Filmstart: 11. Februar 2022
MOONFALL
USA / 2022
Regie: Roland Emmerich
Mit: Halle Berry, Patrick Wilson, John Bradley, Michael Peña u.a.
„LaLeLu, nur der Mann im Mond schaut zu“, heißt es in einem Kinderlied, und wir haben den Mond, der so gar nicht bedrohlich wirkt, herzlich lieb. Nun ist er in einem Katastrophenfilm der „Böse“: Roland Emmerich, der Deutsche in Hollywood, hat wieder einmal in seinem Lieblingsschema zugeschlagen: Wie verbreite ich Furcht und Schrecken angesichts der drohenden Auslöschung der Erde? Was immer er „Vernünftiges“ gemacht haben mag (Historienfilme wie „Der Patriot“ oder „Anonymus“), seine Vorliebe lag doch immer hier.
Einzige Variation des alten Themas, wie gesagt: Diesmal ist der Mond schuld. Gleich zu Beginn kracht es gewaltig im Weltall, und es stellt sich heraus, dass der Mond von seiner „Spur“ abgekommen ist und demnächst letal mit der Erde kollidieren wird.
In der Folge gibt es über zwei Stunden lang erst viel albernes „Wissenschaftler“-Geschwätz und viele persönliche Verbindlichkeiten. Halle Berry, Astronautin, Patrick Wilson, ihr ehemaliger Kollege, und John Bradley als Verschwörungstheoretiker sind das Team, das im Alleingang die Erde retten will. Das alles ist Kindertheater, mit riesigem Computer-Aufwand auf die Leinwand geblasen (der Regisseur konnte 150 Millionen verpulvern).
Denn bevor unsere Helden zur Rettung aufbrechen dürfen, kollern Mondbrocken auf die Erde, Flutwellen vernichten, was nur geht, die Panik wird hoch geputscht – kurz, die Katastrophe bietet, was Leute, die so was gerne im bequemen Kinosessel sehen, erwarten.
In die Handlung sind alle üblichen Albernheiten hinein gemixt, von Familienproblemen (die Kinder der Beteiligten laufen um ihr Leben) bis Verschwörungen (die NASA hat keine reinen Hände) – alles schon hundertmal da gewesen und ohne Inspiration wiederholt.
Der Höhepunkt (bzw. Tiefpunkt) ergibt sich am Ende, wenn unsere Retter zum Mond fliegen. Da entdecken sie, im Mond drinnen, was hinter der ganzen Sache steckt – und das liegt dann auf der esoterischen Welle und ist so albern, dass einem die Haare zu Berg stehen. Däniken hätte seinen Spaß an der Konstruktion… Guter Mond, du gehst so stille – wäre er nur dabei geblieben!
Immerhin, dass Harald Kloser den überüppigen Sound des Films in den Rosenhügel-Studios (von denen kaum noch etwas existiert) zusammen gemixt hat, gibt dem Film einen kleinen Österreich-Anteil…
Renate Wagner