Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

CD JOHANNES BRAHMS „VIOLINKONZERT, LIEDER“ – EMMANUEL TJEKNAVORIAN und das WDR SINFONIEORCHESTER unter der Leitung von Cristian Măcelaru; Berlin Classics

01.10.2021 | cd

CD JOHANNES BRAHMS „VIOLINKONZERT, LIEDER“ – EMMANUEL TJEKNAVORIAN und das WDR SINFONIEORCHESTER unter der Leitung von Cristian Măcelaru; Berlin Classics

0885470020730

ANNA LUCIA RICHTER (Sopran), ANDREAS HAEFLIGER (Klavier) und E. TJEKNAVORIAN (Bratsche, Violine) interpretieren zwei Gesänge Op. 91 und das Wiegenlied Op. 49, Nr. 4

„Brahms ist einer der Komponisten, die jeden Tag in meinem Kopf, meinem Herzen und meinen Ohren sind. Keinen anderen Komponisten habe ich so oft aufgeführt. Brahms ist für mich zu einem Vorbild als Künstler geworden, weil es ihm gelungen ist, in seinem Schaffen die goldene Mitte zwischen emotio und ratio zu finden – bei Brahms wird sowohl der Intellekt als auch das Herz zutiefst befriedigt.“ Emmanuel Tjeknavorian

Der Wiener mit armenischen Wurzeln ist ein großartiger Geiger, der seit 2018 auch den Taktstock schwingt. Seine erste CD als Dirigent hat er mit Rimsky-Korsakovs „Scheherazade“ und dem Tonkünstler-Orchester bestritten. Mit dem Violinkonzert in D-Dur, Op. 77 von Johannes Brahms hat er sich ein Schlachtross der Klavierliteratur vorgeknöpft. Sein Credo: „Man muss wie ein Architekt denken und ganz klare Strukturen schaffen. Ich muss meine Energie wohldosiert einsetzen und wissen, an welchen Stellen ich emotional aufmache und an welchen Stellen ich im Sinne der Struktur agiere. Die Kraft zu schnell aufzubrauchen, tut dem Werk und einem selbst nicht gut.“

Der Traditionalist Tjeknavorian liebt den großen romantischen Ton, von einem völligen Verzicht auf Vibrato und steife, dünne Töne auf der Geige, wie das momentan en vogue ist, hält er nichts. Sein „hingebungsvolles Bemühen, eine musikalisch überzeugende und wertvolle Aussage zu treffen“, ist mit dieser gepflegten Aufnahme aufgegangen. 

Die CD enthält noch eine „Contemplation“ über das Lied „Wie Melodien zieht es mir“ in einem Arrangement von Jascha Heifetz sowie drei Lieder (Gesänge Op. 90, „Wiegenlied) mit der luxustimbriert Wort und melodische Bögen auslotenden Anna Lucia Richter.

Dr. Ingobert Waltenberger

 

Diese Seite drucken