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CD „TIME“ Zeitgenössisches für Chor von JACOB MÜHLRAD – SWEDISH RADIO CHOIR; Deutsche Grammophon

15.03.2021 | cd

CD „TIME“ Zeitgenössisches für Chor von JACOB MÜHLRAD – SWEDISH RADIO CHOIR; Deutsche Grammophon

 

Veröffentlichung: 26. März 2021

 

“Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen Angst vor neuen Ideen haben. Ich habe Angst vor den alten.” John Cage

jacob muehlrad swedish radio choir time

 

Auf dem Cover sieht er Elijah Wood als ‚Frodo Beutlin‘ in „Der Herr der Ringe“ ähnlich, mit seinem Lockenkopf und bubenhaften Charme. In einem Interview sagte Mühlrad, seine Schwester sehe ihn aber wie den hilfreichen Hauselfen ‚Dobby‘ aus „Harry Potter“. Angewandelt auf Mühlrad heißt das, dass der hochbegabte Tonsetzer sich immer im Dienste der Musik sieht. 

 

Wie auch immer: Der 30 Jahre junge Schwede Jacob Mühlrad befasst sich in seinen Kompositionen überaus ernst mit „Fragen nach der Sterblichkeit, dem Zustand der Menschheit, der Tradition oder dem Heiligen.“ Diese Themen liegen auch den Werken seines neuen Albums “TIME” zugrunde, das mit einem der besten Kammerchöre der Welt, nämlich dem Schwedischen Rundfunkchor, aufgenommen wurde. Es dirigieren Fredrik Malmberg und Ragnar Bohlin. Das Album fasst vier Chorwerke Mühlrads zusammen: “Anim zemirot” (2013), “Nigun” (2014), “Kaddish” (2017) und „Time” (2018).

 

Mühlrads musikalischen Vorbilder sind Giacinto Scelsi, Steve Reich, Olga Neuwirth und Chin Un-suk, weil deren Werke meditativ und suggestiv sind. Aber auch der US-amerikanische Rapper Kanye West begeistert ihn. Mühlrad lässt sich in keine Kategorie pressen. So arbeitete er mit der Electro House-Formation Swedish House Mafia und der schwedischen Rapperin Silvana Imam. Jetzt will er mit Musik auf ultimative Art und Weise Spiritualität ausdrücken. Als Jugendlicher studierte er Tora und Talmud und hatte ein Tiefes Interesse an der Kabbalah.

 

In “Kaddish” (Gebet für die Verstorbenen) erhebt Mühlrad für seinen Großvater Michael Bliman, der sowohl Auschwitz als auch Bergen-Belsen überlebte, klagend die Stimme. “Anim Zemirot”, für das Sofia Vokalensemble komponiert, markierte Jacob Mühlrads Durchbruch und gehört heute zum Standardrepertoire vieler Chöre. 2014 folgte “Nigun” für Doppelchor ohne Begleitung. “Time” wurde gemeinsam von der  Cappella San Francisco, dem WDR Rundfunkchor Köln, dem Schwedischen Rundfunkchor und dem Tapiola Chamber Choir in Auftrag gegeben.

 

Es handelt sich um geistliche Musik im besten und schönste Sinn des Wortes, wo sich Klangflächen suchend aneinander reiben, bis sphärische Harmonien Geschichten ohne Worte finden. Aus den harmonisch und chromatisch so vielfältig aufgefächerten  Chorgruppen ragen immer wieder kurze Soli wie sonnenbeschienene Berge über den Wolken heraus. Vokalisen markieren diesen so persönlichen Gang im Schatten des Todes. Der junge Mühlrad kann so mit dem schon länger toten Ahnen in einen imaginären Dialog treten, den er zu Lebzeiten (weil zu jung) niemals führen konnte. Was seine Fantasie anregte, war sicher eine Videodokumentation, die sein Vater rechtzeitig aufnahm. 

 

Für seine Arbeit als Vokalkomponist ist generell die hebräische Sprache essentiell. Da er sie nicht perfekt versteht, nutzt Mühlrad die spezifischen Laute wie ein Maler die Farbpalette für seine Chormusik.  

 

Wie Arvo Pärt sucht Mühlrad nach einer eigenen Einfachheit und unmittelbaren Verständlichkeit der musikalischen Mittel. Das Ergebnis sind großartige meditative Klangräume, in denen es sich gut eigene Zwiesprachen halten lässt. 

 

Das Video zur CD:

 

https://www.universal-music.de/jacob-muehlrad/videos/time-510834

 

Hinweis: Im kommenden Jahr gibt Mühlrad sein Debüt als Autor und wird ein Werk veröffentlichen, in dem er seine Haltung zur Musik beschreibt. Dies fällt mit der Uraufführung seines ersten großen Orchesterstücks “REMS” (Rapid Eye Movement Sleep) zusammen. Das vom Stockholmer Konzerthaus in Auftrag gegebene Werk wird vom Königlichen Philharmonischen Orchester aufgeführt werden.

