydn), Jecklin-Disco (Spiegel-Kantate von K. Cornell).

 8.2. Christiane GRUSELLE wird 80

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Conservatoire Royal in Brüssel, anschließend am Salzburger Mozarteum. Bühnendebüt 1956 am Théâtre Royal von Mons (Belgien) als Micaela in »Carmen«. Erfolgreiche Tätigkeit an den Opernhäusern von Brüssel (Théâtre de la Monnaie) und Lüttich (Opéra de Wallonie), in Bordeaux, Lyon und Nancy; Gastspielauftritte an der Nationaloper von Bukarest und bei den Festspielen von Dubrovnik. Sie wirkte in mehreren Fernsehaufnahmen von Opern des französischen wie des belgischen Fernsehens mit, so als Adele in der »Fledermaus«, als Rosina im »Barbier von Sevilla« von Paisiello und als Rosa in Fioravantis »Cantatrici villane«. Sie beherrschte ein weitläufiges Repertoire aus dem Fachbereich der Koloratrice wie aus dem lyrischen und dem Soubretten-Fach. Auch als Konzertsopranistin aufgetreten; sie war als Gesangpädagogin am Konservatorium von Brüssel tätig.

Schallplatten: Polydor (»Die Fledermaus«).

 9.2. Wolfgang SCHÖNE wird 75

Wolfgang_SCHÖNE

 Zuerst wurde er Volksschullehrer, besuchte dann jedoch seit 1964 die Musikhochschule Hannover; dort war er Schüler von Naan Pöld. Als dieser 1968 Professor an der Hamburger Musikhochschule wurde, folgte er ihm dorthin und erhielt 1969 sein Diplom als Konzertsänger und Pädagoge. Seit 1966 gewann er mehrere internationale Gesangwettbewerbe, u.a. in Bordeaux, Berlin, Stuttgart und s’Hertogenbosch. Er sang als Solist in dem Tonfilm »Die Chronik der Anna Magdalena Bach«. Konzertreisen, bei denen er sich als Oratoriensänger und zumal als Bach-Interpret, wie auch im Vortrag von Liedern, bewährte, führten ihn in die Zentren des deutschen Musiklebens, nach Belgien, Holland, Dänemark und Frankreich; in Übersee unternahm er Konzert-Tourneen in den USA, Mexiko und Argentinien. 1970 begann er seine Opernkarriere, indem er bei den Festspielen von Eutin als Ottokar im »Freischütz« debütierte. Er sang am Opernhaus von Wuppertal wie am Stadttheater von Lübeck (Debüt 1970 als Graf in »Figaros Hochzeit«) und schloss Gastspielverträge mit den Staatsopern von Wien (1972-93 als Wolfram im »Tannhäuser«, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Eugen Onegin, als Choroebus in »Les Troyens« von Berlioz, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Ottokar im »Freischütz«, als Minister im »Fidelio«, als Silvio im »Bajazzo«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Mandryka in »Arabella« und als Amfortas im »Parsifal«), Stuttgart (1973-82), und Hamburg (seit 1975) ab. 1976 sang er an der Staatsoper München, der er ebenfalls verbunden war, in der Uraufführung der Oper »Die Versuchung« von Josef Tal. 1980 wirkte er in Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von H. Reutter, 1992 an der Deutschen Oper Berlin in der von A. Reimanns »Das Schloss« (in der Partie des Josef K.) mit. An der Pariser Oper gastierte er 1982 als Heerrufer im »Lohengrin«, 1983 als Falke in der »Fledermaus«, 1988 als Athanael in »Thais« von Massenet, 1991-92 und 2000-01 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1983 als Graf im »Capriccio« von R. Strauss, 1997 als Amfortas sowie 1998, 2003 und 2011 als Dr.Schön/Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg. Am 2.6.1983 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Die englische Katze« von H.W. Henze in der Partie des Tom mit, 1984 gastierte er an der Komischen Oper Berlin als Golaud in »Pelléas et Mélisande«. 1984 sang er bei der Eröffnung der restaurierten Stuttgarter Staatsoper den Don Giovanni. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1985-87 und 1990 den Grafen in »Capriccio«, 1988 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Prozess« von G. von Einem, 1988-89 den Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, 1999 und 2002 den Sprecher in der »Zauberflöte«, 2002 den Gyges in »Der König Kandaules« von A. von Zemlinsky und 2005 den Lodovico Nardi in »Die Gezeichneten« von Franz Schreker. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1986 als Wolfram, 1989 als Minister im »Fidelio« und als Graf im »Capriccio«, 1990 als Orest in »Elektra« und 1992 als Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. 1987 gastierte er beim Maggio Musicale Fiorentino als Graf im »Capriccio«, 1988 am Teatro Regio Turin als Gunther in der »Götterdämmerung«, am Opernhaus von Köln als Barak. 1990 hörte man ihn in Amsterdam als Amfortas, an der Hamburger Staatsoper als Wolfram, 1993 in Amsterdam als Fliegenden Holländer. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1996 eben falls als Dr. Schön, am Teatro Bellini Catania 1996 als Frank in »Die tote Stadt« von Korngold. 1996 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Germont-père in »La Traviata«, in Amsterdam als Amfortas, an der Hamburger Staatsoper als Fliegenden Holländer, 1997 in Stuttgart in der Titelpartie der Oper »König Roger« von K. Szymanowski, 1998 in Amsterdam als Gunther. Am 24.1.1999 sang er an der Staatsoper Hamburg in der Uraufführung der Urfassung von »Hoffmanns Erzählungen« die vier dämonischen Partien. 1999 trat er an der Staatsoper von Dresden als Barak auf, an der Staatsoper von Stuttgart als Wanderer im »Siegfried«, 2000 an der Hamburger Staatsoper als Jaroslaw Prus in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, ebenfalls 2000 in der Londoner Albert Hall (konzertant) als Amfortas, an der Staatsoper Dresden als Fliegender Holländer. Am Teatro Liceu Barcelona gastierte er 2000 wieder als Barak, an der Stuttgarter Staatsoper als Mamma Agata in Donizettis »Le convenienze ed inconvenienze teatrali« (»Viva la Mamma«). 2001 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Hans Heiling in der gleichnamigen Oper von H. Marschner. Weitere Bühnenrollen: der Renato in Verdis »Maskenball«, der Ford im »Falstaff« von Verdi und der Grandier in »Die Teufel von Loudun« von Penderecki.

Schallplatten: Zahlreiche Bach-Kantaten im Claudius-Verlag, Matthäuspassion von Heinrich Schütz auf Cantate, BASF (Theresien-Messe von Haydn), CBS (Hohe Messe von J.S. Bach), Erato (Amfortas im »Parsifal«), RBM (»Doktor und Apotheker« von Dittersdorf), Orfeo (»Zaïde« von Mozart), DGG (»Giulio Cesare« von Händel), HMV (»Die schweigsame Frau« von R. Strauss). EMI (»Lulu«, Werke von K.A. Hartmann und L. Dallapiccola), Hänssler-Verlag (»Amadis de Gaule« von J. Chr. Bach, »Die Jahreszeiten« von J. Haydn, »Elias« von Mendelssohn), Carus-Verlag (Oratorium auf Worte aus der Bibel von Fanny Mendelssohn, Psalmen von Lili Boulanger); Thorn-Video (»Der Freischütz«), NVC-Arts-Video (Dr. Schön und Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg aus Glyndebourne, 1996).

 9.2. Miro BELAMARIC wird 80

 Informationen über den kroatischen Komponisten und Dirigenten auf seiner Web-Seite: http://www.englitsch.com/miro/frame.html

 10.2. Helmut KLOTZ wird 80

Helmut_KLOTZ

 Er war an der Musikhochschule Dresden im Gesangsfach Schüler von H. Fischer und studierte auch Violoncello. Er kam 1960 zu seinem Bühnendebüt bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul als Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Neben seinem Wirken als Sänger in diesem Ensemble war er dort gleichzeitig als Cellist im Orchester beschäftigt. 1961 wurde er an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet, wo er zahlreiche Partien aus dem lyrischen und dem Charakterfach sang. Er gastierte mit dem Ensemble der Leipziger Oper in Jugoslawien und auf Kuba, auch in Bukarest war er zu Gast. 1968-69 war er auch wieder als Cellist, jetzt im Orchester der Sächsischen Staatskapelle Dresden, tätig. In Leipzig stand er im Dezember 1992 in seiner 2500. Vorstellung auf der Bühne; 1997 war er noch am Opernhaus von Leipzig tätig. Zu seinen großen Partien gehörten der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Hauptmann in A. Bergs »Wozzeck« und der Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Neben seinem Wirken auf der Bühne zeichnete sich der vielseitig begabte Künstler auch als Konzert- und Oratoriensänger aus und leitete seit 1973 den Leipziger Synagogalchor.

Schallplatten: Er sang auf Philips in »Der Mond« von Carl Orff, auf Eterna in »Wozzeck« von A. Berg.

 10.2. Theodore ANTONIOU wird 80

 Er studierte am Nationalen Konservatorium (1947–58) und am Griechischen Konservatorium (1956–61) in Athen Violine, Gesang und Komposition, unter anderem bei Manolis Kalomiris und Yannis Papaioannou. Anschließend setzte er seine Studien bei Günter Bialas an der Münchner Akademie und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt fort, unter anderem bei Ligeti, Stockhausen, Berio und Boulez. Als Kompositionslehrer war er zunächst an den amerikanischen Universitäten von Stanford (1969-70), Utah (1970), an der Philadelphia Academy of Music (1970–78) und in Tanglewood, wo er 1974-85 Codirektor für Neue Musik am Tanglewood Music Center war. 1978-2008 bekleidete er einen Lehrstuhl für Komposition am Boston University College of Fine Arts.Antoniou ist Gründer und Leiter diverser Ensembles für Neue Musik, so der Formationen Alea, Alea II und Alea III an verschiedenen Universitätenund der Griechischen Gruppe für zeitgenössische Musik in Athen. Seit 1989 ist er außerdem Vorsitzender des Griechischen Komponistenverbands (EEM).Als Dirigent arbeitete Antoniou mit zahlreichen bedeutenden Orchestern, darunter das Kammerorchester des Boston Symphony Orchestra, die Radiosinfonieorchester von Berlin, Paris und München, das Zürcher Tonhalle-Orchester sowie die wichtigsten Orchester in Griechenland. Die Werkliste des Komponisten Antoniou umfasst mehrere hundert Werke aller Gattungen und Genres. Er selbst sah sich als „dramatischer Komponist abstrakter Programmmusik“: Einen großen Teil in seinem Schaffen nehmen Bühnen- und Filmmusiken sowie Opernkompositionen ein. Antonious Frühwerk schwankt zwischen freier Atonalität und einem Folklorismus Bartók’scher Prägung, er begann aber auch bald mit der Einbeziehung serieller Techniken, vornehmlich in kleinformatigen Werken. In den frühen 1970er Jahren komponierte Antoniou unter dem Einfluss von Komponisten wie Jani Christou, Krzysztof Penderecki und Bernd Alois Zimmermann einige groß angelegte Werke, ohne jedoch eine gewisse Distanz zur jeweiligen Nachkriegs-Avantgarde abzulegen. Auch später wob er immer wieder Folklore-Elemente in seine Musik, seine Musik zu Sophokles’ Ödipus auf Kolonnos wurde in die Nähe der Klangsprache Orffs, Strawinskis und Bernsteins gerückt (Giorgos Leotsakos). Einen Schwerpunkt in Antonious Werk bilden musiktheatralische Werke. Neben fast 60 Schauspielmusiken vornehmlich zum antiken griechischen und zeitgenössischen Theater und acht Filmmusiken komponierte er einige Ballette und mehrere szenische Aktionen, häufig für Schauspieler und kleinere Orchesterformationen, darunter auch explizit für das Fernsehen konzipierte „Klang-Aktionen“. In seine Instrumentalmusik, die von klassischen Orchesterwerken und Solokonzerten bis zu solistisch besetzter Kammermusik reicht, sind die Werke, die elektronische Klangquellen einbinden, besonders stark vertreten, daneben schuf Antoniou auch einige Werke rein elektronischer Musik. Die ebenfalls sehr umfangreiche Vokalmusik bezieht sich häufig auf Motive der klassischen Antike wie des modernen Griechenlands.

 11.2. Lenus CARLSON wird 70

 Ausbildung am Moorehead State College (Minnesota) durch Dwayne Jorgenson. Weitere Studien an der Juilliard Music School New York bei Oren Brown und im Opernstudio der Central City Opera (Colorado). Bühnendebüt 1967 an der Minneapolis Opera als Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. In der Folgezeit hatte er eine Karriere von Bedeutung an den führenden Operntheatern in den USA. 1972 wirkte er im American Opera Center New York in der Uraufführung der Oper »Lord Byron« von Virgil Thomson mit. 1972-73 sang er an der Oper von Dallas, 1973 in San Antonio, Boston und Washington. 1973 trat er auf der Studiobühne der New Yorker Metropolitan Oper als Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell auf. 1974 erfolgte sein eigentliches Debüt an der Metropolitan Oper als Silvio im »Bajazzo«. Er trat dann an der Metropolitan Oper bis 1991 auch als Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Schtschelkalow in »Boris Godunow«, als Marcello in »La Bohème«, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Tierbändiger und Akrobat in »Lulu« von A. Berg, als Eugen Onegin von Tschaikowsky, als Albert im »Werther« von Massenet, als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von B. Britten, als Escamillo in »Carmen«, als Masetto im »Don Giovanni«, als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, als Sharpless in »Madame Butterfly« und als Dr. Falke in der »Fledermaus« in insgesamt 173 Vorstellungen auf. An der Oper von Boston wirkte er 1974 in der amerikanischen Erstaufführung von Prokofieffs »Krieg und Frieden« mit. In England gastierte er 1978 an der Scottish Opera Glasgow (Golaud in »Pelléas et Mélisande«) und an der Covent Garden Oper London (Valentin). Am 27.8.1975 sang er beim Edinburgh Festival in der Uraufführung der Oper »Hermiston« von Robin Orr die Partie des Archie Weir. Er wurde dann 1982 Mitglied der Deutschen Oper Berlin, an der er 1983 einen besonderen Erfolg als Pierrot in Korngolds »Die tote Stadt« hatte. Er sang dort u.a. auch den Nevers in den »Hugenotten« von Meyerbeer, den Arcesius in »Die toten Augen« von E. d’Albert (1987), in der Uraufführung von Wolfgang Rihms »Oedipus« (4.10.1987), 1995 sehr erfolgreich in der Suppé-Operette »Die schöne Galathee« (den Midas), 1997 den Feldmarschall in H.W. Henzes »Prinz von Homburg« und den Vater in »Hänsel und Gretel«, 1998 den Klingsor im »Parsifal«, den Gunther in der »Götterdämmerung« und den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1999 den Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Pilatus in einer szenischen Aufführung der Matthäuspassion von J.S. Bach, den Baron Douphol in »La Traviata« und den Sprecher in der »Zauberflöte«, 2000 den Faninal im »Rosenkavalier« und den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1983 Gastspiel in Brüssel im »Capriccio« von R. Strauss, 1986 an der Victoria State Opera Melbourne als Eugen Onegin. 1985 nahm er an der Nordamerika-Tournee der Deutschen Oper Berlin teil und sang u.a. in Los Angeles den Pierrot. 1991 gastierte er am Teatro Lirico Mailand in der italienischen Erstaufführung der Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze in der Partie des Ryuji Tsukazaki. An der Wiener Volksoper gastierte er 2005 in Nicholas Maws Oper »Sophie’s Choice« als Erzähler. Sein Bühnenrepertoire enthielt eine Fülle von Partien, darunter den Don Giovanni, den Malatesta im »Don Pasquale«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Ford in Verdis »Falstaff«, den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, den Papageno in der »Zauberflöte«, den John Sorel in Menottis »The Consul« und den Rangoni im »Boris Godunow« (Deutsche Oper Berlin 1995). Der Künstler, der sich auch gern dem zeitgenössischen Musikschaffen widmete, hatte darüber hinaus eine bedeutende Karriere als Konzertsänger.

