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Film: CHALLENGERS – RIVALEN

Erotik-Dreieck neben dem Tennis-Court

25.04.2024 | FILM/TV, KRITIKEN

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Filmstart: 25. April 2024 
CHALLENGERS – RIVALEN
Challengers  /  USA  /  2024
Regie: Luca Guadagnino
Mit Zendaya, Josh O’Connor, Mike Faist u.a.

Erotik-Dreieck neben dem Tennis-Court

 Wenn Tennis-Stars wirklich nur Sex im Kopf hätten, wie der Film „Challengers“ des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino unterstellt, möchte man bezweifeln, dass sie ATP-Turniere und gar Grand Slams durchstehen könnten. Aber im Grunde ist Tennis ja nur die attraktive Folie für eine Dreiecksgeschichte, in der es um Gefühle und Verlangen, aber auch um Ehrgeiz und Manipulation geht, und wo eine Frau stärker ist als die beiden Männer. Wenn sie sich selbst als Preis für den Sieger ausschreibt, ist man an die „Meistersinger“ erinnert: Die Frau ist für den Besten reserviert, macht sich also selbst zur Trophäe…

Sie ist Tashi Duncan (Zendaya), die Männer sind Patrick Zweig (Josh O’Connor) und Art Donaldson (Mike Faist).Als sie sich alle  in der Jugend kennenlernen, ist Tashi auf dem Weg zum Star, die jungen Männer sind wirklich beste Freunde und sehr gute Tennisspieler. Damals ist auch noch Kuscheln zu dritt angesagt, aber nichts zerstört Männerfreundschaften bekanntlich nachdrücklicher als eine Frau.

Tashi hatte zuerst ein Verhältnis mit Patrick, dann hat sie Art geheiratet, den sie gnadenlos managt, weil ihre eigene Karriere verletzungsbedingt geendet hat. Die Geschichte, die zwischen 2006 und 2019 spielt, zeigt das Hin und Her der Beziehungen und Karrieren. Wobei all dem, bei viel ausgespielter Erotik, doch eine gewisse Härte innewohnt, der von dem Drive ausgeht, mit dem die Frau das Geschehen lenkt. Immer wieder wird klar, dass es um Macht geht…

Bis am Ende, es kann dramaturgisch gar nicht anders sein , die beiden Männer, die sich einst so nahe waren und deren Leben auseinander gedriftet ist, einander  in einem entscheidenden Endspiel gegenüber stehen. Und Tashi zu ihrer letzten Manipulation ansetzt, indem sie Patrick bittet, Art (der ihr soeben gesagt hat, dass er dann seine Karriere beenden will) gewinnen zu lassen…

Da wird die Handlung  etwas undurchsichtig – dieses Tennis-Endspiel wird vom Regisseur nervenzerreißend zelebriert, das hat mit Tennis nichts zu tun, sondern nur mit Stil und zwar ziemlich exzentrischen, vor allem des Kameramanns. Und ganz am Ende? Da liegen sich die beiden Männer in den Armen und wollen wohl zeigen, dass wahre Männerfreundschaft stärker ist als Frauenpower? Eine wilde Geschichte ist es jedenfalls, von Anfang bis zum Ende.

Alle drei Darsteller müssen den Zeitraum von 13 Jahren überbrücken, und sie tun es überzeugend. Zendaya, die mit ihren 27 Jahren schon eine lange Karriere hinter sich hat, ist mit diesem Film (nachdem sie in den beiden „Dune“-Teilen  zu sehen war) wohl endgültig zum Star des nächsten Jahrzehnts geworden, dort, wo man rassige Frauen mit exotischem Einschlag und Stärke  benötigt. Sie steckt die beiden jungen Männer glatt in die Tasche, aber das ist wohl beabsichtigt – sie können einem fast leid tun, so sehr sind sie ihr verfallen, Mike Faist als ihr blonder, hilfloser Gatte, und der Brite Josh O’Connor als der an sich etwas stärkere Underdog, der es dennoch nicht schafft, sich dem Einfluß Tashis zu entziehen…

Als Dreiecksgeschichte spannend, aber nichts für Tennisfans – dieser Sport spielt nur am Rande und gewissermaßen verzerrt  mit.

Renate Wagner

 

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