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BUKAREST/ Verschiedene Spielorte: GEORGE ENESCU INTERNATIONAL FESTIVAL

28.09.2021 | Konzert/Liederabende

BUKAREST/ Verschiedene Spielorte: GEORGE ENESCU INTERNATIONAL FESTIVAL

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vom 28.August bis 26.September

Das George Enescu Festival in Bukarest ist eines der längsten, grössten und reichhaltigsten Orchester- und Kammermusikfestivals der Welt. Alle zwei Jahre stattfindend, präsentiert es an vierschiedenen Spielorten alles was gut und teuer ist in diesem Bereich. Gerade feierte es sein 25jähriges Jubiläum, und zu diesem festlichen Anlass war das Angebot natürlich noch größer, reicher und prominenter.

Heuer gastierten in der rumänischen Hauptstadt, aber auch in Provinzstädten wie Cluj-Napoca, Sibiu, Iasi, Temisoara oder Constanta, (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) unter anderem: das London Symphony Orchestra, die Filarmonica della Scala, die Münchner Philharmoniker, das Orchestre National de France, das Tonhalle Orchester Zürich, das Orchestra dell‘ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, die Academy of St.Martin in the Fields, das Royal Concertgebouw Orchestra usw.usf…

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Das stehende DogmaFestival Orchester in der Sala. Foto: Robert Quitta

Und das unter Dirigentenkalibern wie Sir Simon Rattle, Paavo Järvi, Valery Gergiev, Daniele Gatti,Vladimir Jurowski, Andrés Orozco-Estrada, Frédéric Chaslin, Christian Macelaru, Christoph Eschenbach oder Daniel Harding.

Von den Spitzeninterpreten wiederum waren u.a. vertreten: Jean Yves Thibaudet, Khatia Buniatishvili, Hilaly Hahn, Maxim Vengorov, Leonidas Kavakos, Patricia Kopatchinskaja…etc.etc.

Man sieht also: die Crème de la crème der klassischen Musikwelt gab sich während der vier Wochen des Festivals in Bukarest die Klinke in die Hand.

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Das Ateneul Roman. Foto: Robert Quitta)

Die Konzerte finden hauptsächlich an vier Spielorten statt: in der riiiiessigen Sala Palatului (erbaut für die Parteitage der Kommunistischen Partei), der Sala Radio (sehr ähnlich dem Grossen Sendesaal im Ex-Funkhaus Wien), in der Sala Auditorium (im Nationalmuseum) und in einem der schönsten Konzertsäle der Welt, dem kreisrunden, von allen Dirigenten wegen seiner wunderbaren Akustik heissgeliebten Ateneul Roman.

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Ateneul Roman von innen. Foto: Robert Quitta

Wir konnten in den letzten Tagen des Festivals noch einige Highlights der Jubiläumedition erleben:

In der grossen Palasthalle präsentierte das Royal Concertgebouw Orchestra unter Alan Gilbert ein hochinteressantes Programm mit Werken von Sergei Rachmaninow (Rhapsodie auf ein Thema von Paganini) und dem allzu selten gespielten dänischen Komponisten Carl Nielsen (Helios-Ouverture, 5.Symphonie). Im Ateneul widmete sich der unverwüstliche William Christie mit seinen Arts Florissants der nicht soo populären Händel-Oper Partenope. In der Radio Hall wiederum konfrontierte uns Mikail Gurewitsch mit seinem (so wie Barockensembles stehend musizierenden)

Dogma Chamber Orchestra ausschließlich mit zeitgenössischen Kompositionen von Gavin Bryars über Michael Nyman bis zu Cornel Taranu und Efrem Podgaits.

Hochinteressant auch das von Nicolas Dautricourt konzipierte „Enescu Project“: hier wurden Werke des namensgebenden Genies (Aubade für Streichtrio, Octet op.7) mit Werken von Komponisten verglichen, die ihn beeinflusst haben, die seine Zeitgenossen waren oder die wiederum von ihm beeinflusst wurden: Massenet, Bartók, Fauré, Ravel, Ysaÿe oder George-Ioan Pais. Eine total spannende Geschichte.

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Werbung für das nächste Festival. Foto: Robert Quitta

Schade, dass das nächste Enescu-Festival erst wieder in zwei Jahren stattfinden wird.

Robert Quitta, Bukarest

 

 

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