6.1.2025- Abschlusskonzert- Festspielhaus Erl- Tiroler Festspiele Erl Winter 2024/2025.
Foto: Festspiele Erl/ Kreativ Kartell
Eindrucksvoll begann das Abschlusskonzert der diesjährigen Tiroler Winterfestspiele Erl, den ersten unter der Intendanz von Jonas Kaufmann, mit den „Metamorphosen“ für 23 Solostreicher- Adagio ma non troppo- Etwas fließender- Agitato- Noch etwas lebhafter- Più allegro- Adagio, tempo primo- Molto lento- von Richard Strauss (1864-1949). Das exzellente Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der hochmusikalischen, sensitiven mit stringenter Verve, Leitung seines Chefdirigenten Asher Fisch, der das gesamte Abschlusskonzert auswendig dirigierte, vermochte hochkarätigst die Intentionen des Komponisten, fein ausarbeitend und differenziert, umzusetzen. Der Titel „Metamorphosen“ ist im Goethe‘schen Sinne zu verstehen. Für den Künstler gleicht das Kunstwerk, mit dem man sich geistig auseinandersetzt, der Evolution des pflanzlichen Lebens vom Keim bis zur vollen Blüte. Getragen von einem vollmundigen, profunden Gesamtklang des Orchesters beeindruckte dieser außergewöhnliche Klangkörper mit der klangplastischen Entwicklung von den leisen, zarten Anfängen, zum intensiven, aufbäumenden Höhepunkt, bis letztlich zum ersterbenden Ausklingen. Richard Strauss komponierte mit diesem Meisterwerk, wie er selbst betonte, „den Widerschein seines ganzen vergangenen Lebens“, das in Erl überaus beeindruckend und zutiefst berührend zu erleben war. Mit dem Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op.79– Larghetto affettuoso- Allegro passionato- Adagio- Tempo di Marcia- Più mosso- Presto gioioso- von Carl Maria von Weber (1786-1826) brillierte die fantastische Pianistin Jasminka Stančul mit dem Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der Leitung von Asher Fisch. Überragende Virtuosität mit enorm sensitiver Anschlagqualität, die vollkommene Verschmelzung mit der Musik, dem Klavier und dem Orchester, technische Perfektion in Verbindung mit enormem, dramatischem Impetus führten die Darbietung von Jasminka Stančul zu einem Triumph! Einfühlsamst und hochkarätigst begleitet vom ausgezeichneten Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der überaus kompetenten, souveränen Leitung von Asher Fisch. Webers Konzertstück für Klavier op.79 lag sogar eine Geschichte zu Grunde, vom Sehnen einer Burgfrau nach ihrem, in den Heiligen Krieg gezogenen Ritter. Diese Geschichte hat Weber zu einer durchaus dramatischen Komposition inspiriert. Die, dem Konzertstück zu Grunde liegende Geschichte führt zu einem glücklichen Ende, Burgfrau und Ritter fallen einander in die Arme, musikalisch erlebbar in einem heftig auf und ab wogenden, freudig erfüllten Finale des Konzertstücks. Großer, wohlverdienter Jubel im Festspielhaus Erl! Als Zugabe beschenkte Jasminka Stančul das begeisterte Publikum mit dem innigen, überaus gefühlvollen Impromptus D 935 Nr.2 As-Dur von Franz Schubert. Den fulminanten Abschluss dieses grandiosen Konzerts bildete die Symphonie Nr.4 d-Moll op.120– Ziemlich langsam- Lebhaft- Romanze. Ziemlich langsam- Scherzo. Lebhaft- Trio- Langsam- Lebhaft- Presto- von Robert Schumann (1810-1856). Erfüllt von überragenden, mitreißenden, Klangmodulationen, bombastischen, musikalischen Gefühlsausbrüchen, geprägt von enormer Poesie und tiefer Romantik, dem exzellenten Orchester der Tiroler Festspiele Erl das Äußerste an seinen instrumentalen sowie musikalischen Kraftreserven abverlangend, stets souverän, mit beeindruckender, dramatischer Verve, geführt und beherrscht von seinem Chefdirigenten Asher Fisch. Eine immense, eruptive Klanggewalt, dominiert von höchster Spannung und Intensität setzte den krönenden Abschluss dieses phänomenalen Konzerts!
Foto: Festspiele Erl/ Kreativ Kartell
Unbeschreiblicher, langanhaltender, wohlverdienter, tosender Jubel beendete die diesjährigen, überaus erfolgreichen, von Sternstunden geprägten, Tiroler Winterfestspiele Erl!!!
Marisa Altmann-Althausen