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GARS/ ALTENBURG/ Theaterfest Niederösterreich: KAMPTAL . eine Erlebniswelt mit Kultur und Kulturzauber

26.07.2015 | Oper

„Theaterfest Niederösterreich 2015“ im Kamptal: EINE ERLEBNISWELT MIT NATUR– UND KULTURZAUBER

Bildergebnis für theaterfest niederösterreich Ziemlich faszinierend kann diese Erlebniswelt wirken: Im Waldviertel, hoch über den Ufern des träge dahinfließenden Kamp-Flusses, innerhalb ganz weniger Kilometer, wird während des sommerlichen „Theaterfest Niederösterreich 2015“ an zwei Spielstätten anspruchsvolles Musiktheater geboten. Und zwischen Gars und dem Barockstift Altenburg noch dazu, im Theaterzelt auf der Rosenburg, ist Woody Allens „Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie“ zu sehen. Dies nicht so ganz zur Zufriedenheit des einen oder anderen Besuchers aus der Region.

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„Don Carlo“ in Gars. Copyright: Burgfestspiele Gars

Zufrieden zeigen sich jedoch die angereisten Opernfreunde mit den beiden langen, wohl allzu lang geratenen Opernproduktionen: Auf der Burgruine Gars ist unter Sternenhimmel Giuseppe Verdis „Don Carlo“ unter Dirigent Johannes Wildner mit einer sehr überzeugenden Sängerbesetzung zu hören. Und in der wunderschönen barocken Bibliothek des Stiftes Altenburg hat sich Bernd R. Bienert stimmig mit seinem um Rekonstruktionen barocken Musiktheaters befassten TEATRO BAROCCO etabliert.

Der Naturzauber der Region ist nach wie vor überwältigend, im theatralischen Zauber der späten barocken Opernwelt gibt es für den geneigten Musikfreund so einiges zu entdecken. Georg Anton Bendas hochdramatisch rezitiertes und mit phantasievollen musikalischen Zwischenspielen untermaltes Melodram „Medea“, 1775, etwa. Und nach der Pause: Joseph Haydns Dramma giocoso „Lo speziale„, in kleiner Besetzung 1768 für seinen Dienstgeber Fürst Nikolaus I. Esterházy komponiert und auf dessen Schloss Esterháza uraufgeführt, ist ja ebenfalls nicht im Repertoire der Opernhäuser zu finden. Unterhaltsame, lebendige Gesangsnummern, ein fröhliches Spiel frei nach Carlo Goldoni in nachgestalten Dekorationen, zu Kerzenlicht, mit manch theatralischer Pose. Wie es vielleicht, vielleicht anno dazumal auch gewesen sein könnte. Und wie es heute Musikliebhaber anzusprechen vermag.

Meinhard Rüdenauer

 

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