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CD BENJAMIN BRITTEN: HYMN TO ST. CECILIA und andere Chorwerke

RIAS KAMMERCHOR; harmonia mundi

26.02.2019 | cd

CD BENJAMIN BRITTEN: HYMN TO ST. CECILIA und andere Chorwerke – RIAS KAMMERCHOR; harmonia mundi

 

Dass Britten ganz großartige Chöre schreiben konnten, wissen alle Opernfreunde, die ,Gloriana‘ ebenso schätzen wie ,Billy Budd‘ oder besonders ,Peter Grimes‘. Auf der vorliegenden Einspielung stellt der RIAS Kammerchor allerdings weniger bekanntes Repertoire vor, wie die „Hymn to St. Cecilia“ auf einen Text von W. H. Auden vom April 1942. Spezifische Musikinstrumente wie die Violine, Pauke, Flöte und Trompete werden von Alt, Bass, Sopran und Tenor mit rein vokalen Mitteln dargestellt. Die kurze „Hymn to the Virgin“ für vierstimmigen Doppelchor hat der erst 16-jährige Britten während seiner Zeit an der Gresham‘s School geschrieben. 

 

Die mit dem Kürzel „A.M.D.G – Ad majorem Dei gloriam“ betitelten sieben Vertonungen von Gedichten des Gerald Manley Hopkins entstanden in Woodstock, New York und auf Long Island. Veröffentlicht 1989 und somit erst nach dem Tod Brittens uaraufgeführt, handelt es sich um ein glühend religiöses Werk in komplexer Rhythmik. Ganz einem anderen Zweck folgen die „Five Flower Songs“. Sie waren als musikalische Gabe zum 25. Hochzeitstag von Leonard und Dorothy Elmhirst gedacht. Das Ehepaar nannte einen der feinsten englischen  Gärten auf dem Anwesen Dartington Hall ihr Eigen und dürfte sich über die pflanzenrankende „Anthologie“ sicher immens gefreut haben. Besungen werden „Daffodis“, „The Succession of the Four Months“, „Marsh Flowers“, „The Evening Primrose“ und mit einer Ballade der „Green Broom“ („Grüner Besen“). Aus der Oper „Gloriana“ über das Leben der Königin Elisabeth I hat der RIAS Kammerchor die sechs „Choral Dances“ aufgenommen. 

 

Justin Doyle, Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchors seit der Saison 2017/18, hat ganze künstlerische Arbeit geleistet. Lupenrein intoniert, entfaltet der berühmte 35-köpfige Profi-Kammerchor eine in jeder Hinsicht beispielhafte A-cappella Sangeskultur. Diese vermittelt das Ensemble in verschiedenen pädagogischen Projekten auch an Schüler und Studenten.  Da muss sich um die Zukunft das Chorwesens in Deutschland niemand Sorgen machen. Eine klare Empfehlung, diese CD! Wer es atmosphärisch ein wenig idiomatischer haben will, dem seien die Aufnahmen mit dem Choir of New College Oxford unter Edward Higginbottom ans Herz gelegt.

 

Dr. Ingobert Waltenberger

 

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