FÜSSEN: HUNDERTWASSER – DAS MUSICAL NI Kurzbericht am 5. November 2022
Nach einem weiter gut laufenden Remake des Musicals „Ludwig2“ über das Leben des ikonographischen Bayerischen Königs Ludwig II. und einer sehr gelungenen Vertonung des Musicals „Die Päpstin“ nach dem Weltbestseller von Donna W. Cross, beide hier besprochen, wartete das kürzlich auf „Festspielhaus Neuschwanstein“ umgetaufte Füssener Haus am Forggensee im Bayerischen Allgäu nun der Lebengschichte von Friedensreich Hundertwasser auf. Am 29. Oktober erlebte das Stück nach Buch und Liedtexten von Rolf Rettberg, mit der Musik von Stefan Holoubek und in der Regie von Dirk Schattner & Benjamin Sahler seine Uraufführung in Füssen.
Im fast vollbesetzten Parkett des immerhin über 1.300 Plätze fassenden Hauses war ein farbiges Kaleidoskop des wechselhaften und von vielen Unwägbarkeiten gekennzeichneten Lebens des österreichischen Malers zu erleben, der immer wieder auf die Bedeutung des Reisens hinwies mit Sätzen wie „Reisen ist Leben“ und Ähnlichem. Aner auch seine Abneigung gegen die klassische geometrischen Bauweise umschrieb er wunderbar mit „Das Lineal ist das Symbol des neuen Analphabetentums“. Im farbenreichen, da im Wesentlichen auf Hundertwassers Malerei basierenden und mit wenigen Sets auskommenden Bühnenbild von Heidi Trimmel & Oliver Knipp sowie der Choreographie von Anna Martens mit einer kleinen Tanzgruppe, die immer wieder tänzerisch kommentierend auftritt, spielt Felix Martin den jungen und älteren Friedensreich Hundertwasser mit viel Charisma. Man erfährt von seiner starken Bindung zur Mutter, Isabella Dartmann, und viel über die bedeutende Beziehung zur Japanerin Amenoki, die mit sehr schöner Stimme von Leah de los Santos verkörpert wurde. Daniel Mladenov mit einem ausdrucksstarken Bariton als René Brô, Alexander Kerbst als Hundertwasser vermarktender Mr. Money und Stefanie Kock als ihn unterstützende Wiener Kulturstadträtin runden das gute Ensemble ab.
Klaus Billand
(Detaillierte Rezension in Kürze).