FABIO SARTORI / Tenor
Vor der letzten Aida dieser Spielzeit ein nettes kurzes Gespräch (Elena Habermann im März 2016)
Der Tenor aus Treviso studierte privat in seiner Heimatstadt und weiter bei Maestro Ghitti in Venedig. Der Weg ging dann weiter zur Tenorlegende Franco Corelli in Mailand. Ein wichtige Rolle als Pädagoge spielte auch der Bariton Romano Roma in seiner Ausbildung.
Mit Carlo Bergonzi hat er nie studiert, aber der Altmeister war begeistert von der Stimme Fabio Satoris. Corelli war als Lehrer wichtig für die „Accuti“ und Maestro Roma für Legato und Belcanto.
Er nahm an diversen Wettbewerben Teil, landete immer im Finale und gewann auch so manches. Die wichtigsten Preise aber waren der Sieg im “ Pavarotti – Wettbewerb“ und der „Tito Schipa“ preis in Lecce.
Sein Operndebüt gab er in „La Boheme“ in Venedig. Nach dem großen Erfolg ging es zügig weiter. Das Debüt an der Wiener Staatsoper war an Seite von Edita Gruberova in „Linda di Chamounix“ . Die zweite Rolle in Wien war der Gabriele Adorno in „Simon Boccanegra“. Dem folgte eine Boheme Serie nach.
Die Karriere wurde sofort international. So sang er natürlich und bis heute singt er viel an der Scala, in London, an der Met und ist auch viel an großen Asientourneen beteiligt, beispielsweise wieder als Gabriele. Eine Rolle, die er auch sehr liebt, so wie alle große und auch spezielle frühe Verdipartien. Eine sehr großen Erfolg feierte er in Palermo als Forresto in Verdis Attila. Überhaupt fühlt er sich als „Verdi-Spezialist“
Bald folgt jetzt das Debüt als Canio. Gastspiele dafür sind geplant in Bologna, Torino und London. An die Scala führt in wieder der Manrico, ebenso nach Roma und Firenze.
Außerhalb Italiens singt er auch sehr gerne in Berlin, wohin er als nächstes reisen wird: Norma mit Edita Gruberova. Aber noch viel lieber singt er in Wien, dieses Publikum sei das Beste der Welt. (Als Wienerin freut mich das natürlich ganz besonders).
Zu seinen absoluten Lieblingsrollen gehören der Radames und der Cavaradossi. Aber er weiß, das ist derzeit die Grenze, Otello und Calaf können und sollen noch sehr lange warten. Ins stark veristische Fach zieht es ihn überhaupt nicht. Seine Erfolge feiert er immer als Belcantist so auch einmal in den Caracallathermen in Rom als Pollione. In der Arena von Verona ist er natürlich auch ständiger Gast, meist als Radames.
Der aus einer sehr musikalischen Familie stammende Künstler ist ein großer Familienmensch und verbringt viel Zeit in Paris, wo seine aus Frankreich stammende Frau mit der gemeinsamen Tochter lebt. Frau Sartori ist ebenso Sängerin, Sopran. Die Tochter allerdings geht ins instrumentale Fach. Das Mädchen ist eine besonders begabte und bereits vielfach prämierte junge Violinistin. Die Gene kommen wohl aus der Familie. Sartoris Eltern lieben die Oper, speziell sein Vater. Der Künstler Sartori brennt für seinen Beruf und könnte sich keinen anderen vorstellen. Als Hobby gibt er „Studieren“ an, weil er an allen künstlerischen und wissenschaftlichen Dingen viel Interesse hat. Auch macht er gerne aktiv rhythmische Gymnastik und ist auch am Sport interessiert.
Zu einer Vorstellung in Wien reiste einmal ein Bus mit 50 Fans und Freunden aus Treviso an. Das freute ihn natürlich ganz besonders.
Er arbeitete mit allen großen und wichtigen Maestri und Regisseuren in internationalen Produktionen. Als nächstes Projekt ist eine Tosca unter Dudamel in Los Angeles geplant.
Für Wien gibt es Vieles in Planung, Herr Direktor Meyer schätzt ihn sehr, aber noch ist nichts fixiert und der Spielplan noch nicht vorgestellt. Aber ein Wiedersehen und Hören ist vorprogrammiert. So kann man sich auf schöne Abende freuen.
Elena Habermann