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CD: JOHANN JOSEPH FUX: DAFNE IN LAURO – Zefiro Baroque Orchestra, Alfredo Bernardini

30.07.2021 | cd

CD: JOHANN JOSEPH FUX: DAFNE IN LAURO – Zefiro Baroque Orchestra, Alfredo Bernardini

Dafne in Lauro

 

Diese «Dafne in lauro» macht Lust auf mehr. Auf viel mehr!

Johann Josef Fux, geboren 1660 in Hirtenfeld bei Graz, gestorben 1741 in Wien, gehört zu grossen Zahl jener Komponisten, die trotz den wichtigen Positionen, die sie zu Lebzeiten innehatten und ihres unfangreichen Oeuvres nach ihrem rasch vergessen wurden und nun wieder neu zu entdecken. Um die Person Fux und sein Schaffen macht sich die Styriarte in besonderer Weise verdient: Nach «Julo Ascanio» ist «Dafne in lauro» die zweite Oper von Fux, die die Styriarte wieder aufführt. «Gli ossequi della notte», «Psiche», «La corona d’Arianna» und «Costanza e Fortezza» werden den Zyklus vollenden. Fuxens Opern sind, so das Booklet zur Aufnahme, «so italienisch wie jede Oper von Händel oder Vivaldi, aber hinter ihnen steckt noch mehr: die unberechenbaren Einfälle eines steirischen Bauernbuben und die Lust des Wiener Kaiserhofes, sich auf höchstem Niveau unterhalten zu lassen.»

Als sich der Hof am Abend des 1. Oktobers 1714 im Theater des Kaiserlichen Sommersitzes Favorita versammelte, erlebte er die Uraufführung der von Fux vertonten Geschichte von Apoll und Daphne (Libretto von Pietro Pariati). Wieder einmal treibt der Liebesgott Amor (mit jugendlicher Strahlkraft Sonia Tedla Chebreab) sein Unwesen in Dianas Jagdgründen. Diana (Monica Piccinini mit wendigem Sopran) warnt ihre Nymphen, besonders gefährdet schein ihr die hübsche Dafne (mit warmem Sopran Arianna Vendittelli). Apollo (der herrliche Counter Raffaele Pe) ist in das Reich seiner Schwester gekommen, um sich nach seinem Krach mit Zeus und der daraus resultierenden Verbannung aus dem Olymp bei der Jagd zu erholen. Amor hat aber noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen, und so schiesst er, als Apollo Daphne beim Aufbruch zur Jagd mit Diana und ihren Nymphen erblickt, einen glühenden Liebespfeil in Apollos Herz und einen eiskalten in Daphnes Innerstes. Zweimal versucht Apoll die schöne Daphne für sich zu gewinnen und scheitert jedes Mal. Nachdem Merkur (farbenreich der Tenor von Valerio Contaldo) Apoll zu Zeus Geburtstagsfest zurückgeholt hat, setzt Apoll zum dritten Versuch an. Daphne weiss nun keinen Rat mehr sich Apolls Avancen zu erwehren und verwandelt sich in einen Lorbeerbaum. Apoll erklärt den Lorbeer zum Symbol der Tugend und kehrt geläutert in den Olymp zurück.

Das Zefiro Baroque Orchestra unter musikalischer Leitung von Alfredo Bernardini musiziert einen feurigen Fuchs und überzeugt mit der hörbaren Spielfreude und Leidenschaft.

Diese «Dafne in lauro» macht Lust auf mehr. Auf viel mehr!

30.07.2021, Jan Krobot/Zürich

 

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