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ERL/ Tiroler Osterfestspiele: Johann Sebastian Bach (1685-1750) „Matthäus-Passion“- Passion unseres Herrn Jesu Christi nach dem Evangelisten Matthäus BWV 244.

21.04.2025 | Konzert/Liederabende

18.4.2025- Johann Sebastian Bach (1685-1750) „Matthäus-Passion“- Passion unseres Herrn Jesu Christi nach dem Evangelisten Matthäus BWV 244. Festspielhaus Erl-Tiroler Osterfestspiele Erl 2025.

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Foto: Festspiele Erl/ Xiomara Bender

„O Haupt voll Blut und Wunden“ Die ergreifende Bericht vom Leiden und Sterben Jesu Christi war am Karfreitag zutiefst berührend und eindrucksvoll im Erler Festspielhaus zu erleben. Das hochemotionale Oratorium in zwei Teilen mit dem Text des Matthäus-Evangeliums in der Übersetzung von Martin Luther, Dichtungen von Christian Friedrich Henrici, genannt Picander und Passionschoräle, besticht durch seinen enormen Spannungsreichtum und die musikalische Intensität des Bach‘schen Ouevres. Mit 150 Minuten Aufführungsdauer und einer Besetzung von Solisten, zwei Chören und zwei Orchestern ist die Matthäus-Passion Bachs umfangreichstes und am stärksten besetztes Werk und stellt einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar. In Rezitativen, freien Chören und Arien wird die Leidensgeschichte Jesu Christi faszinierend wiedergegeben.

Das exzellente Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der stringenten, hochmusikalischen Leitung von Heinz Ferlesch präsentierte eine emotionsgeladene, differenzierte und zutiefst im Glauben verhaftete Passion. Ein geniales, musikalisch und dramaturgisch, brillant aufgebautes Gesamtkunstwerk, ein musikalisches Drama, dessen Aufführung in Erl zu einem außergewöhnlichen Erlebnis wurde! Herausragende Solisten komplettierten das exzeptionelle Faszinosum dieser Erler Matthäus-Passion. Paul Schweinester (Tenor), der kurzfristig für Charles Workman eingesprungen war, beeindruckte als fantastischer Evangelist, der zum Gelingen dieser Aufführung entscheidend beitrug. Lukas Enoch Lemcke (Bass) fesselte als Jesus mit enormer Ausdrucksstärke, qualitätsvoller Stimmführung und Authentizität. Die kurzfristig für Anett Fritsch eingesprungene Sopranistin Lydia Teuscher imponierte mit anmutiger Interpretation und souveräner Stimmführung. Katrin Wundsam (Alt) hinterließ einen großartigen Eindruck. Besonders hervorzuheben die Arie „Erbarme dich, mein Gott“ gemeinsam mit der Violine. Der ebenfalls kurzfristig eingesprungene Tenor Johannes Bamberger brillierte mit den eindrucksvollen Tenorarien. Mit souveräner Präsenz und dramatischem Impetus überzeugte Daniel Gutmann (Bass) als Pilatus. Hervorragend präsentierte sich der Chor der Tiroler Festspiele Erl (Einstudierung: Olga Yanum) und der Kinderchor der Schule für Chorkunst München (Leitung: Maksim Matsiushenkau). Homogen, differenziert mit rundem Wohlklang und wohldosierter Ausdruckskraft.

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Foto: Festspiele Erl/ Xiomara Bender

Ein Höhepunkt dieser Aufführung war sicherlich, das vom Chor ergreifend gesungene Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“, in dem die Tiefe des Leidens und der Opferbereitschaft Jesu Christi besonders stark zum Ausdruck kommt. Die Homogenität und die intensive Spannungsbreite ermöglichte ein vollkommenes Eintauchen in diese Erler Matthäus-Passion, die zu einem grandiosen Erlebnis wurde!

Marisa Altmann-Althausen

 

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