Die kanadische Rockband Nickelback bereist nach ihrer 45 Städte umfassenden Tournee durch Nordamerika zurzeit Europa. Das letzte von insgesamt sechs Deutschlandkonzerten fand vergangenen Samstag in der Frankfurter Festhalle statt.
Die Band gehört zu den erfolgreichsten Rockbands der Gegenwart und gleichzeitig belegt sie in fast jedem Ranking namhafter Musikmagazine den Platz der meistgehassten Band der Welt. Trotz ihrer sechs Grammy-Nominierungen und über 50 Millionen verkaufter Tonträger stößt man vor allem im Internet auf Hasstiraden gegen die Band um Frontmann Chad Kroeger und seinen Halbbruder Mike.
Chads Stimme kann man hassen oder man liebt sie. So heißt es. Nun, offenbar gibt es auch hier nicht nur schwarz und weiß. Bei mir ist es irgendwas dazwischen, aber prägnant und irgendwie besonders ist sie auf jeden Fall. Und genau das ist es ja schließlich was Stars – sei es in der Welt der Klassik oder im Pop- und Rockbereich – ausmacht.
„Die Feed The Machine-Tour wird unsere größte und beste Live-Produktion bis dato werden und wir sind bereit für eine unglaubliche Party.“ versprach Frontmann Chat Kroeger im Vorfeld und das Publikum wurde nicht enttäuscht. Dennoch gab es wenig Firlefanz. Klar, die Lichtshow und die Bühnenaufbauten werden ein kleines Vermögen gekostet haben, aber es handelte sich in erster Linie um ein KONZERT und nicht um eine bunte Show garniert mit etwas Musik. Das Bühnendesign ist auf den Namen der Tour „Feed The Machine“ abgestimmt. Fast könnte man meinen, dass man sich in einer Industriehalle mit etwas altertümlich anmutenden und geheimnisvoll wirkenden Maschinen befindet. Das historische Ambiente der Frankfurter Festhalle passt hervorragend dazu und ergänzt den Rahmen nahtlos. Musikalisch wurde eher ein „Best Of“-Programm mit einigen der neuen Songs geboten, als dass man sich zu stark auf das Album „Feed The Machine“ konzentriert hätte. Das kam an!
Gemeinsam mit den anderen Bandmitgliedern Mike Kroeger (Bass), Ryan Peake (Gitarre) und Daniel Adair (Schlagzeug) begeisterte Sänger Chad Kroeger am Samstagabend tausende Zuschauer. Bemerkenswert ist es, dass das Publikum immer wieder individuell angesprochen und ins Geschehen mit einbezogen wurde So durften zwei Fans auf der Bühne die Hymne „Rockstar“ anstimmen und ein anderer ein Gitarrensolo übernehmen. So lockt man Menschen trotz happiger Eintrittspreise in die Hallen. „Es tut gut, die Jungs einfach mal zu sehen“ sagte eine Konzertbesucherin. Klingt fast danach, als ob die Band zum Freundeskreis gehören würde. Auch die deutsche Sprache beherrschen die Kanadier: „Geiler Scheiß“, „Schwimmweste“, „Jägermeister“, „Prost“, „Das ist verboten“ und „Danke“ und „Bitte“ reichten aus, um die Herzen der Zuschauer zum Schmelzen zu bringen.
Am 21. Juni treten die Musiker auf der Burg Clam in Österreich auf. Stehplätze sind noch für EUR 71,99 und 101,99 erhältlich.
Marc Rohde