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Dresden / Kulturpalast: DRESDNERER KAMMERCHOR FEIERT SEIN 40-JÄRIGES BESTEHEN MIT G. F. HÄNDEL –

04.05.2025 | Konzert/Liederabende

Dresden / Kulturpalast: DRESDNERER KAMMERCHOR FEIERT SEIN 40-JÄRIGES BESTEHEN MIT G. F. HÄNDEL – 3.5.2025

Schon während seines Studiums gründete Hans-Christoph Rademann, Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, international gefragter Gast bei den renommierten Barockorchestern und der Sächsischen Staatskapelle und Intendant des Musikfestes Erzgebirge, 1985 den Dresdner Kammerchor, den er bis heute leite. Er prägte dessen unverwechselbaren Klang. Mit der Dresdner Philharmonie, dem Dresdner Kammerchor und einer internationalen Solisten-Besetzung gestaltete er anlässlich des 40jährigen Bestehens ein Festprogramm ausschließlich mit Werken von Georg Friedrich Händel, dessen Werke gegenwärtig zu Unrecht relativ selten aufgeführt werden. 

Händel erfreute sich seinerzeit in England größter Beliebtheit. Er war vielleicht der erste „Popstar“ der Musikgeschichte und so berühmt, dass die Menschen schon zu den Generalproben seiner Werke in Scharen strömten, auch zu seiner „Feuerwerksmusik“ („Musick for the Royal Fireworks“), die vor einem großartigen royalen Feuerwerk im Auftrag von Georg II. 1748 anlässlich des Frieden von Aachen und damit des Endes des Österreichischen Erbfolgekrieges erklang. Es waren so viele Kutschen auf Londons Straßen unterwegss, dass es auch schon den ersten „Verkehrsstau“ der Geschichte gab. Außerdem musste sich das Publikum vor den niedergehenden Feuerwerkskörpern in Sicherheit bringen, aber das alles tat dem Erfolg keinen Abbruch, im Gegenteil.

So wie die Musik damals mit Begeisterung aufgenommen wurde, „zündet“ sie auch jetzt noch und begeistert routinierte Konzertbesucher und Jugendliche gleichermaßen.Als „Paukenschlag“ bzw. mit einem Trommelwirbel eröffnete sie den Abend opulenter Barockmusik mit all ihrer Fülle an mitreißender Vitalität und musikalischen Raffinessen. Das Publikum war auch jetzt in den Konzertsaal im Kulturpalast mit seinen 1760 Plätzen und für große Sinfoniekonzerte wie Kammermusikbesetzungen idealen akustischen Bedingungen geströmt und lauschte Händels Musik.

Die Musiker der Dresdner Philharmonie haben neben dem Schwerpunkt sinfonischer Musik auch ein Faible für Musik der Barockzeit, was sie auch immer wieder bei den Konzerten des Dresdner Kreuzchores beweisen. Sie musizierten in kleinerer Besetzung mit Frische, Vitalität und gutem Klang, unter Rademanns Leitung vielleicht zunächst eine Idee zu schnell, um alles in seiner überschäumenden Klangfülle ausschwingen zu lassen.

Beim pompösen „Concerto a due cori Nr. 2 F-Dur (HWV 333) von 1748 für zwei Bläserchöre und Basso continuo zeigten insbesondere auch die exakt musizierenden Bläser ihr Können.

In der nachfolgenden „Ode fort he Birthday of Queen Anne“) – wie auch später beim „Utrechter Te deum“, den groß angelegten Werken für Soli, Chor und Orchester,- fiel vor allem der, für seine einzigartige Klangkultur international geschätzte, perfekt, transparent, homogen und flexibel singende Kammerchor in relativ großer Besetzung (34 Sängerinnen und Sänger) mit seinem unverwechselbaren Klang auf. Das Solistenensemble mit den beiden Sopranistinnen Carolyn Sampson mit sehr schlanker Stimme und Natasha SchnurTim Mead, dem hier viel beschäftigten Altus, Joshua Ellicott, Tenor und dem für Barockmusik prädestinierten Bass Tobias Berndt bewältigte seine umfangreichen Aufgaben gewissenhaft. In seiner großen Besetzung und ausgewogen Darbietung bildete das „Utrechter Te deum“ den eindrucksvollen Abschluss des Abends.

Ingrid Gerk

 

 

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