DRESDEN: CAPRICCIO. Gestreamt am Pfingstsamstag, 22.5.2021
Nun also auch die Semperoper: Knapp vor dem Ausrufen des Endes der COVID-19-Pandemie besinnt sich das Dresdner Haus und bietet in Zusammenarbeit mit arte Concert den Stream von Richard Strauss’ letzter Oper an. Vom Datum her nicht näher bezeichnet, kann man seit Pfingstsamstag zusehen, wie Jens-Daniel Herzog in Regietheater-Manier Clemens Krauss’ und Richard Strauss’ Bemühungen ad absurdum führt.
Das erste Ärgernis ist die minderwertige Tonqualität: In der Klassik spielt sich beim Ton unter einer Datenrate von 192 kbit/s nun einmal nichts ab. In der Folge klingt das als Ouverture gedachte Streichsextett spröde, nicht besser als etwa der Live-Mitschnitt aus der Wiener Staatsoper aus 1964. Überhaupt scheint mir Christian Thielemann, der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, diesmal hinter seinen Möglichkeiten zurückzubleiben: Das klingt alles ein wenig zu gedehnt, zu betulich; zu wenig aufmüpfig, zu wenig spritzig…
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com