CD „MÄRCHENBILDER“ – Tatjana Uhde (Cello) und Lisa Wellisch (Klavier) spielen Kammermusik von Schumann, Juon, Schubert, Grieg und Schumann; Ars Production
Ein ganz und gar romantisches Album haben sich die beiden jungen Musikerinnen Tatjana Uhde (Violoncello) und Lisa Wellisch (Klavier) da vorgenommen. Den gemeinsamen Nenner der Werke bildet ein idealisierter Volkston, auf dem sie beruhen. Den Stücken liegen also Melodien zugrunde, die sich leicht im Gedächtnis einprägen und einfach gehalten sind. „Die Vorstellung, dass der Erzählton aus alten Sagen über viele Generationen gewachsen und damit eine über lange Zeit gebildete nationale Identität verkörpert., trug zu seiner Idealisierung der nach Sinn und Identität Suchenden der Romantik bei“, weiß Lisa Wellisch das Phänomen der Stellung der Volksweisen historisch einzuordnen.
Zu hören sind auf der CD Robert Schumanns „Märchenbilder“ Op. 113, dessen rascher Satz durchaus auch dämonische Züge trägt, seine „Fantasiestücke“ Op. 73, Paul Juons „Märchen“ Op. 8, „Solveigs Lied“ aus der Peer Gynt Suite, Op. 23, von Edvard Grieg in einem Arrangement von Orfeo Mandozzi. Den gewichtigsten Programmpunkt bildet Franz Schuberts Sonate in a-Moll D 821 „Arpeggione“.
Die beiden Künstlerinnen bleiben in ihrem Vortrag behutsam, das Auftragen romantischer Klangfarben geht ihnen vor erzählerischer Dichte. So manche Binnenphrase hätte mehr Temperament vertragen, das Miteinander bleibt so von bedingungsloser Harmonie bestimmt. Mehr Wettbewerb im Sinne eines wechselseitigen Tauziehens um den jeweiligen Instrumentenprimat sowie eine ausgefeiltere kontrastreichere Dynamik hätte eine dramatischere Interpretation und höhere Spannung erzeugt. Mich jedenfalls kann die kuschelige Gangart der CD nicht überzeugen. Auch wenn der dritte Satz der Fantasiestücke im Ansatz das bietet, was ich mir für die ganze Album gewünscht hätte,
Dr. Ingobert Waltenberger