 

Dr. Ingobert Waltenberger

 

 

 

CD „TIME“ Zeitgenössisches für Chor von JACOB MÜHLRAD – SWEDISH RADIO CHOIR; Deutsche Grammophon

 

Veröffentlichung: 26. März

 

“Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen Angst vor neuen Ideen haben. Ich habe Angst vor den alten.” John Cage

 

Auf dem Cover sieht er Elijah Wood als ‚Frodo Beutlin‘ in „Der Herr der Ringe“ ähnlich, mit seinem Lockenkopf und bubenhaften Charme. In einem Interview sagte Mühlrad, seine Schwester sehe ihn aber wie den hilfreichen Hauselfen ‚Dobby‘ aus „Harry Potter“. Angewandelt auf Mühlrad heißt das, dass der hochbegabte Tonsetzer sich immer im Dienste der Musik sieht. 

 

Wie auch immer: Der 30 Jahre junge Schwede Jacob Mühlrad befasst sich in seinen Kompositionen überaus ernst mit „Fragen nach der Sterblichkeit, dem Zustand der Menschheit, der Tradition oder dem Heiligen.“ Diese Themen liegen auch den Werken seines neuen Albums “TIME” zugrunde, das mit einem der besten Kammerchöre der Welt, nämlich dem Schwedischen Rundfunkchor, aufgenommen wurde. Es dirigieren Fredrik Malmberg und Ragnar Bohlin. Das Album fasst vier Chorwerke Mühlrads zusammen: “Anim zemirot” (2013), “Nigun” (2014), “Kaddish” (2017) und „Time” (2018).

 

Mühlrads musikalischen Vorbilder sind Giacinto Scelsi, Steve Reich, Olga Neuwirth und Chin Un-suk, weil deren Werke meditativ und suggestiv sind. Aber auch der US-amerikanische Rapper Kanye West begeistert ihn. Mühlrad lässt sich in keine Kategorie pressen. So arbeitete er mit der Electro House-Formation Swedish House Mafia und der schwedischen Rapperin Silvana Imam. Jetzt will er mit Musik auf ultimative Art und Weise Spiritualität ausdrücken. Als Jugendlicher studierte er Tora und Talmud und hatte ein Tiefes Interesse an der Kabbalah.

 

In “Kaddish” (Gebet für die Verstorbenen) erhebt Mühlrad für seinen Großvater Michael Bliman, der sowohl Auschwitz als auch Bergen-Belsen überlebte, klagend die Stimme. “Anim Zemirot”, für das Sofia Vokalensemble komponiert, markierte Jacob Mühlrads Durchbruch und gehört heute zum Standardrepertoire vieler Chöre. 2014 folgte “Nigun” für Doppelchor ohne Begleitung. “Time” wurde gemeinsam von der  Cappella San Francisco, dem WDR Rundfunkchor Köln, dem Schwedischen Rundfunkchor und dem Tapiola Chamber Choir in Auftrag gegeben.

 

Es handelt sich um geistliche Musik im besten und schönste Sinn des Wortes, wo sich Klangflächen suchend aneinander reiben, bis sphärische Harmonien Geschichten ohne Worte finden. Aus den harmonisch und chromatisch so vielfältig aufgefächerten  Chorgruppen ragen immer wieder kurze Soli wie sonnenbeschienene Berge über den Wolken heraus. Vokalisen markieren diesen so persönlichen Gang im Schatten des Todes. Der junge Mühlrad kann so mit dem schon länger toten Ahnen in einen imaginären Dialog treten, den er zu Lebzeiten (weil zu jung) niemals führen konnte. Was seine Fantasie anregte, war sicher eine Videodokumentation, die sein Vater rechtzeitig aufnahm. 

 

Für seine Arbeit als Vokalkomponist ist generell die hebräische Sprache essentiell. Da er sie nicht perfekt versteht, nutzt Mühlrad die spezifischen Laute wie ein Maler die Farbpalette für seine Chormusik.  

 

Wie Arvo Pärt sucht Mühlrad nach einer eigenen Einfachheit und unmittelbaren Verständlichkeit der musikalischen Mittel. Das Ergebnis sind großartige meditative Klangräume, in denen es sich gut eigene Zwiesprachen halten lässt. 

 

Das Video zur CD:

 

https://www.universal-music.de/jacob-muehlrad/videos/time-510834

 

Hinweis: Im kommenden Jahr gibt Mühlrad sein Debüt als Autor und wird ein Werk veröffentlichen, in dem er seine Haltung zur Musik beschreibt. Dies fällt mit der Uraufführung seines ersten großen Orchesterstücks “REMS” (Rapid Eye Movement Sleep) zusammen. Das vom Stockholmer Konzerthaus in Auftrag gegebene Werk wird vom Königlichen Philharmonischen Orchester aufgeführt werden.

 

Dr. Ingobert Waltenberger

 

 

 

 

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