Schallplatten: EMI (Albert in »Werther« von Massenet mit Alfredo Kraus und Régine Crespin); Arthaus-Video (Nevers in Meyerbeers »Hugenotten«, Deutsche Oper Berlin 1991). Weiters existiert auf Schallplatten ein privater Mitschnitt der Bostoner Aufführung von »Krieg und Frieden« von 1974, in der er den Prinzen Andrej Bolkonsky singt.

 12.2. Gilda CRUZ-ROMO wird 75

Gilda_Cruz-Romo

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Mexico City, wo Angel Esquivel ihr hauptsächlicher Lehrer war. 1962 debütierte sie in Mexico City als Ortlinde in der »Walküre« von R. Wagner. Nach ersten Erfolgen in ihrer Heimat gewann sie den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper und leitete damit eine glanzvolle internationale Karriere ein. 1969 trat sie an der City Opera New York als Margherita in »Mefistofele« von Boito auf. 1970 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen (Debüt als Maddalena in »Andrea Chénier«) und sang dort die Nedda im »Bajazzo«, die Butterfly, die Leonore in den Verdi-Opern »La forza del destino« und »Il Trovatore«, die Tosca, die Traviata, die Amelia in »Un Ballo in maschera«, die Aida, die Manon Lescaut wie die Suor Angelica in den gleichnamigen Opern von Puccini, die Desdemona im »Otello« von Verdi und die Elisabetta im »Don Carlos«. Insgesamt trat sie an der Metropolitan Oper bis 1984 in 163 Vorstellungen auf. 1972-73 hörte man sie an der Londoner Covent Garden Oper als Aida, die als ihre größte Kreation galt, und mit der sie 1973 auch an der Mailänder Scala (wo sie 1975 auch als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera« zu sehen war) zu großen Erfolgen kam. 1973 gastierte sie an der Oper von Boston als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1973-76 als Butterfly, als Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, als Tosca, als Aida und als Luisa Miller in der gleichnamigen Oper von Verdi), am Bolschoi Theater Moskau, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Pariser Grand Opéra, in Barcelona, Rom, Venedig, Turin, Chicago, New Orleans (1984 als Aida), Dallas, Baltimore, Philadelphia und bei den Festspielen von Verona (1974) ließen in ihr eine der großen Sopranistinnen ihrer Generation erkennen. In der Saison 1988-89 hörte man sie an der New Jersey Opera als Medea in der gleichnamigen klassischen Oper von Cherubini und als Matilda in der amerikanischen Erstaufführung von Mascagnis »Silvana«. Nicht weniger bedeutende Konzertkarriere.

Ihre reich gebildete, ausdrucksstarke Stimme ist auf Schallplatten der Marken RAI und Angelicum (Stabat mater von Rossini) zu hören. Sie singt auf HRE die Leonore im »Troubadour«, auf Lévon die Titelrolle in »Aida«.

 12.2. Paata BURCHULADZE wird 60

Paata_BURCHULADZE
Als Khochubey in „Mazeppa

 Er hatte ursprünglich die Absicht Bauingenieur zu werden und studierte dieses Fach am Georgischen Polytechnikum seiner Heimatstadt Tblissi. Seine schöne Stimme wurde jedoch 1972 durch den Gesangpädagogen Kheleschwili entdeckt, der ihn zu deren Ausbildung am Konservatorium von Tblissi bewog. 1975 sang er in einer Schüler-Aufführung dieser Musikhochschule den Mephisto im »Faust« von Gounod. Ein Jahr später, 1976, wurde er an das Opernhaus von Tblissi verpflichtet. 1978 ging er zur weiteren Fortbildung nach Italien. In Mailand war er u.a. Schüler der berühmten Altistin Giulietta Simionato. 1981 gewann er den Verdi-Concours in Verdis Geburtsort Busseto, ein Jahr später den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. 1982 kam er wieder an die Oper von Tblissi, an der er als Mephisto, als Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als Leporello im »Don Giovanni«, als König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky, als Gremin in dessen »Eugen Onegin« und vor allem als Titelheld im »Boris Godunow« von Mussorgsky auftrat. Großes Aufsehen erregte er dann als Gast am Bolschoi Theater Moskau, wo er den Leporello und den Boris Godunow zum Vortrag brachte. 1983 wirkte er beim Lichfield Festival in England als Solist in dem Oratorium »The Dream of Gerontius« von Elgar mit und gab aufsehenerregende Liederabende. Zu einer großen Sensation wurde 1984 sein Gastspiel an der Londoner Covent Garden Oper als Ramfis in Verdis »Aida«. An der Mailänder Scala gastierte er 1985 als Banquo in Verdis »Macbeth« und als Ramfis, 1986 als Pagano in »I Lombardi« von Verdi, 1986 und 1988 als Zaccaria im »Nabucco«, 1988 als Fiesco in »Simon Boccanegra«, 1989 als Graf Walter in Verdis »Luisa Miller«, 1994 und 1999 als Inquisitor in »L’Ange de Feu« von Prokofieff, 1997 im Verdi-Requiem, 1998 als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 2000 und 2002 als Sparafucile im »Rigoletto« sowie 2002 als Boris Godunow; 1986 und 1990 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. 1986 debütierte er als Graf Walter in »Luisa Miller« an der Wiener Staatsoper, an der bis 2008 in insgesamt 47 Vorstellungen auch den Boris Godunow, den Dosifej in »Chowanschtschina«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Zaccaria, den Fiesco, den König Philipp in Verdis »Don Carlos« und den Procida in Verdis »I Vespri Siciliani« sang. 1989 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Zaccaria, 1987 in Genua und 1988 in Philadelphia als Mefistofele von Boito. Bereits 1987 hatte er in Philadelphia als Antrittsrolle den Boris Godunow gesungen und wirkte im gleichen Jahr bei den Festspielen von Bregenz als Silva in Verdis »Ernani« mit. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1987-88 den Commendatore im »Don Giovanni«, 2002 den Timur in Puccinis »Turandot«; 1987 und 1990 gab er dort Liederabende, 2002 sang er dort auch das Bass-Solo im Verdi-Requiem und die Lieder und Tänze des Todes von Mussorgsky. 1988 gastierte er an der Covent Garden Oper als Boris Godunow. An der Pariser Oper sang er 1988 und 1992 den Boris Godunow, 1992 den Mephisto im »Faust« von Gounod, 1997 den Zaccaria, 2009-10 den Basilio im »Barbier von Sevilla« und 2012 den Commendatore. 1989 debütierte er als Ramfis an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2014 in annähernd 100 Vorstellungen auch den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Boris Godunow, den Commendatore, den Iwan Chowanski, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Zaccaria, den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Kotschubej in Tschaikowskys »Mazeppa«, den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli und den Sparafucile sang. 1990 trat er an der Covent Garden Oper als Kontschak in Borodins »Fürst Igor« und als Inquisitor in »L’Ange de Feu« von Prokofieff, 1989 am Teatro San Carlos Lissabon als Mefistofele von Boito auf. 1991 (und 1995) sang er an der Staatsoper von München den Boris Godunow in der Urfassung der Oper und den Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«. 1993 gastierte er bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea als Ramfis, an der Oper von Bordeaux als Boris Godunow, 1994 an der Oper von Tel Aviv als Boris Godunow, 1995 an der Staatsoper Stuttgart als Fiesco. 1995-96 sang er in der Arena von Verona, 1996 in der Berliner Deutschlandhalle den Zaccaria. An der Oper von San Francisco gastierte er 1996 als Kontschak, 2001 als Ramfis und 2003 als Sarastro in der »Zauberflöte«. 1997 Gastspiel an der Oper von Tel Aviv als Sparafucile, an der Staatsoper Hamburg als Basilio im »Barbier von Sevilla« und als Banquo bei den Festspielen von Macerata. 1998 gastierte er beim Edinburgh Festival als Graf Walter in »Luisa Miller«, an der Staatsoper Hamburg als Ramfis, an der Covent Garden Oper London als Zar Dodon in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow. 1999 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Pater Guardian und an der Oper von St. Petersburg (Marienskij Theater) den König Philipp. 2000 übernahm er an der Bayerischen Staatsoper München den Großinquisitor im »Don Carlos«, am Theater von St. Gallen den Basilio im »Barbier von Sevilla«, am Teatro Real Madrid den Pater Guardian, an der New Israeli Opera Tel Aviv den Banquo. In der Spielzeit 2000-01 trat er an der Oper von Washington als König Philipp auf. 2001 gastierte er an der Staatsoper Hamburg als Boris Godunow. – In seiner Stimme paarten sich in schönster Ausgewogenheit dunkle Tonfülle, Kraft und Intensität des Ausdrucks, Klarheit der Diktion und Musikalität des Vortrags.

Schallplatten: Auf Decca kam 1985 eine Platte mit Szenen aus Opern von Mussorgsky und Verdi heraus; dann viele weitere Aufnahmen auf Decca (Basilio im »Barbier von Sevilla«, Silva in »Ernani«, »Simon Boccanegra«, »Aida«, russische Lieder), DGG (Pater Guardian in »La forza del destino«, Dosifej in »Chowanschtschina«, Mozart-Requiem, Lieder von Mussorgsky und Rachmaninoff), HMV (Sparafucile im »Rigoletto«), Philips (»Samson et Dalila«), Koch/Schwann (Colline in »La Bohème«, Zaccaria in »Nabucco«), Melodiya-Eurodisc (Recital), Ricordi/Agorà (Vescovo in »La Fiamma« von O. Respighi), GIB-Classics (»La damnation de Faust« von H. Berlioz); Pioneer-Video (Ramfis in »Aida«), Decca-Video (»Fürst Igor« von Borodin), DGG-Video (Ramfis in »Aida«, Metropolitan Oper 1989).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://burchuladze.com/

 12.2. Edy AMEDEO wird 80

 Sie war am Conservatorio Giuseppe Verdi Mailand Schülerin von Renza Ferrari. Debüt 1957 am Teatro Nuovo Mailand als Suor Angelica in der gleichnamigen Puccini-Oper. Nachdem sie 1953 den Gesangwettbewerb der RAI und 1959 den Puccini-Concours gewonnen hatte, kam es zu einer großen Karriere der Künstlerin an den ersten italienischen Bühnen, darunter an der Mailänder Scala (1963 als Donna Rosita in »Il linguaggio dei fiori« von R. Rossellini, 1966 als Lola in »Cavalleria rusticana« und 1972 als Madame Butterfly), an den Opern von Rom, Genua, Florenz, Turin, Triest, Venedig, Bologna, Palermo, Parma und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla. Internationale Gastspielauftritte an der Grand Opéra Paris, an den Staatsopern von Wien (1967 als Mimì in Puccinis »La Bohème« und 1971 als Butterfly), Berlin, Hamburg, in Karlsruhe, Wiesbaden, Frankfurt a.M., an der  Deutschen Oper Berlin, an der Oper von Monte Carlo, in Bordeaux, Marseille, Nantes, Toulouse, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Komischen Oper Berlin, an der Nationaloper Prag, an der Covent Garden Oper London, in Barcelona, Lissabon, an der City Opera New York, an der Chicago Opera und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Dabei sang sie bevorzugt Partien aus dem lyrischen Repertoire: die Titelheldinnen in »Anna Bolena« und »Maria Stuarda« von Donizetti, die Minnie in »La fanciulla del West«, die Tosca, die Liu in »Turandot«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Desdemona im »Otello« von Verdi, die Violetta in »La Traviata«, die Leonore im »Troubadour«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Titelrolle in »La Wally« von Catalani, die Agnese in »Beatrice di Tenda« von Bellini, die Micaela in »Carmen«, die Francesca da Rimini wie die Luisa Miller in den Opern gleichen Namens von Zandonai und Verdi, die Marguerite in Gounods »Faust« und die Titelfiguren in »Manon« von Massenet und in Puccinis »Manon Lescaut«.

Aufnahmen auf Supraphon (Recital) und auf italienischen Privatmarken (Mitschnitte von Radiosendungen).

