Der Wertgigant von HA Schult macht Station in Düsseldorf
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Der Wertgigant von HA Schult vor dem NRW Landtag in Duesseldorf: Foto: Andrea Matzker
Eine ganz besondere Skulptur tourt zur Zeit durch Deutschland. Nach München und Hannover macht der sogenannte Wertgigant des Aktionskünstlers HA Schult nun für wenige Tage in Düsseldorf Station, bevor er wieder aufwendig abgebaut wird und nach Berlin weiterreist. Die über 6 Meter hohe und tonnenschwere Skulptur ist ein Mahnmal für unsere Wegwerfgesellschaft und repräsentiert die Menge an Elektroschrott, die deutsche Haushalte alle 72 Sekunden produzieren. Damit wird uns nahegebracht, dass deutsche Haushalte pro Jahr ca. 430.000 Tonnen an Elektroschrott produzieren, anstatt wenigstens zu versuchen, einen Teil davon zu reparieren und wieder zu benutzen, worum sich der Sponsor Wertgarantie kümmert. Damit kritisiert das Kunstwerk unseren wenig nachhaltigen Lebensstil.
Der Wertgigant von HA Schult mit einem sprechenden Bildschirm auf dem Herzen. Foto: Andrea Matzker
Der Wertgigant besteht aus Laptops, Mikrowellen, Staubsaugern, Waschmaschinen, Druckern, Faxgeräten, Gameboys, Telefongeräten und verfügt auch über Bild und Ton. Die Figur kann sprechen und zeigt einen Film mit unterschiedlichen Aktionen von HA Schult, untermalt von den hoheitsvollen Glockenklängen des Kölner Doms.
Der Wertgigant von HA Schult mit Thilo Droege von Wertgarantie HA Schult und dem Landtagspräsidenten Andre Kuper. Foto: Andrea Matzker
Auf die Frage, ob denn diese Figur Menschen zum Umdenken bewegen könne, antwortete der Künstler: „Kunst kann etwas bewirken! In meiner Kunst geht es nicht um Kunst, sondern es geht um uns!“ Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, rief persönlich bei HA Schult an und bat um die Präsentation seines Objektes und damit die seiner Ansichten vor dem Landtagsgebäude in Düsseldorf. Damit zeigt er seinen eigenen Einsatz für Klimaschutz und gegen Umweltverschmutzung. Der Künstler lässt den Wertgiganten für sich selbst sprechen, denn, so sagt er: „Kunst ist frei. Jeder soll sie selbst interpretieren.“ Kurz – eine Skulptur als Ereignis, ein Koloss, der spricht, ermahnt und unter Glockenklang aufmerksam macht auf die Botschaft: „Reparieren statt Wegwerfen!“