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Film: BORDERLANDS

Wenn die große Cate nicht wär'…

24.08.2024 | FILM/TV, KRITIKEN

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Filmstart: 22. August 2024 
BORDERLANDS
USA  /  2024
Regie: Eli Roth
Mit: Cate Blanchett, Ariana Greenblatt, Kevin Hart,
Jamie Lee Curtis u,a.

Wenn die große Cate nicht wär’…

Wer wegen großer Schauspieler ins Theater geht, wird ihretwegen auch den Weg ins Kino finden. Und Cate Blanchett auf einer Besetzungsliste ist ein gutes Motiv, auch wenn man die in so vielen Filmen gloriose Darstellerin (die übrigens einmal auch mit einer australischen Theaterproduktion in Wien war) nicht in einer Videospiel-Verfilmung namens „Borderlands“ erwarten würde. Wobei man als scheuklappen-tragender Theater- und Film-Fan davon natürlich keine Ahnung hat… wer hat schon Zeit für Videospiele?

Cate Blanchett also. Was große Schauspieler zu ihrer Rollenwahl bewegt, weiß man ja nicht, Gagen sind sicher ein Motiv, auch Überlegungen, dass Anspruchsvolles weniger Publikum findet als Populäres (in einem „Indiana Jones“-Film war sie ja auch schon dabei). Und vielleicht ist es eine Abwechslung, mit karottenrotem Haar eine Menschenjägerin irgendwo in einer apokalyptischen Si-Fi-Welt zu spielen, die letztendlich (wie üblich) auf der Suche nach einem verlorenen Schatz jede Menge Bösewichte zu besiegen hat…

Die Blanchett spielt das mit wunderbar distanzierter Ironie, ohne sich über ihre Figur diskriminierend lustig zu machen, und das ist eine bemerkenswerte Gratwanderung. Wer ihretwegen ins Kino geht, wird zufrieden sein. (Auch wenn immer wieder – Schnitt! – sichtbar wird, dass die Stunts wohl von anderen gemacht wurden und man die originale Blanchett erst wieder sieht, wenn sie am Boden gelandet ist…)

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Der Rest ist der übliche Trash, angesiedelt in einer Max-Max-Schrott-Welt in irgendeinem Universum, wo die Tochter eines Bösewichts gesucht werden soll, die sich mit großen Hasenohren und explodierenden Teddybären als ziemliches Bad Brat erweist (Ariana Greenblatt). Einen vollmundigen Roboter wie Claptrap (im Original von Jack Black geplappert) kennt man auch aus „Star Wars“, und alle anderen Elemente sind gleicherweise bekannt und folglich nur bedingt interessant.

Immerhin gibt es noch ein paar bekannte Gesichter, die in der nicht übermäßig inspirierten Regie von Eli Roth ordentliche Leistungen abliefern wie Kevin Hart und eine weiß-kurzhaarige, schlanke Jamie Lee Curtis, die auch im Alter noch gute Figur macht.

Wie gesagt, Kritiker, die das Ganze am Videospiel gemessen haben, waren extrem unzufrieden. Wer den Film ohne weitere Vorkenntnis  an sich nimmt, sieht Mittelmaß des Genres mit einer großen Schauspielerin als Kirsche auf dem so la la schmackhaften Eisbecher…

Renate Wagner

 

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