 12.2. Herbert TACHEZI wird 85

 Er studierte an der Musikakademie Wien (Musikpädagogik, Klavier, Orgel, Komposition, Improvisation) und an der Universität Wien (Germanistik). Ferner noch Cembalo. Ab 1952 konzertierte er als Organist, Cembalist und Hammerklavierspezialist in ganz Europa und Übersee. Erist der Erste Organist der Hofmusikkapelle Wien, Juror bei internationalen Wettbewerben, Dozent bei internationaler Kursen, außerdem seit 1963 ständiger Mitarbeiter und Begleiter von Nikolaus Harnoncourt und Komponist. Tachezi lehrte als Professor an der Musikhochschule in Wien. Er wurde mehrfach international ausgezeichnet, auch für Schallplattenaufnahmen. Er trägt das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse und das Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien. Der Cellist Herwig Tachezi ist sein Sohn; der Geiger Christian Tchezi ist ebenfalls sein Sohn, der Cellist Wilfried Tachezi sein Bruder.

 13.2. Rosanna DIDONÈ wird 60

 Gesangstudium am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig bei Maestro Paolo Minto Bonini, auch Schülerin von Frau Enza Ferrari. Nachdem sie bereits 1977 in einer Fernsehaufzeichnung von Verdis »Macbeth« mitgewirkt hatte, debütierte sie 1978 in Padua als Serpina in »La Serva padrona« von Pergolesi. Es folgten Auftritte am Teatro Fenice Venedig in »Idomeneo« von Mozart und 1981 als Rosette in »Manon« von Massenet, 1983 als Bianca in »La Rondine« von Puccini. 1980 sang sie am Theater von Alessandria die Despina in »Così fan tutte«, 1982 in Turin die Clarice in »Il mondo della luna« von J. Haydn, am Teatro Verdi Padua 1982 die Frasquita in »Carmen«, 1984 die Musetta in Puccinis »La Bohème«. Oft war sie am Teatro Verdi Triest anzutreffen, u.a. 1982 als Gnese in »Il Campiello« von Wolf-Ferrari, 1984 als Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1985 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, 1987 als Kaiserin Marie-Louise in »Háry János« von Z. Kodály und 1988 als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1985 gastierte sie in Holland als Egloge in »Nerone« von Mascagni, 1987 in Bulgarien als Biancofiora in Zandonais »Francesca da Rimini« 1982 sang sie an der Oper von Rom die Voce dal cielo in Verdis »Don Carlos«, 1988 die Madame Silberklang in Mozarts »Schauspieldirektor«. Von ihren Bühnenpartien sind noch die Gilda im »Rigoletto«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Carolina in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Norina im »Don Pasquale«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Nannetta in dessen »Falstaff« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« zu nennen. In Mailand wie in Wien und in vielen anderen Musikmetropolen trat sie als Konzertsängerin auf.

Schallplatten: Bongiovanni (»Nerone« von Mascagni, »Francesca da Rimini« von Zandonai).

 13.2. Dan SULLIVAN wird 75

 Ausbildung an der Wesleyan University Bloomington, an der Northwestern University Evanstown (Illinois), bei Boris Goldovsky und Hermann Baer in New York. Nachdem er zunächst als Professor für Gesangspädagogik gearbeitet hatte, betrat er 1970 bei der Omaha Opera Company als Valentin im »Faust« von Gounod erstmalig die Bühne. Er sang in der Folgezeit an den großen amerikanischen Bühnen, u.a. in Kansas City, San Francisco und Washington. Aus seinem Repertoire sind zu erwähnen: der Escamillo in »Carmen«, der Rigoletto, der Amonasro in »Aida«, der Germont-père in »La Traviata«, der Scarpia in »Tosca«, der Titelheld in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Guglielmo wie der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Titelheld wie der Leporello im »Don Giovanni«, der Graf wie der Figaro in »Le nozze di Figaro«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Belcore wie der Dulcamara in Donizettis »L’Elisir d’amore«, der Impresario in »Viva la mamma«, ebenfalls von Donizetti, und der Slim in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd. Zugleich als Konzertsänger und als gesuchter Gesanglehrer tätig.

Mitschnitte von Radiosendungen auf Privatmarken.

 13.2. Christine von WIDMANN wird 90

 Ihre Ausbildung fand an der Wiener Musikhochschule, bei Salvatore Salvati am Salzburger Mozarteum und bei Erna Westenberger in Frankfurt a.M. statt. Sie war 1947-50 am Theater von Luzern, 1950-51 am Stadttheater von Basel, 1951-59 am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern engagiert. Dazu hatte sie eine internationale Gastspielkarriere. Sie gastierte an den Opernhäusern von Zürich (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Baronin im »Wildschütz« von Lortzing) und Lausanne, an der Staatsoper Stuttgart, an der Volksoper Wien und am Theater am Gärtnerplatz München, am Stadttheater Heidelberg, am Stoll Theatre London, in New York, Chicago, New Orleans und Toronto. Ihr Bühnenrepertoire enthielt Partien wie die Susanna und den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Despina in »Così fan tutte«, die Papagena in der »Zauberflöte«, die Nedda im »Bajazzo«, die Undine von Lortzing, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Musetta in »La Bohème«, die Butterfly, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Lucieta in »Die vier Grobiane« und die Susanna in »Il segreto di Susanna« von E. Wolf-Ferrari. Große Erfolge hatte sie auf dem Gebiet der Operette in Werken von J. Strauß, C. Zeller, M. Ziehrer, E. Eysler, P. Abraham, R. Benatzky, E. Kálmán, F. Lehár, S. Jones, L. Fall und G. Jarno. Sie wirkte am Stadttheater von Bern in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Rusalka« von A. Dvorák (Spielzeit 1950-51 als Küchenjunge) und »Der Prozess« von Gottfried von Einem (1953-54 als Fräulein Bürstner, dann auch am Opernhaus von Zürich) mit, außerdem am Stadttheater Luzern in der Uraufführung der Operette »Auf nach Paris« von Leo Schottlaender (1947-48 als Blanche) und in der Schweizer Erstaufführung von »Manina« von Nico Dostal (1947-48 als Carla Lichtenau). Sie trat als Konzert- und Rundfunksängerin in Erscheinung und wirkte später als Leiterin eines von ihr begründeten Opernstudios in Bern.

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://www.privatepro.ch/christinevonwidmann/

 14.2. Estrella RAMIREZ wird 65

 Biographie der mexikanische Mezzosopranistin auf Spanisch: http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/index.php/cantantes/542-solistas-mezzosopranos

 14.2. Jean-Jacques CUBAYNES wird 65

 Er studierte zuerst Chemie, dann jedoch Musik und Gesang am Konservatorium von Toulouse, anschließend 1975-78 im Opernstudio der Grand Opéra Paris. Im November 1978 debütierte er am Opernhaus (Théâtre Capitole) von Toulouse und gastierte seitdem oft an diesem Haus. Er sang hier u.a. den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Colline in »La Bohème«, den Zuniga in »Carmen«, den Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und den Monterone im »Rigoletto«. 1987 trat er erstmals an der Pariser Grand Opéra auf (Antrittsrolle: Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart). Er sang hier auch 1987 und 1991 die Stimme Neptuns in Mozarts »Idomeneo«, 1991 den alten Hebräer in »Samson et Dalila«, 1993-94 den Zuniga, 1992 den Frère Ruffin in »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen sowie 1993 und 1995 den Samuel in Verdis in »Un ballo in maschera«. Er gab Gastspiele an allen größeren französischen Opernhäusern, u.a. am Theater von Metz (1980), in Nantes (1983), Montpellier (seit 1985), Tours (1986), Angers, Toulon, Bordeaux (1986) und seit 1987 vielfach an der Opéra du Rhin Straßburg, wo er als Basilio im »Barbier von Sevilla« sehr erfolgreich auftrat. Er gastiere auch im Ausland, so in Dublin, Sevilla und Perugia sowie bei den Festspielen von Bregenz, wo er 1991-92 als Zuniga auftrat. Sein Bühnenrepertoire war umfangreich und enthielt u.a. den Oroveso in »Norma«, den Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, den Mephisto in »La damnation de Faust«, den Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, den Arkel in »Pelléas et Mélisande«, den Don Giovanni, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, den Geronte in Puccinis »Manon Lescaut«, den Gessler in Rossinis »Wilhelm Tell«, den Sparafucile im »Rigoletto«, den Lothario in »Mignon« von A. Thomas, den Lodovico in Verdis »Otello«, den Eremiten im »Freischütz«, den Daland in »Der fliegende Holländer« und den Alaska Wolf Joe in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«.

Schallplatten: EMI (vollständige Opern »Mireille« von Gounod und »Padmâvati« von Roussel).
Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.jjcubaynes.com/

 14.2. Sergio FONTANA wird 65

 Er studierte seit 1970 bei Fernando Bandera in Mailand und begann 1972 seine Karriere auf der Bühne. In den Jahren 1980-81 war er nochmals Schüler des großen Tenors Mario del Monaco. Er trat als Gast an den Theatern von St. Gallen und Bern, am Grand Théâtre Genf (1972 als Bote in »Antigone« von A. Honegger), am Teatro Comunale Bologna, beim Maggio Musicale von Florenz, an der Mailänder Scala (1976 in Verdis »Macbeth«, 1977 in »Moses und Aron« von A. Schönberg, 1982 und 1985 als Schmidt in »Andrea Chénier« von Giordano, 1985 als Onkel Bonze in Puccinis »Madame Butterfly« und 1990 als Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«) und an den Theatern von Metz und Klagenfurt auf. Seine Bühnenpartien waren u.a. der Sparafucile im »Rigoletto«, der Zaccaria in »Nabucco« von Verdi, der Vaudemont in dessen »I Vespri Siciliani«, der Pater Guardian in »La forza del destino« und der Wurm in Verdis »Luisa Miller«, der Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, der Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Timur in »Turandot« von Puccini, der Zuniga in »Carmen« und der Biterolf im »Tannhäuser«. Er war der künstlerische Leiter des Festivals von Gstaad im Schweizer Kanton Bern.

Schallplatten: DGG (»Macbeth« von Verdi), Decca (Onkel Bonze in »Madame Butterfly«), Virgin Records.

 14.2. Kazimierz PUSTELAK wird 85

Kazimierz_PUSTELAK

 Zuerst Studium der Agrarwissenschaft, dann Schüler von Czeslaw Zaremba in Krakau und von Gennaro Barro in Mailand. Debüt 1957 an der Oper von Krakau als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, eine seiner Glanzrollen. 1960 Mitglied der Nationaloper von Warschau. Er erschien als Gast am Bolschoi Theater Moskau, an den Nationalopern von Prag, Budapest und Bukarest, in Lodz, Tiflis (Tblissi), an der Königlichen Oper von Stockholm und bei den Festspielen von Wiesbaden. Seine schön gebildete, in ihrem Ausdrucksvermögen sehr variable Stimme leistete ihr Bestes im lyrischen Repertoire, vor allem in Opern von Donizetti, Rossini, Mozart, Moniuszko, Verdi, aber auch in modernen Werken von Strawinsky, Rudzinski, dazu in einem vielseitigen Konzertprogramm.

Schallplatten: Muza (vollständige Opern »Halka« und »Das Gespensterschloss« von Moniuszko, »König Roger« von Szymanowski, Werke von Rudzinski), Capriccio (»Boris Godunow«).

 15.2. Donna BROWN wird 60

Donna BROWN

 Sie studierte Gesang zunächst in ihrer kanadischen Heimat, dann bei Edith Mathis in der Schweiz. Nachdem sie in Kanada bereits als Bühnen- wie als Konzertsängerin aufgetreten war, kam sie seit Mitte der achtziger Jahre auch durch Gastspiele in Europa zu großen Erfolgen. 1985 war sie an der Opéra-Comique in Paris als Aricie in der Oper »Hippolyte et Aricie« von Rameau zu hören. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1989 als Madeleine im »Postillon von Lonjumeau« von A. Adam, 1990 als Roggiero in Rossinis »Tancredi«, 1990 als Morgana in Händels »Alcina«, 1993 als Pamina in der »Zauberflöte« und 1997 als Almirena in Händels »Rinaldo«. 1989 gastierte sie am Théâtre des Champs-Elysées Paris als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. 1990 trat sie am Théâtre Châtelet Paris als Morgana in Händels »Alcina« auf, ebenfalls 1990 in Vancouver als Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von Prokofieff, in Toronto als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito«. Im Wiener Konzerthaus sang sie 1991 die Poppea in einer konzertanten Aufführung von Händels »Agrippina«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1992 die Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell. Am 29.5.1993 wirkte sie in der Eröffnungsvorstellung des neuen Hauses der Oper von Lyon in der Uraufführung der Oper »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow als Chimène mit. Aus ihrem Bühnenrepertoire seien die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Despina in »Così fan tutte«, die Gilda im »Rigoletto«, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss hervorgehoben.

Schallplatten: DGG (»Die Schöpfung« von J. Haydn), RCA-Erato (»Scylla et Glaucus« von J.M. Leclair, »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow), Hänssler-Verlag (Deutsches Requiem von J. Brahms, »Der Messias« von Händel, Messe As-Dur von Schubert), Philips (»Agrippina« von Händel, »Saul« von Händel, Messe Solennelle von Berlioz, Quattro pezzi sacri von Verdi), Opus (Lieder von Fanny Mendelssohn), EMI (»Don Carlos« von Verdi als Voce celeste).

