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Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Variationen op. 33, Grand Duo op. 48 Raphaël Sévère, Jean-Frédéric Neuburger, Deutsches Symphonie Orchester Berlin – MIRARE CD

11.11.2017 | cd

Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Variationen op. 33, Grand Duo op. 48
Raphaël Sévère, Jean-Frédéric Neuburger, Deutsches Symphonie Orchester Berlin – MIRARE CD

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Wieder einmal darf die junge Generation an tollen Talenten nachdrücklich unter Beweis stellen, was sie drauf hat. Und das ist nicht wenig! Auf seinem CD-Debüt führt der gerade einmal 23-jährige französische Klarinettist Raphael Sévère vor, was er sich unter frühromantischer Musik vorstellt. Das erste Klarinettenkonzert Op. 73 von Carl Maria von Weber bietet dazu die allerbeste Gelegenheit. In einer Live-Aufnahme aus der Berliner Philharmonie vom 15. Februar 2016 mit dem Deutschen Symphonie-Orchester spielt Sévère dieses dem Klarinettisten Heinrich Baermann gewidmete Werk mit klarem, kernig-runden Ton. Die langgesponnene verträumten Melodien, deren Liebesfreud und Liebesleid, vermag Sévère mit melancholischem Ton ohne Larmoyanz auf seinem Instrument wie eine unendliche lyrische Opernarie mit bestechendem Schmelz vorzutragen. Geheimnisvoll hingeneigt dialogisiert dieser fabulöse Solist mit den drei Hörnern im Adagio des zweiten Satzes. Dirigent Aziz Shokhakimov, Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein, in breiteren Musikkreisen vor allem durch die Verleihung des prestigeträchtigen Young Conductors Award der Salzburger Festspiele 2016 bekannt geworden, leitet das gut gelaunte Orchester mit hoher Klangkultur und fein abgemischten Farben geschickt durch die gewundenen Fährten des romantisch verspielten Konzertes.

Das Album enthält noch zwei kammermusikalische Preziosen aus der Feder des Carl Maria von Weber, nämlich die “Variationen über ein Thema aus der Oper Silvana” op. 33 sowie das “Grand Duo concertant für Klarinette und Klavier” op. 48, die Sévère zusammen mit dem Pianisten Jean-Frédéric Neuburger im Studio in Paris eingespielt hat.

Wer kann so viel Wohllaut und musikalischer Schwelgerei widerstehen? Jedenfalls ist die CD eine genießerische “Sünde” ohne Kalorien.

Dr. Ingobert Waltenberger

 

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