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Film: MEG 2 – DIE TIEFE

06.08.2023 | FILM/TV, KRITIKEN

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Filmstart: 3. August 2023 
MEG 2 – DIE TIEFE
Meg 2: The Trench  /  USA  /  2023 
Regie: Ben Wheatley
Mit: Jason Statham, Jing Wu, Sophia Cai u.a.

Für die Kinobranche ist die Krise längst überwunden, da weiß man gar nicht mehr, wie man „Corona“ buchstabiert hat. Wer im Sommer wie dieser Neuauflagen von „Indiana Jones“ und „Mission Impossible“ bringen kann, dann noch mit „Oppenheimer“ und „Barbie“ zwei echte Knaller zu bieten hat und Mitte August, für den heimischen Geschmack, den nächsten Eberhofer-Krimi ankündigt – der braucht eigentlich gar nichts mehr.

Sicher nicht die „Geistervilla“ und wohl auch nicht „Meg 2“, selbst wenn der erste Teil dieses Wasser & Monster-Spektakels vor fünf Jahren war trotz schlechter Kritiken Millionen eingespielt hat. Wahrscheinlich haben damals noch die  mörderischen Riesenhaie aus der Vorzeit, die wohl die Dinos ersetzen sollen, funktioniert. Ob die Rechnung ein zweites Mal aufgeht, scheint nicht so sicher.

„Meg“ steht also für  „Megalodon“, den Urzeithai, der schon im „Vorspiel“ dermaßen seinesgleichen in den Riesenmäulern mit spitzen Zähnen verzehrt, dass der tierische Horror zu erwarten ist (irgendwas zwischen „Der weiße Hai“  und „Jurassic Park“). Aber auf Menschenseite steht wieder Jason Statham als ehrenwerter und umweltbewusster Tiefseetaucher Jonas Taylor zur Verfügung, und er macht mit seinem bekannten kalten Blick und unerschütterlichem Gesichtsausdruck klar, dass dieser Mann sich vor nichts fürchtet. Also bricht er wieder zu einer Unterwasserexpedition in aller-, allertiefste Meeresgründe auf.

Wie beim letzten Film stehen ihm dabei viele Chinesen zur Seite, die wieder reichlich mitproduziert und mitbesetzt haben (und bei dem ersten Teil  einen Großteil der Einspielergebnisse zu verantworten hatten). Man merke sich also – wer den schier unendlichen chinesischen Markt haben will, muss mit ihnen zusammen arbeiten. Die Filmbranche ist nicht die einzige, die sich dieser wirtschaftlichen Notwendigkeit fügen muss. In diesem Fall stiehlt eine putzige Vierzehnjährige, die natürlich schon eine geniale Wissenschaftlerin ist, die Show (Sophia Cai als Meiying). Dazu kommt noch Jing Wu, in seiner Heimat ein Superstar, der sich sympathisch und charakterfest gebärdet.

Also, da ist zuerst eine Crew unter Wasser, und sie langweilt bei ihrem Tauchgang das Publikum länger, als zulässig ist, man sieht sie immer nur auf Monitore starren, deren Funktion man nicht erkennt. Freilich, wenn dann die lang erwartete Katastrophe ausbricht, zeigt sich, dass nicht nur die Hai-Viecher des Menschen Feind sind, sondern unliebsame Mitmenschen, die den Meeresboden kapitalistisch ausbeuten wollten und die friedliche wissenschaftliche Expedition dafür ohne Wimpernzucken untergehen lassen würden.

Da ist Jason Statham vor, der rettet, was zu retten ist, bis man sich zum Happyend auf einer Art Südsee-Strand fröhlich wieder findet und eigentlich nicht zu sagen vermöchte, wovon der Film mit viel Karacho, aber (für ein jugendliches Publikum wohl) nur in Grenzen „grauslich“, letztendlich gehandelt hat. Das Ergebnis ( Regie: Ben Wheatley) ist denkbar dürftig. 

Von wegen „Blockbuster“, wie Warner Bros das gerne nennen möchte: Das Kaliber dafür hat die Geschichte wahrlich nicht. Sollte sich aber wider Erwarten (die Chinesen wollen schließlich ihre Landsleute auf der Leinwand sehen) der finanzielle Riesenerfolg wieder einstellen, dann wird Hollywood zweifellos auf die weiteren Bücher der zugrundeliegenden Romanserie von Steve Allein zurück greifen. Es gibt acht im Ganzen…

Renate Wagner

 

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