 15.2. Renate LENHART wird 75

 Sie war am Wiener Konservatorium Schülerin von Peter Klein und H. Hudec; weitere Studien bei E. Philipp, bei Zoë Prasch von Formacher und bei Hilde Zadek in Wien. Bühnendebüt 1962 am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. Sie sang dann 1963-64 am Landestheater Salzburg, 1964-67 an der Wiener Kammeroper und nahm an einer Südamerika-Tournee teil. 1967 wurde sie an das Opernhaus von Zürich berufen, an dem sie länger als 30  Jahre als erste lyrische Koloratursopranistin wirkte. Gastspiele an den Opernhäusern von Köln und Hannover, am Stadttheater von Basel, an den Staatsopern von Wien (1972-74 als Sophie im »Rosenkavalier«, als Glauce in Cherubinis »Medea« und als Susanna in »Le nozze di Figaro«) und München, an der Wiener Volksoper, bei den Festspielen von Bregenz (1970 Adele in der »Fledermaus«, 1972 Rosina in »List und Liebe« von J. Haydn, 1974 Micaela in »Carmen«), in Paris, Lille, Bordeaux und Rio de Janeiro. Mit dem Zürcher Ensemble gastierte sie u.a. an der Mailänder Scala (1978 als Fortuna/Giunone in »Il ritorno d’Ulisse in patria« und als Fortuna in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), bei den Festspielen von Edinburgh, Wiesbaden und Athen. Aus ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire sind hervorzuheben: die Titelfigur in Flotows »Martha«, die Clarissa in »Il mondo della luna« von J. Haydn, die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, das Ännchen im »Freischütz«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Liu in Puccinis »Turandot«. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie in den Schweizer Erstaufführungen einiger Opern mit: »Re Cervo« von H.W. Henze (1969 als Constanza), »Bomarzo« von A. Ginastera (Spielzeit 1970-71 als Julia Farnese), »Ein Stern geht auf aus Jakob« von P. Burkhard (1972-73 als Maria) und »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 als Terinka). In Zürich war sie an den Aufführungen der Monteverdi-Opern unter N. Harnoncourt beteiligt. Noch 1999 sang sie am Opernhaus von Zürich die Gräfin de Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano. Angesehene Konzertsopranistin. Verheiratet mit dem Leiter des Internationalen Opernstudios Zürich Marc Belfort (1934-98).

Schallplatten: Telefunken (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Koch-Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky).

 15.2. George Alexander ALBRECHT wird 80

 Er zählt zu den vielseitigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Opern- und Konzertrepertoire umfasst nahezu die gesamte Literatur. Mit Begeisterung setzt er sich für die Musik unserer Zeit ein, was zahlreiche Uraufführungen und exemplarische Einstudierungen (z.B. Reimanns „Troades“, Zimmermanns „Die Soldaten“, Schönbergs „Moses und Aron“) eindrucksvoll belegen. Neben dem musikdramatischen Schaffen Mozarts und Wagners bilden die Sinfonien Anton Bruckners und Gustav Mahlers einen weiteren Schwerpunkt in Albrechts Schaffen. Er studierte Violine, Klavier und Komposition und erhielt 1954 den renommierten „Prix d’excellence“ der Accademia Chigiana in Siena/Italien. Mit 29 Jahren wurde er 1965 zum Generalmusikdirektor der Niedersächsischen Staatsoper Hannover berufen und war damals jüngster GMD in Deutschland. Er war im Laufe seiner Karriere u.a. Gastdirigent der Berliner und Münchner Philharmoniker, der Bamberger Symphoniker, der Staatskapelle Dresden und des Gewandhausorchesters Leipzig. Er dirigierte sämtliche deutsche Rundfunk-Orchester und stand bei zahlreichen ausländischen Orchestern am Pult. Nach 32 erfolgreichen Jahren verließ er mit Ende der Spielzeit 1992/93 die Hannoversche Oper, um sich zunehmend Gastdirigaten zu widmen. 1990-95 war er Gastdirigent an der Semperoper Dresden und leitete 1994 in Leipzig die viel beachtete Neuinszenierung der Oper „Moses und Aron“ von Arnold Schönberg (Regie: George Tabori). Eine Honorarprofessur verbindet ihn mit der Musikhochschule „Franz Liszt“ Weimar. Er erhielt 1998 das Bundesverdienstkreuz. Im Jahre 2001 wurde er mit dem „Wilhelm-Furtwängler-Preis“ der Musikfestspiele Baden-Baden geehrt. Als Generalmusikdirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar und der Staatskapelle Weimar unternahm er seit 1996 umfangreiche Gastspielreisen. Seine CD-Einspielungen mit diesem traditionsreichen deutschen Orchester konzentrieren sich besonders auf für Weimar geschriebene Werke von Liszt, Wagner, Strauss und Humperdinck. Seit 2002 ist er Ehrendirigent der Staatskapelle Weimar. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1998 „Parsifal“ und 2001 „Götterdämmerung“. Einen besonderen Höhepunkt unter den zahlreichen Gastspielen, die er unternommen hat, stellten das Dirigat von Dvoraks „Stabat Mater“ mit dem New Zealand Symphony Orchestra beim New Zealand International Festival und die Einstudierung von Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ an der Opera Australia in Sydney und in Melbourne dar. Für dieses Projekt erhielt er in 2005 den „Conductors Award“ in der Kategorie „Oper“ vom australischen Kritikerpreis „Green Room Award“.

 17.2. Hans-Joachim KETELSEN wird 70

Hans Jaochim KETELSEN
Als Beckmesser in den „Meistersingern“

 Er wurde in Dresden durch die bekannten Sänger und Pädagogen Arno Schellenberg und Johannes Kemter ausgebildet. 1973 debütierte er am Theater von Freiberg (Sachsen) als Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing. Er blieb bis 1976 an diesem Haus tätig und war dann 1976-82 am Stadttheater von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) engagiert. 1982 wurde er an die Staatsoper von Dresden berufen. Hier wirkte er am 13.2.1985 bei der Eröffnungsvorstellung der wieder aufgebauten Semper-Oper mit Webers »Freischütz« in der Partie des Fürsten Ottokar mit. Er sang dort in der Uraufführung von Eckehard Mayers »Der goldene Topf« den Lindhorst (25.5.1989). Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire bildeten Rollen wie der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Titelheld im »Don Giovanni«, der Macbeth von Verdi (Chemnitz 1993), der Telramund im »Lohengrin« (Dresden 1995), der Amfortas im »Parsifal« (Dresden 1988), der Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg« (Dresden 1994), der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss (Dresden 1995, Halle/Saale 1996), der Orest in dessen »Elektra«, der Gil in »Der Günstling« von Wagner-Régeny und der Peer Gynt in der gleichnamigen Oper von Werner Egk. Mit der Staatsoper Berlin war er durch einen Gastvertrag verbunden; er sang dort 1990 den Grafen Luna im »Troubadour«, 1991 den Amonasro in »Aida« und den Heerrufer im »Lohengrin«. Gastspiele (u.a. 1994 am Teatro Verdi Triest) wie Konzertreisen führten ihn in die deutschen Musikzentren, aber auch nach Spanien und Japan. 1994 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. Bis 2013 sang er an diesem Haus in insgesamt 56 Vorstellungen außerdem noch den Telramund, den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, den Faninal im »Rosenkavalier« und den Amfortas. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1996-2001 als Kothner, 1998 sowie 2000-01 als Donner im »Rheingold«, 2000-01 als Gunther in der »Götterdämmerung« und 2010 als Telramund mit. 1997 sang er an der Staatsoper Dresden den Pentheus in »Die Bassariden« von H.W. Henze und den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, in Tokio gastierte er als Telramund, den er auch 1998 an der Hamburger Staatsoper übernahm. 1998-99 sang er an der Dresdner Oper den Kommandanten im »Friedenstag« von R. Strauss sowie den Gianni Schicchi in der gleichnamigen Puccini-Oper. 1999 sang er an der Oper von Rom den Donner. 1999-2004 gastierte er an der Wiener Staatsoper in insgesamt sechs Vorstellungen als Beckmesser und als Kurwenal. 2000 trug er an der Dresdner Staatsoper den Faninal und den Renato in Verdis »Maskenball« vor. 2000 gastierte er am Teatro Comunale Bologna als Jochanaan.

Schallplatten: Denon (»Der Freischütz«, Mitschnitt der Dresdner Aufführung von 1985), BGM-Ariola (Morone in »Palestrina« von H. Pfitzner), EMI (Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Teldec (Geisterbote in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss; Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1999).

 17.2. Rosl ZAPF wird 90

 Die österreichische Sängerin erhielt ihre Ausbildung hauptsächlich durch die Pädagogin Stoja von Milinkovic in Graz. Ihre Bühnenkarriere begann sie mit einem Engagement am Salzburger Landestheater in den Jahren 1945-49. 1949 ging sie an das Opernhaus von Frankfurt a.M. und blieb bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1976 eins der beliebtesten Mitglieder dieses Hauses. Sie wirkte dort 1962 in der Uraufführung der Oper »Die Alkestiade« von Louise Talma wie in den deutschen Erstaufführungen von Hindemiths »Cardillac« (1952 in der Neufassung des Werks) und von R. Rossellinis »Un Sguardo dal Ponte« (1962) mit. 1954 trat sie am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 1956 bei den Festspielen von Salzburg (3. Dame in der »Zauberflöte«), 1959 am Teatro San Carlos Lissabon auf; auch an der Grand Opéra Paris ist sie als Gast erschienen. Ihr Bühnenrepertoire hatte seine Höhepunkte in Partien wie der Marcellina und dem Cherubino in »Figaros Hochzeit«, der Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Mary in »Der fliegende Holländer«, dem Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Azucena im »Troubadour«, der Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, der Magdalene im »Evangelimann« von Kienzl, der Gräfin Geschwitz in »Lulu« von Alban Berg, der Wirtin im »Boris Godunow«, der Mrs. Herring in »Albert Herring« von B. Britten und der Czipra im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. Nicht weniger von Bedeutung war die Künstlerin als Operetten- wie als Konzertsängerin.

Schallplattenaufnahmen auf MMS (Amneris in »Aida«-Querschnitt).

 17.2. Jean CHESNEL wird 100

 Er absolvierte sein Gesangstudium am Conservatoire National de Paris und debütierte dort auch 1946 an der Opéra-Comique als Henri de Valois in »Le roi malgré lui« von E. Chabrier. An diesem Opernhaus, dem er für viele Jahre verbunden blieb, sang er Partien wie den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Albert in »Werther« von Massenet, den Hérisson in »L’Étoile« von Chabrier und den Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, eine seiner Hauptrollen. Er wirkte an der Opéra-Comique in der Uraufführung der Oper »Le Oui des jeunes filles« von Reynaldo Hahn (1949) mit. Bereits frühzeitig führten ihn Gastspiele ins Ausland, so 1945 nach Stockholm, 1947 an das Teatro San Carlo Neapel, an die Oper von Rom und an das Teatro Comunale Bologna (an allen drei Häusern als Pelléas), später an das Grand Théâtre Genf (1962 als Rivière in »Volo di notte« von Dallapiccola und als Carlos in »Le Corsair Noir« von Maurice Yvain, 1963 als Arzt in »Pelléas et Mélisande« und 1964 als Duparquet in »Ciboulette« von R. Hahn). Hier sang er auch am 23.4.1963 in der Uraufführung von »Monsieur de Pourceaugnac« von Frank Martin. Auch an der Oper von Madrid war er als Gast anzutreffen. Er erschien regelmäßig an den großen Operntheatern in der französischen Provinz und trat 1960 auch an der Grand Opéra Paris auf. Als Operettensänger hatte er ebenfalls eine erfolgreiche Karriere; so sang er 1950 am Théâtre Mogador Paris in der Uraufführung der Operette »La Danseuse aux Étoiles« von Vincent Scotto.

 19.2. Leslie RICHARDS wird 65

 Sie wurde am San Francisco Conservatory ausgebildet. 1979 debütierte sie an der Oper von San Diego. 1980 gewann sie den Nationalen Wettbewerb der Metropolitan Oper New York, 1984 den Richard Tucker-Concours. 1980-87 sang sie an der Oper von San Francisco (anfänglich kleinere Partien wie die Rossweisse in der »Walküre«, die Inez im »Troubadour«, die Alisa in »Lucia di Lammermoor«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Giovanna im »Rigoletto«, die Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites«, die Tisbe in »La Cenerentola«, die Clotilde in »Norma« und die Amme im »Boris Godunow«, später auch größere Partie wie die Emilia in Verdis »Otello«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Maddalena im »Rigoletto« und die Fenena im »Nabucco«; 1983 wirkte sie hier auch in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Midsummer Marriage« von M. Tippett mit), 1983 an der Hawaii Opera, 1984 Gastspiel beim Festival von Como. Das Jahr 1985 brachte Auftritte bei der Fort Worth Opera, bei der Canadian Opera Toronto, und schließlich sang sie 1986 in Freiluftaufführungen der Metropolitan Oper New York die Amneris in »Aida«. 1986 kam es auch zu Auftritten beim Spoleto Festival (USA), an den Operntheatern von Philadelphia und Anchorage. 1988 trat sie an der City Opera New York auf, 1989 an der Oper von Seattle, 1991 in Washington, Cleveland und an der Connecticut Opera. Man schätzte die Künstlerin vor allem als Mozart-Interpretin, doch sang sie ein weitreichendes Repertoire sowohl für die Bühne wie für den Konzertsaal.

Schallplatten: Sonic Arts Recording (Mozart-Arien).

