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BONN/ Bundeskunsthalle: GESPRÄCH MIT EINEM STEIN (Ella Milch-Sheriff) / GARTEN (Josef Tal). Uraufführungen

15.11.2015 | Oper

BONN/ Bundeskunsthalle: Zwei Kammeropern in der Inszenierung von Bruno Berger-Gorski uraufgeführt (14.11.2015)

Zum Anlass 50 Jahre diplomatische Beziehungen Israel -Deutschland hat das Team um Regisseur Berger-Gorski im Rahmen der Oper Bonn in der Bundeskunsthalle Bonn ( wo früher Bonn Chance gespielt hat) zwei Kammeropern szenisch aufgeführt.

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Gespräch mit einem Stein“. Copyright: Astrid Rasche

Aufgeführt wurde die auf hebräisch und polnisch gesungene Kammeroper „GESPRÄCH MIT EINEM STEIN“ von Ella Milch-Sheriff nach einem Text von Wislawa Szymborska (polnische Nobelpreisträgerin) für zwei Sängerinnen Einat Aronstein (Sopran -Liebling mit herrlicher Höhe von Ella Milch-Sheriff, singt auf hebräisch das MÄDCHEN ) und Uta Christina Georg (Mezzo—wunderschöne warme Stimme als STEIN-polnisch)–dazu hat Bruno Berger-Gorski  mit Christoph Rasche als Ausstatter die Daniel Spoerri-Skulptur CARRELINO kombiniert, die ORIGINAL ALS LEIHGABE von DANIEL SPOERRI auf der Bühne war und von einem „personifizierten Tod“ als Tänzer gedoubelt wurde.

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„Garten“. Copyright: Astrid Rasche

Dieser Spoerri- „Tod“ war als dramaturgische Klammer auch im zweiten Werk des Abends, dem GARTEN von Josef Tal als verbindendes Element anwesend, therapierte Adam und  gab im finale der Erkenntnis über die Sinnlosigkeit eines Neu-Versuches im Paradies das Signal für die Zugfahrt ins KZ ..Im GARTEN sangen EVA -wieder hervorragend Einat Aronstein eine sexsüchtige ausgebrannt frustrierte Eva, und ADAM Christian Georg von der Bonner Oper als klangschöner und textgenauer Sing-Darsteller. Herr Georg überzeugte mit einem schauspielerisch wie stimmlich berührenden Adam, der nach Kreditkarten und Handy/Laptop-Fixierungen endlich Wahn-Vorstellungen von der Realität der Welt wie Flüchtlinge, Attentate etc darstellte. Die Schlange spielte der Bonner Schauspieler Stefan Vierlinger, den Spoerri-Tänzer als personifizierter „Tod“ Olaf Reinecke..

Marino Formenti holte charismatisch wie immer das Optimum aus den jungen Musikern heraus ( 3 Instrumente bei Milch-Sheriff, 8 Instrumente bei Josef Tal, 16 Choristinnen sangen auf hebräisch und polnisch von der Hochschule für Musik in Köln )–in der Premiere nach den Paris-Attacken gab eine große Betroffenheit, später Standing Ovations.

Im Januar geht die Produktion nach Luxembourg, im Dezember 2016 ins Polin-Museum nach Warschau und es wird noch ein geeignetes Museum in Wien gesucht, wo dann auch in Österreich Ella Milch-Sheriff und Josef Tal sznisch aufgeführt werden kann.

Ralph Weinzetl

 

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