Donnerstag,
31. Juli 2025
In eigener Sache:
Liebe Leserinnen, liebe Leser und alle Anderen.
So lange Anton Cupak im Spital ist, gibt es einen Überbrückungsdienst mit aktuellen Kultur-News. Niemand kann die Arbeit, die er für diese Seite leistet, auch nur annähernd erbringen. Trotzdem: Der Online Merker läuft weiter, bis der Chef wieder zurück ist.
Bitte senden Sie bis auf Widerruf Ihre Berichte und Informationen an die Redaktion an die Adresse
Danke, R.W.
Aktuelle Meldung
Natürlich läuft nie alles so, wie man es sich vorstellt. So einfach nach Hause wollen die Ärzte Anton Cupak noch nicht lassen. Als Zwischenstation ist ein Platz in einer Remobilisierungs-Institution angedacht, der allerdings erst gefunden werden muss. Immerhin – da der Online Merker gewissermaßen das Leben von Anton Cupak ist und er schon am Tisch sitzen kann, wird ihm ein Laptop gebracht werden. Mal sehen, wann und wie weit er da die Arbeit an seinem „Kind“ wieder aufnehmen kann.
KULTUR NEWS –
kurz & bündig
Der Sommer ist die hohe Zeit der „Hochkultur“. Aber auch, wenn Salzburg und Bayreuth die mitteleuropäischen Kulturjournalisten mit ihren Premieren jagen, gibt es zwischendurch Tage, an denen so gar nichts passiert ist. Saure-Gurken-Zeit. Da hat es das Internet natürlich verhältnismäßig leicht. Eine gedruckte Zeitung muss ihre Seiten füllen, womit auch immer. (Da greift man dann auf Interviews zurück, die man nie bringen wollte, oder auf Ausstellungsberichte, von denen man weiß, dass sie niemanden interessieren.)
Wir im Netz haben es besser – wo nichts ist, ist eben nichts. Wir haben es ja auch besser, wenn wir in überströmendem Enthusiasmus in endlose Tiraden ausbrechen. Im Internet kein Problem, die Zwänge des Umfangs sind gefallen, man kann so lang sein, wie man will. Bei der gedruckten Zeitung hat jeder Journalist schon einmal den milden Hinweis der Layouter gehört: „Die ausklappbare Zeitungsseite ist noch nicht erfunden.“ Entweder man setzte sich dann selbst hin und hat gekürzt, oder, schlimmer, ein anderer hat es für einen getan…
Also, wenig los heute. Man blickt auf die kommende „Maria Stuarda“ und ließ sich von den Marionetten überraschen
Salzburg: Morgen Premiere „Maria Stuarda“. Es dirigiert Antonello Manacorda
Gleich zwei Zeitungen haben Interviews mit ihm geführt.Der 55jährige Mann aus Turin ist in Wien kein Unbekannter: Er dirigierte 2016 im Theater an der Wien die Michieletto-Inszenierung von Rossinis „Otello“ . Seine „Stuarda“, Lisette Oropesa, kennt er von der „Entführung aus dem Serail“, 2020 an der Staatsoper.
Antonello Manacorda: „Belcanto? Schöne Stimmen wollen wir immer hören!“
Schöngesang vor der Hinrichtung im Festspielhaus
https://www.derstandard.at/story/3000000280512/schoengesang-vor-der-hinrichtung-im-festspielhaus
Wenn ein großer Künstler ausstattet… „ Georg Baselitz und die Marionetten
Jeder, der einmal in Salzburg war, hat die weltberühmten „Salzburger Marionetten“ besucht. Im allgemeinen entzückt man sich daran, was die Puppen (bzw. ihre Spieler) da Zauberhaftes für Mozart erreichen. Heuer gab es allerdings ein besonderes Ereignis – nicht Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ an sich, die kennt man, aber die Optik, die der 87jährige Georg Baselitz dafür schuf. Er gilt nicht zu Unrecht als einer der berühmtesten, auch teuersten deutschen Künstler. Baselitz, an sich für seine „kopfüber“-Werke bekannt, hat sich seit den neunziger Jahren immer wieder dem Theater zugewendet. Das Kunsthistorische Museum hat – ein Geniestreich der damaligen Direktorin Sabine Haag – 2023 seine Bilder mitten unter die „Klassiker des Hauses“ gehängt.
Kritik „Die Geschichte vom Soldaten“ in Salzburg: Marionetten im Theaterglück
Wie Georg Baselitz die „Geschichte vom Soldaten“ erzählt (Bezahlartikel) https://www.diepresse.com/19874245/salzburg-wie-georg-baselitz-die-geschichte-vom-soldaten-erzaehlt
Bayreuth: Heute endet der erste „Ring“ -Durchgang mit der „Götterdämmerung“
Mit der „Götterdämmerung“ (mit Klaus Florian Vogt und Catherine Foster) schließt sich der erste „Ring“-Zyklus in Bayreuth, zugleich die Abschieds-Kür der Inszenierung des Oberösterreichers Valentin Schwarz.
Bayreuther „Ring“-Inszenierung: Wo die Pyramiden stehen (Bezahlartikel)
Ungebetene Gäste – Mit einem bejubelten „Siegfried“ geht der Ring in Bayreuth seinem Ende entgegen
(Bezahlartikel)
Kritik „Siegfried“ bei den Bayreuther Festspielen: Entrümpelt – und gewonnen
Neue Stimmen und Persönlichkeiten in Bayreuth
Ein taiwanesischer Tenor, ein finnischer Baß – Gespräche verraten Näheres über den 36jährigen Ya-Chung Huang, der Mime des Bayreuther „Rings“ (in Berlin hat er auch schon den David gesungen) und über den 47jährigem Mika Kares, der heuer in Bayreuth den Hagen und den König Heinrich verkörpert.
Bayreuther Festspiele: Mime-Sänger Ya-Chung Huang im Interview
Finnischer Bassist Mika Kares: Einzigartige Wagner-Erfahrungen in Bayreuth
Katharina Wagner: Wagner nach Shanghai, nicht aber nach Riga
Schon in drei Monaten hätte Katharina Wagners Inszenierung von „Parsifal“ an der Lettische Nationaloper in Riga Premiere haben sollen. Ihre Absage, für die man keine genaue Begründung bekommt, bringt dort das ganze Haus und dessen Konzeption durcheinander, zumal die vorbereitete Ausstattung nicht für einen anderen Regisseur genützt werden kann. Hingegen sieht Katharina Wagner der „Walküre“ entgegen, die sie im April 2026 in Shanghai inszenieren wird. Allerdings erinnert man sich, dass sie 2012 auch ganz abrupt aus Buenos Aires abgereist ist, wo sie eine komprimierte siebenstündige „Ring“-Fassung inszenieren sollte. Also abwarten…
Wer zuhause bleiben muss, geht auf ein „Kultur-Wochenende“ im ORF zu – Freitag „Maria Stuarda“, Samstag im 3sat „Giulio Cesare in Egitto“ und, als lockere Draufgabe, „Giuditta“ aus der Sommerarena Baden am Sonntag.
Einen schönen Tag!
R.W.