 20.2. Christoph ESCHENBACH wird 75

 Er ist Chefdirigent des National Symphony Orchestra und des John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington. Als Gastdirigent tritt er mit führenden Orchestern und an bedeutenden Opernhäusern auf der ganzen Welt auf. 1999-2002 war er Künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals, dem er weiterhin eng verbunden ist und mit dessen Orchester er immer wieder Tourneen unternimmt. Als Pianist ist er regelmäßig solistisch in Klavierkonzerten und in Recitals zu erleben. Zu den Höhepunkten der letzten Saisonen zählten Auftritte mit dem Orchestre de Paris, dem er bis August 2010 als Chefdirigent vorstand, und mit dem National Symphony Orchestra, Tourneen mit dem London Philharmonic Orchestra und der Staatskapelle Dresden, Engagements an der Wiener Staatsoper (2013 Capriccio von R. Strauss und Die Zauberflöte, 2014 Idomeneo) und der Opéra national de Paris (2010 Mathis der Maler) sowie bei den Wiener und Münchner Philharmonikern, dem Israel, New York und Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem San Francisco, Boston und Chicago Symphony Orchestra, den Chinesischen Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem NDR Sinfonieorchester, das er 1998-2004 als Chefdirigent leitete. Als Pianist setzte Eschenbach seine Zusammenarbeit mit dem Bariton Matthias Goerne fort, mit dem er Die schöne Müllerin, Schwanen­gesang und Winterreise eingespielt hat. Die beiden führten alle drei Liederzyklen Schuberts bei den Salzburger Festspielen 2010 auf. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat Christoph Eschenbach sowohl als Dirigent wie auch als Pianist zahlreiche Aufnahmen für Labels wie Deutsche Grammophon, Sony/BMG, Decca, Ondine, Warner und Koch vorgelegt. Seine Einspielung von Werken Hindemiths mit der Geigerin Midori und dem NDR Sinfonieorchester wurde 2014 mit dem Grammy Award in der Kategorie „Bestes klassisches Sammelprogramm“ ausgezeichnet. Im Laufe seiner Karriere hat Christoph Eschenbach, der von George Szell und Herbert von Karajan gefördert wurde, u. a. auch Führungspositionen beim Tonhalle-Orchester Zürich (1982–86), beim Houston Symphony Orchestra (1988–99), beim Ravinia Festival (1994–2003) und beim Philadelphia Orchestra (2003–08) bekleidet. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen; er wurde er in die französische Ehrenlegion aufgenommen und mit dem Titel eines Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres sowie zweimal mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Leonard Bernstein Award des Pacific Music Festival, dessen künstlerische Leitung er 1992-98 mitverantwortete. Christoph Eschenbach trat 1967 erstmals bei den Salzburger Festspielen auf und erarbeitete hier zuletzt Mozarts Così fan tutte (2013) und Don Giovanni (2014).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.christoph-eschenbach.com/

 21.2. Lisbeth BALSLEV wird 70

Lisbeth_BALSLEV_als_Senta_in_Bayreuth
Als Senta im „Fliegenden Holländer“ in Bayreuth

 Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester besuchte sie während vier Jahren das Vestjysk Konservatorium in Esbjerg (Dänemark). Zum Abschluss ihrer Ausbildung kam sie in die Opernschule der Königlichen Oper Kopenhagen, wo sie noch während des Studiums 1976 als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor« debütierte. 1977 wurde sie reguläres Mitglied der Kopenhagener Oper. Hier sang sie u.a. die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Leonore in Verdis »Troubadour« und die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1977 erfolgreiches Gastspiel in Bern (Schweiz) als Elettra in Mozarts »Idomeneo« im gleichen Jahr sang sie am Opernhaus von Zürich die Senta. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1978-82 und 1984-85 die Senta sowie 1986 die Gutrune in der »Götterdämmerung«. 1979-83 Mitglied der Staatsoper von Hamburg, an der sie als Elsa im »Lohengrin« ihr Debüt hatte. 1979 eröffnete sie die Saison an der Staatsoper von München in der Titelpartie der Oper »Iphigenie auf Tauris« von Gluck. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Dresden, an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Wiener Staatsoper (1985 als Salome in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, 1986 als Gutrune und 1987 als Senta), an der Deutschen Oper Berlin, an der Stuttgarter Staatsoper, an den Opernhäusern von Köln und Frankfurt a.M. Bei den Festspielen von Schwetzingen sang sie die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann (25.4.1982). 1988 gastierte sie mit dem Ensemble der Kölner Oper in Tel Aviv, 1987 an der Mailänder Scala als Salome, am Teatro San Carlos Lissabon als Senta, in Bern als Elisabeth im »Tannhäuser« und an der Jütländischen Oper Aarhus als Sieglinde in der »Walküre«; 1988 war sie an der Oper von Lyon zu Gast und sang in Turin und Florenz die Isolde in »Tristan und Isolde«, die sie 1989 an der Jütländischen Oper wiederholte (und mit deren Ensemble auch beim Edinburgh Festival vortrug). Am 6.11.1989 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses (Cultural Centre) von Hongkong (mit dem Ensemble des Opernhauses von Köln) die Leonore im »Fidelio«. 1990 hörte man sie am Opernhaus von Dortmund als Brünnhilde in der »Walküre«, 1991 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf als Agave in »Die Bassariden« von H.W. Henze, am Opernhaus von Köln als Senta, 1992 am Opernhaus von Essen, 1993 an der Oper von Nizza und am Theater von Metz, 1996 am Opernhaus von Montpellier wieder als Isolde. 1993 sang sie an der Jütländischen Oper Aarhus die Brünnhilde in der »Walküre«, später im gesamten Nibelungenring. 1997 gastierte sie an der Oper von Toulouse als Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, 1998 sang sie an der Oper von Kopenhagen die Ortrud im »Lohengrin«, an der Jütländischen Oper Aarhus die Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss.

Schallplatten: EMI (Gutrune in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989), Philips (Senta in »Der fliegende Holländer« auch als Video).

 21.2. D’Anna FORTUNATO wird 70

 Sie studierte in den Jahren 1965-72 am New England Conservatory in Boston bei Frederick Jagel und Gladys Miller. Sie setzte ihre Ausbildung durch Studien bei Phyllis Curtin im Berkshire Music Center fort. In den Jahren 1974-82 ging sie einer Lehrtätigkeit an der Longy School of Music in Cambridge nach. Ihr Europa-Debüt erfolgte 1980 in Paris, als sie mit der Boston Camerata dort die Titelrolle in »Dido and Aeneas« von Purcell sang. 1981 gab sie ihr erstes Konzert in New York. Auch auf der Opernbühne hatte sie eine erfolgreiche Karriere. 1979 wirkte sie in New York in der Uraufführung der Oper »Full Moon in March« von John Harbison mit, 1983 sang sie als Antrittsrolle an der City Opera New York den Ruggiero in »Alcina« von Händel. Sie gastierte an der Oper von Boston, an der Kentucky Opera, der San José Opera, der Connecticut Opera (1986 Rosina im »Barbier von Sevilla«), an der Glimmerglass Opera und am Rochester Opera Theatre. Sie wirkte oft bei internationalen Festspielen mit, so beim Tanglewood Festival, beim New York International Festival of the Arts, beim Bach Festival in Rom und beim Carmel Bach Festival. Seit 1983 trat sie regelmäßig beim Monadnock Music Festival in New Hampshire auf, und zwar sowohl als Opern- wie als Konzert- und Liedersängerin. In ihrem sehr umfassenden Repertoire fanden sich bevorzugt Werke der Barockzeit wie moderne Kompositionen.

Schallplatten auf verschiedenen Marken: Harmonia mundi, London Records, New World Records, Nonesuch, Music Masters, Newport Classic (Hagar in »Ismaele« von A. Scarlatti, »Berenice« von Händel, »Médée« von Cherubini), Vox (»Ezio«, »Imeneo« und »Faramondo« von Händel), Erato (»Jonny Johnson« von K. Weill); auf Koch Records in der vollständigen Oper »Byron« von Virgil Thomson.

Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://www.dannafortunato.com/

 21.2. John BRÖCHELER wird 70

 Neffe des bekannten Baritons Caspar Bröcheler (1911-83). Ausbildung der Stimme an der Musikhochschule von Maastricht durch Leo Ketelaars; weitere Studien bei Pierre Bernac in Paris. Zuerst wurde er als Konzertsänger, vor allem als Solist in Oratorien (Bach-Passionen, 9. Sinfonie von Beethoven, Deutsches Requiem von Brahms), aber auch als Liedersänger, bekannt. Bereits 1966 gab er einen ersten Liederabend in Utrecht. Dabei widmete er sich gern der Interpretation zeitgenössischer Werke. So sang er bei den Berliner Festwochen 1974 in der Uraufführung von »Die Erprobung des Petrus Hebraicus« von Henry Pousseur und 1975 in »Mare nostrum« von Mauricio Kagel. Durch den Dirigenten Raphael Frühbeck de Burgos kamen wichtige Konzertauftritte in Spanien zustande. Zugleich entwickelte sich eine Opernkarriere an der Niederländischen Oper Amsterdam. Hier debütierte er 1973 als Sid in »Albert Herring« von B. Britten und hatte seine größten Erfolge als Don Giovanni (1984), als Germont-père in »La Traviata«, als Marcello in »La Bohème« und besonders als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. Diese Partie gestaltete er auch 1984 bei den Festspielen von Glyndebourne. Nachdem er in Amsterdam zusammen mit Joan Sutherland in »Maria Stuarda« von Donizetti aufgetreten war, erfolgten Einladungen an amerikanische Opernhäuser. An der Oper von San Diego sang er den Sharpless in »Madame Butterfly« und den Ford in Verdis »Falstaff« und wirkte dort 1979 in der Uraufführung der Oper »La Loca« von Gian Carlo Menotti (als Partner von Beverly Sills, der die Oper gewidmet war) mit. Er sang in Toronto den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, in New York und Los Angeles den Titelhelden in Verdis »Nabucco« als Partner von Grace Bumbry. In Deutschland ständiger Gast an den Opern von Stuttgart (1985 in »König Hirsch« von H.W. Henze) und Frankfurt a.M. (1983 Amfortas im »Parsifal«, Agamemnon in »Iphigenie in Aulis« von Gluck). 1985 Verpflichtung an die Mailänder Scala (1986 als Golaud in »Pelléas et Mélisande« und 1987 als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1988 als Golaud und 1991 als Mandryka. Er sang 1989 am Opernhaus von Bonn den Wolfram im »Tannhäuser«, in München 1990 die Titelrollen in »Mathis der Maler« von Hindemith und in »Dantons Tod« von G. von Einem wie den Dunois in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Auch zu Gast an der Pariser Grand Opéra (1986 als Jochanaan und 1987 als Orest in »Elektra« von R. Strauss) und am Teatro Liceu Barcelona (1990 als Orest in »Elektra«), an den Staatsopern von Stuttgart (1992-93 als Wozzeck) und Dresden (1993 in »Il Prigioniero« von Dallapiccola). 1991 sang er anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Theaters in Maastricht die »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler, in Amsterdam den Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1994, ebenfalls in Amsterdam, den Wozzeck von A. Berg und den Jochanaan. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man ihn zunächst 1991 in einem Kirchenkonzert, dann 1993 in der Titelrolle von Dallapiccolas Oper »Ulisse« (in einer konzertanten Aufführung), 1995 und 1999 in der Doppelrolle Dr. Schön/Jack the Ripper in A. Bergs »Lulu«, 1996 als Orest in »Elektra« und 2001 als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1997 trat er an der Berliner Staatsoper als Dr. Schön auf, in Amsterdam sang er die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von P. Hindemiths »Cardillac«, dann sehr erfolgreich den Wotan im »Rheingold« (1997) und in der »Walküre« (1998) sowie den Wanderer im »Siegfried« (1998). 2000 sang er an der Staatsoper von München den Amfortas, an der Staatsoper von Stuttgart die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«.

Schallplatten: Edition Schwann (»Dichterliebe« von R. Schumann, 1979; Dettinger Te Deum und »Judas Makkabäus« von Händel), Decca (kleine Partie in »Lucrezia Borgia« von Donizetti), Koch Records (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), EMI (»Verkündigung« von W. Braunfels).

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.johnbrocheler.com/

 21.2. Heinz ZEDNIK wird 75

Heinz_ZEDNIK

Als Mime in „Siegfried“ an der Met

 Er arbeitete zunächst als Buchhalter im Unternehmen seines Vaters, begann dann aber seine Gesangsausbildung bei Marga Wissmann und schloss sie am Wiener Konservatorium bei Klein und Hudez ab. 1964 debütierte er an der Grazer Oper als Trabucco in »La Forza del destino«. Bereits 1964 wurde er an die Wiener Staatsoper berufen (Debüt als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«), deren Mitglied er mehr als 45 Jahre blieb. Er sang hier in bisher insgesamt 1.923 Vorstellungen 102 verschiedene Partien in 68 Opern, davon seien hier nur die wichtigsten genannt: der Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos«, der Valzacchi im »Rosenkavalier«, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, der Gottesnarr wie der Schuijskij im »Boris Godunow«, der Incroyable in »Andrea Chénier« von Giordano, der Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Herodes in »Salome« von R. Strauss, der Steuermann in »Der fliegende Holländer, der Jacquino im »Fidelio«, der Eisenstein in der »Fledermaus«, der Mime im Nibelungen-Ring (seine berühmteste Rolle), den Novagerio in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Kudrjasch in »Katja Kabanowa« von Janácek, der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss, der Mr. Triquet in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Beppe im »Bajazzo«, der Loge im »Rheingold«, der Aegisth in »Elektra« von R. Strauss, der Maler und der Neger in »Lulu« von A. Berg. Er sang an der Wiener Staatsoper in den Uraufführungen der Opern »Der Besuch der alten Dame« (am 23.5.1971 den Butler) und »Kabale und Liebe« (am 17.12.1976 den Hofmarschall von Kalb) von G. von Einem, in der von Alfred Schnittkes »Gesualdo« (am 26.5.1995 den Don Garzia de Toledo) und in der von Friedrich Cerhas »Der Riese vom Steinfeld« (am 15.6.2002 den Kaiser Wilhelm und den Rabbi Fleckeles) sowie die Titelrolle in der Österreichischen Erstaufführung von Wilfried Hillers »Das Traumfresserchen« (1999). Am 6.12.1990 wirkte er am Ronachertheater in Wien in der Uraufführung von E. Kreneks Satire »Kehraus um St. Stephan« als Emmerich von Kereszthely mit. Er trat auch oft an der Wiener Volskoper auf, u.a. als Hexe in »Hänsel und Gretel«, 1978 als Birkhahn in der Österreichischen Erstaufführung der Oper »Preußisches Märchen« von B. Blacher, 1998 als Zsupan im »Zigeunerbaron« und 2006 in der Titelrolle in Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek«. Mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper gastierte er u.a. in Montreal und Moskau; weitere Gastspiele in Zürich und Nizza sowie 1967-69 in der Sommerarena von Baden bei Wien als Operettensänger. Seit 1970 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar 1970 als Ulrich Eisslinger sowie 1976 als Auguistin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1970-73 und 1976 als einer der Knappen im »Parsifal«, 1971-72 als einer der Edlen im »Lohengrin«, 1971 als Steuermann, 1972-75 als Mime im »Rheingold« sowie 1972-80 als Mime im »Siegfried«, 1974-76 als Hirte wie als junger Seemann in »Tristan und Isolde«, 1975 als David und 1976-80 als Loge. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1981-82 den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, 1983-84 den Valzacchi, 1985-86 den Remendado in »Carmen«, 1987-89 den Pedrillo, 1990 den Mr. Taupe, 1991 und 1993 den Monostatos, 1992 den Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 2010 den Prinzen und den Kammerdiener in »Lulu« von A. Berg sowie in konzertanten Aufführungen der Opern »Der Prozess« von G. von Einem (1988), »Antigonae« von C. Orff (1989) und »Die Jakobsleiter« von A. Schönberg (1989). 1983, 1985, 1988 und 1994 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er auch in den Uraufführungen von Luciano Berios »Un Re in Ascolto« (am 7.8.1984 als Regisseur) und von K. Pendereckis »Die schwarze Maske« (am 15.8.1986 als Hadank) mit. 1981 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Mime im »Rheingold« und sang dort bis 2009 in insgesamt 53 Vorstellungen auch den Mime im »Siegfried«, den Loge, den Pedrillo, den Schuijskij, den Monostatos, den Tanzmeister, den Basilio in »Le nozze di Figaro« und zuletzt 2009 den alten Sträfling in der MET-Premiere von Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1996 Gastspiel mit dem Ensemble der Metropolitan Oper New York im Konzerthaus Alte Oper in Frankfurt a.M. (Tanzmeister in konzertanter »Ariadne auf Naxos«). An der Mailänder Scala gastierte er 1986 als Regisseur in Berios »Un Re in Ascolto«, 1996-97 als Mime im Nibelungenring, 2008 als Narr im »Wozzeck« von A. Berg und 2010 als alter Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Er gastierte 1994 in Florenz, 1995 an der Staatsoper von München als Herodes. Bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See sang er 2000 den Carnero im »Zigeunerbaron«. Am 10.12 1999 sang er in der Uraufführung der Oper »Wintermärchen« von Philippe Boesmans am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Partie des Green, die er 2000 an der Oper von Lyon wiederholte. Bekannt als Oratorien- und Konzertsänger, auch als Sänger von Wiener Liedern. Er übernahm dazu Aufgaben aus dem Bereich der Opernregie.

