CD: ROSSINI: THE BEST OUVERTURES – I Virtuosi Italiani, Marc Andrae
«Das Lärmen, Jubeln, Jauchzen, Viva- und Forza-Brüllen nahm gar kein Ende»
«Das Lärmen, Jubeln, Jauchzen, Viva- und Forza-Brüllen nahm gar kein Ende» berichtet Beethovens Sekretär Anton Schindler über die Aufführung einer Rossini-Oper in Wien. Während Rossinis Opern schon kurz nach seinem durch die Juli-Revolution erzwungenen Schaffensende nicht mehr gespielt und erst mit der Rossini-Renaissance des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt wurden, wurden die Ouvertüren seiner Oper auch in der Zeit dazwischen gerne in Konzerten gegeben. In diesem Geiste legen I Virtuosi Italiani unter musikalischer Leitung von Marc Andrae die sehr sorgfältig eingespielten «besten Ouverturen» Rossinis vor.
Auf die Auswahlkriterien der einzuspielenden Ouvertüren wird im Booklet nicht eingegangen. Die Einspielung ist weder eines der im Libretto dem Orchester zugeschriebenen Innovativen Projekte noch die experimenteller Bereiche des Repertoires. Mit der Unterhaltung möglichst grosser Hörerkreise ist das Ziel wohl am besten umschrieben. Während der erste Aufsatz Gewicht darauf legt, dass es sich bei den Ouvertüren um «absolute Musik», Musik ohne Beziehung zu den folgenden Opern, handle, wird im zweiten Aufsatz dann wenig konsequent genau auf den Inhalt dieser Opern eingegangen. Der Text zum Orchester scheint aus einem anderen Booklet zu stammen, denn hier wird ein anderer Dirigent als Dirigent der Aufnahme erwähnt.
Auch wenn die I Virtuosi Italiani unter musikalischer Leitung von Marc Andrae sorgfältig und mit Leidenschaft spielen und die Charakteristika der Rossinischen Musik bestens zur Geltung bringen, ist diese Einspielung nicht zwingend.
18.07.2021, Jan Krobot/Zürich