Oper „La Traviata“ im Schloss Coburg zu Ebenthal (Vorstellung: 5. 9. 2021)
Das Schloss Coburg zu Ebenthal. Foto: „In höchsten Tönen)!“
Am späten Nachmittag des 5. September kam es im Schloss Coburg zu Ebenthal zu einem Gastspiel der „Oper in der Krypta“ mit der Aufführung der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi. Der barocke Schlossbau wurde vermutlich vom Wiener Baumeister Johann Enzenhofer errichtet und zählt zu den Marchfeldschlössern, wenngleich es geografisch bereits zum Weinviertel gehört. Das prächtige Schloss hat im 1. Stock einen barocken Festsaal – mit einem Deckenfresko von Paul Troger –, in dem die Oper zur Aufführung kam.
Magdalena Renwart-Kahry sang die Rolle der Violetta Valéry (Foto: In höchsten Tönen!)
Vor der Vorstellung begrüßte Dorothee Stanglmayr, die Intendantin der Oper in der Krypta, die zahlreichen Gäste des Schlosses, dessen Besitzer seit dem Jahr 1988 Prof. Dr. Paul Drobec, ein anerkannter Augenfacharzt, ist. Sie dankte ihm für die Einladung und erwähnte, dass man eine Kammermusikfassung der Oper erstellte, die allerdings nur etwa zwanzig Minuten kürzer wäre.
Die musikalische Leitung der in italienischer Sprache gesungenen Vorstellung hatte Maximilian Schamschula inne, der mit großem Einfühlungsvermögen das kleine Sängerensemble am Klavier begleitete und damit zur gelungenen Aufführung im Schloss wesentlich beitrug. Die Hauptrolle der Violetta Valéry sang die Sopranistin Magdalena Renwart-Kahry, die mit ihrer wandlungsfähigen Stimme und ihrer schauspielerischen Leistung das Publikum, das immer wieder mit Szenenbeifall reagierte, zu begeistern wusste. Sie sang ihre Arien sehr innig, meisterte alle Höhen klar und deutlich und deklamierte die dramatischen Passagen auf wunderbar Weise. Eine großartige Leistung!
Beeindruckend auch der südkoreanische Tenor Namil Kim in der Rolle des Alfredo Germont. Man hatte das Gefühl, dass er sich an Violettas Seite stimmlich steigerte, was vor allem in den Duetten zu hören war, die das Publikum stets zu Applaus animierten. Eindrucksvoll auch der Bariton Florian Pejrimovky als Vater Giorgio Germont, dessen bühnenwirksame Ausstrahlung in jeder Szene blendend zur Geltung kam. Er war stimmlich wie darstellerisch erstklassig und rundete damit die großartige Leistung des dreiköpfigen Ensembles ab.
Dorothee Stanglmayr, die Intendantin der „Oper in der Krypta“ (Foto: In höchsten Tönen!)
Das beifallsfreudige Publikum im vollbestzten Festsaal des Schlosses spendete am Schluss der Vorstellung allen Akteuren minutenlang Ovationen mit Bravo- und Bravi-Rufen. Dorothee Stanglmayr, die für die Produktion und Lichttechnik verantwortlich zeichnete, dankte den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern für ihr Kommen und wies darauf hin, dass der Schlossherr Prof. Paul Drobec die Oper in der Krypta auch für das Jahr 2022 eingeladen hat. Geplant ist die Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini.
Udo Pacolt