Schallplatten: Decca (kleine Partie im »Parsifal«, »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, »Le nozze di Figaro«, »Wozzeck«, »Die Entführung aus dem Serail«), HMV-Electrola (»Salome«, »Wiener Blut«, »Die Fledermaus«, »Die Zauberflöte«), DGG (»Ariadne auf Naxos«, »Wozzeck«, »Tosca«, »Mazeppa« von Tschaikowsky, »Wintermärchen« von Philippe Boesmans), Philips (Loge im »Rheingold« aus Bayreuth, Mime im »Siegfried«), Ariola-Eurodisc (»Die verkaufte Braut«), HMV (Loge im »Rheingold«), RCA/BMG (Ruiz im »Troubadour«, »Der Silbersee« von K. Weill), Bella Voce (»Il Tabarro« von Puccini), Arte Nova (»Der Zigeunerbaron«, Festspiele Mörbisch), Amadeo-Polygram (»Der Besuch der alten Dame«, Mitschnitt der Uraufführung von 1971), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio), Kontrapunkt (»Boris Godunow«), Sony (»Irrelohe« von Franz Schreker); Topaz-Video (Pong in »Turandot«, Wien 1983), DGG-Video (»Die Zauberflöte«, »Ariadne auf Naxos«), Pioneer-Video (»Wozzeck«).

 21.2. Renata GIUSSANI wird 100

 Sie war in Rom Schülerin der berühmten Giuseppina Baldassare-Tedeschi und wurde auch durch den großen Tenor Benjamino Gigli beraten. 1942 gewann sie den Concorso Nazionale di Canto in Alessandria. Wegen der Kriegsverhältnisse kam sie zunächst nur zu einer Konzertkarriere. 1945 begann sie dann ihre Bühnenlaufbahn am Teatro Alfieri von Asti. Über kleinere italienische Bühnen kam sie bald an Häuser wie das Teatro Lirico Mailand, das Teatro Verdi Pisa, das Teatro San Carlo Neapel, die Opernhäuser von Rom, Nizza, Pavia und Genua. Sie sang dort viele Partien: die Traviata, die Lucia di Lammermoor, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Titelheldin in dessen »La Cenerentola«, die Mimi in Puccinis »La Bohème«, die Tosca, die Manon in »Manon Lescaut« von Puccini, die Nedda im »Bajazzo«, die Suzel in »L’Amico Fritz« von Mascagni, die Norina im »Don Pasquale« und die Adina in »L’Elisir d’amore« von Donizetti. Höhepunkt in ihrem Bühnenrepertoire war jedoch unbestritten die Madame Butterfly in der gleichnamigen Puccini-Oper.

 22.2 Peter STRAKA wird 65

Peter_STRAKA

 Er wuchs in Kromeriz (Kremsier) in Mähren auf, wo er in einem Kinderchor sang. Er begann zunächst ein Studium der Veterinärmedizin, dann Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Brno (Brünn). Fortsetzung seines Studiums in Düsseldorf bei William Pearson, dann an der Musikhochschule Köln bei Ellen Bosenius und Dietger Jacob. 1977-78 war er im Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich, dessen Mitglied er nach einem kurzen Engagement am Theater von St. Gallen (1978-79) seit 1979 war. Er wurde durch Gastspiele an den Stadttheatern von Basel und Bern, an der Staatsoper Berlin wie an der dortigen Komischen Oper, am Staatstheater Hannover, an den Opern von Graz und Marseille, an der Volksoper Wien, an der Opéra-Comique Paris, am Teatro Massimo Palermo und bei den Festspielen von Orange international bekannt. Mit dem Zürcher Ensemble trat er in Dresden, beim Festival von Lausanne und bei den Festspielen von Schwetzingen auf. Er nahm am Opernhaus von Zürich 1977 an der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« von R. Kelterborn teil, auch an der dortigen Schweizer Erstaufführung von B. Brittens »The Burning Fiery Furnace« (Spielzeit 1983-84 im Großmünster als Nebuchadnezzar). 1984 wirkte er am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung von R. Kelterborns Oper »Der Kirschgarten« mit. An der Pariser Oper trat er 1988 als Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1993 als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1996 als Boris in »Katja Kabanova« von Janácek und 1997 als Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« auf. 1991 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Kudrjas in »Katja Kabanova«, 1999 gastierte er dort in derselben Oper in der Partie des Boris und wirkte 2009 in der MET-Premiere von Janáceks »Aus einem Totenhaus« in der Rolle des Großen Sträflings mit. 1991 sang er am Théâtre Châtelet Paris den Alwa in »Lulu« von A. Berg, in Nizza den Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart, am Opernhaus von Zürich den Florestan im »Fidelio«. Er war an den Zürcher Monteverdi-Aufführungen unter Nikolaus Harnoncourt namhaft beteiligt (»L’Orfeo«, »L’Incoronazione di Poppea«, »Il ritorno d’Ulisse in patria«), mit denen er auch u.a. bei den Wiener Festwochen und 1978 an der Mailänder Scala gastiert hat. 1993 trat er bei den Festspielen von Salzburg als Lucano in »L’Incoronazione di Poppea« auf, am Théâtre Châtelet Paris als Loge im »Rheingold«, 1995 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Stewa in Janáceks »Jenufa«, 1996 am Opernhaus von Zürich als Sobinin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren«, in Kopenhagen als Alwa. 1997 hörte man ihn am Opernhaus von Frankfurt a.M. und in Amsterdam, 1998 in Zürich als Laça in »Jenufa«, in Amsterdam 1998 als Siegmund in der »Walküre«. 1999-2000 sang er an der Staatsoper von München den Boris in »Katja Kabanowa«. An der Mailänder Scala gastierte er 2000 als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, 2006 als Boris in »Katja Kabanova« und 2010 als Großer Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 2000 sang er am Opernhaus von Zürich den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Narraboth in »Salome« vom gleichen Komponisten und den Alwa. Aus seinem Repertoire sind weiter hervorzuheben: der Idamante in »Idomeneo« von Mozart, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Peter Iwanow wie der Marquis von Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Froh im »Rheingold« und der Rodolfo in »La Bohème«; hinzu traten Partien aus dem Bereich der Operette. Auch im Konzertsaal kam er, vor allem als Oratoriensolist, zu einer internationalen Karriere. Er war verheiratet mit der Sängerin Ursula Volbeding († 1982).

Schallplatten: Telefunken (»L’Incoronazione di Poppea«, »L’Orfeo«, »Il ritorno d’Ulisse in patria«), Chandos (»Lulu« von A. Berg, »Lobgesang« von Mendelssohn), Orfeo (»Osud« von L. Janácek, Slavo in »Wanda« von A. Dvorak), Supraphon/Koch (Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek), Arte Nova (H-Moll-Messe von J.S. Bach), Nightingale/Koch (Orchesterlieder von R. Strauss).

 22.2 Marni NIXON wird 85

 Sie studierte Musik und Gesang an der University of Southern California bei Carl Ebert, dann an der Stanford University bei Jan Popper und im Berkshire Music Center bei Boris Goldovsky und Sarah Caldwell. Sie begann danach eine sehr vielseitige Karriere, sang in Opern und Musicals, gab Konzerte und trat im amerikanischen Fernsehen (zum Teil in Kinderprogrammen) auf. Als Opernsängerin hörte man sie beim Tanglewood Festival, in Los Angeles, San Francisco (1966 als Philine in »Mignon« von A. Thomas) und Seattle; dabei sang sie Partien wie die Konstanze und das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und die Violetta in »La Traviata«. Sie gab Konzerte u.a. in Cleveland, Toronto, Los Angeles, in Israel und in London. Im Konzertsaal brachte sie gern zeitgenössische Werke von Webern, Ives, Strawinsky und Hindemith zum Vortrag. 1969-71 war sie als Pädagogin am California Institute of Music tätig, seit 1980 an der Music Academy of the West in Santa Barbara in Kalifornien.

Schallplatten: Columbia (Lieder von Strawinsky, Kantaten von A. Webern), Capitol (Bachianas Brasileiras von H. Villa-Lobos), Disc (Opern-Arien), Contemporary Records (Lieder).
Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://www.marninixon.org/

 22.2 Chris SCHEFFER wird 100

 Der Sänger, der eigentlich Christiaan Scheffer hieß, war in Amsterdam Schüler von R. Angenent. 1939 wurde er an die Niederländische Oper Amsterdam berufen, deren Mitglied er bis zum Ende der fünfziger Jahre blieb. Im Mittelpunkt seines Repertoires für die Bühne standen lyrische Partien wie der Ferrando in »Così fan tutte«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Belfiore in »La finta giardiniera« von Mozart, der Jacquino im »Fidelio«, der Lyonel in Flotows »Martha«, der Nureddin im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Herzog im »Rigoletto«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Fischer in »Le Rossignol« von Strawinsky und der Aljeja in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1954-56 war er Mitglied des Opernhauses von Düsseldorf; Gastspiele führten ihn auch nach Belgien und in die Schweiz. Zudem wirkte er mehrfach beim Holland Festival mit, darunter 1952 in der Uraufführung der Oper »François Villon« von Sam Dresden.

Schallplatten: Philips (»Aus einem Totenhaus« von Janácek).

 23.2. Miroslav KOPP wird 60

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 Er wurde am Nationalkonservatorium in Prag zum Sänger ausgebildet und begann seine Karriere 1981 am Nationaltheater Prag. Er sang hier eine Anzahl von lyrischen Tenorpartien wie den Alfredo in »La Traviata«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy (1986) und den Prinzen in »Rusalka« von Dvorák (1991). Er trat aber auch in Charakter- und Buffo-Partien auf (Wenzel in »Die verkaufte Braut«, Vitek in »Dalibor« von Smetana). 1986 gastierte er in Wien als Hans in »Die verkaufte Braut« (im Rahmen eines Gastspiels der Staatsoper Prag), 1988 Gastspiele an der Opéra-Comique Paris (in Janáceks »Aus einem Totenhaus«) und beim Wexford Festival. 1991 hörte man ihn am Nationaltheater Prag wie bei den Festspielen von Savonlinna in Finnland wieder als Prinzen in »Rusalka«, 1992 bei den Salzburger Festspielen als Tscherewin in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, am Stadttheater von Basel als Don Carlos in der Verdi-Oper gleichen Namens. 1993 war er beim Maggio Musicale von Florenz als Stewa in »Jenufa« von Janácek zu Gast. 2001 sang er an der Staatsoper Prag den Kristián Brehm in der Oper »Der polnische Jude« von Karel Weis. Er trat auch in Opernsendungen des tschechischen Fernsehens auf, u.a. als Wenzel.

Schallplatten: Supraphon-Eurodisc (Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«), Supraphon (»Der listige Bauer« von Dvorák, »Ariane« von B. Martinù, Vítek in »Dalibor« von Smetana, »König und Köhler« von Dvorák, »Katja Kabanowa« von Janácek).

 23.2. Franz WAECHTER wird 60

 Er nahm Gesangsunterricht bei Prof. Rado und bei KS Dermota. Der Bariton ist seit 1977 an der Volksoper Wien engagiert und gab hier sein Debüt als Leonetto in „Boccaccio“. Zu seinem Repertoire am Haus gehören u. a.: Jan Janicki („Der Bettelstudent“), Gustl („Das Land des Lächelns“), Freddy („My Fair Lady“), Anselmo („Der Mann von La Mancha“), Dr. Cajus („Die lustigen Weiber von Windsor“), Henry Burgum (Pintschers „Thomas Chatterton“, ÖEA), Missail („Boris Godunow“), Pharnaces („Der König Kandaules“), Konrad Nachtigall („Die Meistersinger von Nürnberg“) sowie Dancairo („Carmen“), Vicomte Cascada („Die lustige Witwe“), Zöllner („La Bohème“), von Henrici („Der Bettelstudent“), Eugen („Die Csárdásfürstin“) Admiral von Schreiber („The Sound of Music“), Haushofmeister („Ariadne auf Naxos“), Checco („Boccaccio“) und Mondgroom („Frau Luna“).

