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FRANKFURT/ Opernhaus: REQUIEM von W.A. Mozart – „halbszenisch“

05.06.2021 | Konzert/Liederabende

Frankfurt / Opernhaus: „MOZART: REQUIEM“ – 04.06.2021

moge
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Ein weiteres Streaming-Highlight präsentierte die Oper Frankfurt mit einer „halbszenischen“ Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“ zur Bühnenbild-Anleihe aus „Le vin herbé“ des Produktionsteams Tilman Köhler/Karoly Risz. Inmitten der dimensionalen Kasten-Dekoration wurden die Choristen postiert.

Ursprünglich sollte Thomas Guggeis hier am Hause mit dem Dirigat der „Salome“ debütieren, die WA fiel der Pandemie zum Opfer, nun gab der junge vielversprechende Dirigent (ich erlebte ihn im Herbst 2018 an der Staatsoper Berlin mit einer hinreißend geleiteten Salome-Aufführung) in der Main-Metropole sein Mozart-Debüt.

Nun überraschte Thomas Guggeis am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters mit einer äußerst spannenden Wiedergabe. Mit umsichtigem Dirigat verhalf Guggeis diesem musikalischen Lebensabgesang zu trefflicher innerer Dramatik, wählte zügige Tempi, betonte exemplarisch die kontroversen Abläufe zwischen Adagio und Presto, schenkte den kunstvollen Motiven dieser Komposition mit dem vortrefflich aufspielenden Orchester, prächtige instrumental beleuchtete, wunderbare detailliert-aufgefächerte Phrasierungen.

Überzeugend flexibel agierte der Opernchor (Tilman Michael), offerierte kunstvoll entschlackt, transparent den Nuancenreichtum der Chorpassagen.

Von optimalem Orchesterklang umhüllt durfte sich das Solisten-Quartett bestens entfalten. In elegischer Geschlossenheit vereinte sich das Damen-Duo: reinen zum Himmel stürmenden Sopranklang vermittelte Florina Ilie, verhalten-helle Mezzofarben schenkte Cecelia Hall ihren Parts. Mit strahlenden lyrischen Tönen versah Michael Porter den Tenorpart und feine Bassnuancen steuerte Thomas Faulkner bei.

Unter der Leitung von Thomas Guggeis erlebt am 11. Juni die Strauss-Oper „Ariadne auf Naxos“ ihre konzertante Aufführung und die Oper Frankfurt erneut die hoffnungsvolle Eröffnung noch vor der Sommerpause.

Gerhard Hoffmann

 

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