
Filmstart. 23.Oktober 2025
BLACK PHONE 2
USA / 2025
Drehbuch und Regie: Scott Derrickson
Mit: Madeleine McGraw, Mason Thames, Ethan Hawke u.a.
Das Böse ist wieder da
Vor drei Jahren hat man sie kennen gelernt, den damals 13jährigen Finn und seine um zwei Jahre jüngere Schwester Gwen – und den Serienmörder, „Der Greifer“ genannt, immer auf der Suche nach Jugendlichen, die er in seine Gewalt bekommen konnte.
Das war damals eine ziemlich atemberaubende Horrorstory, wo man sich mit Finn in einem Kellerraum in der Gewalt des Monsters befand, um das Leben des Jungen bangend, aber auch fasziniert von der masochistischen Art des Telefonterrors, der eine große Rolle spielte, und davon, wie der Junge versuchte, mit der lebensbedrohenden Situation umzugehen.
Kurz, ein Film, der sich von der Horror-Routine abhob, tatsächlich auch ein ziemliches Vermögen einspielte und folglich nun eine Fortsetzung fand. Viele, die von dem ersten Teil durchaus fasziniert waren, werden sich wohl auch diesen Film ansehen.
Zumal – „Never change a winning team“ heißt eine goldene Regel – alle Protagonisten von damals wieder da sind, Finn nun 17, Gwen 15, leider auch der „Greifer“, der mitnichten tot ist, wie man nach dem ersten Teil glauben durfte, und Regisseur Scott Derrickson. der für den Zuschauer das Gleichgewicht zwischen Anteilnahme an den jugendlichen Helden, purer Spannung und echtem Grauen in vielen Szenen ausbalanciert, wenn der sadistische Killer mit der Teufelsmaske wieder (und intensiver als einst) in das Leben von Finn und Gwen tritt.
Denn in Filmen, wo das Irrationale herrscht, ist ja alles möglich – also auch, dass die jungen Leute ihm wieder begegnen, als sie sich auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit (und früheren Opfern) in eine düstere, aber oft auch unheimlich schöne Schneelandschaft begeben. Dort, in der Winterferienlager Alpine Lake, wo ihre verstorbene Mutter einst gearbeitet hat, steht mitten im Nichts eine Telefonzelle. Die beängstigenden Anrufe kommen wieder (wenn auch dramaturgisch anders als im ersten Teil) und auch die Konfrontation mit dem Maskenmann, der sich vor allem in die Träume von Gwen einschleicht, die diesmal die Hauptfigur ist.
Wie die junge Madeleine McGraw die Qualen und Ängste der in ihren Träumen von dem Greifer bedrohten, gequälten, gefolterten Gwen spielt, geht unter die Haut, ebenso die wunderbare Ausstrahlung, die sich der Finn von Mason Thames bewahrt hat, nun vom Jungen zum sensiblen Teenager gereift. Ethan Hawke ist wiederum nur als Name vertreten – der Mann hinter der Teufelsmaske, der gewissermaßen die Ängste verkörpert, die auf Menschen lauern, der das Böse ist, das sie fürchten.
Der zweite Teil ist etwas einförmiger und vordergründiger als der erste, aber nicht unbedingt ein qualitativer Abfall. Im Genre der Horrorfilme werden die „Black Phones“ ihren Platz behaupten. Und wenn der Greifer, am Ende wieder einmal tot, erneut auferstehen sollte, was weiß man…
Renate Wagner