24.2. Annett ANDRIESEN wird 65

 Biographie der holländischen Mezzosopranistin auf Holländisch:
http://401dutchdivas.nl/mezzosopranen/404-annett-andriesen.html

 24.2. Howard GRIFFITHS wird 65

 Er wurde in England geboren und studierte am Royal College of Music in London. Seit 1981 lebt er in der Schweiz. Seit der Saison 2007/08 ist Howard Griffiths Generalmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters und hat 2013 seinen Vertrag bereits zum dritten Mal und bis 2018 verlängert. 1996-2006 war Griffiths Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Zürcher Kammerorchesters, dessen lange und ausgezeichnete Tradition er in jeder Beziehung erfolgreich weiter geführt hat. Dazu gehörten auch ausgedehnte Tourneen in Europa, den USA und China. Howard Griffiths tritt weltweit als Gastdirigent mit vielen führenden Orchestern auf. Dazu gehören das Royal Philharmonic Orchestra London, das Orchestre National de France, das Tschaikowsky Sinfonieorchester des Moskauer Radios, das Israel Philharmonic Orchestra, das Orchestra oft he Age of Enlightenment, die Warschauer Philharmonie, das Sinfonieorchester Basel, die London Mozart Players, das Orquesta Nacional de España sowie das WDR Sinfonieorchester und verschiedene andere Rundfunkorchester in Deutschland. Howard Griffiths lässt sich neben den Dirigaten im Hauptrepertoire auch immer wieder für spezielle Projekte begeistern. Mit verschiedenen Orchestern zusammen entstanden erfolgreiche Crossover-Projekte etwa mit Giora Feidman, Roby Lakatos, Burhan Öcal oder Abdullah Ibrahim; mit großem Erfolg dirigierte er mit dem ZKO die Original-Musik zu Filmen von Charles Chaplin live zur Film-Projektion auf Großleinwand. Ebenso begeistert setzt sich Griffiths immer wieder mit der Musikförderung von Kindern und Jugendlichen auseinander; so entstanden in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt bereits mehrere Education Projekte. Im Jahr 2012 erschien das Kinderbuch „Die Hexe und der Maestro“, welches von den Kritikern mit großer Begeisterung aufgenommen und für verschiedene Preise nominiert wurde. Die englische Version erschien als „The Witch and the Maestro“ ein Jahr später. Seine Tätigkeit bei der Orpheum Stiftung, deren künstlerischer Leiter er seit 2000 ist, sowie seine regelmäßige Arbeit mit jungen Orchestern wie dem Bundesjugendorchester oder dem Schweizer Jugendorchester zeugen von seinem großen Engagement in der Unterstützung junger Musikerinnen und Musiker. Rund 100 CD-Aufnahmen bei verschiedenen Labels (Warner, Universal, cpo, Sony, Koch u.a.) zeugen von Howard Griffiths’ breitem künstlerischen Spektrum. Sie enthalten zum Beispiel Werke von zeitgenössischen schweizerischen und türkischen Komponisten sowie Ersteinspielungen von wieder entdeckter Musik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Seine Aufnahmen aller acht Sinfonien des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries haben von der Kritik weltweit großes Lob erhalten.

Howard Griffiths musiziert mit zahlreichen renommierten Künstlerinnen und Künstlern, wie unter anderem mit Maurice André, Kathleen Battle, Joshua Bell, Rudolf Buchbinder, Sir James Galway, Edita Gruberova, Mischa Maisky, Güher und Süher Pekinel, Michail Pletnjow, Vadim Repin, Maria Joao Pires, Fazil Say und Thomas Zehetmair. In der jährlichen „New Year’s Honours List“, die Queen Elizabeth II. jeweils zum Neujahrstag bekannt gibt, wurde Howard Griffiths 2006 wegen seiner Verdienste um das Musikleben in der Schweiz zum „Member of the British Empire“ (MBE) ernannt.
Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.howardgriffiths.ch/

 25.2. Gabriele SIMA wird 60

Vilma_BUKOVEC

 Sie wuchs in Salzburg auf und begann bereits im Alter von 14 Jahren ihr Gesangstudium am Salzburger Mozarteum. Sie setzte ihre Ausbildung an der Musikhochschule von Wien bei A. Kolo fort. 1979 kam es zu ihrem Bühnendebüt bei der Wiener Operntruppe »Spectaculum«, die sich mit der Aufführung von Barock-Opern befaßte. Sie gehörte 1979-82 dem Opernstudio der Wiener Staatsoper an, 1982 wurde sie in das Ensemble des Hauses übernommen und blieb bis 1999 dessen Mitglied. Sie debütierte hier 1979 als Barbarina in »Figaros Hochzeit« und war hier u.a. auch als Papagena in der »Zauberflöte«, als Giannetta in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti, als Flora in »La Traviata«, als Ines im »Troubadour«, als Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss, als Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Hirtenknabe im »Tannhäuser«, als Laura in »Luisa Miller«, als Xenia wie als Fjodor im »Boris Godunow«, als Siebel im »Faust« von Gounod, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, als Madrigalist in Puccinis »Manon Lescaut«, als Zerlina im »Don Giovanni«, als Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Maragond im »Fierrabras« von F. Schubert, als Mercedes in »Carmen«, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, als Idamante im »Idomeneo« von Mozart, als Wellgunde im Nibelungenring, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« und als Carlotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss zu sehen. 2000-07 war sie Mitglied der Wiener Volksoper. Seit 1980 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg mit; hier trat sie in den Uraufführungen der zeitgenössischen Opern »Baal« von Friedrich Cerha (7.8.1981 als Johanna) und »Un Re in ascolto« von Luciano Berio (7.8.1984 als Krankenschwester) auf; sie sang dort in konzertanten Aufführungen der Opern »Karl V.« von Krenek (1980), »Penthesilea« von O. Schoeck (1982) und »Dantons Tod« von G. von Einem (1983), außerdem 1983-84 die Modistin im »Rosenkavalier«, 1986 in Schuberts As-Dur-Messe, 1989 die 2. Magd in »Elektra« von R. Strauss und 1992 in Debussys »La Damoiselle élue«. 1988 schloss sie einen Gastvertrag mit dem Opernhaus von Zürich ab (wo sie u.a. 1995 den Nicklausse sang). Sie gastierte an der Staatsoper von Hamburg, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1991 als Cherubino) und am Opernhaus von Ferrara (1994 wieder als Cherubino). 1999 sang sie (konzertant) in Berlin die Laura in »Die drei Pintos« von Weber/Mahler, 2000 bei den Festspielen von Schwetzingen und Innsbruck die Giunone in der Barock-Oper »La divisione del mondo« von Giovanni Legrenzi, bei der Styriarte in Graz die Titelrolle in »Agrippina« von Händel. 2001 gastiert sie in Paris als Carlotta in »Die schweigsame Frau«. Auf der Bühne trat sie sowohl in Sopran- als später auch in Mezzosopranrollen vor ihr Publikum. Sie war eine angesehene Konzert-, Oratorien- und Lieder sängerin; so gab sie 1989 Konzerte in Japan; 1990 hörte man sie in Berlin in Debussys »La Damoiselle élue«. Seit 2003 unterrichtet sie am Wiener Konservatorium Gesang.

Schallplatten: Telefunken (»Jephtha« von Händel), Orfeo (»Claudine von Villa Bella« von F. Schubert), DGG (»Elektra« von R. Strauss, kleine Partie im »Rosenkavalier«, Berta im »Barbier von Sevilla«), HMV (Hirtenknabe im »Tannhäuser«), Amadeo (»Baal« von F. Cerha), Virgin (»Turandot« von Busoni), Edition Schwann-Orfeo (»Penthesilea« von O. Schoeck), Naxos (Messen von J. Haydn); Virgin-Video (»Elektra« von R. Strauss).

 25.2. Jesús LÓPEZ COBOS wird 75

 Er studierte zunächst Philosophie an der Universität Madrid. Er hatte keinen regulären Musikunterricht genossen, als er anfing, den Universitätschor zu dirigieren. Sein Talent war aber so offenbar, dass er 1966 bei Franco Ferrara in Italien und später bei Hans Swarovsky in Wien sein Dirigierstudium begann. 1968 gewann er den ersten Preis beim Dirigierwettbewerb in Besançon und kurz danach machte er sein Konzertdebüt in Prag sowie sein Operndebüt am Teatro La Fenice in Venedig. Er dirigierte sämtliche namhafte Orchester Europas und Amerikas. Zugleich zeigte er Präsenz bei Festivals wie: Edinburgh, Salzburg (1972, 2007), Berlin, Prag, Luzern, Montreux, Tanglewood, Ravinia, Hollywood Bowl, u.a. 1981-90 war er Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin und 1984-88 Musikdirektor des Spanischen Nationalorchesters. Außerdem war er 1981-86 Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra.1986-2001 war er Chefdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra und 1990-2000 Chefdirigent des Lausanner Kammerorchesters. Er war der erste spanische Dirigent an der Scala Milano (1979 Mosé), London Covent Garden, Opéra de Bastille in Paris (1981 Semiramide, 2001 Manon, 2002 Carmen, 2002 und 2010 Les Contes d’Hoffmann, 2003 Il Barbiere di Siviglia, 2004 La Traviata) und an der Metropolitan Opera New York (1978 Adriana Lecouvreur und La Favorita, 2005 Manon, 2008 Thais). 1987 dirigierte er mit einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin einen kompletten Ring-Zyklus in Japan – der erste komplette Ring in diesem Land. 1989 wurde dieser Ring in Washington DC aufgeführt. 2003-10 war Jesús López-Cobos Musikdirektor des Teatro Real in Madrid. Jesús López-Cobos hat mit vielen der wichtigsten Orchester der Welt zusammengearbeitet, darunter die Berliner und Wiener Philharmoniker, das Concertgebouworkest Amsterdam, die Wiener Symphoniker, das Sinfonieorchester des NDR Hamburg, die Münchner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Israel Philharmonic, die Orchester von Cleveland, Chicago, Boston, New York, Los Angeles, Philadelphia und Pittsburgh sowie mit allen Londoner Orchestern. 2011 feierte der Künstler seine erfolgreiche Rückkehr an die Wiener Staatsoper, an der er bereits 1980 L’Elisir d’amore, La Bohème und Tosca dirigiert hatte. Ab 2011 leitete er an der Wiener Staatsoper Vorstellungen der Opern Nabucco, Manon, La forza del destino, L’Italiana in Algeri, La Cenerentola, Rigoletto, Un ballo in maschera und La Traviata. Er dirigierte Produktionen am Theater an der Wien (2010 Il Postino von Daniel Catán mit Plácido Domingo) und am Grand Théâtre de Genève (1977 Don Carlos und Tosca, 1979 Tannhäuser und La Gioconda, 1983 Pelléas et Mélisande, 1991 Il Barbiere di Siviglia,  1993 La Cenerentola, 1995 L’Italiana in Algeri, 2011 I Puritani), sowie Konzerte in Seoul, Tokio, Vancouver, Lausanne, Rotterdam, La Coruna und Madrid. Ab 2011 ist er Erster Gastdirigent des Orquesta Sinfónica de Galicia. Weiters leitete Jesús López-Cobos in der Saison 2011|12 u. a. Konzerte des Orchestre de Paris, Orquesta Nacional de Espagna, Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, der St. Petersburger Philharmoniker und der Philharmonie Essen. Seine zahlreichen Aufnahmen sind auf CDs von Philips, Decca, EMI, Telarc, Vergin, Teldec, Claves, Cascavelle und Denon zu finden. Mit dem Cincinnati Orchestra hat er exklusiv für Telarc Werke von de Falla, Ravel, Bizet, Franck, Mahler, Respighi, Villa-Lobos, Schostakowitsch u. a. aufgenommen, weiters erschien ein Zyklus der Bruckner Symphonien. Mit dem Lausanne Kammerorchester hat er für Denon eine Reihe an Haydn-Symphonien aufgenommen sowie für Teldec einige Rossini Opern, u. a. Il Barbiere di Siviglia und L’Italiana in Algeri. Als erster Dirigent erhielt Jesús Lopez-Cobos den Prinz-von-Asturien Preis der Künste, weiters ist er Ehrenmitglied der Oper Berlin und erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Deutschen Republik für seinen kulturellen Beitrag in Deutschland. Von der Cincinnati Universität wurde er zum »Doctor honoris Causa« ernannt. Weitere Auszeichnungen erhielt er von der spanischen und französischen Regierung.
Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://jesuslopezcobos.com/

 26.2. Claudine CARLSON wird 65

Claudine CARLSON

 Ihre Mutter war eine bekannte Pianistin und führte sie frühzeitig in die Welt der Musik ein. Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin in Kalifornien; sie war Schülerin der Pädagoginnen Gertrude Gruenberg, Jennie Tourel und Esther Andreas und besuchte auch die Manhattan School of Music New York. Sie begann dann eine Karriere als Konzertsängerin, die sich bald auf internationalem Niveau abspielte. Sie sang zusammen mit führenden Orchestern in aller Welt, u.a. mit dem Boston Symphony Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic Orchestra, dem St. Louis Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Israel Philharmonic Orchestra. Sie nahm an zahlreichen großen Festspielveranstaltungen teil, wobei sie ein umfangreiches Repertoire (darunter auch Partien in konzertanten Opernaufführungen) zum Vortrag brachte. 1977 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Genevieve in Debussys »Pelléas et Mélisande« und sang hier 1981 auch zwei Rollen in Ravels »L’Enfant et les Sortilèges«.

Die Stimme der Künstlerin begegnet uns auf verschiedenen Schallplattenmarken, so auf Candide, Vox, Decca (Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, »L’Enfant et les ortilèges« von Ravel, »Les Troyens« von Berlioz), Orion, RCA und Townhall.

