FESTLICHE MUSIK FÜR TROMPETE UND ORGEL
Neue CD „An English Concert“ mit Matthias Höfs (Trompete) bei Berlin Classics/
Bereits im Alter von sechs Jahren erkannte Matthias Höfs seine besondere Begeisterung für die Trompete. Dies markierte den Beginn seiner erfolgreichen Laufbahn. Seit Jahrzehnten ist er ein regelmäßiger Gast in den Konzertsälen, darunter auch mit dem Ensemble „German Brass“. Dieses akustisch reizvolle Album beginnt mit einer Bearbeitung der weltberühmten Melodie „Greensleeves“. Dann folgen geschmackvoll eingerichtete Tänze von William Byrd, John Bull, Giles Farnaby, Sergent Major Kennedy und Robert Johnson. Diese Tänze entstammen einer Sammlung von Elisabethanischen Tanzsätzen für Cembalo, überwiegend aus dem Fitzwilliam Virginial Book aus dem Jahre 1600. Es folgen ein virtuos musiziertes Concert des Flöten-Virtuosen John Baston und eine Sonate des blinden Komponisten, Organisten und Geigers John Stanley. In den weiteren sechs Stücken kommt dann die singende Trompete zum Einsatz. Alle Werke sind in der Liedsammlung „The Musical Entertainer“ von George Bickham aus dem Jahre 1737 erschienen. Weiterhin folgen ein Concert von Robert Woodcock sowie die Sonate in G-Dur op. 1 Nr. 5 von Georg Friedrich Händel. Feierlich wirkende punktierte Rhythmen verbinden sich dabei mit weiträumigen Motivtranspositionen, die Matthias Höfs (Trompete) mit Matthias Janz (Orgel) facettenreich ausloten. Das typische Trompetenmotiv zu Beginn des zweiten Satzes ist dabei charakteristisch. Auch die Intervallspannungen besitzen hier eine elektrisierende Wirkungskraft. Manchmal wird die Melodiestimme auch in motivisch reizvoller Weise zerlegt, was Matthias Höfs ebenfalls glanzvoll zum Ausdruck bringt. „The Address to Sylvia“ von Georg Friedrich Händel überzeugt mit eindringlichen Melodiebögen und reizvollen Phrasen, deren Intensität sich in wirkungsvoller Weise verstärkt. Herausragend sind auch hier die Orgel-Wiederholungen der vorausgegangenen Trompetenphrase. Weitere Stücke wie „The Judgement of Paris“ und „The Meeting in The Morning“ (Anonymus) beweisen einmal mehr Matthias Höfs‘ Leidenschaft für die Trompete und ihren strahlenden Glanz. Auch der improvisatorische Charakter dieser Musik wird von Höfs wiederholt einfühlsam betont. Mit rhythmischen Finessen kommt ferner „Heigh Ho Holiday“ von Anthony Holborne daher. Intensiven Strahlglanz zeigt ebenso die festlich-beschwingte Trumpet Voluntary in C-Dur von Simon Stubley.
Alexander Walther