Filmstart: 20. September 2018
DAS HAUS DER GEHEIMNISVOLLEN UHREN
The House with a Clock in its Walls / USA / 2018
Regie: Eli Roth
Mit: Jack Black, Cate Blanchett, Kyle MacLachlan, Owen Vaccaro u.a.
Wie oft ist das schon da gewesen? Kleiner Junge, tragisch zur Waise geworden, kommt zu einem Verwandten – der meist sehr skurril ist und oft auch noch in einem geheimnisvollen Haus wohnt. Diese mehr als ausgelutschte Ausgangssituation gibt es auch hier: Der 10jährige Lewis Barnavelt (Owen Vaccaro) fährt mit dem Bus zu Onkel Jonathan, der in einem Haus voll von Uhren wohnt und eine geheimnisvolle Nachbarin hat, mit der er sich meist beschimpft…
Der Film beruht auf einem Gothic Novel aus den siebziger Jahren, von dem niemand je gehört hat, was wohl nicht weiter verwundert. Regisseur Eli Roth, der eine Menge billiger Horrorfilme gedreht hat, aber noch keinen, den sich zu kennen lohnte, konnte hier wenigstens hoch besetzen. Jack Black als äußerst seltsamer Onkel und vor allem Cate Blanchett (so glatt geschminkt, als wäre sie kaum lebendig) mögen für Kinobesucher, denen etwas an Schauspielern liegt, ein Anziehungspunkt sein. Er ist ein nicht sehr begabter Zauberer, sie eine Hexe, die etwas außer Übung geraten ist … und was? Ja, was?
Die längste Zeit darf sich der kleine Lewis darüber wundern, dass es in dem Uhren-Haus knirscht und knistert, die Möbel wandern, Figuren lebendig werden und offensichtlich Geheimnisse verborgen sind. Nebenbei soll er ganz brav in die Schule gehen, und weil er da von den anderen akzeptiert werden will, macht er sich mit einem couragierten Schulkollegen, der an gar nichts Übersinnliches glaubt, mit Hilfe eines „verbotenen“ Buches sogar auf den Friedhof auf, um die Toten zu beschwören. Wenn dann eine skelettartige Hand aus dem Sarkophag kriecht – dann ist der Jugendfilm vielleicht sogar Kindern von heute zu schaurig.
Da stellt sich heraus, dass der Ex-Partner von Onkel Jonathan, der berüchtigte Zauberer Isaac Izard (Kyle MacLachlan, nicht zu erkennen), nach dem Krieg (er hat in dieser Zeit im Schwarzwald Böses gelernt, ja, dort, wo die Brüder Grimm hausten!) mit gewaltigen Kräften und ganz auf Böse konditioniert zurück gekommen ist. Nun wieder lebendig, müssen unsere beiden kraftlosen Magier und der kleine Junge ihm das Handwerk legen, was gegen alle Regeln der Logik geschieht…
Besonders spannend ist das nicht, unterhaltend auch nicht eben, und selbst Fans von Cate Blanchett werden befinden, dass nicht einmal sie die Geschichte lohnt. Da war man schon schauriger, vor allem aber interessanter und witziger in der Welt der Magie unterwegs.
Renate Wagner