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DRESDEN/ Fauenkirche: VIRTUOS-FESTLICHE TROMPETENKLÄNGE  MIT ORGEL –

15.04.2024 | Konzert/Liederabende
Dresden/Frauenkirche: VIRTUOS-FESTLICHE TROMPETENKLÄNGE  MIT ORGEL – 14.4.2024

Bei den Opernaufführungen und Konzerten der Sächsischen Staatskapelle Dresden fallen immer wieder die leistungsstarken Blechbläser mit den außergewöhnlich sauberen und klangschönen Trompetern auf, die mit ihren sensiblen Ausdrucksmöglichkeiten überraschen. Einer von ihnen ist der Solotrompeter Helmut Fuchs, der jetzt In einer Sonntagsmusik der Frauenkirche nicht zum ersten Mal Proben seines Könnens präsentierte. Die trotz des verlockenden vorzeitigen Frühsommerwetters sehr zahlreich erschienenen Besucher wurden von dem aus Salzburg gebürtigen Trompeter mit dem bekannten und immer wieder gern gehörten, mitreißenden „Prelude“ aus dem „Te deum D‑Dur“ (H. 146) von Marc-Antoine Charpentier (1643‑1704), auch und vor allem als Erkennungsmelodie des Eurovision Contest bekannt, in einer Bearbeitung für Trompete und Orgel begrüßt, an der Orgel Frauenkirchenkantor Matthias Grünert.

Die Kombination Trompete und Orgel ist derzeit sehr beliebt, obwohl es dafür kaum Originalliteratur gibt. Deshalb wurden hier alle Stücke in Bearbeitungen für beide Instrumente gespielt, entweder der Orchesterpart für Orgel gesetzt oder die Solostimme von einem anderen Instrument transkribiert.

Helmut Fuchs hatte für sein Programm sehr ansprechende, klangvolle Stücke ausgewählt, bei denen neben der Virtuosität auch der Glanz seiner Tongebung zum Ausdruck kam, wie vor allem bei den altitalienischen Barockmeistern. Von Tomaso Albinoni 1671-1751) spielte er das als Kontrast zu Charpentier getragen beginnende „Adagio“ aus dem „Konzert für Oboe d‑Moll (op. 9, Nr. 2) mit Stilgefühl und sehr schönem, sehr sauberem Ton, eine „Sonate D‑Dur“ von Giuseppe Torelli (1651-1709), die auch bei der Schnelligkeit des letzten Satzes sehr klar und feinsinnig herüberkam, und von Giuseppe Buonaventura Viviani (1638-1692) die „Sonata prima“, ein repräsentatives, feierliches Stück, bei dem sein glanzvoller Ton besonders zur Geltung kam. Er spielte alle Stück mit dem ihnen eigenen Charme und Charakter, mal die virtuose, mal die klangliche Seite betonend.

Mit inniger Freude erklang „Jesus bleibet meine Freude“ aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ von Johann Sebastian Bach (BWV 147), getragen und sehr feinsinnig gespielt.

Eine besondere Freude machte er den Zuhörern mit dem eingängigen, stark an der Popmusik, aber auch Barockmusik orientierten „Cantabile ‘For you’ “ von Enrico Pasini (1935-2022), das getragen, im wahrsten Sinne des Wortes kantable gespielt, tonal und konventionell melodisch und harmonisch, mit eigenwilliger Melodie im Miteinander beider Instrumente in Gedanken zum „Mitswingen“ einlud.

Matthias Grünert ergänzte das glanzvolle Trompetenspiel an der großen Orgel der Frauenkirche von Kern jun. und steuerte seinerseits die „Sonate V D‑Dur (op. 65,5) von Felix Mendelssohn-Bartholdy in beschwingter Spielweise und mit angemessener Registrierung bei.

Als krönender Abschluss erklang das festliche „Concerto D‑Dur“ von Johann Friedrich Fasch (1688-1758), freudig und mit festlichem Klang vorgetragen. Nach so viel Klangschönheit und begeistertem Applaus gab es auch noch eine passende Zugabe mit beiden Musikern.

 

Ingrid Gerk

 
 

 

 

 

 

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