
Filmstart: 17. Dezember 2025
AVARAR: FIRE AND ASH
USA / 2025
Drehbuch und Regie: Janes Cameron
Mit: Sam Worthington, Zoë Saldaña u.a.
Schon wieder: Fantasy in Blau
Sie sind wieder da, die blauhäutigen Geschöpfe mit den verformten Gesichtern, deren sichtlich aufgepfropfte Nasen wie holzgeschnitzt-eckig aussehen, und den spitzen Ohren: Sie haben Regisseur James Cameron noch berühmter gemacht, als ob er das nach „Titanic“ (1997) nötig gehabt hätte (womit er sich selbst nach „Aliens“ und „Terminator“ noch getoppt hat). Reich sind er und die Produzenten dabei wohl auch geworden – „Avatar“. 2009 kreiert, erst 2022 fortgesetzt, aber nun relativ schnell bei Teil 3 und der vierte ist angekündigt, haben als Blockbuster Millionen Zuschauer in die von Cameron kreierte Fantasy-Welt geholt und Milliarden eingespielt. Die Filmwelt ist voll von Rätseln.
Dabei ist, wie man jetzt wieder feststellt, das Geschehen auf dem Planeten „Pandora“ mäßig interessant, Familienprobleme und -schmerzen, exzessive Gegner (die feindliche Anführerin ist nicht blau, sondern gelb im Gesicht, mit fabelhaftem rotem Kopfschmuck), und böse, böse Menschen. So wird die Harmonie der Natur gestört, die von den Na’vi, wie die grundsätzlich friedlichen Blaumenschen heißen. gehütet wird, ob seltsame Vögel in der Luft, ob die Tiere des Wassers, mit denen sie spielen. So schön ist es auf ihren Planeten, wenn man die Einheimischen denn in Ruhe lassen würde, was aus Gründen der Kinodramaturgie nicht möglich ist.
Ihre Science-Fiction-Kunstwelt ist eine Mischung aus Tropen-Romantik, Dschungel und Disneys Zeichentrickwelten – der Film ist optisch tatsächlich, das wird niemand leugnen, ein technisches (sprich. gigitales) Meisterstück, ein Rausch an Farben, blau-grün, rot-orange-geld, und Bewegungen, Explosionen, Flügen durch die Lüfte und was das Auge begehrt. Die Designer haben Großartiges geleistet. Sie sind es letztlich, die den Betrachter durch die dreieinvierel Stunden (!!!) Spielzeit tragen, nicht die Geschichte, in der viel Kitsch, Klischee und natürlich woke Aussagen blühen, wenn am Ende der junge weiße Ziehsohn endgültig von den Na’vi akzeptiert wird, „Du bist einer von uns“. Ja, so geht Integration. Spiritualität wabert ganz schön herum, oft auch von entsprechender Musik unterstützt.
Davor hat man allerlei Verfolger auf den Fersen, wobei die schon erwähnte Anführerin der Ash-People, Varang (Oona Chaplin) so fies ist wie nur möglich, Und man erinnert sich aus den vorigen Teilen, dass die Menschen auch schon immer in diese Sci-Fi-Welten wollten, weil es dort irgendetwas Brauchbares gibt (seltene Erden vielleicht?). Also sind auch die Menschen die Bösen.
in der Fülle der auf- und abtauchenden Figuren kennt sich wohl nur aus, der dergleichen Namen als Aficionado auswendig lernt und auch alle Ebenen der Gegner beherrscht. Wer in „Avatar 3“ hineinfällt, zufrieden ist mit dem, was er sieht (man muss ja nicht alles immer verstehen), der braucht das nicht.
Sollten unter den Kinobesuchern Leute sein, die gerne Schauspieler sehen und erkennen – vergessen sie es. Unter ungeheuren Lasten von Schminke sehen alle nur wie Aliens aus. Kate Winslet ist in der Besetzungsliste? Ja? Wo? Und übrigens – wenn man die Handlung am Ende nacherzählen sollte, würde wahrscheinlich mancher Kinobesucher durchfallen. Aber die Bilderwelt! Berauschend!
Renate Wagner

