Neue CD „Nutcracker Unwrapped“ mit Asya Fateyeva bei Berlin Classics/
Bewegende Harmonien

Im Zentrum des Albums steht das titelgebende Werk „Nuts, Crackers and Borrowed Pieces“. Es handelt sich hier um ein brandneues Arrangement des Tschaikowsky-Klassikers „Nussknacker“, das der renommierte Komponist und Arrangeur Wolf Kerschek für die Saxophonistin Asya Fateyeva und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Vilmantas Kaliunas geschaffen hat. In neun Sätzen von „March & Walk“ über „Sugarhigh Fairy“ bis hin zu „Dance to the East“ entfaltet sich dabei eine farbenreiche und faszinierende Klangwelt. Leichtigkeit und Unbeschwertheit kennzeichnet hier die Harmonien bei dieser Einspielung – und auch der kleine Marsch kommt rasant und graziös zugleich daher. Der „Arabische Tanz“ mit seinem markanten Quintenbass sticht besonders heraus. Schwungvoll und dynamisch ausgewogen interpretiert die Saxophonistin schließlich den „Blumenwalzer“. Mit dem Saxophon gemeinsam mit einem symphonischen Orchester zu musizieren, sei für sie schon immer ein Herzenswunsch gewesen, so Fateyewa. Weisen wie „O Jesulein zart“ und „Rosu Dejte“ von Jiri Tranovsky im Arrangement von Winnie Brückner überzeugen aufgrund ihrer melodischen Intensität und ihrer thematischen Vielfalt. Der englischen Weise „The Snow it Melts the Soonest“ (ebenfalls arrangiert von Winnie Brückner) gewinnt Asya Fateyeva ebenso reiche Klangfarben und sensible Kantilenen ab. Weitere gelungene Brückner-Bearbeitungen sind auf dieser CD „Noel Nouvellet“ aus Frankreich, „Corpus Christi Carol“ von Benjamin Britten sowie „Carol of the Bells“ von Mykola Leontovych. Die gemäßigte Tonsprache Brittens passt zu dem erwähnten Titel besonders gut. „Have Yourself a Merry Little Christmas“ von Hugo Martin und Ralph Blane (Arrangement: Winnie Brückner) sowie das hervorragende „Weihnachts-Medley“ im Arrangement von Christoph Israel fesseln den Hörer aufgrund des kontrapunktischen Feinschliffs und der chromatischen Beweglichkeit. Ins Deutschland des 15. und 16. Jahrhunderts entführt zuletzt die Weise „Es ist ein Schnee gefallen“, die Winnie Brückner ebenfalls sehr berührend bearbeitet hat.
Empfehlung!
Alexander Walther