 26.2. Karel PETR wird 85

 Biographie des tschechischen Bassisten auf Tschechisch:
http://www.cojeco.cz/index.php?id_desc=72229&s_lang=2&detail=1&title=Petr

 27.2. Mirella FRENI wird 80

Mirella_FRENI

 Sie stammte aus einer Arbeiterfamilie; ihre Großtante war die bekannte Sopranistin Valentina Bartolomasi (1889-1932). Erste Ausbildung durch ihren Onkel Dante Arcelli, dann durch Luigi Bertazzoni und Ettore Campogalliani in Modena. Debüt 1955 am Teatro Comunale von Modena als Micaela in »Carmen«. Nach ihrer Heirat und der Geburt eines Kindes nahm sie nach vorübergehender Unterbrechung 1957 ihre Karriere in Modena wieder auf. 1958 erster Preis beim »Concorso Viotti« in Vercelli. Jetzt hatte die junge Künstlerin eine schnelle, glänzende Karriere an den großen italienischen Bühnen. 1959-60 sang sie an der Niederländischen Oper und beim Holland Festival; 1960-61 erregte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Zerlina im »Don Giovanni«, 1962 dort als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Adina in »L’Elisir d’Amore« großes Aufsehen. Seit 1961 regelmäßig zu Gast an der Covent Garden Oper London, wo man ihre Zerlina, ihre Nannetta im »Falstaff«, ihre Traviata, ihre Marguerite im »Faust« von Gounod und ihre Susanna bewunderte. 1962 sang sie beim Wexford Festival die Elvira in »I Puritani« von Bellini. 1962 debütierte sie an der Mailänder Scala als Nannetta im »Falstaff«. Danach sang sie die Romilda in Händels »Serse« an der Piccolo Scala. Sie war dann eine der großen Primadonnen der Mailänder Scala, nachdem sie dort 1963 als Mimì in Puccinis »La Bohème« unter H. von Karajan einen sensationellen Erfolg verzeichnet hatte. Sie sang hier bis 1996 auch die Micaela, die Zerlina im »Don Giovanni«, die Suzel in »L’Amico Fritz« von Mascagni, die Adina, die Susanna, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Traviata, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Marie in Donizettis »La fille du régiment«, die Titelrolle in Massenets »Manon«, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Alice Ford im »Falstaff«, die Elvira im »Ernani«, die Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, die Titelrolle in »Adriana Lecouvreur« von F. Cilea, die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Titelrolle in »Fedora« von Giordano sowie mehrmals das Sopran-Solo im Verdi-Requiem. 1976 gastierte sie mit dem Ensemble der Mailänder Scala an der Covent Garden Oper London als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«. Am 5.2.1987 sang sie an der Mailänder Scala die Desdemona in der Hundertjahrfeier der Uraufführung von Verdis »Otello« an diesem Haus. 1963 debütierte sie, ebenfalls als Mimì unter Herbert von Karajan an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1995 in insgesamt 97 Vorstellungen auch als Zerlina, als Liu, als Micaela, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Desdemona, als Amelia in »Simon Boccanegra«, als Manon Lescaut in der gleichnamigen Oper von Puccini, als Tatjana, als Lisa und als Fedora zu sehen war. 1986 nahm sie an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil. Gastspiele bei den Festspielen von Wiesbaden, an den Staatsoper von Hamburg und München, an der Deutschen Oper Berlin, an der Opéra Paris (u.a. 1993/94 als Adriana Lecouvreur), am Bolschoi Theater Moskau, in Chicago (Debüt 1965 als Mimi), San Francisco (1967 und 1988 als Mimì, 1983 als Manon Lescaut von Puccini, 1985 als Adriana Lecouvreur und 1986 als Tatjana) und in anderen Zentren des internationalen Musiklebens. 1965 wurde sie an die New Yorker Metropolitan Oper verpflichtet (Antrittsrolle: Mimì). Seitdem hatte sie dort bis 1968 große Erfolge als Adina, als Liu, als Marguerite im »Faust« von Gounod, als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Susanna und als Micaela und kam nach einer längeren Unterbrechung wieder an das Haus zurück, wo sie ab 1983 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Manon Lescaut von Puccini, als Tatjana, als Alice Ford, als Adriana Lecouvreur und als Fedora das Publikum begeisterte. Insgesamt trat sie an der Metropolitan Oper in 139 Vorstellungen auf. Sie sang 1973 bei der Aufführung von »Le nozze di Figaro« im Schloss von Versailles und an der Pariser Grand Opéra unter Liebermann die Susanna. Seit 1970 fügte die Künstlerin auch schwerere Partien in ihr Bühnenrepertoire ein. Sehr erfolgreich war sie bei den Salzburger Festspielen; dort sang sie 1966-67 die Micaela, 1968-69 die Zerlina, 1970-72 die Desdemona, 1974 die Susanna, 1975-78 die Elisabetta im »Don Carlos«, 1979-80 die Aida, 1975, 1978 und 1980 das Sopran-Solo im Requiem von Verdi. Ebenfalls 1987 war sie die Aida in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Houston/Texas. 1991 gastierte sie am Teatro Comunale Bologna als Tatjana, 1992 an der Boston Opera als Lisa, ebenfalls zwei Glanzrollen der großen Sängerin. Am 1.2.1996 sang sie in der Hundertjahrfeier der Uraufführung von Puccinis »La Bohème« am Teatro Regio Turin die Mimi. 1997 gastierte sie am Teatro Bellini Catania und am Opernhaus von Zürich als Caterina in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1998 am Teatro Regio Turin und an der Deutschen Oper Berlin als Tatjana, an der Chicago Opera als Mimì. 1998 sang sie bei der Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna, am Teatro Colón Buenos Aires und an der Oper von Washington die Titelrolle in Giordanos »Fedora« (mit Placido Domingo als Partner). 1999 hatte sie einen triumphalen Erfolg, als sie am Teatro Comunale in ihrer Heimatstadt Modena die Caterina in »Madame Sans-Gêne« sang. 1999 Gastspiel an der Fujiwara Opera Tokio wie am Teatro Colón Buenos Aires als Mimì, am Teatro Massimo Palermo als Tatjana. 2000 hörte man sie am Teatro Carlo Fenice Genua als Fedora. 2005 beendete sie mit einem Galakonzert anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums an der Metropolitan Opera ihre Karriere. Auch als Konzertsängerin kam sie zu einer weltweiten Karriere. In erster Ehe war sie mit dem Pianisten und Dirigenten Leone Magiera verheiratet, den sie seit frühester Kindheit kannte, dann mit dem berühmten bulgarischen Bassisten Nicolai Ghiaurov (1929-2004). – Ausdrucksreiche Stimme, die sowohl im Koloratur- wie im lyrischen Repertoire durch den Farbenreichtum ihrer Ausdruckskunst brillierte, wobei die Künstlerin nicht zuletzt durch ihre charmante Persönlichkeit für sich einzunehmen wusste.

Lit: A. Chédorge: »Mirella Freni« (Paris, 1979), R. Jacobson: Mirella ritornata (in »Opera News«, 1977-78), Giovanni Vitali: Mirella Freni. Metodo e Mito.

Schallplatten: Ariola, RCA (»Carmen«, Falstaff), Decca (»La Bohème«, »Tosca«, »Madame Butterfly«, »Il Tabarro«, »Suor Angelica« und »Gianni Schicchi« von Puccini, »Alcina« von Händel, »Wilhelm Tell«, »Falstaff« von Verdi), Columbia (»La Bohème«, »Carmen«), DGG (Stabat mater von Pergolesi, Verdi-Requiem, »Simon Boccanegra« von Verdi, »Madame Butterfly«, »Eugen Onegin«), HMV (»Don Carlos«, »La forza del destino« und »Aida« von Verdi, Titelpartie in »Mireille« und Marguerite in »Faust« von Gounod, Liu in »Turandot«, »L’Amico Fritz«, »Don Giovanni«, »L’Elisir d’amore«), Philips (»Don Giovanni«, »Le nozze di Figaro«), Bruno Walter Society (»Otello«), Acanta (»La Traviata«), HRE (»Manon« von Massenet), Voce (»Don Carlos«) MRF (»La Cecchina« von Piccinni, »Griselda« von Scarlatti), Melodram (»Faust«, Scala-Aufführung von 1962), Dynamic (Titelrolle in »Madame Sans-Gêne« von Giordano); Pioneer-Video (»La Bohème«), DGG-Video (»Falstaff« von Verdi als Alice Ford), Warner-Video (Elvira in Verdis »Ernani«, Scala Mailand 1986).

 27.2. Alberto REMEDIOS wird 80

Alberto_REMEDIOS_als_Siegmund_mit_Leonie_Rysanek
Als Siegmund mit Leonie Rysanek

 Die Familie des Künstlers stammte aus Malta. Er studierte 1949-51 bei Edwin Francis in Liverpool, 1953-56 bei Joseph Hislop und Clive Carey in London. Er leistete dann zwei Jahre Militärdienst ab und wurde 1956 an die Sadler’s Wells Opera London verpflichtet, wo er als Tinca in Puccinis »Il Tabarro« debütierte. Viele Jahre hindurch wirkte er seither an diesem Opernhaus und sang dort zunächst kleinere, dann immer bedeutendere Partien, 1960 mit besonderem Erfolg den Alfredo in »La Traviata«. An der Sadler’s Wells Opera London sang er auch den Tamino in der »Zauberflöte«, den Jake in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Max im »Freischütz«, den Florestan im »Fidelio« und den Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1968 den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. An der Scottish Opera gastierte er 1959 als Jaquino im »Fidelio«, 1960 als Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1961 als Alfredo, 1966 als Erik, 1972 und 1976 als Siegfried im Nibelungenring, 1977 als Bacchus, 1983 als Walther von Stolzing, 1989 als Titelheld in »Oedipus Rex« von Strawinsky und als Laca in Janáceks »Jenufa«. 1963 gewann er einen Preis beim Gesangwettbewerb von Sofia. 1965 bereiste er mit Wanderbühnen Österreich und Australien. 1966 kam er an die Covent Garden Oper London (Antrittsrolle: Dimitrij in »Boris Godunow«). 1970 sang er dort den Mark in Tippetts »The Midsummer Marriage«, 1978 den Bacchus. Große Erfolge 1973 als Siegfried in den Aufführungen des Nibelungenzyklus durch die English National Opera im Londoner Coliseum Theatre. Bei der English National Opera hörte man ihn als Faust in »La damnation de Faust« von Berlioz, als Alvaro in Verdis »La forza del destino«, als Siegmund in der »Walküre«, als Lohengrin, als des Grieux in »Manon« von Massenet und 1981 als Tristan. 1968 wirkte er in der Camden Town Hall in der englischen Premiere von »L’Arlesiana« von Cilea mit. 1968-70 war er Mitglied der Oper von Frankfurt a.M. 1970 sang er am englischen Rundfunk BBC den Hüon im »Oberon« von Weber. 1972 bereiste er Südafrika; dort hatte er große Erfolge als Don Ottavio im »Don Giovanni«. 1973 Gastspiel an der Oper von San Francisco, zugleich sein USA-Debüt (als Dimitrij und als Don Carlos von Verdi). Seit 1973 zeitweilig auch an der Oper von Köln engagiert. Nachdem er ursprünglich in der Hauptsache lyrische Partien gesungen hatte, fügte er die schweren Wagner- und Verdi- Partien seinem Repertoire ein. Bei der Welsh Opera Cardiff höre man ihn 1976 als Otello von Verdi. 1976 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, an der er in fünf Vorstellungen den Bacchus sang. Er sang in Los Angeles, in Seattle wie in San Diego den Siegfried im Nibelungenring. 1981, 1985 und 1989 hörte man ihn an der English National Opera als Tristan und als Walther von Stolzing, an der Oper von Sydney als Otello, als Florestan, als Siegmund und als Radames in »Aida«, 1990 im australischen Brisbane als Erik. Auch als Konzertsänger erfolgreich; so trat er 1988 in Melbourne in den »Gurreliedern« von Schönberg auf und sang in Adelaide im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler. 1981 wurde er von Königin Elizabeth II. zum Commander of the British Empire ernannt.

Lit: E. Forbes: Alberto Remedios (in »Opera«, 1973).

Schallplatten: Auf HMV vollständige Aufnahme des Nibelungenrings als Siegfried (in Englisch) sowie in »Oedipus Rex« von Strawinsky, ferner auf der kleinen englischen Marke Embassy, auf Philips in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett..

 27.2. Vilma BUKOVEC wird 95

Vilma_BUKOVEC

 Ausbildung durch die Pädagogen Darianu und Leskovich in Ljubljana. Debüt März 1944 am Slowenischen Nationaltheater Ljubljana (Laibach) als Mimi in Puccinis »La Bohème«. Seitdem war sie eine der großen Sängerinnen dieses Opernhauses. 1955 Gewinnerin des internationalen Gesangwettbewerbs von Verviers. Im gleichen Jahr Gastspiele an führenden russischen Opernhäusern in Moskau, Leningrad, Odessa und Kiew. 1956 sang sie als Gast beim Holland Festival; auch in Westdeutschland, Österreich, Italien, Spanien, Griechenland, Ägypten und an jugoslawischen Operntheatern aufgetreten. Als ihre Glanzrollen galten die Tatjana im »Eugen Onegin« und die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Rusalka von Dvorák, die Titelrolle in Janáceks »Katja Kabanowa«, die Magda Sorel in »The Consul« von Gian Carlo Menotti, die Aida, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Manon und die Thaïs in den gleichnamigen Opern von Massenet und die Marguerite im »Faust« von Gounod. Dazu hatte sie eine bedeutende Konzertkarriere.

Schallplatten: Philips (»Die verkaufte Braut«, »Der Jahrmarkt von Sorotschinzy« von Mussorgsky).

 28.2. Drahomíra DROBKOVÁ wird 80

 Sie begann ihre Bühnenlaufbahn am Theater von Banská-Bystrica (CSSR) und gehörte während der langen Jahre von 1966 bis 1983 dem Opernhaus von Ostrava (Mährisch-Ostrau) an. Hier sang sie die großen Partien für Mezzosopran wie die Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Ortrud im »Lohengrin«, den Adriano in Wagners »Rienzi«, den Octavian im »Rosenkavalier« und die Marina im »Boris Godunow«. Nachdem sie bereits in den sechziger Jahren am Prager Nationaltheater gastweise aufgetreten war, wurde sie 1983 an dieses Haus verpflichtet, an dem sie seitdem eine große Karriere hatte. Sie wirkte hier in Opern von Smetana, Dvorák, Janácek, Verdi, Puccini, Richard Strauss und Debussy mit und nahm an Gastspielen des Ensembles in der CSSR wie im Ausland teil; so hörte man sie 1991 bei den Festspielen von Savonlinna als Hexe in »Rusalka« von Dvorák. Auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin wurde sie bekannt; sie trat als Solistin mit dem Philharmonischen Orchester Prag auf, wobei sie vor allem Werke tschechischer Komponisten (Jan Dismas Zelenka, Dvorák, Janácek) und religiöse Musik von Mozart vortrug.

Schallplatten: Supraphon (»Dimitrij« von Dvorák), Supraphon-Eurodisc (Glagolitische Messe von Janác

 

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