Foto: Barbara Aumüller
Frankfurt / Opernhaus: „SOIREE DES OPERNSTUDIOS“ – 09.06.2020
Während der abwechslungsreichen Programmgestaltung der „Corona-Konzerte“ an der Oper Frankfurt stellten sich heute junge Künstler des Opernstudios in einer kurzweiligen Soiree vor. Es war eine Freude zu erleben, welch enormes Potenzial in diesen jungen Damen und Herren steckt.
Eröffnet wurde das Event mit Richard Strauss Wie du warst, wie du bist, die hymnische Schwärmerei des Octavian aus „Der Rosenkavalier“, in jugendlichem Überschwang, voll Emphase hingebungsvoll mit prächtigem Mezzosopran von Karolina Makula farbenreich dargeboten. Die temperamentvolle Sängerin brillierte zudem mit einer Rarität Proshchaj – Grenada, dem Ausflug Dmitri Schostakowitschs in spanische Gefilde.
Julia Moorman brachte die Momente der „Fürstin Werdenberg“ sehr charmant herüber, höhensicher jedoch mit etwas unruhig geführter Stimme absolvierte die Sopranistin Einsam in trüben Tagen aus „Lohengrin“ als Richard Wagner-Beitrag. Bei Wie man sich bettet, so liegt man (Kurt Weill) schien sich die junge Künstlerin heimischer zu fühlen.
Burschikos, den Schalk im Nacken, mit blitzsauberen Koloraturen servierte Florina Ilie Me Ilaman la primorosa der Zarzuela „El barbaro de Sevilla“ (Giménez/Nieto). In technischer Bravour, herrlichem Timbre, in hohen Sopranlagen aufblühend entführte die junge Dame mit Matern aller Arten ins/aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart. Vortrefflich neben dem obligatorischen Klavier, intrumental vom Quartett Ruth Pereira Medina (Flöte), Romain Curt (Oboe), Ingo de Haas (Violine), Mikhail Nemtsov (Cello) begleitet.
Stilsicher servierte Kelsey Lauritano melancholische wie dramatische Mezzo-Töne zum Lamento Thy hand, Belinda… When I´m laid von Henry Purcell sowie Crude furie degli aus “Serse” (G. F. Händel).
Prächtig, sonor, edel timbriert strömte der Bass von Pilgoo Kang verlieh Studia il passo, o mio figlio aus „Macbeth“ von Giuseppe Verdi farbenreiche Tiefe, sowie der Arie la vendetta aus „Le nozze di Figaro“ (Mozart) gehaltvolle Autorität und pulsierende Zungenakrobatik.
Eindrucksvoll setzte Danylo Matviienko seinen kräftigen Bariton bei Ya mis horas felices zur Zarzuela „La del oto del Parral“ (Soutullo/Vert) eindrucksvoll in Szene und schenkte der Canzone „Tristezza“ (Tosti) italienischen Schmelz und noble Vokalise.
Vortrefflich wurden die Sänger von den beiden Pianisten Michal Golawski und Felice Venanzoni in bester Manier begleitet.
Das Publikum sparte nicht mit Bravos und kräftigem Applaus und wurde von den jungen Künstlern mit dem hinreißend intonierten Sextett aus „Cosi fan tutte“ (Mozart) bedankt.
Gerhard Hoffmann