CD TERPSICHORE – APOTHEOSE DES BAROCKEN TANZES – Musik von Jean-Féry Rebel und Georg Philipp Telemann; Aliavox
Der katalanische Maestro für Alte Musik Jordi Savall huldigt auf seiner neuen CD mit seinem Orchester „Le Concert des Nations“ der Muse des Tanzes. Ein Franzose, Jean-Féry Rebel, und ein Deutscher, Georg Philipp Telemann, sind die Stars, deren Kompositionen für Tanz, choreographische Symphonien bzw. Ouvertüren abwechselnd vorgestellt werden. Die bunte Welt der barocken Tänze feiert in dieser so festlichen bis exzentrischen Musik das pralle Leben in Reifrock, Puderperücke und Schnallenschühchen. Grave, Courante, Menuet, Chaconne, Gigue, Passepied, Musette, Branle, Gavotte heißen die das Tanzbein fordernden Sätze.
„Les plaisirs champêtres“, „Fantaisie“, „La Terpsichore“, „Les Caractères de la Danse“ rufen in Erinnerung, welch ein großer Meister Jean-Féry Rebel war. Bekannt geworden durch sein symphonisches Gedicht „Les Eléments“, lernen wir hier einen Komponisten voller Überschwang, mitreissender Rhythmen und höfischer Eleganz kennen. Telemann wiederum beweist, dass auch diesseits des Rheins barocke Wonnen auf der Tagesordnung standen. Seine Ouverture-Suite in G-Dur „La Bizarre“ und die Ouverture-Suite in B-Dur sind Zeugen der Vorliebe des Hamburger Musikdirektors für die französische Musik, in der er eine „kluge Nachahmerin der Natur“ sah.
Aufgenommen am 21. Juli 2017 im Rahmen der Styriarte in der Helmut List Halle in Graz, ist die CD nichts weniger als eine Liebeserklärung an die barocke Lebensart von der Seine bis an die Elbe. Ob die Primaballerina Marie Sallé in Paris diese Musik wohl so schön zu ihrem legendären Tanzkünsten offeriert bekam?
Dr. Ingobert Waltenberger