CITTÀ DI NOTO/Sizilien/ Teatro Tina die Lorenzo: 6° CONCORSO INTERNAZIONALE DI CANTO LIRICO „MARCELLO GIORDANI“ 2018 – Ed. Europea.
Astghik Khanamiryan. Copyright: Pavel Tsvetkov
Österreicherin ist sie nicht, doch sie ist eine Wahlwienerin: Sopranistin Astghik Khanamiryan, die Gewinnerin des 1. Preises des 6° CONCORSO INTERNAZIONALE DI CANTO LIRICO „MARCELLO GIORDANI“ 2018 – Ed. Europea. Der Sizilianer Marcello Giordani, Jahrgang 1963, Tenor mit ausgeprägter New Yorker „Met“-Connection, gründete 2010 die Marcello Giordani Foundation zur beruflichen Förderung junger Sänger. Plus einem Gesangswettbewerb mit wechselnden Austragungsorten. Jetzt anfangs April ist das historische Baujuwel Teatro Tina Di Lorenzo in dem im 18. Jahrhundert gegründetem Barockstädtchen Città di Noto auf Sizilien in der Provinz Siracusa die Begegnungsstätte des 6. Concorso gewesen. Weiters stehen auf dessen aktueller Preisträgerliste: Platz Nummer 2 errang der Bariton Lee Hojoun, der 3. Preis wurde der kanadischen Sopranistin Leah Gordon zugesprochen.
Astghik Khanamiryan kommt aus Armenien und ist seit einem Jahrzehnt nun bereits in Wien zuhause. Sie studierte in Jerewan, hat dann mit Sona Ghazarian, Giacomo Aragall, Silvia Greenberg und Olivera Miljakowitsch gearbeitet um ihre Technik zu perfektionieren. Neben dem Siegespreis erhielt sie auch den Sonderpreis des Bieler Opernhauses. Ihre Stimme bewältigt sowohl die Anforderungen des dramatischen Faches mit mühelosen Höhen (Turandot, die Koloraturen von Lady Macbeth) wie dünklere Klangfarben (Santuzza) oder die Piani einer Mimi, einer Nedda. In der ersten Runde des Wettbewerbes sang sie die Arie der Turandot „In questa reggia“, im Semifinale und dann im Finale mit Orchester Lady Macbeths „Nel di della vittoria“. Beim heurigen sommerlichen Festival in Heidenheim wird sie die Abigaile in „Nabucco“ singen – und sie hofft auf eine bald auf sie zukommende Turandot.
Meinhard Rüdenauer